Sony Xperia XZ Premium im Test: Das Meisterstück in Atemnot

19 Minuten

Sony Xperia XZ Premium geprüft
Bildquelle: Simone Warnke / inside-digital.de

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hat sich Sony neu aufgestellt. Mit dabei das Xperia XZ Premium, das der Spitzenklasse angehört. Anfang Juni startete des Smartphone in Deutschland und steht nun im Fokus des nachfolgenden Tests von inside-digital.de.

Design und Verarbeitung

Das Xperia XZ Premium ist das größte Smartphone, das Sony momentan im Gepäck hat. Die Japaner bauen ein Handy, das die Maße 156 x 77 Millimeter inne hat und 7,9 Millimeter dick ist. Mit dieser stattlichen Größe und dem Gewand aus Aluminium und Gorilla Glass bringt das Premium-Modell ein Gewicht von exakt 191 Gramm auf die Waage. Im Vergleich mag dies vielleicht schwer erscheinen, ist in Anbetracht der Umstände jedoch angemessen. Was bei vielen Herstellern – selbst in der Oberklasse – manchmal kommentarlos verschwindet, besitzt das XZ Premium erfreulicherweise: Einen Wasser– und Staubschutz gemäß der IP65- und IP68-Zertifizierung. Das bedeutet, dass man das Handy auch kurz ins Wasser tauchen kann, ohne dass die Flüssigkeit der Tecchnik etwas anhaben soll. inside-digital.de kann das bestätigen und hat diesen Tauchgang mit dem XZ Premium unternommen, ohne dass das Gerät einen Schaden davon trug.

Der Redaktion wurde das Premium-Modell von Sony in der Farbvariante Deepsea Black zur Verfügung gestellt; Interessenten können sich neben dieser aber auch für die Töne Bronze Pink und Luminous Chrome entscheiden. Möglicherweise könnte darüber hinaus auch eine rote Edition des XZ Premium bereit gestellt werden.

Unboxing

Das Xperia XZ Premium wird in einem weißen Karton versendet, auf dem in silbernen und schwarzen Lettern nicht nur der Firmenname, sondern auch der Name des Smartphones vermerkt ist. Ober- und Unterhälfte sind leicht voneinander zu trennen, sodass das XZ Premium rasch zum Vorschein kommt. Unter der Einlegeschale des Smartphones befindet sich eine weitere Hülle mit USB-Ladekabel und Sicherheitshinweisen, im Kellerabteil sind das Netzteil sowie die Kopfhörer samt Ersatz-Köpfchen untergebracht.

Sony Xperia XZ Premium Unboxing
Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.de

Auf zusätzliche Beigaben verzichten die Japaner und schicken ihren Nutzern lediglich die Standard-Ausrüstung, die zu erwarten ist.

Das Xperia XZ Premium im Hands-On

Hör mal, wer da hämmert – es ist Sony. Unverkennbar beharrt der aus dem weit entfernten Japan stammende Hersteller auf sein klobiges Design. Obwohl die neueste Technik verbaut ist, überwindet auch das XZ Premium die dicken Ränder ober- und unterhalb des Displays nicht. Im Gegenteil: Sie prangen nicht nur unübersehbar dicklich auf der Front und stehlen dem großen Display beinah die Show, darüber hinaus vertut Sony die Chance, den Platz sinnvoll zu nutzen beziehungsweise neu zu bestücken.

So wenig, wie sich am Design ändert, so wenig ändert sich auch bei den technischen Zugaben: Der Markenname befindet sich gemeinsam mit der Kamera, dem Lautsprecher und der Benachrichtigungs-LED oberhalb des Bildschirms. Unterhalb dessen ist ebenfalls ein Lautsprecher zu sehen. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ befindet sich auf der Rückseite nur die Hauptkamera samt daneben drapiertem Dual-LED-Blitz sowie dem Xperia-Schriftzug, der das Smartphone unmissverständlich einer Reihe zuordnet.

So weit, so gut. Trotz des unerfreulichen Anblicks liegt das Xperia XZ Premium gut in der Hand, was nicht zuletzt auch dem Gewicht von rund 190 Gramm geschuldet ist. Die Zusammenführung von Glas und Metall steht dem Riesen gut zu Gesicht und schafft eine hochwertige Oberfläche. Zur Folge hat dies aber auch eine wilde Schmiererei von Fingerabdrücken und Staubansammlungen auf der Rückseite, die vor allem im Sonnenlicht wie ein unschönes Kunstwerk gut zur Geltung kommen. Der Fingerabdrucksensor ist, wie schon beim Xperia X, am Seitenrand in den Home-Button eingelassen, wodurch die Bedienung auch für kleine Hände gut funktioniert.

Im Gegensatz zu anderen Xperia-Handys entscheidet sich Sony beim Premium-Modell immerhin dazu, die obere und untere Gehäusekante leicht abzuschleifen, damit sie nicht mehr ganz so klobig drein blicken. Gut gemeint ist aber nicht immer gut gemacht – anstatt dass sie das Design abrunden, bleiben sie scharfkantig. Auch vom Display hin zum rechten Gehäuserand gelingt die Verarbeitung nicht sonderlich gut, es verbleibt vielmehr ein unebener Rand, der bei Eingaben auf dem Bildschirm stört. Knarzende und ächzende Geräusche sind vom XZ Premium jedoch nicht zu vernehmen.

Aus Alt mach Neu – das scheint Sonys Devise zu sein. Anstatt sich optisch zu verändern, bleibt man beim alten Design, egal welcher Preisklasse das jeweilige Smartphone angehört. Ein Punkt, der maßlos ärgern kann. Trotzdem gelingt es den Japanern, mit dem Xperia XZ Premium ein hochwertiges Gerät zu entwickeln, das sich schön an die Hand schmiegt.

Einzelbewertung 4,5 von 5 Sternen

Display

Das Display des XZ Premium macht unumstritten Freude. Was beim Design fehlt, holt Sony an dieser Stelle teilweise auf. In den metallenen Rahmen wird ein 5,5 Zoll großer Bildschirm gespannt, der mit sage und schreibe 2.160 x 3.840 Pixeln auflöst. Diese Zahlen bedeuten nichts anderes, als das künftige Besitzer in den Genuss eines 4K-Displays kommen, auf dem Fotos, Videos und Spiele mehr als gestochen scharf dargestellt werden. Die Pixeldichte des Premium-Handys liegt bei 801ppi – ein Wert, den das menschliche Auge nicht mehr wahrzunehmen vermag. Unsereins empfindet eine Auflösung bereits ab 400ppi durchaus scharf.

Sony setzt, anders als Beispiel Konkurrent Samsung, auf IPS-Technologie anstatt auf einen Super-AMOLED-Bildschirm. Diese sollen vor allem eine hervorragende Blickwinkelstabilität garantieren. Bestätigt wird das auch beim XZ Premium, bei dem man aus allen Perspektiven den Inhalt auf dem Bild noch gut erkennen kann. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Display-Technologien hat inside-digital.de in einem separaten Artikel zusammengefasst.

Blickwinkelstabilität Sony Xperia XZ Premium
Bildquelle: Simone Warnke/inside-digital.des

Wie nicht anders von einem 4K-Display zu erwarten, kann es alles – vorausgesetzt, die entsprechenden Modi sind in den Einstellungen zu finden. Während die automatische Helligkeitsregelung keine Kritik zulässt und das Smartphone hell erstrahlt oder auch recht dunkel eingestellt werden kann, werden Nutzer keine augenschonenden Filter finden. Einen Blaulichtfilter, der die Augen vor allem bei abgedunkelten Räumen schützen soll, fehlt. Allerdings bietet Sony drei verschiedene Farbskalen an, die man auf Wunsch jederzeit aussuchen und ändern kann. Die Farben werden je nach Modus matter, kräftiger, gesättigter oder leuchtender. Dementsprechend wirkungsvoll werden Inhalte im nachfolgenden abgebildet.

Es gibt hier nur wenig zu meckern: Das 4K-Display ist ein wahrer Genuss, wodurch die Arbeit mit dem Handy Spaß macht. Es schafft Kontraste und Farben grandios darzustellen, ohne Abstriche zu machen. Lediglich augenschonende Modi fehlen hier.

Einzelbewertung 4,5 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Sobald man das Wort „Premium“ hört oder liest, werden Erwartungen geschürt, die erfüllt werden wollen. Ist dies nicht der Fall, droht dem jeweiligen Objekt Böses. Dem kann das XZ Premium allerdings entgehen und kann sich guten Gewissens auf die Sonnenseiten des Lebens stellen. Sony spendiert dem Smartphone die Crème de la Crème des Marktes und integriert Qualcomms neuesten Streich, den Snapdragon 835, in sein Innerstes. Basierend auf einer 64-Bit-Architektur, kommen die acht Kerne auf eine maximale Taktung von 2,4 GHz. Ausgestattet ist der Octa-Core-Prozessor außerdem mit einer Adreno-540-GPU, die mit vier Kernen der Grafik zuarbeitet.

Dem Snapdragon 835 steht ein 4 GB großer Arbeitsspeicher mit Rat und Tat zur Seite, sodass einer hervorragende Leistung theoretisch nichts mehr im Wege steht. So auch in der Praxis: Im AnTuTu-Benchmarktest in der Version 6.2.7 hebt das Xperia XZ Premium in die Oberklasse ab und erreicht stolze 170.532 Punkte.

Benchmark-Tests im Vergleich

Umfeld Modell Benchmark-Wert
direkte Konkurrenten Samsung Galaxy S8+ 171.108
  Apple iPhone 7 172.705
  LG G6 157.689
ehemalige Spitzenmodelle Huawei P9 Plus 98.225
  Sony Xperia XZ 128.420
  Samsung Galaxy S7 132.648
aktuelle Referenzen Samsung Galaxy S8  174.550
  Sony Xperia XZ Premium

170.532

Die Bezeichnung „Meisterstück“ ist damit wohl in Teilen gerechtfertigt und das XZ Premium wenig überraschend auf aktuellem Flaggschiff-Niveau. Problemlos kann es mit dem Galaxy S8+ von Samsung oder auch dem iPhone 7 von Apple messen. Auch vom schnellsten je von inside-digital.de getesteten Smartphone – dem iPhone 7 Plus – ist es nicht weit entfernt: Das große Apple-Flaggschiff kommt auf 185.817 Punkte im Benchmark-Test. Aufgrund der verschiedenen Betriebssysteme kann man das iPhone 7 Plus und Xperia XZ Premium nur bedingt vergleichen, da sie nicht die gleiche Wertigkeit haben. Unter anderem deswegen geben die Benchmark-Ergebnisse nur grobe Anhaltspunkte.

Die Performance spiegelt sich in der Bedienung des Handys wieder, denn selbst das aufwändige 3D-Spiels Asphalt 8 – das in Kombination mit der 4K-Auflösung das höchste aller Gefühle ist – lässt den Prozessor weitestgehend kalt. Ohne Stottern rast man durch Nevada, die Straßen von Tokio oder Island direkt ins Ziel.

Verbindung und Kommunikation

Wenn man danach geht, was das Xperia XZ Premium nicht kann, würde die Aufzählung innerhalb weniger Sekunde beendet sein. Die Antwort auf das, was es hingegen kann, soll in diesem Fall spannender sein. Denn Sony lässt sich nicht lumpen und bringt das Smartphone auf den Standard der Gegenwart. Neben den handelsüblichen Möglichkeiten wie GPS, WLAN oder USB Typ C, funkt man mit dem Premium-Smartphone auch auf Basis von LTE Cat.16. Das ist die aktuell beste Kategorie, die ein Handy in Sachen LTE bieten kann. Eine Download-Geschwindigkeit von 1.000 Mbit/s und eine Upload-Schnelligkeit von 100 Mbit/s bieten momentan nur noch das Galaxy S8 und S8+ von Samsung und das HTC U11.

Darüber hinaus ist auch Bluetooth mit an Bord; doch während in den meisten Flaggschiffen die Version 4.2 oder Ähnliches integriert ist, bietet das Xperia XZ Premium auch in diesem Punkt mit der Version 5.0 das Neueste vom Neuesten. Mithalten können nur die Vorzeige-Smartphones von den Nachbarn aus Korea. Bluetooth 5.0 soll doppelt so schnell arbeiten sowie eine Reichweite bieten, die vier mal so hoch ist wie noch bei der vorherigen Version. Sony hätte den Traum perfekt machen können, wäre ein Dual-SIM– oder Hybrid-Karten-Slot verbaut worden. Möglich ist aber nur der Einsatz einer Nano-SIM-Karte, die in einem winzigen Fach verstaut wird. Man darf sich also nicht wundern, wenn man den Karten-Slot öffnet und das Fach für die SIM-Karte im Handy bleibt; durch minimale Druckausübung wird es ausgehebelt und lässt sich entnehmen.

Verbindungsmöglichkeiten des Sony Xperia XZ Premium

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 1.000 Mbit/s, Up-max: 100 MBit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▲  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  5.0
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 a/b/g/n/ac
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Wie bei inside-digital.de üblich, werden im Test auch die Telefonqualitäten des jeweiligen Prüflings unter die Lupe genommen. An dieser Stelle wird vielmehr genau hingehört und die Qualität des XZ Premium ist im Gespräch in Ordnung, wenn auch nicht überragend. Bei einem Telefonat von Handy zu Handy waren vermehrt knackende und rauschende Geräusche zu vernehmen, die das Telefonat gestört haben. Auch der Lautsprecher konnte die Leistung nicht retten, sondern warf das Gespräch durch nur geringe Lautstärke ein wenig zurück.

Das Xperia XZ Premium ist ganz zweifellos im Himmel des neuesten Mobilfunkstandards angekommen. Es bietet alles, was man sich wünschen kann – sowohl im Hinblick auf die fabelhafte Leistung als auch hinsichtlich der Verbindungsmöglichkeiten. Da mittelklassige Qualität der Telefongespräche korrigiert das Ergebnis in diesem Bereich leicht nach unten.

Einzelbewertung 4,5 von 5 Sternen

Kamera

Auf dem Smartphone-Markt wird mit dem Namen Sony eine gewisse Qualität in Verbindung gebracht, sodass viele Hersteller auf Sony-Sensoren zurückgreifen. Die Qualität Sonys kommt im XZ Premium vollends zur Geltung. Obgleich Sony auf eine Dual-Kamera verzichtet, nimmt die Hauptkamera mit 19 Megapixeln Wunschobjekte auf. Kombiniert mit einer f/2.0-Blende und einem optischen Bildstabilisator können auch Menschen mit zittriger Hand wackelfreie Fotos hinbekommen. Außerdem ist ein 8-Facher-Zoom möglich. Die „Motion Eye“ genannte Kamera, die insbesondere auch mit Hochgechwindigkeits-Video-Aufnahmen – mit bis zu 960 Bildern pro Sekunde – punkten soll, wird von inside-digital.de gesondert unter die Lupe genommen.

Natürlich sind Aufnahmen bei Sonnenschein zumeist schöner und eindrucksvoller als bei Dunkelheit. So wirken die Fotos des XZ Premium teils echter, als die Realität selber: Objekte werden in ihrer Farbenpracht und auch mit ihren eigentlich verborgenen Makeln aufgenommen. Die Farben sind gesättigt, erstaunlicherweise auch äußerst naturgetreu. Auffällig ist nur, dass bei Bildern, auf denen eine helle und dunklere Fläche zu sehen ist – gut zu sehen am Beispiel des Kölner Doms – das Foto großflächig dunkler wird. Konträr wirkt dagegen die helle Fläche, die grell und überbelichtet wirkt.

Die Leistung der Kamera des Sony Xperia XZ Premium wird anhand der Testfoto-Galerie gezeigt:

Kamerafotos des Sony Xperia XZ Premium

Bei nur wenig Belichtung sind auf den Bildern nur kleine Details zu erkennen, die Lichtquellen reflektieren. Schön ist aber, dass auf den Bildern kein Rauschen erkennbar ist: Die dunklen Flächen sind tiefschwarz wie die Nacht.

Die Lobhudelei geht weiter: Auch im Innenraum kann das Kamerapaket des XZ Premium überzeugen, denn selbst wenn der Blitz eingesetzt wird, belichtet er Motive nicht über, sondern bleibt im natürlichen Farbraum. Dies wird der Dual-LED geschuldet sein, die extra für eine naturgetreue Farbwiedergebung konzipiert ist.

Die Frontkamera ist mit 13 Megapixeln versehen; auf einen LED-Blitz muss man hingegen verzichten. Die Qualität der Bilder ist gut und für eine vorderseitige Kamera vollkommen ausreichend. Nutzer können nach Lust und Laune verschiedene Effekte nutzen, die das Bild aufhübschen. Ein Selbstauslöser kann Fingerkrämpfe bei Selfies vermeiden.

Sowohl die Haupt- als auch die Frontkamera sind dazu in der Lage, Videos aufzunehmen. Während erstere 4K-Aufnahmen machen kann, nimmt die Kamera auf der Front Bewegtbilder in HD-Qualität auf. Die Resultate sind in beiden Fällen zufriedenstellend.

Die Kamera-App

Die zugehörige Software der Kamera ist relativ simpel und übersichtlich gehalten. Sie ermöglicht es Hobby-Fotografen, die Einstellungen manuell an jede Situation anzupassen und beispielsweise den ISO-Wert selbst zu bestimmen. Genauso gut lässt es sich aber auch im Automatikmodus fotografieren, sodass man sich um nichts als das Motiv Gedanken machen muss. Neben Kreativideen wie 3D-Effekten und Filtern aus verschiedenen Themenbereichen bietet die Kamera darüber hinaus auch einen Panorama-Modus und Serienbildaufnahmen.

Die Kamera-App des Sony Xperia XZ Premium

Das Kamerapaket des Xperia XZ Premium lässt Herzen höher schlagen. Künftige Besitzer sind gut bedient, wenn ein Moment festgehalten werden soll und können sich auf schöne Aufnahmen gefasst machen.

Einzelwertung 5 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Bei Android-Geräten wird oft eine gewisse Unübersichtlichkeit bemängelt, die beim Konkurrenten Apple besser gelungen sein soll. Sony muss man hingegen zugute halten, dass die eigene Nutzerüberfläche überschaubar und simpel gestaltet ist. Apps sind auf den verschiedenen Homescreens schnell aufzufinden; mittels einer Suchfunktion, die aussieht wie ein Menü-Button, werden Anwendungen noch schneller gefunden. Die „Menüwischerei“ funktioniert problemlos, ohne Verzögerungen oder Ruckler. Eine helfende Hand kann bei etwaigen Problemen auch der Smart Cleaner werden, der den Cache des Handys leert und den Ablauf wieder optimiert.

Hinzu kommt eine programmierte, künstliche Intelligenz. Das bedeutet, dass das XZ Premium vom Nutzer lernt, wenn er sein Smartphone regelmäßig verwendet. Es agiert nach den festgestellten persönlichen Vorlieben und macht beispielsweise entsprechende Funktionsvorschläge oder optimiert einzelne Apps. So soll es die Handhabung und den Alltag des Nutzers vereinfachen.

Sony Xperia XZ Premium im Test: das Menü

Im Gegensatz zu anderen Herstellern sind auf dem Xperia XZ Premium nur zwei Apps von Drittanbietern vorinstalliert. Wenn man diese Bloatware nicht nutzen will, lässt sie sich nach dem Einrichten des XZ Premium auch problemlos vom Gerät entfernen. Daneben finden sich auch einige Apps von Sony auf dem Handy. Neben praktischen Anwendungen wie Notizzetteln oder Neuigkeiten-Apps, finden sich auch ein paar Kreativ-Apps in den Tiefen des Menüs. Zu diesen zählt eine Skizzen-App, die das XZ Premium in ein Skizzenblatt verwandelt. Je nachdem kann man dort zeichnen, schreiben oder malen. Wer gerne Filme aufnimmt und zeichnet, kann sie mit dem „Movie Creator“ bearbeiten. Die Videos, die mit dem XZ Premium aufgenommen wurden – nett ist auch der extreme Zeitlupenmodus, den die Kamera bietet – können direkt geschnitten und nach Bedarf danach auch in sozialen Netzwerken geteilt werden.

Anstelle des normalen Google-Musik-Players setzen die Japaner eine eigene Variante ein, die allerlei Einstellungsmöglichkeiten bietet. Nutzer können beispielsweise Playlisten erstellen, deren Lieder nacheinander abgespielt werden. Allerdings ist der Player recht voll gestopft, wodurch man gut und gern lange suchen muss. Egal ob die Lieder über den Lautsprecher oder das Headset gehört werden – beide bieten ein hervorragendes Sounderlebnis. Anstatt Töne blechern wiederzugeben, klingen sie tief, satt und sehr sanft.

Die Software ist einfach: Man nehme Android 7.1 Nougat als Basis und streut die eigene Nutzeroberfläche oben drüber. Nette Spielereien bieten die Kreativ-Apps, die beispielsweise die Funktionen der Kamera ergänzen. Das Menü ist einfach aufgebaut, sodass man gut mit dem XZ Premium arbeiten kann.

Einzelbewertung 4,5 von 5 Sternen

Akku

Hier angelangt, muss man im Nachhinein feststellen, das man jetzt am schlimmsten und wundesten Punkt des Xperia XZ Premium angelangt ist. Auf Seiten des Akkus gibt es nichts zu beschönigen: Sony muss eindeutig einen Zahn zulegen, um mithalten und eine vernünftige Akkulaufzeit garantieren zu können.

Fest in das Innenleben des Handys verbaut ist ein Akku mit 3.230 mAh Ladung. In Anbetracht des 4K-Displays sowie dessen Größe von 5,5 Zoll definitiv zu klein. Während der Prozessor bei Asphalt 8 unbeirrt zur Tagesordnung überging, verbleibt beim Akku nur noch ein winselndes Keuchen. Innerhalb von 30 Minuten Spielzeit verliert er 12 Prozent Akkuladung.

Sony Xperia XZ Premium: Der Akku im Test

Bemerkbar macht sich das auch im weiteren Akkutest: Nach 8 Stunden intensiver Nutzung stehen noch solide 53 Prozent Akkuladung am oberen Bildschirmrand vermerkt. Nach 16 Stunden ist es hingegen kritisch, sodass dieser Teil von der Redaktion wiederholt wurde. Beim ersten Versuch verlor das XZ Premium über Nacht aus unerfindlichen Gründen 18 Prozent Akku – ein Wert, der sehr hoch für ein Gerät dieser Preisklasse ist. Im zweiten Versuch waren es zwar nur noch 10 Prozent Verlust, eine Leistung die der restlichen Hard- und Software aber trotzdem nicht gerecht wird.

Trotz allem lässt sich das Premium-Handy mittels des Schnelllade-Geräts UCH12W innerhalb weniger Minuten auf eine vernünftige Akkuladung aufladen, die die durchschnittliche Leistung wieder wett macht. Diejenigen, die das Smartphone lange nutzen wollen, ohne es an eine Stromquelle anschließen zu müssen, können im Zweifelsfall auf den Stamina-Modus zurückgreifen, der den Akku schont.

Sony hat Aufholbedarf: Der Akku passt nicht zu den restlichen Komponenten des Premium-Handys und entspricht vielmehr einem Mittelklasse-Akku.

Einzelwertung 4 von 5 Sternen

Fazit

Ist man am Ende dieses Testberichts angelangt, werden einem viel lobende Worte im Gedächtnis bleiben. Sony hat einen weiteren Konkurrenten in die obere Klasse geschickt, der in weiten Teilen ohne weiteres mithalten kann. Das Xperia XZ Premium bereitet wirklich Freude, sobald man das 4K-Display entdeckt und Inhalte darauf angesehen hat. Auch die Kamera kann überzeugen und fantastische Resultate erzielen, die sich in jedem Fotoalbum gut machen. Nicht zu vergessen ist neben dem Prozessor mit herausragender Leistung auch die Integration von aktuellen Verbindungsmöglichkeiten, die das „Meisterstück“ von vielen anderen Flaggschiffen abhebt.

Trotz allem sind und bleiben die Makel bei dem japanischen Hersteller durchweg das alte, nicht zeitgemäße Design und in vielen Fällen der miese Akku. Ein optische Generalüberholung ist ein Muss, davon abgesehen dass ein besserer Energieversorger das Komplettpaket des XZ Premium beinah perfekt abgerundet hätte. So bleibt es letztlich ein Meisterstück mit Schnappatmung, dem eine bessere Wertung aufgrund des Misslingens verwehrt bleibt.

Gesamtwertung 4,5 von 5 Sternen

Sony Xperia XZ Premium Testsiegel

Pros

  • grandiose Prozessorleistung
  • fabelhaftes 4K-Diplay
  • tolles Kamerapaket
  • neueste Verbindungsmöglichkeiten

Cons

  • altes Design
  • mieser Akku
  • simple Software ohne Besonderheiten

Preis-Leistung

Mit einem stolzen Preis von 749 Euro greift Sony tief in den Topf und wirft das Xperia XZ Premium in die oberen Preissphären. Durch die schlechten Akkuergebnisse und die eher einfache Software, die ohne Besonderheiten daher kommt, ein zu hoher Preis. Der Hersteller hätte diesen ein wenig drücken können. Im Hinblick auf den aktuellsten verbauten Standard wird der Kostenpunkt hingegen wieder ein wenig rechtfertigt, da nicht viele andere Smartphones beispielsweise mit Bluetooth 5.0, LTE Cat.16 oder einem Bildschirm mit 4K-Auflösung auf dem Markt zu finden sind.

Alternativen

Alternativen für das Sony Xperia XZ Premium sind in der aktuellen Oberklasse zu finden:

Daneben lohnt sich auch ein Blick in die Vergangenheit: Ehemalige Flaggschiffe sind teils immer noch mit aktueller, vor allem aber guter Technik ausgestattet:

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Stefanie

    Eigentlich is das Handy wirklich toll – wenn die teils massiven Probleme nicht wären. Ich finde das Handy nach nicht mal 9 Monaten nur noch nervig.

    Fehler:
    1: verstellt gerne Einstellungen
    2: macht abends mehr als beschissene Bilder
    3: Benachrichtigungen gibt’s wenn Handy möchte- oder auch nicht
    4: Akku hält inzwischen nicht mal mehr nen halben Tag
    5: beendet gerne mal Gespräche ohne das man Handy in Hand hat.
    6: Der Fingerprint in Homebutton zu packen war der größte Schwachsinn – Handy kann sich meist nicht entscheiden, auf welchen Befehl er reagieren will und öffnet daher den Sperrbildschirm zur Pineingabe.
    7: Das Tastaturfeld reagiert auch manchmal sehr schwer oder gibt nen anderen Buchstaben ein
    8: Wenn ich z.b bei WhatsApp Nachrichten gelesen habe, taucht nach ner weile die Benachrichtigung wieder in der Statusleiste auf
    Und das schlimmste is der Empfang – hab ganz oft mini Netzraushüpfer oder max 2 Balken. Richtig guter Netztempfang besteht nicht mal auf nem Acker (und da is nichts was stören könnte)

    Das einzige was ich immer noch sehr gerne mag, is das klobige. Für mich, aufgrund steifer Gelenke, liegt es gut in der Hand und durch den unteren Rand auch gut mit zu arbeiten.

    Aber ich ärgere mich halt drüber, das ein 300€ Handy so viele Macken hat und die teilweise seit Anfang an

    Antwort

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