Wiko WIM im Test: Über das Ziel hinaus geschossen

17 Minuten

Wiko WIM im Test geprüft
Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Design und Verarbeitung

Nachdem die ehemalige ambitionierte Oberklasse-Serie „Highway“ ein jähes Ende fand, setzt Wiko nun auf eine neue Reihe. Die Bezeichnung „WIM“ soll dabei an den Hauptstandort des Herstellers anknüpfen: „Wiko in Marseille“. Das Wiko WIM entstammt also aus französischen Gefilden und begibt man sich einmal auf eine Produktvorstellung des Herstellers, ist die Betonung auf junges Publikum unübersehbar. Bunt, musikalisch geht es zu und vor allem betont Wiko das Augenmerk auf Selfies sowie Social Media. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass das WIM im hippen Petrol beziehungsweise „Deep Bleen“ verfügbar ist, darüber hinaus bietet Wiko sein Frühjahres-Flaggschiff in den Farben Schwarz und Gold an.

Bei den Materialien finden sowohl Glas auf der Vorder- und Rückseite als auch Metall im Rahmen eine Verwendung. Das Smartphone kommt bei dieser Wahl auf ein Gewicht von 160 Gramm bei einer Größe von 156,2 x 75,3 x 7,9 Millimetern.

Unboxing: So wird das Wiko WIM geliefert

Quadratisch, praktisch, gut – es scheint, als hätte Wiko sich diesem Werbespruch eines bekannten Schokoladenprodukteurs bedient und das Vorzeige-Smartphone in eben eine solche Schachtel gepackt. Im Innern liegt selbstverständlich das Smartphone oben auf; unter der Einlegeschale befinden sich in kleinen Pappkartons nicht nur Netzteil und Ladekabel, sondern auch Kopfhörer, SIM-Kartenwerkzeug und eine Kurzanleitung. Weitere Zugaben gibt es nicht.

Unboxing Wiko WIM
Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Hands-On

Wie so oft in den vergangenen Jahren, hat sich auch Wiko für eine Phabletartige Displaygröße von 5,5 Zoll entschieden. Unglücklicherweise ist eine Einhandbedienung damit zunichte gemacht: Die Lautstärkewippe befindet sich auf dem linken Gehäuserand des Smartphones und ist damit für Zeige- oder Mittelfinger unerreichbar. Der Powerbutton ist hingegen am rechten Gehäuserand situiert und für große wie kleine Hände gut bedienbar. Schön ist, dass sich die kleinen Bedienknöpfe durch eine geriffelte Oberfläche vom restlichen Gehäuse abheben und gut ertastbar sind.

Die weiteren verwendeten Materialien sind nichts anderes als eine bunte Mischung aus Plastik, Glas und Metall. Während sich die mit Plastik überzogene Rückseite eher lieblos befühlen lässt, gestaltet sich der metallene Rahmen sowie das leicht gerundete 2.5D-Glas auf der Front hochwertig. Lediglich die Übergänge zwischen Rahmen und Front sind leicht scharfkantig geraten. Nachteilig ist beim WIM auch, dass die Fingerabdrücke auf dem Rücken des Smartphones für eine uncharmante Schmieroptik sorgen. Ein seltsames Gefühl stellt sich darüber hinaus nach einigen Augenblicken ein, wenn man ein wenig fester zudrückt: Schmatzende und knarrende Geräusche deuten den Hohlraum zwischen Gehäuse und inneren Bauelementen sehr deutlich an.

Wiko WIM im Test: Hands-On

Unterhalb des Displays ist ein mechanischer Homebutton samt Fingerabdrucksensor eingelassen, der die On-Screen-Tasten jedoch nicht ersetzt. Obwohl Wiko die Bedienelemente ohne Probleme neben dem Homebutton im Gehäuse hätte integrieren können, verschwendet der Hersteller nicht nur auf dem Display, sondern auch am oberen sowie unteren Gehäuserand Platz.

Das kann Wiko besser: Die Mischung aus Metall, Glas und Plastik wertet das WIM eindeutig ab, vor allem wenn sich herausstellt, dass das Smartphone nicht sonderlich gut verarbeitet ist und sich ein Hohlraum gebildet hat. Petrol als Farbwahl und die haptisch abgesetzten Bedienknöpfe können dennoch Gefallen finden, ebenso wie der Anblick der Front.

Einzelwertung 3,5 von 5 Sternen

Display

Als High-End-Gerät darf auch ein gutes Display nicht fehlen. Demzufolge klemmt Wiko ein 5,5 Zoll großes Display zwischen den metallenen Rahmen, das in der AMOLED-Technologie angefertigt wurde. Was die Vor- und Nachteile dieser Display-Technik sowie anderer Fertigungsarten sind, hat die Redaktion von inside-digital.de in einem separaten Artikel zusammengestellt.

Die Größe allein macht den Braten selbstredend noch nicht fett: Der Bildschirm des WIM stellt Inhalte mit 1.080 x 1.920, also in Full-HD-Qualität, dar und kommt insgesamt auf eine Pixeldichte von 401ppi. Ein Wert, den das menschliche Auge durchaus sympathisch findet, da ab knapp 300ppi keine einzelnen Pixel mehr wahrgenommen werden können. Bei Alltagsnutzung soll Gorilla Glas 3 sowie abgerundetes 2.5D-Glas vor Kratzern und geringeren Stößen schützen.

Blickwinkelstabilität Wiko WIM
Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Die Helligkeit des Displays ist ausreichend, auch die Farben werden sehr kräftig wiedergegeben. Individuelle Einstellungen können Nutzer jedoch nicht vornehmen: Sowohl ein augenschonender Blaulichtfilter als auch Temperatureinstellungen sind Fehlanzeige. Stattdessen gibt es die Option, die Menütasten je nach Bedarf ein- oder auszublenden, sodass die Anzeige im Bedarfsfall ein wenig größer wird. Unter den Einstellungen gibt es letztlich auch verschiedene Optionen für die LED-Leuchte, die sich an verschiedene Situationen anpassen lässt – beispielsweise an einen schwachen Akku oder Benachrichtigungen.

Das Display-Panel des Wiko Wim ist gut gelungen. Bilder und andere Inhalte werden gestochen scharf angezeigt und auch die Helligkeit ist ausreichend sowie stufenlos. Ein Smartphone, das der oberen Klasse angehören will, sollte allerdings individuelle Einstellungsmöglichkeiten bieten.

Einzelwertung 4 von 5 Sternen

Wiko WIM: Ausstattung und Leistung

Das Wiko WIM bietet einen Qualcomm-Snapdragon-626-Prozessor aus dem Jahr 2016. Dabei handelt es sich um eine Mittelklasse-CPU mit einem Fokus auf Konnektivität und ein gutes Leistung-Betriebszeit-Verhältnis. Weiterhin bietet der Prozessor acht Kerne, eine Taktfrequenz von bis zu 2,2 GHz und 4 GB Arbeitsspeicher. Intern stehen ab Werk, je nach Modell, 32 oder 64 GB zur Speicherung von Bildern und anderen Inhalten bereit, wem das aber noch zu wenig ist, kann das Wiko WIM mittels Micro-SD-Karte um maximal 128 GB aufstocken.

Benchmark-Test: So flott ist das Wiko WIM

Im Benchmark-Test von inside-digital.de erreichte das Smartphone mit dieser Ausstattung einen Wert von 63.653 Zählern. Getestet wurde dabei mit dem AnTuTu-Benchmark-Test (Version 6.2.7). Dar Ergebnis entspricht zwar dem Mittelklasse-Status des Smartphones, zeigt aber durchaus einen guten Wert im Vergleich zur Konkurrenz. So kam zum Beispiel Samsungs oberes Mittelklassenmodell, das Galaxy A5 (2017), im gleichen Test auf „lediglich“ 61.515 Zähler.

Weitere Benchmark-Testwerte im Vergleich

Umfeld Modell Benchmark-Wert
direkte Konkurrenten Blackberry KEYone 60.596
  BQ Aquaris X Pro 63.930
  Huawei Nova Plus 64.930
ehemalige Spitzenmodelle Samsung Galaxy S7 132.648
  LG G5 137.548
  OnePlus 3T 163.521
aktuelle Referenzen Samsung Galaxy S8  174.550
  Sony Xperia XZ Premium

170.532

Mit dem Ergebnis beweist das Wiko WIM eine gute Leistung für das Preissegment, verglichen mit High-End-Geräten zieht das Smartphone jedoch zwangsläufig den Kürzeren. So erreichte Samsungs diesjähriges Flaggschiff, das Galaxy S8, einen Benchmark-Wert von 174.550 Zählern, während das Top-Modell aus dem Hause OnePlus, das OnePlus 5, sogar 180.641 Zähler vorweisen konnte.

Nichtsdestotrotz hakt es unter anderem beim detailreichen 3D-Spiel „Asphalt 8: Airborne“ nicht, sondern scheint das Rennauto sogar noch anzuheizen. Weder zwischen den einzelnen Rennen, noch während des Spielablaufs selbst kommt es zu Unterbrechungen oder Auffälligkeiten. Der Prozessor bleibt gänzlich kalt, sodass nur ein minimaler Wärmepunkt auf dem Gehäuse zu erahnen ist. Ergo ist es logisch, das sich auch das Menü, Fotos oder andere Apps ohne lange Ladezeiten öffnen wie bedienen lassen. Auffällig ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass der im Homebutton eingelassene Fingerabdrucksensor nicht immer zuverlässig arbeitet, sondern sehr häufig den Fingerabdruck nicht erkennt.

Verbindungsmöglichkeiten

Überraschungen birgt Wikos neuer Flaggschiff-Kandidat hinsichtlich der Sensorik und Verbindungsmöglichkeiten nicht. WLAN-Konnektivität wird in allen gängigen Bandbreiten unterstützt; der verbaute Prozessor ermöglicht dem WIM LTE Cat.6, das heißt bis zu 300 MBit/s m Download sowie maximal 50 MBit/s im Upload. Bluetooth ist in der Version 4.2 installiert, auch NFC und USBOTG ist mit an Bord. Anstelle auf den eingebürgerten Standard USB Typ C zu setzen, kommt im Wiko WIM USB 2.0 zum Einsatz.

Verbindungsmöglichkeiten des Wiko WIM

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▼  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.2
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 a/b/g/n 2,4 / 5 GHz
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Obgleich das französische Smartphone direkt zwei Slots in seinem Gehäuse beherbergt, so bietet es außerdem eine Dual-SIM-Option. In das linksseitig platzierte Fach passen somit zwei SIM-Karten, in dem auf der rechten Seite angebrachten Slot ausschließlich eine Micro-SD-Karte.

Kommunikation

Was wäre ein Smartphone, wenn man nicht mit ihm telefonieren könnte? Genau deswegen wird auch die Telefonqualität im Test der Redaktion untersucht. Sowohl der Angerufene als auch der Anrufer können die durchdringenden Stimmen deutlich verstehen, wobei die Stimme des Angerufenen durch das Smartphone ein wenig krachend ankommt. Telefoniert man über die Freisprechanlage, funktioniert die Übertragung der Stimmen ein wenig besser – sie wirken klarer und deutlicher, auch wenn man einen Schritt von dem Gerät weg macht.

Das Wiko WIM macht im Benchmark-Test eine relativ gute Figur, auch wenn es weit entfernt von Flaggschiffen der Konkurrenz ist. Die Verbindungsmöglichkeiten entsprechen dem Standard und hegen keine Überraschungen – um das WIM in den oberen Mittelklasse-Bereich zu heben, hätte Wiko spendabler sein müssen.

Einzelwertung 3,5 von 5 Sternen

Kamera

Bereits auf der offiziellen Präsentation des Wiko WIM wurde die Zusammenarbeit zwischen Wiko sowie DxO Mark und Vidhance, die eine 13-Megapixel-Hauptkamera samt Sony-Sensor als Ergebnis hat, betont. Die Hauptkamera des französischen Flaggschiffes besitzt somit eine Dual-Kamera mit je 13 Megapixeln, die aus einem Monochrom- und einem Farbsensor besteht. Flankiert wird das Paket von einem Dual-LED-Blitz, der die natürlichen Töne im Bild erhalten soll. Wiko verspricht von dieser vermeintlichen Oberklasse-Kamera kontrastreiche und scharfe Ergebnisse – auch bei schlechten Lichtverhältnissen.

Die Realität sieht allerdings nicht ganz so rosig aus: Im Außenbereich kann die Kamera des WIM bisweilen Lob einfahren. Das Doppelauge fabriziert tatsächlich nicht nur sehr scharfe, sondern auch warme und gesättigte Aufnahmen – sowohl bei Landschaftsszenerien als auch bei Makro-Aufnahmen. Das WIM bietet zudem die Option, nur den Monochrom-Sensor zu nutzen, der ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielen kann. Je nachdem, wo der Fokus liegt, werden die Bilder je in helleren beziehungsweise dunkleren Grauschattierungen abgelichtet, die in beiden Fällen äußerst kontrastreich sind.

Wiko WIM im Test: Testfotos

Weniger zufriedenstellend zeigt sich die Bildqualität, sobald man sich drinnen befindet oder die Szenerie nicht gut ausgeleuchtet ist. Bei Dunkelheit sind starkes Rauschen zu erkennen, die vor allem große Flächen auf dem Foto stören. In Innenräumen, sprich unter Kunstlicht, bleibt ein matter, körniger Filter auf den Fotos zurück. Nur wenn das Licht von vorne auf den Sensor strahlt, kann die Kamera des Wiko WIM Farben sehr kräftig und das Motiv im Vergleich schärfer einfangen.

Die Frontkamera bietet 16 Megapixel und sollte Herzen von Selfie-Fans höher schlagen lassen. Hier bestätigt sich aber erneut, dass die Megapixelzahl nichts über die Qualität aussagt: Die Fotos sind ein wenig unscharf und bei schlechterem Licht auch recht gräulich unterlegt. Letztlich zu erwähnen sei noch, dass Videos mit der vorderseitig platzierten Kamera in Full-HD-Qualität, mit der Hauptkamera sogar in 4K-Qualität aufgenommen werden können.

Kamera-App

So groß, wie die Kamera des Wiko WIM angepriesen wurde, so Vielfältig ist auch die zugehörige Software. Diese ist vollständig manuell einstellbar, sodass die jeweiligen Werte wie zum Beispiel der Weißabgleich an jegliche Situationen angepasst werden können. Neben einem HDR-Modus und der Option, Bilder im RAW-Format aufnehmen zu können, steht ein Selbstauslöser, ein Panorama-Modus zur Verfügung sowie die Möglichkeit, die Auflösung von 13 auf 9 Megapixel herunterzuschrauben. Auf Wunsch können Nutzer außerdem die Duale Kamera deaktivieren und mit nur einem Sensor fotografieren. Weitere Spielereien wie Gesichtsverschönerungen oder Filter fehlen auch beim französischen Vorzeige-Kandidaten nicht.

Auf Seiten der Bewegtbilder stellt Wiko einen Slow-Motion-Modus mit 720p oder 480p bereit.

Wiko WIM im Test: Die Kamera-App

Ein vollständig überzeugendes Urteil der Kamera kann man nicht aussprechen. Tagsüber und im Freien kann das Wiko WIM sehr gute Fotos aufnehmen, die vor Farben strotzen. Das teils ernüchternde Gegenteil ist aber bei schlechteren Lichtverhältnissen zu beobachten, die die Wertung um einen Punkt drückt. Das Versprechen, das Wiko vorab macht, kann nicht ganz eingehalten werden.

Einzelwertung 4 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Die französischen Nachbarn verschiffen ihr diesjähriges Spitzenmodell mit Android 7.1 Nougat, was zum Zeitpunkt der Vorstellung noch die aktuelle Android-Version war. Ob Wiko mit einem Oreo-Update im Laufe der nächsten Monate nachrüsten wird, ist bisher nicht klar. Eine eigene Nutzeroberfläche legt Wiko nicht über Googles Betriebssystem, sodass die Optik weitestgehend unangetastet bleibt.

Nicht direkt ersichtlich, dafür aber in den Tiefen des Menüs vergraben sind zwei vorinstallierte Apps von Drittanbietern, die im Falle des Wiko WIMs Spiele sind. Diese sind glücklicherweise deinstallierbar, sodass sie nur beim Einrichten gegebenenfalls zu Lasten des Nutzers sind. Zu den hauseigenen Anwendungen des Herstellers zählt derweil mitunter „WiView“, die die wichtigsten Einstellungen oder auch eingegangene Nachrichten zusammenfasst, ähnlich wie man es beispielsweise vom BlackBerry Hub kennt.

Wiko WIM im Test: Menü und Einstellungen

Zur komfortableren Bedienung des Smartphones integriert Wiko in sein WIM diverse smarte Funktionen, mittels derer das Display per Doppelklick aktiviert werden kann oder das Gerät durch das Umdrehen eben jenes stumm geschaltet. Daneben lassen sich Buchstaben für Apps festlegen, die man auf den gesperrten Bildschirm zeichnet und die jeweilige App folglich öffnet. Nach Bedarf kann man die Ein- und Ausschaltung des Wiko WIM praktischerweise auch planen, sodass es sich beispielsweise abends um eine bestimmte Uhrzeit automatisch abschaltet.

Musik-Player

Einen Musik-Player, der nicht aus der Schmiede Googles stammt, kann das Wiko WIM auch sein Eigen nennen. Die Aufmachung ist einfach, ebenso die Bedienung. Gegliedert wird die Ansicht nicht nur in Titel und Interpret, sondern auch in Ordner, Alben und Favoriten. Spielt man einen Song ab, lässt sich dieser in eine Playlist einfügen oder auch als Klingelton wählen. In den allgemeinen Einstellungen findet sich zudem ein Equalizer, der den Sound anpassen kann.

Wiko WIM im Test: Der Musik-Player

Im Gesamtpaket des Smartphones liegt auch ein Headset bei, das einen vollen Bass und tiefen Ton produziert sowie den Ohren eine angenehme Klangqualität beschert. Die Lautsprecher können sich ebenfalls als gut bezeichnet werden; der Sound wird aber, wenn beispielsweise Gitarrenriffs im jeweiligen Lied inbegriffen sind, bei hoch gedrehter Lautstärke blechern.

Die Software des Wiko WIM entspricht dem Standard und word durch einige nützliche Apps wie „WiView“ für den Nutzer nützlich ergänzt. Auch der Musikplayer kann mit ausreichenden Soundeinstellungen punkten, der durch die gute Leistung der beiden Lautsprecher beziehungsweise Kopfhörer unterstützt wird.

Einzelwertung 4 von 5 Sternen

Akku des Wiko WIM

Um ohne Atempause durch die Tage zu gelangen, gibt das WIM einem Akku mit 3.200 mAh Größe Platz. Dieser ist, wie leidlich fast jeder Akku heutzutage, fest verbaut und kann nicht ausgetauscht werden. Wie sich der Energielieferant unter Strapazen schlägt, testet die Redaktion durch Telefonate, surfen, Spiele oder Videos zu genüge – doch das WIM kann diesen Provokationen einigermaßen gut trotzen. Nach acht Stunden intensiven Bedienens kann der Akku noch 65 Prozent verzeichnen. Auch in den darauffolgenden 16-stündigen Standby-Modus verliert das Wiko WIM im Grunde nicht nennenswert viel Ladung und kann mit noch 54 Prozent Akkuladung in den neuen Tag starten.

 Modell  Kapazität (mAh) Akkustand  Verbrauch 
Arbeitstag (8h) Nacht im Standby (16h) Intensivtest (8h) Standby (16 h)
direkte Konkurrenz    
Huawei P8 Lite (2017) 3000 64 49 36 15
Sony Xperia XA 2300 39 22 61 17
Motorola G5 Plus 3000 70 63 30 7
ehemalige Mittelklassemodelle
LG X Power 4100 82 78 18 4
Sony Xperia E5 2300 36 24 64 12
Lenovo Moto G (4. Gen) Play 2800  62 55 38 7
aktuelle Referenzen
HTC U11 3000 47 33 53 14
Samsung Galaxy S8 3000 58 51 42 7
OnePlus 5 3300 66 46 34 20

Wikos Flaggschiff kann man weder kabellos laden, noch wird eine Schnellladefunktion geboten. Nichtsdestotrotz können Nutzer Energiesparmodi wählen, um den Akku zu schonen.

Akkuverlauf Wiko WIM Test
Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Das Fazit nach dem Akkutest ist gut und nicht weiter auffällig. Schade ist hingegen die fehlende Option, den Akku schnell wieder aufladen zu können.

Einzelwertung 4 von 5 Sternen

Fazit

Auch wenn Wiko seinen Repräsentanten, das WIM, als sein Flaggschiff anpreist, so ist das bezeichnende Wort doch „sein“. Denn die Bezeichnung eines Smartphones hebt es noch längst nicht in die oberen Sphären des Smartphone-Marktes und ist immer an seinen Kontext gebunden. Nichtsdestotrotz hält Wiko mit seinem WIM ein Smartphone bereit, das es in manchen Feldern durchaus mit der ambitionierten Mittelklasse aufnehmen kann – zu nennen wäre hier das Display oder die Kamera-Software. Auch die Fotoergebnisse sind in den meisten Fällen zufriedenstellend.

Schade sind hingegen die fehlenden Alleinstellungsmerkmale sowie der entstandene Hohlraum zwischen Gehäuse und Innenleben, der das Wiko WIM letztlich ein wenig schäbig wirken lässt.

Gesamtwertung 4 Sterne von 5 Sternen

Pros

  • schönes Display
    Testsiegel Wiko WIM
  • guter Akku
  • vielfältige Software

Contras

  • mittelmäßige Kamera
  • teils schlechte Verarbeitung
  • hoher Preis

Preis-Leistung

Im Frühjahr enthüllt, seit dem zweiten Quartal dieses Jahres auf dem Markt verfügbar: Das Wiko WIM wurde zum Marktstart für einen unverbindlichen Preis von 399 Euro auf den Markt geschickt. Dieser erscheint im Hinblick auf Konkurrenten und deren Preis-Leistungs-Verhältnis ein wenig zu hoch gegriffen, sodass Interessenten vor einem Kauf noch ein wenig warten sollten, bis die UVP des Wiko WIM dem Preisverfall erlegen ist.

Alternativen

Geht man nach dem Preis, so bieten sich für das Wiko WIM folgende Alternativen:

  • Huawei P9 (Datenblatt, Testbericht und Preis)
  • Honor 8 (Datenblatt, Testbericht und Preis)
  • LG G5 (Datenblatt, Testbericht und Preis)

Diejenigen, die weniger Geld für ein Smartphone ausgeben wollen oder an ehemaligen Flaggschiffen interessiert sind, finden in nachfolgenden Artikeln eine stets aktualisierte Übersicht:

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