OnePlus 5 im Test: Mehr als eine Alternative

22 Minuten

OnePlus 5
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

OnePlus 5 – Die technischen Daten

Das OnePlus 5 ist vollgestopft mit Bauteilen, die das Technik-Herz höher schlagen lassen. Der neuste Qualcomm-Prozessor paart sich hier mit 8 GB Arbeits- und 128 GB internem Speicher. Dazu wird eine Dual-Kamera mit zwei Brennweiten verbaut und OnePlus will die Lademöglichkeiten mit der Dash-Technologie auf die Spitze treiben. Eine detaillierte Auflistung der technischen Daten hat inside-digital.de im Datenblatt des OnePlus 5 zusammengestellt. Die Eckdaten lauten allerdings wie folgt:

  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 835
  • Display: 5,5 Zoll mit 1.080 x 1.920 Pixeln (401 ppi)
  • Betriebssystem: Android 7.1.1 mit Oxygen OS
  • Speicher: 8 / 128 GB
  • Kameras: Dual-Kamera mit 20 / 16 Megapixeln + Frontkamera mit 16 Megapixel
  • Akku: 3.300 mAh

OnePlus 5 – Unboxing

Ein weißer Karton umhüllt die rote Box, in der das OnePlus 5 wie aufgebahrt in einem vorgeformten Plastikbett liegt. Die gesamte Box inklusive des Deckels kommt mit einer angenehmen Dicke daher und das Smartphone wirkt hochwertig verpackt und gut geschützt. Nimmt man das Plastik-Inlay heraus, erscheint ein roter Schuber, der neben der Garantiekarte und der Schnellstartanleitung, das kleine Werkzeug für den SIM-Kartenschacht beherbergt. Dazu wird hier noch ein Satz Sticker für Hardcore-Fans mitgeliefert, die damit ihr Auto, das Fahrrad oder den Laptop „verschönern“ können.

Das Unboxing in Bildern

OnePlus 5 im Test: Unboxing

Wird weiter in den Tiefen des Kartons gegraben, kommen die Zubehörteile zum Vorschein. Einen Satz Kopfhörer vermisst der Kunde, jedoch sind das Daten- und Stromkabel sowie der Netzadapter hochwertig verarbeitet und sehen in den Farben Rot und Weiß auch noch gut aus. Eine Karte mit einem Foto einer isländischen Landschaft zeigt mitsamt des Textes, der auf die Kamera des OnePlus 5 hinweist, in welche Richtung der Marketing-Hase läuft: Das Fotografieren soll beim OnePlus 5 neben der starken Performance im Mittelpunkt stehen.

Das steckt im Karton

  • OnePlus 5
  • Schnellstartanleitung
  • Garantieheft
  • Sticker
  • Netzadapter
  • USB-Typ-C-Kabel

Design und Verarbeitung

Das OnePlus 5 kommt mit einem Unibody-Metallgehäuse zum Kunden, das mit Ecken, Kanten und Rundungen zugleich ausgestattet ist. Eine spürbare Kante unterbricht das vom Heck her abgerundete Gehäuse am Rahmen und es ergibt sich ein haptischer Kontrast zwischen dem runden und anschmiegsamen Rücken und den geraden Längsseiten des Gehäuses. Der zweite Kontrast liegt an den kurzen Rahmenseiten: Hier wird die Rundung des Gehäuses fast bis zum Display durchgehalten. Dadurch entsteht ein ganz anderer Eindruck als auf den Längsseiten. Trotzdem fühlt sich das OnePlus 5 an den beiden kurzen Seiten nicht an wie der Rundling schlechthin, das iPhone 7. Das liegt vor allem daran, dass die Kanten, die an den Längsseiten mittig am Rahmen entlanglaufen, hier ganz an die Front des Smartphones rutschen und so eine kleine Kante zwischen der Rundung und dem Display entstehen lassen.

Das Display selbst fügt sich nicht ganz so harmonisch in das Gehäuse ein, wie es das 2,5D-Glas zu Beginn vermuten lassen. Schuld daran ist eine Einrahmung, die das Displayglas vom Gehäuse trennt. Dieser Rahmen ist nicht breit und wird teilweise kaum bemerkt, jedoch lässt er sich erfühlen und auch mit bloßem Auge erkennen. Trotzdem zeigen sich das Design und die Haptik auf einem tollen Niveau. Ein kleiner Kritikpunkt am Material: Am Rücken hätte es dem OnePlus 5 gut getan, noch ein paar Mikrometer mehr Metalldicke aufgeschweißt zu bekommen. Dann wäre vielleicht auch die Kamera ganz im Gehäuse verschwunden, was jedoch aktuell am Markt wohl nur schwer zu fabrizieren ist. Die Kameras brauchen ihren Platz und die Zeiten des Schlankheitswahns sind anscheinend noch nicht ganz vorbei.

Ein weiterer kleiner Wermutstropfen im Design soll nicht verschwiegen werden. Der Homebutton, der den Fingerabdrucksensor beherbergt, wurde nicht im gleichen Schwarzton wie der Rest der Front eingefärbt. Dadurch stört er optisch und fällt ins Auge. Bei alltäglichem Gebrauch und einigen Fingerabdrücken, die durch das schwarz sehr zur Geltung kommen, mildert sich der Eindruck jedoch ab.

Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Ob es sich um die Kameraeinfassung, die Taster oder den feinen Stummschalter dreht: Spaltmaße sind nicht sichtbar und auch die Druckstufen der mechanischen Bedienelemente sind allesamt knackig und klar erfühlbar. Dazu kommt, dass Einfräsungen und Bohrungen ordentlich geraten sind und keine scharfen Kanten bilden.

Nur Kleinigkeiten stören das hervorragende Gesamtbild des OnePlus-5-Designs. Die Verarbeitung liegt ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Trotzdem schrammt das neue OnePlus-Flaggschiff in dieser Kategorie knapp an der Bestnote vorbei.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sternen

Display

Viele Spitzenmodelle verwöhnen die Augen der Nutzer mit QHD oder sogar UHD, auch bekannt als 4K-Auflösung. Das OnePlus 5 spielt bei diesem Wettlauf nicht mit und baut auf ein Full-HD-Display mit einer Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixeln. Auf der Fläche des 5,5 Zoll großen Panels wird somit eine Pixeldichte von gut 400 ppi erreicht. Genug um dem Auge bei normaler Nutzung die einzelnen Bildpunkte zu verheimlichen. Damit zeigt sich das Display des OnePlus 5 als Vernunftslösung, die Energie spart und den Prozessor einiges an Rechenarbeit abnimmt. Dabei wird aber auch auf ein schlankeres Format als 16:9 verzichtet. Damit liegt man nicht auf dem Weg, den die beiden koreanischen Hersteller Samsung und LG eingeschlagen haben. Sie verbauen noch länger gezogene Displays mit 18,5:9 beziehungsweise 18:9 im Seitenverhältnis.

Trotz der kleinen Schwäche bei der Auflösung zeigt sich das Display als grundsolide und eines Spitzenmodells würdig. Die Farben sind kräftig und die Kontraste sowie die Schwarz- und Weißwerte liegen allesamt auf hohem Niveau. Beim schiefen Blick auf das Display dunkelt es etwas ab und ganz am Ende gehen die Farben etwas verloren. Dazu erblickt man eine leichte Verfärbung beim Drehen über die Ecke. Trotzdem ist hier alles in trockenen Tüchern.

OnePlus 5
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Die Sekundärleistungen wie die automatische Helligkeitssteuerung können nicht alle zu 100 Prozent überzeugen. Sie selbst jedoch zeigt sich zwar als gemächlich, jedoch sicher in der Endeinstellung und sehr flüssig. Damit fällt es kaum auf, dass das Display die Helligkeit an die Umgebung anpasst. Die Einstellmöglichkeiten halten sich jedoch in engen Grenzen. Es kann ein Blaufilter – auch automatisch – zugeschaltet werden, jedoch sind weitere Verstellungen der Farbtemperatur und deren Intensität nicht möglich. Hier hätte OnePlus noch leicht verdiente Punkte einsammeln können, lässt diese jedoch liegen. Sehr schwer wiegt diese Entscheidung jedoch nicht, ist doch das Display von Grund auf gut abgestimmt.

Das Display löst nicht im High-End-Bereich auf und lässt Besonderheiten wie Force-Touch oder Krümmungen vermissen. Trotzdem gelingt OnePlus ein tolles Display, das sich keiner übermäßigen Kritik stellen muss.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Das chinesische Herstellersternchen verbaut im Inneren des neuen Vorzeige-Smartphones die Crème de la Crème der aktuellen mobilen Prozessortechnik und somit Qualcomms neuesten Clou: Den Snapdragon 835, dessen acht Kerne mit bis zu 2,45 GHz schalten und walten. Neben Samsungs hauseigenem Prozessor Exynos 8895 und Apples A10 Fusion gibt es momentan weder einen aktuelleren, noch schnelleren Prozessor auf dem Markt. So ist das OnePlus 5 in dieser Hinsicht für einen Wettkampf bestens ausgerüstet. Zur weiteren Unterstützung stehen wahlweise 6 oder 8 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung, womit das Smartphone beispielsweise die Modellauswahl des Galaxy S8 überholt. Der interne Datenspeicher bietet 64 oder 128 GB, kann allerdings nicht mehr erweitert werden. Damit beschneidet OnePlus als einziger Hersteller neben Apple sein Spitzenmodell bei der Speichererweiterung. Wie lange sich diese Politik noch durchsetzen lässt sei dahingestellt; bei Samsung hielt sie genau eine Generation, die des Galaxy S6, bevor sie von den Nutzern vom Markt gebuht wurde. Im Test tritt die besser ausgestattete Version mit der Speicherkombination 8 / 128 GB an.

Der Benchmarktest

Im Antutu-Benchmarktest in der Version 6.2.7 schießt das OnePlus 5 über alle Ziele hinaus und erwirkt einen Wert von satten 180.641 Punkten. Damit ist es das schnellste Android-Handy, das die Redaktion von inside-digital.de je getestet hat. Es ist schneller als Samsungs Spitzenklasse Galaxy S8 und S8+ und das HTC U11; auch Sonys Meisterstück, das Xperia XZ Premium, kommt mit 170.417 Punkten nicht an das OnePlus-Flaggschiff heran.

Benchmark-Tests im Vergleich

Umfeld Modell Benchmark-Wert
  Samsung Galaxy S8+ 171.108
direkte Konkurrenten HTC U11 174.417
  Sony Xperia XZ Premium 170.532
  Samsung Galaxy S7 132.648
ehemalige Spitzenmodelle LG G5 137.548
  OnePlus Two 70.937
  LG G6  157.689
aktuelle Referenzen Samsung Galaxy S8  174.550
  OnePlus 3T 

163.521

Einzig und allein schneller ist das iPhone 7 Plus von Apple, das im Antutu-Benchmarktest auf 185.817 Punkte kommt. Da ein Vergleich zwischen iOS- und Android-Geräten aufgrund der verschiedenen Betriebssysteme allerdings schwierig ist, kann ein Rennen zwischen dem OnePlus 5 und iPhone 7 Plus nur bedingt stattfinden.

Betrugsvorwürfe gegen OnePlus

In den vergangenen Wochen wurden immer wieder Meldungen laut, in denen OnePlus des Betrugs bezichtigt wurde. Konkret soll OnePlus die vorab veröffentlichten Benchmarktests seiner Smartphones manipulieren, die die Leistung besser darstellen, als sie tatsächlich ist. Die Webseite XDA Developers geht sogar soweit zu behaupten, man solle keinem Testergebnis von OnePlus trauen, da die Möglichkeit bestünde, dass die Smartphones entsprechende Technik besitzen, die die Leistung während eines Benchmarktests hochschrauben. Ob das Ergebnis, das die Redaktion mit dem OnePlus 5 erzielen konnte, aufgrund von manipulierender Technik auch mit Vorsicht zu genießen ist, kann nicht gesagt werden, jedoch sollten Benchmark-Werte auch nicht als entscheidend bei der Wahl des Smartphones gesehen werden.

OnePlus 5 im Test: Benchmark-Test

Die Leistung in der Praxis

So wie die Benchmark-Werte, ähnlich den Verbrauchswerten bei Autos, nicht immer praxisnahe Ergebnisse widerspiegeln, sollte mehr Wert auf die Geschwindigkeit bei der Alltagsnutzung gelegt werden. Hier lässt sich das OnePlus 5 nicht im Geringsten lumpen. Nicht nur der Prozessor erlaubt eine Nutzung im High-Speed-Modus, auch die verbauten kabellosen und kabelgebundenen Anschlüsse zeigen sich auf einem sehr hohen Niveau. So werden Bluetooth– und WLAN-Verbindungen oder die Konnektivität mit einem Philips-Fernseher über den Microsoft-Dongle Wireless Display Adapter rasant aufgenommen und dann auch bespielt.

Beim Öffnen des Rennspiels „Asphalt 8: Airborne“ wird dann auch klar, dass der Prozessor nicht nur mit Android und Alltagsaufgaben gut zurechtkommt. Die Level bauen sich schnell auf und man rast ohne jeglichen Ruckler auf höchstem grafischen Niveau durch die Runden. Zwei Zwischenstopps sorgten jedoch für Aufsehen: Die App stürzte nach dem Beenden einer Runde ab und musste neu gestartet werden. Ein ähnliches Problem gab es schon beim Test des BQ Aquaris X Pro, womit es also an der App-Stabilität und nicht an den Smartphones liegen muss. Bei alledem wird das OnePlus 5 lediglich handwarm und nie heiß.

Konnektivität

Bei den Verbindungsmöglichkeiten trumpft OnePlus mit kabelloser, wie auch kabelgebundener Display-Übertragung auf. Android Beam ist genauso verbaut wie NFC. Dazu kommt Dual-Band-WLAN und die neueste Bluetooth-Ausbaustufe 5.0. Auf MHL, Qi, also die kabellose Lademöglichkeit, sowie einem Infrarot-Bouncer für die Fernbedienung von beispielsweise Fernsehern oder Stereoanlagen müssen Kunden verzichten. Dafür wird die Position über alle aktuellen Systeme ermöglicht. So können GPS, GLONASS, Galileo und Baidou genutzt werden und LTE ist in CAT12 / CAT13 verfügbar.

Verbindungsmöglichkeiten des OnePlus 5

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 600 Mbit/s, Up-max: 150 MBit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  5.0
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 a/b/g/n/ac 2.5 GHz / 5 GHz
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Dual-SIM und Schalterchen

Kein Novum mehr, aber ein erfreuliches Detail steht beim Öffnen des SIM-Schachtes bereit: Hier finden zwei Mobilfunkanbindungen Platz, womit OnePlus im Spitzenmodell-Segment nur wenig Konkurrenz besitzt. Samsung hat mittlerweile eine Dual-SIM-Version des Galaxy S8 veröffentlicht und auch HTC hat beim Flaggschiff U11 diese Möglichkeit vorgesehen. Viele andere Modelle jedoch geht diese Möglichkeit ab. Gerade im Spitzenmodell-Bereich ducken sich die Hersteller vor den Telekommunikationsanbietern in Deutschland, die Dual-SIM-Handys nur höchst eingeschränkt vertreiben wollen.

Ein weiteres Ausstattungsmerkmal des OnePlus 5 ist der Fingerabdrucksensor, der schnell reagiert und auch bei halb aufgelegtem Finger zuverlässig entsperrt. Zusätzliche biometrische Entsperr- oder Identifikationsmöglichkeiten gibt es hingegen nicht. Ebenso lässt das OnePlus 5 eine IP-Zertifizierung auf hohem Niveau vermissen. So darf das Gerät anders als die meiste Konkurrenz nicht einmal untergetaucht werden. Auch sonstige Ausstattungs-Highlights wie Iris-Erkennung oder Stereo-Sound vermisst man etwas. Dafür besitzt es jedoch einen dreistufigen Schalter an der linken Flanke des Gehäuses, der das Smartphone je nach Stellung in verschiedene Benachrichtigungs-Modi bringt. So muss nicht umständlich stumm geschaltet oder ein „nicht stören“ eingerichtet werden.

Das OnePlus 5 bietet Leistung satt und eine volle Ausstattungsliste. Ein paar Kleinigkeiten stören jedoch den runden Auftritt. Die fehlende Speichererweiterung und ein paar kleine Abzüge bei den Konnektivitätsmöglichkeiten verhindern die Bestnote in diesem Bereich.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sternen

Kamera

OnePlus verbaut in sein Spitzenmodell drei Kameras, die sich auf eine Doppelkamera mit zwei Brennweiten auf der Rückseite und eine einzelnen Selfie-Kamera auf der Front verteilen. Die Heckmodule stammen gleichermaßen wie jenes auf der Front von Sony und bilden zusammen eine ähnliche Anordnung wie bei LGs G6 und dem iPhone 7 Plus von Apple. Die beiden Kameras spielen in der Regel zusammen und es errechnen sich im voreingestellten automatischen HDR-Modus Bilder aus beiden Modulen. Wird jedoch ohne HDR geknippst oder werden die einzelnen Sensoren getrennt voneinander angesprochen, verlässt sich OnePlus auf den jeweiligen Sensor allein.

Die zusätzliche Brennweite wird von OnePlus mit einem leichten Teleobjektiv realisiert. Damit steigt man in die Fußstapfen von Apple und folgt nicht LG wo neben der gewohnt weitwinkligen Kamera noch eine zusätzliche Ultraweitwinkelkamera verbaut wird. Beim Hantieren mit dem OnePlus 5 wird klar, dass die Entscheidung richtig war. Es kommt in der Praxis öfter vor, dass ein Objekt zu weit weg als zu groß ist. Ein zweiter Grund für ein zusätzliches Teleobjektiv liegt in der Software: Mit dem mittlerweile omnipräsenten Panoramamodus können Landschaften auch mit den normalen Brennweiten, die die Hersteller in der Regel einbauen, gut abgedeckt werden. Bei zu weit entfernten Motiven muss bisher auf den verlustreichen Digitalzoom gebaut werden, der eigentlich nur einen Ausschnitt aus dem Originalbild schneidet. Eine sehr unbefriedigende Lösung, die durch ein Tele-Modul zumindest zum Teil behoben wird.

Die Bildqualität

Die Bildqualität der beiden Sensoren und ihrer dazugehörigen Objektive wird in der folgenden Galerie zusammengefasst. Die Kamera wurde dabei wie in den Tests von inside-digital.de im Automatikmodus betrieben und es wurden keine manuellen Änderungen vorgenommen. In voller Auflösung stehen die Bilder in der

 auf einer gesonderten Seite zur Verfügung.

Kamera-App, Selfie-Kamera und Video-Leistung

Die Kamera-App ist aufgeräumt und klar strukturiert. Der Portait-Modus ist prominent eingebunden und ein Wisch auf dem Display genügt, um zwischen ihm, dem Foto- und dem Videomodus hin- und her zu wechseln. Das Umschalten in den Pro- oder Panorama-Modus gestaltet sich ebenfalls als intuitiv. Beide können neben einigen anderen Sondermodi über eine Zwischenebene zu den Einstellungen hin aktiviert werden. Folgt man dem Weg in die Einstellungen weiter, zeigt sich ein sehr nüchternes Design, das nicht ganz mit der schicken App mithalten kann. Dorthin muss jedoch auch nur selten gegangen werden, da sich die entscheidenden Einstellungen allesamt mit einem Tipp erledigen lassen.

OnePlus 5 im Test: Kamera-App

Die Modi funktionieren alle anstandslos. Eine Ausnahme stellt hier jedoch der Zeitraffermodus dar. Er produziert tolle Videos, die jedoch an der einen oder anderen Stelle mit verschobenen Bildern aufwarten. Sie traten im Test bei einer Testfahrt mit einem Motorrad auf; wird das Smartphone von einem Stativ ruhig gehalten und bewegt sich so nur die Szene und nicht die Kamera selbst, tritt dieser Effekt nicht auf.

OnePlus 5

Bei Zeitrafferaufnahmen wellen sich ab und an gerade Linien

Die Bildqualität stimmt, die Doppelkamera besitzt einen enormen Funktionsumfang und die Frontkamera kann wie die Videos und die Zusatzmodi fast überall überzeugen. Es fehlt somit nur eine Winzigkeit zu einer glänzenden Wertung. 

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sternen

Software und Multimedia

OnePlus vertraut beim 5 auf das mobile Betriebssystem Android in der Version 7.1.1 und das hauseigene Softwarepaket namens OxygenOS in der Version 4.5.5. Bei der Optik legt OnePlus an einigen Ecken Hand an, ohne das Grundaussehen stark zu verändern. So sind verschiedene Icon-Sätze vorinstalliert und es gibt eine angepasste Übersichtsseite neben den Homescreens. Aus ihnen lässt sich mit einem Wisch immer in den App-Drawer wechseln. Hier wird mit einer Suchfunktion und verschiedenen Anordnungsoptionen der Apps für Übersicht gesorgt. Trotzdem kann auch auf den Homescreens durch Ordner einiges aufgeräumt untergebracht werden, ohne völlig überfordert zu sein.

OnePlus 5 im Test: Menü und Einstellungen

Die Anpassungen einiger Darstellungen stammen wohl noch aus den Zeiten von Cyanogen: So kann beispielsweise die Akkuanzeige verändert und die Netzwerkgeschwindigkeit prominent platziert werden. Auch in den Einstellungen merkt man die eingreifende Hand der Chinesen. Trotzdem wird wie bei Android üblich die Listenform der Einstellungen nicht angetastet. Die Geschwindigkeit des Gesamtsystems lässt keine Wünsche offen. Sie wird von Rucklern oder Nachladern nie gestört und kommt ganz ohne Wartezeit aus.

OnePlus 5 im Test: Der Musik-Player

Die Multimedia-Sektion stellt wohl den negativsten Punkt des OnePlus 5 dar: Die Kopfhörer hat OnePlus weggelassen und bei der Software baut man voll auf Google Play ohne jedoch manuelle Soundbeeinflussungs-Möglichkeiten in die App zu implementieren. So fehlen Equalizer oder Raumklang-Modi dort komplett. In den Systemeinstellungen sind dann doch einige Soundeinstellungen integriert, die das Lächeln wieder zurückbringen. Der Lautsprecher müht sich, ist laut und kann sogar in manchen Situationen mit stimmigem Sound gefallen. Doch er ist allein; Im Spitzenklassesegment eigentlich zu wenig. Krachende Stereolautsprecher von Jugendgrüppchen nerven zwar beim Bummel durch die Stadt ebenso wie ein Mono-Speaker, jedoch wird zumindest beim abendlichen Zocken ein bisschen mehr Raumklang geboten.

Die Software des OnePlus 5 kann gefallen, die Multimedia-Leistung liegt jedoch eher auf Mittelklasse-Niveau. Hier gibt es ein paar Abzüge, die für OnePlus locker vermeidbar gewesen wären.

Zwischenwertung: 4 von 5 Sternen

Akku

Der Akkutest beinhaltet in den ersten acht Stunden eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video streamen, Radio hören und telefonieren. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und es wird im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der eine Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen wird in der nichts mit dem Smartphone getan wird.

OnePlus 5 im Test: Akkutest

Beim Intensivtest merkt man den potenten Prozessor kaum und der Energieverbrauch hält sich auch wegen des sparsamen Displays im Rahmen. Am Ende des achtstündigen Tests zeigt das OnePlus 5 noch 66 Prozent Restenergie an. Ein guter Wert für ein so leistungsstarkes Smartphone. Der Standby-Test zeigt sich weniger erfreulich: Mit weiteren 20 Prozentpunkte Verlust reiht sich das OnePlus 5 in die Riege der Verbrauchsmonster im Standby ein. Trotzdem kommt man locker eineinhalb Tage zurecht und muss dank Dash-Technologie auch nur kurz an die rettende Steckdose. Sie und der gute Wert nach acht Stunden retten die Wertung und lassen das chinesische Smartphone nicht abstürzen.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sternen

Fazit

Das OnePlus 5 wird des Öfteren als Flaggschiff-Killer tituliert. Dabei war es im Test von inside-digital.de handzahm und hat auch keines der anwesenden Galaxy S8, iPhone 7 oder Huawei P10 angenagt. Trotzdem kommt es nicht nur gefährlich nah an die Spitzenmodelle der Konkurrenten Samsung, Huawei, Apple, LG, Sony und so weiter ran, es ist in einigen Teilen deren Modellen sogar überlegen. Dazu gehört die Geschwindigkeit und mit kleinen Abstrichen auch die Kamera. Dazu gehört aber auch und vor allem der Preis. 560 Euro kostet das hier getestete Modell und damit weit weniger als LG G6, Galaxy S8 oder iPhone 7. Doch auch ohne den Trumpf „Preis“ spielt es in der Liga der Großen mit und kann Akzente setzen. Eine der großen Stärken jedoch ist, dass das OnePlus 5 kaum Schwächen aufweist. Es ist in allen Belangen solide bis sehr gut aufgestellt. Die große Schwäche: Es bietet nichts, was über den Durchschnitt der aktuellen Spitzenmodelle hinausgeht. So fehlt, um es mit den Königen am Markt aufzunehmen, eine Besonderheit wie Force-Touch, umgebogene Display-Kanten, ein neues Panel-Format oder ein druckempfindlicher Rahmen. Wer auf all das verzichten kann, dem sei das OnePlus 5 wärmstens ans Herz gelegt, denn bei den klassischen Disziplinen macht dem OnePlus-Spitzenmodell so schnell keiner etwas vor.

OnePlus 5

Gesamtwertung: 4,5 von 5 Sternen

Pros des OnePlus 5

  • Geschwindigkeit ohne Ende
  • Kamera mit Wow-Effekt
  • Design-Schmankerl
  • vergleichsweise günstiger Preis

Cons des OnePlus 5

  • Wenig besondere Highlights
  • unambitionierte Multimedia-Sektion

Preis-Leistung

Die OnePlus-Smartphones galten lange Zeit als das Nonplusultra was das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Spitzenklasse angeht. Nur Honor, die Tochtermarke Huaweis, lag und liegt auf konkurrenzfähigem Niveau. Beim OnePlus 5 ändert sich das Verhältnis etwas: Die Chinesen verlangen für die große Speichervariante mit 8 / 128 GB knapp 560 Euro – ohne Hoffnung auf einen Preissturz, der bekannteren Markenmodelle in der Regel immer widerfährt. Das Modell mit den moderateren Speicherkapazitäten 6 / 64 GB kostet knapp 500 Euro. Beide Modelle befinden sich bei weitem nicht auf dem Hochpreisniveau, das Samsung, LG, Sony und Apple bei ihren Spitzenmodellen ansetzen. Der Vergleich mit den Modellen der chinesischen Konkurrenz geht jedoch etwas knapper zu. Honors aktuelles Spitzenmodell wird für knapp 430 Euro feil geboten. Dabei liegt die Speichervariante auf dem des kleinen OnePlus 5, jedoch mit Option, den internen Speicher nochmals zu erweitern. Huawei selbst setzt sein Flaggschiff P10 bei knapp 600 Euro an und liegt damit etwas oberhalb des großen OnePlus 5, bietet zwar weniger Speicherkapazitäten, sonst jedoch vergleichbare Technik.

Wird der Preissturz der aktuellen Flaggschiffe eingerechnet, verschwindet der Preis-Vorteil, den sich OnePlus erarbeitet hat. Ob Galaxy S8, LG G6 oder Sony Xperia XZ Premium, allesamt sind schon kräftig im Preis gefallen: Am wenigsten das Sony-Spitzenmodell, das aber auch erst im Sommer auf den Markt kam. Den heftigsten Preissprung hat das LG G6 gemacht: Das Spitzenmodell aus Korea gibt es schon für knapp 450 Euro und damit weniger als beide OnePlus-5-Modelle.

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Wird das Preis-Leistungs-Niveau des OnePlus 5 monolithisch betrachtet, zeigt sich ein fairer Preis, dessen Verhältnis zur Leistung jedoch nicht mehr das hohe Niveau der Vorgänger erreicht. Im Vergleich mit den Neupreisen etablierter Hersteller kann es jedoch überzeugen. Schließt man das Konkurrenzumfeld mit marktbereinigten Preisen in die Betrachtung mit ein, tun sich bessere Angebote auf.

Alternativen

Im Preisbereich des OnePlus 5 befinden sich nicht so viele Smartphones auf dem Markt, die das hohe Niveau des chinesischen Spitzenmodells erreichen. Trotzdem geht schnell die Übersicht verloren. Nicht nur eine schier unendliche Anzahl an Modellen von verschiedensten Herstellern, auch die jährlichen Modellpflege-Maßnahmen erschweren die Suche nach geeigneten Alternativen. Dazu kommt, dass Spitzenmodelle aus der Vorsaison ebenfalls in den Preisbereich des OnePlus geraten und ebenfalls tolle Ausstattungen und Leistungswerte mitbringen. Die geeignetsten Mittel, um sind einen Überblick zu verschaffen, sind die Bestenlisten von inside-digital.de, die nach aktuellem Preis aufgeschlüsselt, die besten Smartphones in den unterschiedlichen Preisbereichen aufzeigen:

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Horst

    Mein OnePlus5 weigert sich die erstellten Fotos per Kabel an den Rechner weiter zu leiten. Komentar : kein Ordner vorhanden
    was mache ich falsch?

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