Nokia 2 im Test: Günstiger Preis, billiges Handy

16 Minuten

Nokia 2
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Schon im November 2017 verkündete HMD Global, dass das Nokia 2 Anfang 2018 in den Handel kommen wird. Mitte Januar war es soweit und die ersten Geräte landeten für 120 statt der anfangs vermuteten 100 Euro im Handel. Die technische Ausstattung des Handys setzt dabei bis auf eine Ausnahme keine Akzente. Dafür ist der Preis mit 119 Euro unverbindliche Preisempfehlung nicht besonders hoch. Für das nächstbeste Modell, das Nokia 3, musste der Käufer beispielsweise weitere 40 Euro aus der Geldbörse zücken. Das Nokia 2 erscheint zunächst nur in einer Grauschwarzen Variante. Sie liegt auch der Redaktion von inside-digital.de vor. Weitere Ausgaben in den Farben Grau-Weiß und Rosé-Schwarz werden hingegen wohl erst später auf den Markt kommen.

Die technischen Daten des Nokia 2 im Überblick:

  • Display: 5 Zoll LCD, 720 x 1.280 Pixel (HD), Gorilla Glass 3
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 212, Quad-Core mit bis zu 1,3 GHz Taktfrequenz
  • Arbeitsspeicher: 1 GB
  • Speicher: 8 GB (erweiterbar um maximal 128 GB)
  • Betriebssystem: Android 7.1.1 (Stock Android)
  • Kameras: 8 Megapixel mit AF / 5 Megapixel
  • Akku: 4.100 mAh (fest verbaut)
  • LTE: Cat 4 (maximal 150 Mbit/s Down, 50 Mbit/s Up)

Design und Verarbeitung

Klassisch, zurückhaltend und robust: So lässt sich das Nokia 2 beschreiben. Veraltet, langweilig und dick: So lässt sich das Nokia 2 jedoch auch bezeichnen. Das neuste Handy von Lizenznehmer HMD Global ist kein designerischer Sprung ins kalte Wasser. Im Gegenteil: Das Handy gibt sich geradezu altmodisch und erinnert an Smartphones aus dem Jahr 2014. Das Gehäuse ist grundsätzlich eckig, besitzt jedoch abgerundete Seiten und Ecken. Auf der Front springt dem Nutzer ein klassischer 16:9-Bildschirm mit massigen Display-Rändern entgegen. Ungewöhnlich ist das Nokia-Logo in der oberen, rechten Ecke. Die Selfiekamera erscheint derweil verhältnismäßig groß. Einen Fingerabdruck-Sensor gibt es nicht – weder vorne noch hinten.

Damit ist auch die Überleitung zur Rückseite gelegt: Dort gibt sich das Nokia 2 spartanisch. Bis auf den Nokia-Schriftzug in Silber, das Kamera-Modul mit LED-Blitz und eine Aussparung zum Abnehmen der Rückseite am unteren, rechten Rand gibt es dort Nichts zu sehen. Das ist jedoch nicht schlimm, denn die wenigen Design-Elemente im typischen Nokia-Stil sehen gut aus und versehen das Handy mit einer zeitlosen Eleganz – zumindest auf der Rückseite. Nimmt man das Cover ab, zeigt sich Nokias 2 nackt mit fest verbautem Akku und SIM-Fach.

Das Nokia 2 im Hands-On

Wird das Nokia 2 zum ersten Mal in die Hand genommen, fällt sofort das für die Größe hohe Gewicht auf: Mit 162 Gramm ist das Nokia 2 für die Displaygröße auch auf dem Papier überdurchschnittlich schwer. Das vermittelt einen ersten Eindruck von hoher Qualität, der von einer guten Materialauswahl unterstützt wird. Der abnehmbare Plastikdeckel auf der Rückseite besitzt eine angenehme Oberfläche und sitzt fest im metallenen Rahmen. Nimmt man ihn ab, zeigt sich, dass wirklich nur der Rahmen aus Metall, der Rest des Handys jedoch aus Kunststoff besteht.

Bei der Handhabung sollte bei einem Handy mit 5-Zoll-Display im Jahr 2018 jede Ecke gut erreichbar sein. So die landläufige Meinung. Das Nokia 2 beweist das Gegenteil: Durch immense Balken ober- und unterhalb des Displays schafft es der Daumen nicht in die oberen Ecken des Panels. Umständliches Umgreifen oder eine Zweihand-Nutzung sind die Folgen.

An der Oberseite des Nokia 2 befindet sich die Kopfhörer-Buchse, während auf der Unterseite ein Micro-USB-Eingang angebracht ist. Lautstärke-Wippe und Power-Button befinden sich auf der rechten Seite. Sie fühlen sich beim Betätigen einen Tick zu weich an, mehr Widerstand wäre wünschenswert gewesen. Damit stehen die Knöpfe im starken Kontrast zum Rest des Smartphones, das einen sehr robusten Eindruck hinterlässt. So bewegt sich das Gehäuse keinen Millimeter unter Krafteinwirkung. Das hohe Gewicht verstärkt den hochwertigen Eindruck. Scharfe Kanten und ein zu großes Spaltmaß sind derweil nicht vorzufinden. Auch ist die Anfälligkeit für Fingerabdrücke erfreulich gering.

Nokia 2: Das steckt in der Box

Das Nokia 2 kommt in einer schlichten und Verpackung zum Kunden, die weder mit großartiger Materialgüte noch -dicke punkten kann. Neben dem Smartphone selbst liegen Kopfhörer und eine ganze Armada an Sicherheits-Booklets anbei. Dazu steckt HMD Global ein Daten- beziehungsweise Ladekabel mit in die Box und ergänzt das Ganze um einen Netzstecker. Wird das USB-Kabel darin eingesteckt, zeigt sich die günstige Verarbeitung: Der Stecker steht zu weit aus dem Adapter heraus und auch das andere Ende des Kabels sitzt nicht gerade bombenfest im USB-Port des Nokia 2.

Das Nokia 2 kann in zwei Punkten Überzeugen: Die Stabilität und die Haptik des Gehäuses sind sehr gut. Doch warum man einen Akku trotz Wechselcover fest verbaut und wieso man ein Design aus dem Jahr 2014 einsetzt, bleibt vorerst das Geheimnis von HMD Global.

Teilwertung: 3,5 von 5 Sternen

Display

HMD Global setzt ein 5 Zoll großes Panel mit einer Auflösung von 720 x 1.280 Pixeln in das Gehäuse des Nokia 2 ein. Mit dem Seitenverhältnis von 16:9 geht man den aktuellen Trend zum 2:1-Format nicht mit und baut somit recht breit. Die Kombination aus Display-Diagonale und -Auflösung erzeugt eine Pixeldichte von knapp 300 ppi. Damit liegt Nokia nur knapp unterhalb des menschlich Wahrnehmbaren. Dadurch gibt es auch an der Schärfe nur wenig zu kritisieren. Bei Rundungen schleichen sich jedoch trotzdem ein paar Treppen ein. Verglichen mit Referenzgeräten wirkt das Nokia 2 etwas stumpf. Im Alltag gibt es aber keine Probleme.

Nokia 2
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Stumpf ist auch ein gutes Adjektiv für die Farben, die nicht ganz so kräftig poppen, wie man es aus vielen aktuellen Geräten kennt. Das beruhigt etwas die Augen jedoch nur bis es dunkel wird. Den mittlerweile fast obligatorischen Nachtmodus gibt es im Nokia 2 nicht.Die Sekundärtugenden automatische und absolute Helligkeit, Blickwinkelstabilität und Einstellmöglichkeiten werden nicht mit einem Feuerwerk an Individualisierungsmöglichkeiten angeführt. Auch bei schiefer Draufsicht kommt das Nokia 2 nicht über den unteren Durchschnitt hinaus. Dazu reagiert die Helligkeitsanpassung schleppend und regelt dann nur langsam und in sichtbaren Stufen auf die gebrauchte Helligkeit. Hier ist also noch ordentlich Luft nach oben.

Das Display des Nokia 2 ist maximal durchschnittlich und nur für anspruchslose Nutzer interessant. Hier bewegt man sich also auf einem niedrigen Niveau, was jedoch im Alltag und für Grundfunktionen ausreicht.

Teilwertung: 2,5 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Um es vorweg zu nehmen: Die Leistung des kleinen Einsteiger-Modells von Nokia genügt nicht für Multimedia- oder Spiele-Enthusiasten, geschweige denn anspruchsvollen Nutzern, die mit ihrem Smartphone arbeiten wollen. Doch der Reihe nach.

Nokia 2 im Benchmark-Test

Während die Verarbeitung und das Design des Nokia 2 massiv und robust daherkommen, ist die Leistung des Handys eher schmächtig. So erreicht das Handy im Antutu-Benchmark-Test in der Version 6.2.7 gerade einmal eine Wertung von 25.301 Punkten. Das ist einer der niedrigsten Werte, den das Testlabor von inside-digital.de seit langer Zeit gemessen hat. Im Angesicht der verwendeten Technik verwundert die Leistung jedoch nicht: Mit dem Qualcomm Snapdragon 212, 1 GB Arbeitsspeicher und 8 GB interner Speicher ist das Nokia 2 nicht besonders gut bestückt. Möchte man meinen, dass Stock-Android durch seine schlanke Silhuette etwas Abhilfe schafft, täuscht man sich. In der neueren
AnTuTu-Version 7.1 kommt das Nokia 2 nicht durch den Test und bleibt auch mit mehreren Anläufen in der App hängen.

Benchmark-Tests im Vergleich

Umfeld Modell Benchmark-Wert
Testgerät Nokia 2 25.301
     
 direkte Konkurrenten  Lenovo C2 24.133
Gigaset GS 170 30.049
Blackview E7 30.514
     
 ehemalige Einsteiger-Modelle LG K8 (2017) 32.614
ZTE Blade V7 34.405
Samsung Galaxy A3 (2016) 35.720
     
 aktuelle Referenz (Android) Motorola Moto Z2 Force 181.823
OnePlus 5T 180.8428
Nokia 8 175.517

Die Leistung in der Praxis

Doch was bringt die graue Theorie, wenn die Leistung in der Praxis ganz anders aussieht? Beim Nokia 2 ist das allerdings nicht der Fall. Schon nach wenigen Stunden ist die Freude beim Griff zum Handy schon vor dem Aktivieren des Bildschirms getrübt: Man weiß dann schon, wie langwierig jede Aktion mit dem Nokia 2 dauert. Wer auch nur minimal mehr mit dem Smartphone machen will als Telefonieren, WhatsApp und Radiohören, wird das Nokia 2 in Bälde entnervt in die Ecke werfen.

Das wird aber nicht nur bei der Geschwindigkeit sondern auch bei der Speicherausstattung deutlich: Das Standard-Spiel für die Tests bei inside-digital.de, „Asphalt 8: Airborn“ lies sich nicht komplett aufspielen, da zuvor die Speicherkapazität zur Neige ging. Der Speicher lässt sich jedoch, zur Ehrenrettung HMD Globals, mit SD-Karten von bis zu 128 GB Größe aufrüsten. Das Ersatzspiel „BADLAND 2“ konnte installiert, jedoch nicht ruckelfrei gespielt werden.

Nokia 2 – Benchmark-Test

Selbst das schlanke Android in der Version 7.1 ohne Software-Aufbau von Nokia wird nicht flüssig durchlaufen. Der Aufruf von Apps gestaltet sich langsam und selbst die schnelle Eingabe von Text hält die Darstellung nicht mit. Selbst beim Drehen des Bildschirms braucht das Nokia 2 anscheinend einige Bedenkzeit, wie herum die Anzeige in dem Moment gedreht werden soll.

Konnektivität des Nokia 2

Bei den Verbindungsmöglichkeiten hat HMD Global ordentlich gespart und nicht auf die neusten Standards gesetzt. Das macht sich auch in der Praxis bemerkbar. Up- und Downloads im WLAN-Netz dauern weit länger als gewöhnlich und Verbindungen zu anderen Geräten verzögern sich gegenüber dem aktuellen Standard gewaltig.

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▼  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▼  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.1
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 b/g/n, 2,4
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Telefonqualität

Die Telefonqualität krankt vor allem am schlechten Lautsprecher und dem etwas zu wenig empfindlichen Mikrofon. Dazu kommt, dass die Software wenig bis gar keine Hintergrundgeräusche entfernt und somit immer der ganze Raumschall mit dem Gesprächspartner konkurriert. Trotz allem lässt sich ordentlich mit dem kleinen Einsteiger telefonieren.

Das Nokia 2 ist mit fordernden Alltagsaufgaben schon überfordert und kann auch in den Sekundärtugenden wie den Konnektionsmöglichkeiten oder der Ausstattung nicht mehr entscheidend Punkten. Somit bleibt hier ein unterdurchschnittliches Ergebnis stehen.

Teilwertung: 2 von 5 Sternen

Kamera

HMD Global verpasst dem Nokia 2 eine mit 8 und eine mit 5 Megapixel auflösende Kamera. Die Blende im Heckmodul besitzt eine Öffnung von 1:2,7 und liegt damit weit entfernt von dem, was zur Zeit die Mittelklasse oder gar die Spitzenmodelle am Markt zu leisten im Stande sind. Die gleiche Blende kommt auch im frontseitigem Modul zum Einsatz.

Die Bildqualität ist unterdurchschnittlich und kann lediglich mit den kräftigen Farben gefallen. Darüber hinaus sind Schnappschuss- und Makro-Aufnahmen dauerhaft unscharf. Die Dynamik vermag nur selten alle Details im Bild aufzufangen. Die meiste Zeit saufen dunkle Stellen ab oder helle brennen aus. Die Geschwindigkeit des Autofokus ist dagegen gut. Was er allerdings findet, ist meistens eher Glückspiel. Im Innenraum werden die Belichtungszeiten zu lang eingestellt, wodurch kaum wackelfreie Bilder zu erstellen sind.

Nokia 2 – Kameratest

Bei der Frontkamera sieht die Leistung ebenfalls wenig berauschend aus. Die Dynamik ist hier wiederum unterdurchschnittlich und die Schärfe sitzt selten. Dazu glänzen die Farben nicht. Einstrahlendes Licht bildet unansehnliche Ränder und macht das Bild schwammig.

Die Kamera-App passt in weiten Teilen zur gebotenen Bildqualität: Der manuelle Modus, wenn man ihn denn so nennen darf, versteckt sich in den Einstellungen und enthält nur sehr grobe Möglichkeiten der Bildgestaltung per Hand. So ist beispielsweise der „manuelle Fokus“ eine zweistufige Auswahl von Fokus im Unendlichen und „Makro“. Die Einstellungen haben nichts mit einem manuellen Modus zu tun und hätten locker in den Live-View gepasst. Die Gestaltung gerät ebenfalls uninspiriert und lädt nicht dazu ein, mit der Kamera zu spielen und neue Funktionen zu entdecken.

Nokia 2 – Kamera-App

Die Fotoqualität reiht sich in die Gesamtleistung des Nokia 2 ein und begeistert nicht. Dem Versuch, einen manuellen Modus einzubinden, gebührt Respekt. Jedoch ist man bei HMD Global daran gescheitert.

Teilwertung: 2 von 5 Sternen

Software und Multimedia

HMD Global installiert auf dem Nokia 2 Android in der Version 7.1 und verspricht ein zügiges Update auf Android 8 Oreo. Bis zur Testphase wurde das Update noch nicht ausgespielt. Googles mobiles Betriebssystem wurde nicht mit Eigenentwicklungen beschwert oder überlagert. Das hat in der Regeln den Vorteil, dass Updates schneller auf das Smartphone kommen können und die Hardware weniger belastet wird. Nachdem im Test des HTC U11 Life das Betriebessystem-Derivat Android One sehr gut abgeschnitten hatte, wünscht man dem Nokia 2 ebenso die nochmals verschlankte Software.

Vor allem die Performance und die Bediengeschwindigkeiten stören bei der Software und den minimalistisch verstreuten Einstellungen. Wer puristische Lösungen bevorzugt wird im Nokia 2 seine persönliche Spielwiese finden. Wer hingegen auf ausgefeilte Features oder Zusatzfunktionen Wert legt, sollte die Finger von Nokias günstigstem Smartphone lassen.

Nokia 2 – Menü und Einstellungen

Google Musik und ein Equalizer als Highlight

Wie bei allen anderen Software-Lösungen baut HMD Global auch beim Musik-Player auf ein Paket von Google. Der Musiklieferant sieht entsprechend gewöhnlich aus und bietet wie bei so vielen anderen Smartphones alles was im Alltag für den Musikgenuss gebraucht wird. Auch ein Equalizer und voreingestellte Anpassungen für unterschiedliche Musikrichtungen stehen bereit. Der Sound, der dann allerdings aus dem kleinen Lautsprecher auf der Rückseite plärrt, kommt bei weitem nicht an das heran, was die Software zu bieten hat: Dünn und ohne Bass zwitschert er das Testlied der Dire Straits. Was man ihm zugute halten muss: Er übersteuert nicht und hält sich auch mit Zischeln oder quietschenden Höhen zurück.

Apropos zurückhalten: Das Headset des Nokia 2 ist dermaßen schlecht, dass eine ernsthafte Bewertung dessen eine Farce wäre. Diese billige Plastikbeleidigung wäre besser nie produziert worden: Spaltmaße, Material, „Klang“-Qualität, Sitz im Ohr und Verarbeitung fallen allesamt unter den Begriff Elektroschrott. Der Umwelt zuliebe sollten Hersteller auf solche Zugaben verzichten. Das einzig positive an diesen Kopfhörern: Sie funktionieren und können als Antenne zum FM-Radio hören genutzt werden.

Nokia 2 – Musik-Player

Die Software krankt massiv an der schlappen Performance des Nokia 2 und die Multimedia-Abteilung kann nur in wenigen Teilen gefallen.

Teilwertung: 2,5 von 5 Sternen

Akku

Der Akkutest beinhaltet in den ersten acht Stunden eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video streamen, Radio hören und telefonieren. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der die Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen wird, in der nichts mit dem Smartphone getan wird.

Nokia 2 – Akkutest

Mit 4.100 mAh Kapazität ist der Akku des Nokia 2 das Highlight des Smartphones und kann in Kombination mit der sehr sparsamen Hardware auch ordentlich punkten. Mit 72 Prozent nach 8 Stunden Intensivtest steht ein noch sehr respektabler Wert auf der Uhr. Nach 24 Stunden und damit weiteren 16 Stunden im Standby verzeichnet das Nokia 2 einen Verbrauch von insgesamt 42 Prozentpunkten. Damit liegt es ebenfalls im überdurchschnittlichen Bereich.

 Modell  Kapazität (mAh) Akkustand  Verbrauch 
Arbeitstag (8h) Nacht im Standby (16h) Intensivtest (8h) Standby (16 h)
Testgerät
Nokia 2 4.100 72 58 28 14
direkte Konkurrenz
Samsung Galaxy J5 (2017) Duos 3000 67 57 33 10
LG Q6 3000 61 54 39 7
Huawei P8 2017 Lite 2900 64 49 36 15
ehemalige Mittelklassemodelle
Lenovo Moto G (4. Gen) Play 2800 62 55 38 7
ZTE Axon 7 Mini 2705 51 37 49 14
Huawei P9 Lite Dual SIM 3000 65 48 35 17
aktuelle Referenzen
iPhone X 2716 64 57 36 7
Samsung Galaxy S8 3000 58 51 42 7
OnePlus 5T 3300 72 59 28 13

Teilwertung: 4,5 von 5 Sternen

Fazit

Ein starker Akku, ein robustes und klassisches Gehäuse und Dual-SIM ohne Hybridslot sind die großen Pluspunkte des Nokia 2. Die Schwächen aufzulisten dauert da schon länger. Besonders die sehr schlappe Performance, die alle Anwendungen, von der Kamera bis hin zu den ordentlichen Multimedia-Einstellungen, zur Geduldsprobe werden lässt.

Für wen ist das Nokia 2 also zu empfehlen? Zum einen sind es die reinen Telefonierer, die noch ein bisschen mit WhatsApp kommunizieren und einen Touchscreen schätzen. Zum anderen sind es Menschen, die ein robustes Zweithandy ihr eigen nennen wollen, das zwar alle Vorteile eines Smartphones bietet, die jedoch eigentlich nicht gebraucht werden. Wer also auf dem Festival, der Party oder der Wanderschaft eine Möglichkeit sucht, sich mitzuteilen findet im Nokia 2 einen treuen Begleiter. Wer jedoch Spaß an seinem Smartphone haben will und mehr macht als die gerade beschriebenen Grundfunktionen, sollte sich wo anders oder bei Nokia selbst ein Regal höher bedienen.

Nokia 2 Testsiegel

Endwertung: 3 von 5 Sternen

Pros des Nokia 2

  • solides Gehäuse
  • guter Akku
  • löbliche Musikeinstellungen

Contras des Nokia 2

  • zu wenig Leistung
  • unterdurchschnittliche Kamera
  • miese Musik-Hardware

Preis-Leistung

Das Nokia 2 kostet zum Marktstart knapp 120 Euro. Damit ist es im Vergleich günstig. Und doch taucht dieser Punkt nicht bei den Pluspunkten des Smartphones auf. Eigentlich ein Widerspruch. Doch mit Nichten. Das Nokia 2 ist locker 20, eher 30 Euro zu teuer. Der Name Nokia sollte in diesem Fall nicht darüber hinwegtäuschen, dass man es mit einem absoluten Einsteiger-Gerät zu tun hat und wirklich nur Wenignutzer mit dem untersten Regal von HMD Global glücklich werden. Somit ist das Smartphone vergleichsweise günstig, besitzt jedoch kein gutes Preis-Leistungs-Niveau.

Alternativen

Im Preisbereich des Nokia 2 befinden sich so viele Smartphones auf dem Markt, dass schnell die Übersicht verloren geht. Nicht nur eine schier unendliche Anzahl an Modellen von verschiedensten Herstellern, auch die jährlichen Modellpflege-Maßnahmen erschweren die Suche nach geeigneten Alternativen. Die geeignetsten Mittel hierfür sind die Bestenlisten von inside-digital.de, die nach aktuellem Preis aufgeschlüsselt, die besten Smartphones in den unterschiedlichen Preisbereichen aufzeigen:

Die besten Smartphones unter 100 Euro
Die besten Smartphones unter 200 Euro

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