Nokia 3.1 im Test: Überraschende Stärken im schlanken Gehäuse

15 Minuten

Nokia 3.1 im Test
Bildquelle: Simone Warnke/inside handy

Design und Verarbeitung

In den eingängigen Farbkombinationen Blau-Kupfer, Schwarz-Chrom oder Weiß-Silber ist das neue Nokia 3.1 im Handel zu ergattern und ersetzt fortan das Nokia 3 aus dem vergangenen Jahr. Das Gehäuse setzt sich aus einer Kunststoff-Rückseite, einem metallenen Rahmen und einer Front aus 2.5D-Glas zusammen. Das Nokia 3.1 fällt relativ klein aus, was die exakten Maße von 146,25 x 68,65 x 8,7 Millimeter untermauern. Das Gewicht beläuft sich auf 140 Gramm.

Hinsichtlich des Designs orientiert sich die hinter Nokia stehende Firma HMD Global an der Optik, die seit dem Wiedereinstieg im vergangenen Jahr durchgezogen wird. Das heißt, dass der Rahmen zumeist in einer auffällig glänzenden Ausführung gefertigt wird und sich in der Umrandung des Kamera-Moduls wiederfindet. Im Falle des Nokia 3.1, das der Redaktion vorliegt, ist dieser Rahmen silberfarben. Der Markenschriftzug prangt in der echten oberen Ecke über dem Bildschirm, wie Nokia es auch schon zu früheren Zeiten gehandhabt hat. Die Antennenstreifen sind beinahe unsichtbar auf dem Rahmen angebracht; am unteren Rand befinden sich außerdem ein Lautsprecher-Ausgang sowie der USB-2.0-Zugang.

Datenblatt

Nokia 3.1
Nokia 3.1
Display 5,2 Zoll, 720 x 1.440 Pixel
Betriebssystem-Version Android 8.0
Prozessor MediaTek MT6750
RAM 2/3 GB
interner Speicher 16/32 GB
MicroSD ja (128 GB)
Kamera vorne/hinten 8 MP / 13 MP
Fingerabdruckscanner nein
Akku 2.990 mAh
induktives Laden nein
USB-Port USB 2 Typ-B
Abmessungen (mm) 146,25 x 68,65 x 8,7
Farben Blau-Kupfer, Schwarz-Chrom, Weiß-Silber
Einführungspreis 159 EUR
Aktueller Marktpreis 159 EUR

Unboxing

Das Nokia 3.1 wird in einer quadratischen Box geliefert, auf dem der Grundriss des Smartphones bereits abgebildet ist. Neben dem Smartphone befinden sich nebeneinander gestapelt auch Kopfhörer, ein Netzteil sowie Ladekabel und Kurzanleitung in fast allen erdenklichen Sprachen. Nicht zu vergessen ist das SIM-Karten-Werkzeug. Das Zubehör für das kleine Smartphone fasst sich hochwertig an, woran die gummiartige Ummantelung der Kopfhörer wie des Ladekabels verantwortlich zeichnet.

Nokia 3.1 im Test Unboxing
Bildquelle: Simone Warnke/inside handy

Nokia 3.1 Hands-On

Schmal liegt es in der Hand. Schmal wie auch rutschig. Es scheint alles nichts zu helfen: Egal ob Glas- oder Kunststoff-Rückseite, Smartphones gleiten einem durch die Hände, wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt. Die schlanke Silhouette des Nokia 3.1 vermag auch dadurch erzielt werden, dass das Display im 18:9-Format eingebracht wird und damit die gleiche Breite wie das Galaxy S8 von Samsung besitzt.

Auch wenn für das Nokia 3.1 unter 200 Euro von den Finnen veranschlagt sind, suggerieren Material wie Verarbeitung dies nicht. Der Fabrikateur schafft einen nahtlosen, weichen Übergang zwischen Metall-Rahmen, der Kunststoff-Rückseite und der gläsernen Front. Scharfe Kanten sind Fehlanzeige. Alles wirkt wie aus einem Guss und liegt durch die kleine Größe angenehm in der Hand. Alle Knöpfe sind leicht erreichbar und das Gehäuse als solches einfach zu umgreifen. Nur unter größerer Belastung knarzt das Nokia-Handy ein wenig.

Um noch einmal den Rundumschlag zum Galaxy S8 und dessen 18:9-formatigen Display zu vollführen: Obgleich das moderne Seitenverhältnis auch beim Nokia 3.1 zu finden ist, wirkt es keinesfalls wie das des alten Samsung-Flaggschiffs. Nicht nur breite Gehäusebalken ober- und unterhalb des Bildschirms, sondern ein zusätzlicher dunkler Balken am unteren Display-Rand wissen die Ausschöpfung des Formats zu verhindern.
Mittlerweile ungewohnt ist außerdem der fehlende Fingerabdruck-Sensor, den das Nokia 3.1 nicht sein Eigen nennen kann. So muss das Gerät jedes Mal manuell entsperrt werden, was einem durch die Verwöhnung der modernen Sensorik umständlich und langwierig vorkommt.

HMD Global hat mit dem Nokia 3.1 zwar ein günstiges, aber keineswegs billiges Gerät im Angebot. Das Smartphone ist hervorragend verarbeitet. Nur unter starker Belastung hört man leise Knarzgeräusche aus dem Innern des Smartphones. Das Design bleibt im Vergleich zu anderen Nokia-Gerät jedoch gleich langweilig.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Display

18:9-Format, 5,2 Zoll Größe und HD+-Auflösung. Die Ausstattung klingt zumindest auf dem Papier ordentlich, doch ein genauer Blick zeigt, dass hier und da Abstriche gemacht werden müssen. Obgleich die Display-Diagonale 5,2 Zoll misst und ein Seitenverhältnis von 18:9 bietet, wird das Format nicht vollends ausgenutzt. HMD Global minimiert die Größe des Displays durch die am unteren Rand angebrachten Menü-Tasten, die sich nicht ausblenden lassen.

Inhalte kann das Smartphone in HD+-Qualität, also mit 720 x 1.280 Pixeln darstellen und weist dabei eine Pixeldichte von 310 ppi auf. Ein Wert, der keine einzelnen Pixel mehr für das menschliche Auge sichtbar macht. Nichtsdestotrotz wirkt das Display des Nokia 3.1 oftmals relativ matt und nicht immer gestochen scharf. Farben werden zwar größtenteils gesättigt dargestellt, eine tiefere Ebene ist jedoch nicht zu erkennen. Die Blickwinkelstabilität behauptet sich allerdings.

Nokia 3.1 im Test Blickwinkelstabilität
Bildquelle: Simone Warnke/inside handy

Ein deutliches Manko ist zudem die Möglichkeit, das Display an individuelle Geschmäcker anpassen zu können. In den Einstellungen finden sich lediglich die Optionen, das Display durch doppeltes Antippen zu aktivieren sowie den Bildschirm aufleuchten zu lassen, sobald eine Nachricht auf dem Smartphone eingeht. Auf einen Blaulichtfilter oder Ähnliches verzichtet HMD Global. Zu erwähnen ist, dass das Display zum Schutz mit leicht abgerundetem Gorilla Glass überzogen ist.

Das Display des Nokia 3.1 ist in Ordnung, aber nicht überragend. Für Nutzer, die ihr Smartphone durchschnittlich gebrauchen wollen, wird das Panel ausreichen. Schade ist zudem, dass HMD Global fast sämtliche Einstellungsmöglichkeiten verwehrt.

Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Bei einem Smartphone dieser Klasse, in das sich auch das Nokia 3.1 einzureihen vermag, ist vor allem die Prozessor-Leistung ausschlaggebend. Diese fällt bei preisgünstigen Modellen oft ab und wird nach kurzer Zeit langsam. HMD Global legt die Macht in die Hände des MediaTek-Prozessors MT6750. Der Achtkerner taktet mit maximal 1,5 GHz und ist eindeutig in der unteren Mittelklasse zu verbuchen. Nichtsdestotrotz soll die Leistung im Vergleich zum Vorgänger Nokia 3 um die Hälfte gesteigert worden sein.

Prozesse können in einen 2 GB großen Arbeitsspeicher ausgelagert werden – in puncto Speicherkapazität tanzt das Nokia 3.1 nicht aus der Reihe und orientiert sich an anderen Konkurrenten der unteren Mittelklasse. Das interne Datendepot fasst 16 GB und kann mittels Micro-SD-Karte um bis zu 128 GB aufgestockt werden. Neben diesem Basis-Modell steht Interessenten im Handel auch eine Version mit 3 GB RAM und einem internen Speicherdepot von 32 GB zur Auswahl.

Nokia 3.1 im Benchmark-Test

Im Normalfall und fast schon traditionell wird die Benchmark-App von AnTuTu für Testberichte von inside handy herangezogen. Beim Nokia 3.1 musste die Redaktion kreativer sein: Die standardisierte Benchmark-App, die auch systemübergreifend eine gewisse Vergleichbarkeit gewährleistet, funktionierte sowohl in der älteren als auch neuen Version auf dem Nokia 3.1 nicht. Im Gegenteil: Die App schließt sich, bleibt hängen oder das ganze Telefon stürzt ab. Eine ungewöhnliche Beobachtung: An der vergleichsweise schmalen Ausstattung des Handys konnte es nicht liegen, da das Nokia 2, technisch noch etwas dürftiger bestückt, den Test problemlos über die Bühne brachte. Woran dies liegt, konnte HMD Global bis dato noch nicht klären.

Dagegen funktionierte der App-Test von Geekbench auch auf dem Nokia 3.1. Das in zwei Werten ausgegebene Ergebnis zeigt teuflische 666 (Single Core) und 2.660 (Multi Core) Zähler. Tatsächlich braucht sich das Nokia 3.1 damit im Marktumfeld nicht unbedingt zu verstecken. Im Single-Core-Bereich reicht die Punktzahl fast an das Samsung Galaxy A6 heran – ein Handy, das immerhin 180 Euro mehr kostet.

Geekbench-Testergebnis Nokia 3.1
Bildquelle: Simone Warnke/inside handy

Der Score im Multi-Core-Test bleibt aber hinter dem Samsung-Modell zurück (3.568 Punkte). Hier misst sich das Nokia 3.1 eher mit Kandidaten wie dem BQ Aquaris V oder dem Honor 6A. Das angesprochene Nokia 2 ist im Geekbench-Test entsprechend der Hierarchie weit zurück. Auch das neue Made-in-Germany-Smartphone Gigaset GS185 kann dem Nokia 3.1 in Sachen Leistungsfähigkeit nicht das Wasser reichen.

Die tatsächliche Leistung wird vor allem während der Menüwischerei oder des Spielens von „Asphalt 8“ deutlich. Der Prozessor scheint immer leicht überlastet und benötigt dadurch zahlreiche Atempausen. Dadurch ergeben sich Verzögerungen. Während der 30-minütigen Spielphase des aufwändigen 3D-Spiels kann das Nokia 3.1 ebenfalls keinen kühlen Kopf behalten und wird unverhältnismäßig warm.

Sensorik

Betrachtet man das Smartphone aus Perspektive der Verbindungsmöglichkeiten, ist das Nokia 3.1 gar nicht so schlecht aufgestellt. Bluetooth ist in der vorletzten Version 4.2 mit an Bord sowie auch NFC, DLNA zur Vernetzung mit anderen Geräten sowie auch USB-OTG. LTE ist mit Cat.4 eher schwach aufgestellt: Ermöglicht wird eine maximale Geschwindigkeit von 150 Mbit/s im Download und 50 Mbit/s im Upload.
Eine Dual-SIM-Option wird Nutzern ebenso geboten. Anstatt USB Typ C  findet sich jedoch noch ein USB-2.0-Anschluss am unteren Gehäuserand.

Die Verbindungsmöglichkeiten des Nokia 3.1

Feature Vorhanden Funktion
HSPA Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USB-OTG Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher (nicht ab Werk vorhanden)
NFC Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version 4.2
WLAN-Standards IEEE 802.11 b/g/n/
Qi Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Die Telefonqualität lässt stark zu wünschen übrig. Während der Angerufene sich anhört, als sitze er geradewegs in einer Blechhütte, klingt der Anrufer ebenfalls recht unklar und krachend. Die Freisprechanlage macht es nicht besser – im Gegenteil: Auch wenn die Stimmen einigermaßen laut aus dem Lautsprecher dringen, so klingen sie doch recht hohl und blechern.

Die Leistung des neuen Nokia-Handys ist mittelmäßig und an einigen Stellen unbefriedigend. Bei größerer Anstrengung bricht das Nokia 3.1 regelmäßig zusammen und reagiert nicht mehr. Verzögerungen sind vielmehr die Regel als die Ausnahme. Die Verbindungsmöglichkeiten reißen das Ruder hingegen herum und bescheren dennoch ein einigermaßen gutes Ergebnis.

Einzelwertung: 3 von 5 Sternen

Kamera

Im Gesamtzusammenhang kann die Kamera wohl als kleines Highlight des Nokia 3.1 betrachtet werden. Die Ergebnisse sind überraschend gut – doch zunächst ein Blick auf die technischen Gegebenheiten. Die Hauptkamera sitzt auf der Rückseite des Gerätes unter einer Glasabdeckung und wird von einem LED-Blitz flankiert. Bilder können Nutzer mit 13 Megapixeln und einer f/2.0-Blende aufnehmen; zur Unterstützung dient außerdem ein Auto-Fokus. Die Frontkamera wurde indes mit 8 Megapixeln sowie ebenfalls einer f/2.0-Blende bedacht.

Dafür, dass das Nokia 3.1 in anderen Bereichen Schwach auf der Brust ist, sind die geschossenen Fotos auffallend gut. Die Kamera schafft es, Details hervorzuheben – beispielsweise bei Nahaufnahmen oder auch, wenn zierliche Komponenten eines Motivs betont werden sollen. Die Farben sind klar und natürlich, wenn auch nicht immer sonderlich kräftig. Fotografiert man gegen eine Lichtquelle, belichtet die Hauptkamera das Foto nicht über, sondern hält mit natürlichen Schatten und der Ausleuchtung von Motiven die Waage.

Die Leistung des Nokia 3.1 soll anhand der Testfoto-Galerie veranschaulicht werden:

Nokia 3.1 im Test: Testfotos

 

Bei Makro-Aufnahmen ist zu beobachten, dass der Auto-Fokus teilweise ein wenig verrückt spielt und man die Kamera nicht allzu nah an das gewünschte Objekt halten kann. Schwächen zeigen sich bei schlechten Lichtverhältnissen und in Innenräumen, wenn nur wenig Licht auf die Kamera fällt. Zoomt man zudem in die Bilder hinein, fransen sie recht schnell aus. Die Selfie-Kamera kann auch zufriedenstellen, die Ergebnisse wirken teils nur ein wenig grobkörnig.

Kamera-App

Die zur Kamera gehörende Software gestaltet sich rudimentär. Zur Verfügung stehen ein Foto- und Video-Modus sowie die Möglichkeit, Panoramen aufzunehmen. Auf jeglichen Schnickschnack, wie Filter oder Verschönerungsmodi, wird verzichtet. Hobby-Fotografen kommen nicht ganz auf ihre Kosten, denn das Kameramodul des Nokia 3.1 kann nur teils manuell gesteuert werden. Einstellbar ist zudem der Blitz und ein Selbstauslöser.

Nokia 3.1 im Test: Kamera-App

Die Kamera des Nokia 3.1 kann durchaus überzeugen. Sie liefert scharfe, farbenfrohe Bilder, die teilweise auch eine gewisse Tiefenschärfe bieten. Der Otto-Normal-Verbraucher und für Schnappschüsse ist das Kameramodul zufriedenstellend. Ein paar mehr Einstellungsoptionen wären jedoch hilfreich gewesen.

Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen

Software und Multimedia

HMD Global setzt bei seinem neuen Smartphone auf Android One, also das purste Android, das Google zu bieten hat. Die Version basiert auf Android 8 Oreo und beinhaltet das komplette Google-Paket. In der Regel ist die Betriebssystem-Version primär für preisgünstige Geräte angedacht, die vor allem in Schwellenländern vertrieben werden sollen. Unterschied zu Pixel-Smartphones ist, dass Google nicht direkt an der Entwicklung des Smartphones mitwirkt. Ein Vorteil von nativem Android beziehungsweise Android One ist, dass Updates direkter und am schnellsten auf solche Smartphones geliefert werden.

Dementsprechend finden sich sämtliche Google-Apps auf dem Nokia 3.1, aber glücklicherweise keine Bloatware. Auch eigene Nokia-Apps finden auf dem Smartphone keinen Platz. Bis auf die Änderung des Hintergrunds lässt das Smartphone auch keine Personalisierungen zu, wie man sie beispielsweise bei Huawei oder Samsung findet. Das System ist einfach aufgebaut und übersichtlich, sodass alle Menüpunkte und Ähnliches schnell sowie bequem zu finden sind.

Nokia 3.1 im Test: Menü und Einstellungen

Die Multimedia-Leistung hält sich in Grenzen. Der Musik-Player kommt konsequenterweise ebenfalls aus der Schmiede Googles, sodass Nutzer Playlisten erstellen oder den Sound durch einen Equalizer anpassen können. Im Menü des Smartphones findet sich dazu der Punkt „Klangverbesserung“, der die Lautstärke für Lautsprecher anheben soll. Ein deutlicher Unterschied ergibt sich jedoch nicht. Während ein UKW-Radio mit von der Partie ist, müssen Nutzer auf eine Benachrichtigungs-LED verzichten.

Wer pures Android mag, wird mit dem Nokia 3.1 gut bedient. Google steckt in jedem Winkel, während Nokia als Marke dahinter zurücktritt. Schön ist, dass keine Bloatware vorinstalliert ist. Alles in allem entspricht die Ausstattung aber eher Grundlagen und geht nicht darüber hinaus.

Einzelwertung: 3 von 5 Sternen

Akku

Eine Nennladung von 2.990 mAh ist zwar nicht besonders großzügig bemessen, entspricht hingegen dem generellen Konstrukt Nokia 3.1 und dessen technischen Gegebenheiten. Der Energielieferant muss keine besonderen Aufgaben stemmen, wie beispielsweise ein Always-On-Display oder Ähnliches.

Der Akku muss sich innerhalb des Tests sowohl einer intensiven Belastung als auch im Standby-Modus behaupten. In den ersten acht Stunden wird intensiv gespielt, telefoniert, Videos angesehen und eine möglichst authentische, alltägliche Nutzung simuliert. Am Ende dieser Phase kann das Nokia 3.1 noch eine restliche Ladung von 61 Prozent verbuchen. Ein Wert, der noch im grünen Bereich bleibt. Nach der Ruhephase im Standby-Modus verliert der Akku knapp 10 Prozentpunkte, sodass für den nächsten Tag nur noch 52 Prozent Akkuladung verbleiben. Im Vergleich ist dieser Verlust auffällig, der Verbrauch hätte weniger sein müssen.

 Modell  Kapazität (mAh) Akkustand Verbrauch
Arbeitstag (8h) Nacht im Standby (16h) Intensivtest (8h) Standby (16 h)
Testgerät
Nokia 3.1 2990 61 52 39 9
direkte Konkurrenz
Nokia 2
4100 72 58 28 14
Lenovo K6
3000 65 49 35 16
Huawei P8 lite
2200 49 29 51 20
ehemalige Spitzenmodelle
Samsung Galaxy S8 3000 58 51 42 7
Huawei P10 Plus 3750 47 44 53 3
Sony Xperia XZ1 Compact 2700 65 49 35 16
aktuelle Referenzen
iPhone X 2716 64 57 36 7
Samsung Galaxy S9+ 3500 66 56 34 10
Nokia 8 3090 71 65 29 6
OnePlus 5T 3300 72 59 28 13

Um den Akku ein wenig zu schonen, können Nutzer auf einen Stromsparmodus zurückgreifen. Eine Schnellladefunktion gibt es nicht.

Die Nennladung des Akkus ist dem Kontext des Nokia 3.1 angepasst und ausreichend. Während der Akku sich bei aktiver Nutzung gut schlägt, verliert das Handy im Standby-Modus deutlich zu viel Energie.

Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen

Fazit

Ob das Nokia 3 bis dato ein Verkaufsschlager war, wie HMD Global behauptet, sei dahin gestellt. Ob das Nokia 3.1 als Nachfolger in dessen Fußstapfen treten kann, wird sich noch zeigen. An dieser Stelle festzuhalten ist, dass es sich bei dem Gerät um einen ambitionierten Einsteiger, respektive schlappen Mittelklässler handelt. Das Nokia 3.1 bietet nur wenig Ecken und Kanten und kann mit seiner Performance teils nicht überzeugen.

Das absolute Highlight ist allerdings die Kamera, die schöne Ergebnisse erzielen kann. Auch natives Android bietet eine eigene Erfahrung und verspricht schnelle Updates. Die tolle und weiche Verarbeitung sorgt für Pluspunkte. Nutzer, die ein günstiges Smartphone wollen und Wert auf gute Fotos legen, sind mit dem finnischen Smartphone gut beraten.

Gesamtwertung: 3,5 von 5 Sternen

Testsiegel Nokia 3.1

Pros des Nokia 3.1

  • gute Kamera
  • pures Android
  • erschwinglicher Preis

Kontras des Nokia 3.1

  • mittelmäßige Prozessor-Leistung
  • geringes Multimedia-Aufgebot
  • keine Besonderheiten

Preis-Leistungs-Verhältnis

Für ein Smartphone mit einem Kostenpunkt von rund 160 Euro, das für den Preis tatsächlich eine Menge smarter Leistungen bietet, kann nicht viel zu meckern sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint ausgewogen und nicht überzogen.

Alternativen

In der Preisklasse bis 200 Euro finden sich viele Alternativen zum Nokia 3.1, die eine ähnliche Ausstattung bieten. Diejenigen, die ein größeres Budget zur Verfügung stehen haben, finden bessere Smartphones bereits unter 300 Euro oder auch 400 Euro.

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