Das kann Samsungs kleine S-Klasse

20 Minuten

Samsung Galaxy A5 (2017)
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Die Galaxy-A-Reihe wurde nach der Umstrukturierung der Nomenklatur in Samsungs Smartphone-Bereich als Nachkomme der Galaxy-S-Mini-Reihe verortet und stellt seither die Mittelklasse der Koreaner dar. Mit dem Galaxy A5 (2017) hat man im Frühjahr 2017 die nunmehr dritte Generation vorgestellt. Neben dem A5 befindet sich in der Produktfamilie auch das Galaxy A3, das in seiner 2017er-Variante ebenfalls bald durch den Testparcours von inside-digital.de gequält wird. Neu bei beiden Handys sind vor allem die IP68-Zertifizierung, ein leicht verändertes Design und eine aufgebohrte Kamerasektion. Doch auch an anderen Stellen hat Samsung Hand an die beiden Modelle gelegt. Im Vergleich des Galaxy A5 (2017) mit dem Galaxy A5 (2016) zeigen sich die technischen Änderungen.

Technische Daten des Samsung Galaxy A5 (2017) im Vergleich zum Vorgänger Galaxy A5 (2016)

 

Samsung Galaxy A5 (2017)

Samsung Galaxy A5 (2016)
Display 5,2 Zoll, 1.080×1.920 Pixel
Android-Version 6.0 Marshmallow 6.0 Marshmallow (per Update)
Prozessor Exynos 7880 Octa / 1,9 GHz Exynos 7580 Octa / 1,5 GHz
RAM 3GB 2GB
interner Speicher 32GB 16GB
MicroSD ja (256GB)  ja (128GB)
Kamera vorne/hinten 16 MP / 16 MP 13 MP / 5 MP
Fingerabdruckscanner ja, vorne
Akku 3.000 mAh  2.900 mAh
USB-Port USB Typ C (2.0) micro-USB (2.0)
IP-Zertifizierung IP68 keine
Abmessungen 146,1 x 71,4 x 7,9 mm 144,8 x 71,0 x 7,3 mm
Einführungspreis 429 EUR 429 EUR
Aktueller Marktpreis 429 EUR ca. 290 EUR

Samsung Galaxy A5 (2017) im Video

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Design und Verarbeitung – Der rutschige Schmutzsammler

Beim Äußeren stand an einigen Stellen unverkennbar die Galaxy-S-Serie Pate: Neben dem Grundaufbau Glas-Metalrahmen-Glas hat Samsung die abgerundete Rückseite der S-Klasse übernommen und so einen Handschmeichler auf die Beine gestellt. Die Rückseitenrundungen unterstreichen das insgesamt recht organische Design. Die Radien an den Ecken sind groß gewählt und auch der Metallrahmen kommt mit einer Wölbung daher. Eine runde Sache also? Mitnichten. Die zum Rand hin abgerundeten Flächen auf Vorder- und Rückseite fließen nicht völlig übergangslos in den Rahmen, sondern bilden eine leichte Kante. Das ist kein Beinbruch, jedoch könnte der Auftritt hier noch eine Kleinigkeit hochwertiger sein.

Die Ränder um das 5,2 Zoll große Display sind an den Längsseiten durchschnittlich breit, ober- und unterhalb des Panels jedoch zeigt sich Samsung großzügig. Hier hat man sich wenig Mühe gegeben, die Maße des 146,1 x 71,4 x 7,9 mm messenden Smartphones weiter einzudampfen. Am unteren Rand wird der Platz durch den Home-Button noch sinnvoll genutzt, oberhalb des Displays jedoch ergänzt Samsung den Näherungssensor, den Lautsprecher und die Kamera mit einem Marken-Schriftzug, der wohl die Werbewirkung eines falsch herum aufgehängten Plakats haben dürfte.

Rutschiges Handy mit hochwertigen Materialien

Die einzelnen Bauteile wurden gefällig integriert. Die Kamera wurde in eine kleine Vertiefung in den Rücken des Galaxy A5 (2017) eingelassen und wird von einem ebenso verbauten LED-Blitz unterstützt. Die Rückseite wird durch den Wegfall des Kamera-Hügelchens jedoch recht glatt. Auf einer leicht schiefen Ebene rutscht das Mittelklasse-Handy schnell vom Tisch oder anderen Ablageflächen. Dazu bedingt die Glasrückseite, dass Fingerabdrücke und Schmierer deutlich zu sehen sind. In der Farbe Schwarz zeigen sich die Verschmutzungen schon nach geringem Gebrauch deutlich.

Die Elemente für die Beschallung, die Datenübertragung und das Laden des Akkus sowie der Kopfhörer-Anschluss wurden allesamt hochwertig integriert. Dabei befinden sich der USB-Typ-C-Port und die Klinkenbuchse auf der Unterseite des Smartphones und der Lautsprecher ungewöhnlicherweise in der rechten Flanke. Vor allem beim Spielen im Querformat hat diese Position einen Vorteil: Der Lautsprecher wird nicht von der Hand bedeckt und entfaltet so eine höhere Lautstärke gegenüber seinen Kollegen im unteren Teil des Rahmens.

Haptik und Bedienelemente

Bedient wird das Galaxy A5 (2017) vorwiegend über das Touch-Display, jedoch stehen auch insgesamt vier mechanische Elemente zur Steuerung des Handys zur Verfügung. Die Lautstärke-Taster sind dabei in die linke Flanke, der Power-Button in die rechte integriert. Die Lautstärke lässt sich bei kleinen Händen und im normalen Gebrauch schlecht verstellen. Um an die Taster zu kommen muss umgegriffen werden. Trotzdem gelingt die Einhand-Bedienung gut. Der Power-Taster hingegen liegt im optimale Tastradius des Daumens und lässt sich, wie seine Pendants, mit langem Hub und festem Druckpunkt bedienen.

Der Fingerabdrucksensor, der gleichermaßen den mechanischen Home-Button enthält, liegt Samsung-typisch unterhalb des Displays auf der Front des Galaxy A5 (2017). Er wurde unauffällig und doch ertastbar verbaut und wird von zwei kapazitiven Navigationstasten begleitet.

Samsung gibt sich beim Design und der Verarbeitung keine Blöße und erledigt die Hausaufgaben souverän. Dabei weht ein wenig S-Klassen-Luft durch die Mittelklasse der Galaxy-Reihe.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sterne

Display

Eine Diagonale von 5,2 Zoll mit Full-HD-Auflösung: Das Display des mit 1.080 x 1.920 Pixeln auflösenden Galaxy A5 (2017) bringt alles mit, was ein Panel zur Zeit für den Alltag benötigt. Dazu verbaut Samsung Gorilla-Glas 5 und damit die neuste Version des Schutzglases der Marke Corning. Die SuperAMOLED-Bauweise zeigt die typischen Stärken wie kontrastreiche und intensive Farben und satte Schwarztöne. Die Redaktion von inside-digital.de hat die Unterschiede der verschiedenen Display-Bauweisen, wie IPS, OLED oder SuperAMOLED, in einem gesonderten Artikel zusammengefasst.

Samsung Galaxy A5 (2017)
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Die Tugenden des Displays beschränken sich jedoch nicht nur auf die respektable Pixeldichte von 424 ppi und die satten Farben. Die Blickwinkelstabilität, die automatische Helligkeitsregelung und die Einstellmöglichkeiten sind allesamt ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. Erst bei sehr schiefer Draufsicht werden beispielsweise die Farben des Displays verfälscht und die Schärfe bleibt bis in den Grenzbereich immer erhalten. Dazu regelt die Automatik die Helligkeit schnell und treffsicher. Sie fährt ohne Ruckler durch die Helligkeitsbandbreite und kommt ohne Nachregeln auf den Punkt. In den Einstellungen lassen sich die Farben des Panels anpassen oder durch vordefinierte Einstellungen individualisieren. Ein Nachtmodus, der die Blautöne der Augenschonung wegen weglässt, komplettiert die Einstellungen.

Samsung Galaxy A5 (2017)
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Samsung behält sich trotz der guten Display-Leistung des Galaxy A5 (2017) noch Möglichkeiten offen, das neue Galaxy S8 von der Mittelklasse abzusetzen. So fehlen dem Flaggschiff aus der zweiten Reihe die Besonderheiten und High-Tech-Features wie Druckempfindlichkeit, QHD-Auflösung oder Edge-Ränder. Das verzeiht man dem Mittelklasse-Smartphone jedoch leicht, da es sich sonst keine Schwächen leistet.

Samsung gelingt ein Rundum-Wohlfühl-Display mit nur wenig Luft nach oben. Im Alltag wird rein gar nichts vermisst, obwohl für Display-Fetischisten zu wenig Flaggschiff-Eigenschaften darin stecken.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sterne

Ausstattung und Leistung

Samsung stattet das Galaxy A5 (2017) mit dem hauseigenen Prozessor Exynos 7880 aus und verpasst ihm einen Arbeitsspeicher mit einer 3 GB großen Kapazität. Für grafikintensive Aufträge steht ein ARM Mali-T830 MP2 zur Verfügung. Die Speicherkapazität beläuft sich auf 32 GB, die bei Bedarf mittels Micro-SD-Karte um weitere 256 GB erweitert werden kann.

Benchmark-Test des Galaxy A5 (2017)

Im standardisierten Test von AnTuTu, Version 6.2.7, erreichte das Mittelklasse-Smartphone einen Wert von 61.515 Punkten. Im Kontext unterstreicht dies die Mittelklasse des Smartphones; Samsungs aktuelles Flaggschiff, das Galaxy S7 (im Test), erreichte fast die doppelte Anzahl an Punkten. Der aktuelle Primus im Benchmark-Vergleich unter den Androiden, das OnePlus 3T (im Test), überbietet das Galaxy A5 (2017) gar um mehr als 100.000 Punkte.

Im Vergleich mit dem direkten Vorgänger, dem Samsung Galaxy A5 (2016), kann der neue Wert allerdings auch die Weiterentwicklung der A-Klasse von Samsung bestätigen: Vor einem Jahr erreichte das Galaxy A5 (2016) im Test noch einen Wert von fast 38.000 Punkten.

In der Datenbank von inside-digital.de gibt es zahlreiche Smartphones, die im AnTuTu-Test einen mit dem A5 (2017) vergleichbaren Wert erreicht haben. Geht man rein von der Leistung aus, könnte es sich dabei um valide Alternativen zu dem Smartphone handeln:

  • Samsung Galaxy S6 (im Test)
  • LG G4 (im Test)
  • Lenovo P2 (im Test)
  • Huawei Nova Plus (im Test)
  • Gigaset Me Pro (im Test)

Auch das iPhone 5s von Apple erreichte seinerzeit einen Wert rund um die 60.000 Punkte, allerdings ist durch die Unterschiedlichkeit der Systeme Android und iOS nicht zwingend eine Vergleichbarkeit gegeben, daher ist diese spezielle Einordnung mit Vorsicht zu genießen. Ohnehin ist die Debatte um iOS und Android zur Glaubensfrage hochstilisiert ist, sodass ein Benchmark-Test bei der Entscheidung höchstens eine untergeordnete Rolle spielen sollte.

Samsung Galaxy A5 (2017) im Benchmark-Test
Bildquelle: inside-digital.de

Die auf dem Papier eingeschränkte Leistungsfähigkeit wird im Alltag kaum wahrgenommen. Die Menüwischerei und auch das anspruchsvolle Spiel Asphalt 8: Airborne laufen fluid und ohne Ruckler. Die Erwärmung bei Benchmark-Tests oder Spielen hält sich dazu in Grenzen. Somit vermisst man nichts außer einem schnelleren Nachladen beim Laden oder Verschieben von großen Dateien oder Spielsequenzen. Doch hier wird auf einem hohen Niveau gemeckert.

Konnektivität

Bei der Kommunikation mit anderen Geräten und dem Mobilfunknetz hat man an wenigen Stellen gespart. So wurde auf MHL verzichtet und es gibt keine Möglichkeit, zwei SIM-Karten zur gleichen Zeit zu nutzen. Dazu kann das Galaxy A5 (2017) nicht kabellos aufgeladen werden. Doch damit sind die Einschränkungen auch aufgezählt und abgehakt.

Verbindungsmöglichkeiten des Samsung Galaxy A5 (2017)

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▼  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.2
WLAN-Standards ▲  802.11 a/b/g/n/ac 2,4 + 5GHz
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Wasser- und Staubschutz und ein zickiger Fingerabduck-Sensor

Samsung Galaxy A5 (2017)

Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Das Galaxy A5 (2017) wurde auch bei der Ausstattung mit einem S-Klasse-Charakteristikum bedacht: Mit der IP68-Zertifizierung soll das Mittelklasse-Smartphone wasser– und staubdicht sein und dadurch auch ein kurzes Bad im Wasser überleben. Die Einschränkungen folgen aber auf dem Fuße: 1,5 Meter Wassertiefe und 30 Minuten Tauchgang dürfen nicht überschritten werden. Dazu sind Flüssigkeiten mit Salz, Lauge und Alkohol tabu, sowie das Tauchen in erhitztem Wasser. Ebenso sollte das Galaxy A5 (2017) unter Wasser nicht zu sehr bewegt werden, ergibt sich doch dadurch Staudruck, der die Dichtungen schnell überlasten kann.

Der Fingerabdrucksensor kann beim Test nicht zu 100 Prozent überzeugen. Zu oft verlangt er einen zweiten Test, wenn er beispielsweise darauf hinweist, dass man zu kurz oder zu ungenau den Finger aufgelegt hat. Diese Übung beherrschen andere Smartphones schneller, präziser und mit mehr Toleranz, was die Auflagefläche des Fingers angeht.

Telefonie und Sprachqualität

Die Sprachqualität des Galaxy A5 (2017) kann im Allgemeinen gefallen, auch wenn die letzte Brillanz in der Audioqualität fehlt. Der verbundene Test-Gesprächspartner kritisierte die etwas flache Audioqualität und die Präzision in der Klarheit. Auch ein leichter Hall war im Testtelefonat zu vernehmen.

Legt der Nutzer das Samsung-Smartphone aus der Hand und aktiviert den Freisprech-Modus, wird der Klang beim Gesprächspartner besser und es bleibt von dort wenig Kritik übrig. Dafür wird der Galaxy-A5-(2017)-Nutzer vom etwas zu leisen Lautsprecher überrascht. Er ist in die rechte Flanke integriert und kann nur bei geringer Umgebungslautstärke effektiv als Freisprechlautsprecher genutzt werden. Bei gehobener Geräuschkulisse wird es schwierig, dem Gespräch zu folgen. Trotzdem ist die Gesamtleistung der Telefoniefunktionen im Rahmen und mindestens guter Durchschnitt.

Das Galaxy A5 (2017) besitzt zum Teil Ausstattungsmerkmale der S-Klasse und kann damit mächtig punkten. Trotzdem reicht es hier nicht zu einer Top-Bewertung. Die Einsparungen beim Prozessor, die nicht ganz so umfangreichen Konnektionsmöglichkeiten und die in manchen Bereichen nur durchschnittliche Telefon-Qualität erzeugen einen kleinen Abzug in diesem Bereich.

Zwischenwertung: 4 von 5 Sterne

Kamera

Die Kamerasektion des Samsung Galaxy A5 (2017) gibt sich auf dem Papier als mächtiger Punktelieferant. Doch es gibt einen Makel: Samsung hat bei der 2017er Version des A5-Modells den optischen Bildstabilisator entfernt und baut lieber auf mehr Auflösung. Die beiden Kameras lösen mit jeweils 16 Megapixel auf und besitzen Blenden von 1:1,9. Die lichtstarken Öffnungen sprechen für Potential, auch bei wenig Licht gute Ergebnisse zu erzielen.

Bildqualität

Die Bildqualität liegt insgesamt eher auf Mittelklasse-Niveau. In diesem Bereich liegt man meilenweit entfernt von den eigenen Spitzenmodellen Galaxy S7 und Galaxy S7 edge. Das dem fehlenden OIS, der noch im Vorgängermodell Galaxy A5 (2016) verbaut war, allein zuzuschreiben wäre zu einfach. Vielmehr ist der Sensor der Schuldige. Das Objektiv bietet genug Potenzial und die Software, die die Lichtinformation in schicke Bildchen umwandelt, hat Samsung eigentlich auch im Griff. Trotzdem sind große Helligkeitsunterschiede problematisch für das Galaxy A5 (2017). Die detaillierte Wertung der Bildqualität zeigt sich an praktischen Beispielen in der Galerie:

Kamera-App und Funktionen

Samsung stattet die Kamera-App des Galaxy A5 (2017) mit einem übersichtlichen Design aus. Das ist im Automatik-Modus auch kein Kunstgriff. Schaltet man den Pro-Modus zu, bleibt die Übersicht jedoch erhalten und die manuellen Einstellungen lassen sich auch mit einer Hand am Gerät steuern. Doch kommt der App hier die eingeschränkten Beeinflussungsmöglichkeiten zu Gute: Neben einer Belichtungskorrektur und dem ISO-Wert, lässt sich nur noch der Weißabgleich manuell verstellen. Die Kamera-App in der Übersicht:

Samsung Galaxy A5 (2017) Kamera-App

Beim Funktionsumfang punktet Samsung mit mannigfaltigen Filtern, Gestensteuerung, Panorama-Funktionen und einem Zeitraffermodus. Das alles macht Spaß, kann allerdings nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass beim Funktionsumfang nicht aus dem Vollen geschöpft wurde.

Die Selfie-Kamera mit ihren 16 Megapixeln hat die Selfie-affine Generation von jungen Nutzern im Blick, die sich und ihre Freunde gerne in den Sozialen Netzwerken präsentieren. Dabei bedient Samsung auch mit Verschönerungsmodi deren Ansprüchen. Dazu können die Vignettierung und die Farbintensität manuell verstellt werden und so die in den sozialen Medien integrierten Filter zumindest zum Teil ersetzen.

Die Kamera des Galaxy A5 (2017) enttäuscht ein wenig im Test. Das liegt zum einen an hohen Erwartungen aufgrund der fantastischen Kameras in der S-Klasse, zum anderen aber auch an einer recht durchschnittlichen Leistung des 2017er Modells des Galaxy A5. Normalnutzer werden mit der Kamera trotzdem zufrieden sein, anspruchsvolle Nutzer sollten jedoch kein High-End erwarten.

Zwischenwertung: 3,5 von 5 Sterne

Software und Multimedia

Samsungs Interpretation von Android 6.0.1 wird mit der hauseigenen Nutzeroberfläche TouchWiz überzogen und gibt sich für Samsung-Verhältnisse schlank. Die größten Unterschiede sind in den Einstellungen zu erkennen. Hier wurden die einzelnen Beeinflussungsmöglichkeiten nach Themen sortiert und die übliche Anordnung weggelassen. Dadurch gestaltet sich die Suche nach der passenden Einstellung komplizierter, als bei unberührten Android-Geräten.

Neben der gewöhnungsbedürftigen Gestaltung der Einstellungen, gefällt die Software-Oberfläche jedoch gut. Schick gestaltete Ordner und ein App-Drawer sorgen für Ordnung auf dem Smartphone. Dazu hält sich Samsung mit Drittanbieter-Apps stark zurück. Lediglich ein Ordner mit den Office-Apps von Microsoft ist vorinstalliert und kann nicht gelöscht werden. Dazu wird ein kleines Software-Feuerwerk mit eigenen Apps abgebrannt. Darunter sind die altbekannnten Funktionen wie beispielsweise S-Voice und S-Health.

Samsung Galaxy A5 (2017) Menü

Always-On-Display

Das Always-On-Display des Galaxy A5 (2017) bietet verschiedene Optionen der Anzeige, wenn das Smartphone ungenutzt herumliegt. Dabei kann beispielsweise zwischen dem Kalender und einer allgemeinen Uhrzeitanzeige gewählt werden. Dazu werden Informationen zum Status des Smartphones angezeigt. So zeigt das Always-On-Display Symbole für eingegangene Nachrichten und beispielsweise Symbole für hochzu- oder hochgeladene Dateien oder Downloads an. Der Funktionsumfang des Always-On-Displays könnte, wie schon bei der Einführung der Funktion, umfangreicher sein.

Sound-Anpassungen und Equalizer

Bei der multimedialen Bespaßung des Nutzers gibt sich Samsung keine Blöße. Mit einem ordentlichen In-Ear-Kopfhörerpaar mit Kabelfernsteuerung und einer umfangreich ausgestatteten Musik-App ist der Nutzer für den Musikgenus gut gerüstet. Ganz ohne Kritik kommt die Ausstattung jedoch nicht davon: Die Kopfhörer kommen ohne verschieden große Gummi-Aufsätze, was dem Nutzer ohne Standardgehörgang nicht gut zu Gesicht steht. Dann nämlich werden die In-Ears schnell locker und fallen auch schon mal aus dem Ohr. Die Musik-App entschädigt jedoch den Umstand in weiten Teilen. Sie kann mit tollen Funktionen auftrumpfen:

Samsung Galaxy A5 (2017) Musikeinstellungen

Der Lautsprecher sitzt auf der rechten Flanke des Samsung Galaxy A5 (2017) Damit entscheiden sich die Koreaner für eine ungewöhnliche Lösung, die jedoch kaum Nach- oder Vorteile bringt. Die Soundqualität wird jedenfalls nicht beeinflusst. Er ist etwas schwach auf der Brust und kommt nicht mit maximalem Schallpegel daher, was allerdings auch verhindert, dass der Sound in hohen Tonlagen übersteuert oder quietschig wird.

Samsungs Galaxy A5 (2017) kommt nicht mit dem neuen Android 7.0 Nougat zum Kunden. Das ist eine der wenigen Kritikpunkte, die es in diesem Bereich gibt. Darüber hinaus verdient es sich hier eine starke Wertung, beflügelt auch durch den überdurchschnittlich guten Multimedia-Bereich.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sterne

Akku

Der Akkutest beinhaltet in den ersten acht Stunden eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video streamen, Radio hören und telefonieren. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Up- und Downloads getätigt und im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der die Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen wird in der nichts mit dem Smartphone getan wird.

Der Akku gibt sich im ersten Teil des Testparcours standhaft und ohne Schwächen. Mit 71 Prozent Restenergie nach acht Stunden intensiver Nutzung und standardisiert aktiviertem Always-On-Display trotzt es allen Widrigkeiten und kommt auf ein sehr gutes Ergebnis. Nach der Standby-Zeit verbleiben noch 53 Prozent, was einen insgesamt guten Wert darstellt, jedoch bei der Betrachtung der reinen Standby-Zeit einen Verlust von 18 Prozent bedeutet. Damit liegt Samsung weit unterhalb dessen, was andere Hersteller hier fabrizieren. Das Ergebnis rührt vor allem vom Always-On-Display her. Samsung hat hier den Verbrauch von einem Prozent pro Stunde aus den Anfangstagen der Technologie noch nicht vermindern können.

Samsung Galaxy A5 (2017)
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Das Energiepaket ist fest integriert und kann nicht trivial gewechselt werden. Der Trend zu fest eingebauten Akkus wird durch Schnellladefunktionen etwas abgefedert. Beim Galaxy A5 (2017) findet sich jedoch trotz USB-Typ-C „nur“ die USB-Version 2.0 wieder. Damit sind superschnelle Ladevorgänge nur bedingt möglich. Eine fehlende kabellose Lademöglichkeit verringert die Wertung ebenfalls, jedoch hält die tolle Gesamt-Akku-Leistung die Wertung hoch.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sterne

Fazit

Das Samsung Galaxy A5 (2017) gehört zum Besten, was die Mittelklasse zu bieten hat, kostet jedoch auch mehr als seine direkte Konkurrenz. Trotzdem wird dem Nutzer hier viel geboten und man spürt immer wieder die Gene der Flaggschiffe durchblitzen. Heraus stechen hier die Software, das Display und die Verarbeitung. Dazu versorgt Samsung das Galaxy A5 (2017) mit tollen Ausstattungs-Features wie der IP-Zertifizierung und der Speichererweiterung mit bis zu 256 GB. Damit sollte auch langfristig der Spaß am Mittelklasse-Smartphone gewahrt bleiben.

Die andere Seite der Medaille: Der Nutzer muss mit Einsparungen gegenüber dem Spitzenmodell leben. Dabei fällt vor allem auf, dass die Kameraleistung die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen kann. Dazu kommen der in manchen Situationen etwas blutleere Prozessor und der zickige Fingerabdrucksensor.

Alles in allem erreicht das Samsung Galaxy A5 (2017) eine sehr gute Wertung von 4 von 5 möglichen Sternen. Dabei bewegt man sich knapp vor dem Sprung auf die nächste Stufe von 4,5 Sternen.

Gesamtwertung: 4 von 5 Sterne

testsiegel a5 neu

Pros des Samsung Galaxy A5 (2017)

  • gutes Display
  • durchdachtes Software-Paket
  • hervorragend verarbeitet

Contras des Samsung Galaxy A5 (2017)

  • durchschnittliche Kamera
  • durchschnittlicher Prozessor
  • lahmer Fingerabdrucksensor

Preis-Leistung

Das Samsung Galaxy A5 (2017) kostet knapp 430 Euro und gehört damit zu den teuersten Vertretern der Mittelklasse. Da es gleichzeitig zu den besten Vertretern am Markt gehört, könnte der Preis auch gerechtfertigt sein, wäre da nicht die Einschränkung, dass es in Samsungs eigenem Stall noch das Rassepferd Galaxy S7 gäbe, das in so manchen Angeboten schon an der 450-Euro-Marke kratzt. Damit stellt sich die Frage nach der Positionierung am Markt. Der wird die Frage jedoch von allein beantworten: Auch beim Galaxy A5 (2017) wird der Preis noch fallen und die korrekten Preis-Verhältnisse in Samsungs Portfolio wieder herstellen.

Das Samsung Galaxy A5 (2017) ist also zur Zeit kein Schnäppchen und auch nicht das richtige Handy für preisbewusste Nutzer. Dafür bietet es zu viel Luxus in einem Bereich, in dem viele Nutzer mehr Wert auf eine gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Wert legen.

Alternativen

Die Alternativen zum Galaxy A5 (2017) können an verschiedenen Charakteristika festgemacht werden. Die IP-Zertifizierung ist eine solche Eigenschaft, aber auch die Größe. Die dritte Größe, auf die der Fokus gelegt werden kann, ist der Preis. Welche Smartphones sind also in welchem Bereich die richtige Alternative?

Smartphones mit Wasser- und Staubschutz

Smartphones mit ähnlicher Display-Diagonale

Smartphones im Preisbereich des Galaxy A5 (2017)

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