Huawei Y6 (2017) im Test: Einsteiger-Smartphone mit zwei Gesichtern

19 Minuten

Huawei Y6 (2017)
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Huawei hat seine Einsteigerklasse in Deutschland lange stiefmütterlich behandelt. Den Bereich der günstigen Smartphones beackerten die Chinesen lieber mit der Tochtermarke Honor und deren unterschiedlichen Varianten des Honor 6 und Honor 5. Doch mit der Vorstellung des Huawei Y6 (2017) ist damit Schluss. Die Hauptmarke bläst also wieder zum Angriff auf den Massenmarkt und die sparsamen Nutzer. Das will man mit einer aggressiven Preispolitik zum Marktstart und der Reichweite des Discount-Riesen Aldi schaffen: Dort wird das neue Einsteiger-Handy seit dem 27. Juli, für 149 Euro angeboten. Damit unterbietet Aldi die UVP des Herstellers schon zum Marktstart um 30 Euro. Dazu kommt, dass das Y6 (2017) noch bis zum 10. August 2017 nur bei Aldi Süd und Aldi Nord zu haben sein wird. Erst dann beginnt der Marktstart auch bei anderen Distributoren wie beispielsweise Media Markt, Amazon oder Huawei selbst.

Huawei Y6 (2017) – Technische Daten

Die technischen Daten des Huawei Y6 (2017) sind zum großen Teil und wenig überraschend in der Einsteigerklasse angesiedelt. Mit einem MediaTek-Prozessor spart Huawei gegenüber solchen aus dem Hause Qualcomm. Dazu wird ein nur durchschnittlich hoch auflösendes Display verbaut und beim Gehäuse wird auf hochwertiges Metall oder Glas verzichtet. Nicht lumpen lässt man sich bei der Kameraausstattung, die mit einem 13-Megapixel-Sensor inklusive gleich zweier LEDs und einer Frontkamera mit 8 Megapixeln ordentlich ausfällt. Bei der Software hat sich Huawei jedoch wieder stark zurückgehalten und installiert nicht die neuesten Versionen von Googles Android und der hauseigenen Nutzeroberfläche EMUI. Die aktuellsten Versionen Android 7.1 und EMUI 5 werden dem Vernehmen nach auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt auf dem kleinen Einsteiger landen.

Technische Daten in der Übersicht

  • Display: 5 Zoll (720 x 1.280 Pixel)
  • Prozessor: MediaTek MT 6737T mit vier Cortex-A53-Kernen
  • Betriebssystem: Android 6.0 Marshmallow, EMUI 4.1
  • Speicher: 2 / 16 GB (erweiterbar um bis zu 128 GB)
  • Konnektivität: LTE, GPS, GLONASS, WLAN 802.11 b/g/n, Bluetooth 4.0
  • Akku: 3000 mAh
  • Maße/Gewicht: 72,2 x 143,85 x 8,85 mm / 150 g
  • Farben: Grau, Weiß, Gold

Der Speicher ist ein erster Kritikpunkt, der ins Kontor schlägt: Die 16 GB Kapazität werden schon zur Hälfte vom Betriebssystem und den vorinstallierten Apps belegt. Mit nur 8 GB kommen allerdings mittlerweile auch anspruchslose Nutzer nur schwerlich aus. Eine Speicherkarte ist also eine Investition, die zum Kaufpreis dazugerechnet werden muss.

Single und Dual-SIM

Das Huawei Y6 (2017) wird bei Aldi in der Single-SIM-Variante verkauft und bietet so keinen Platz für zwei Mobilfunk-Karten gleichzeitig. Die später in den Verkauf gehende Dual-SIM-Version bietet aber ein erwähnenswertes Ausstattungsplus: Huawei verbaut keinen Hybrid-Slot, sondern insgesamt drei Steckplätze. Damit muss sich der Nutzer nicht entscheiden, ob er zwei SIM-Karten oder eine SIM- und eine Micro-SD-Karte einsetzt.

Huawei Y6 (2017) – Unboxing

Die leuchtend rote Box, in der das Huawei Y6 (2017) untergebracht ist, kommt in ordentlicher, wenn auch sparsamer Qualität zum Kunden. Sorgen um das Smartphone muss man sich jedoch nicht machen. Alle Inhalte sind geschützt und überleben auch einen robusten Umgang. Huawei schützt das Handy selbst zusätzlich mit einem Sleeve und einer Schutzfolie, auf der die Eckpunkte des Smartphones gedruckt sind.
Wird das Y6 (2017) entnommen und der erste doppelte Boden geöffnet, kommen die Booklets für die Garantie und die Schnellstartanleitung zu Tage. Dazu fällt der Standard-Netzadapter von Huawei ins Auge. Huawei füllt die nächste und unterste Schicht in der Box mit einem Kopfhörerpaar und dem Daten- / Stromkabel in der herkömmlichen Micro-USB-Variante. Einen Anschluss mittels USB Typ-C sparen sich die Chinesen.

Was steckt in der Box des Huawei Y6 (2017)? – der Überblick

  • Huawei Y6 (2017)
  • Netzadapter
  • Schnellstartanleitung
  • Garantiekarte
  • Micro USB-Kabel
  • Headset (schwarz)

Die Zubehörteile sind allesamt eher robust designt und zeugen ebenfalls vom Sparzwang Huaweis. So sind die Kopfhörer höchstens für den Gelegenheitshörer geeignet. Die Hartplastik-Ohrhörer drücken schon nach wenigen Minuten im Ohr und Hörvergnügen will sich nie so richtig einstellen. Das Plus: Im Päckchen des Huawei Y6 (2017) ist alles vorhanden, was zum Start in das Smartphone-Leben nötig ist. Viele Hersteller sparen sich nämlich im Einsteigerbereich die Kopfhörer.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM – Unboxing

Design und Verarbeitung

Das Huawei Y6 (2017) kommt im Plastikrahmen und mit entsprechendem Kunststoffrückteil daher. Trotz des abnehmbaren Deckels ist der Akku nicht trivial tauschbar. Dafür werden die drei Karten-Slots beim Abnehmen freigelegt. Der Rückdeckel des 143,85 x 72 x 8,85 mm kleinen und 150 Gramm schweren Y6 (2017) ist angeraut und wird von einem vergleichsweise großen Kameramodul beherrscht. Daneben liegt die Aussparung für die Doppel-LED, die bei Bedarf den Fotografen mit mehr Licht unterstützt. Darüber befindet sich eine Aussparung für ein Mikrofon und darunter prangt das Huawei-Logo mitsamt Schriftzug. Damit haben sich die designerischen Highlights auf dem Rücken erschöpft. So wie der Rest des Smartphones wird also auch hier auf Schlichtheit und ein bisschen auf Langeweile gesetzt. So gewinnt Huawei keine Designpreise, jedoch wird man auch niemanden mit charakteristischen Elementen stören – ein biederer Mittelweg also.

Huawei Y6 (2017) im Hands-On

Das Huawei Y6 (2017) wirkt beim ersten Anfassen erstaunlich schwer. Trotz der lediglich 150 Gramm, die es auf die Waage bringt, ist das gefühlte Gewicht höher. Der Eindruck wird vor allem durch das vergleichsweise kleine Display von 5 Zoll Größe und das verbaute Plastik gefördert. So erwartet man bei einem so kleinen Panel und ohne Metall ein geringeres Gewicht und wird entsprechend beim ersten Handling überrascht. Beim Öffnen des Rückdeckels zeigt sich dann, woher das Gewicht tatsächlich stammt: Schon der Kunststoffdeckel selbst ist erstaunlich massiv und auch die abgeschotteten Innereien des Smartphones wirken sehr kompakt und mit ordentlichen Materialdicken umhüllt. Damit ist ein Verbiegen, wie es in diesem Preissegment oft möglich ist, nicht drin und das Y6 (2017) zeigt sich vielmehr als solider Partner. Auch die Haptik des Plastik-Rückdeckels kann sich sehen lassen. Durch die geriffelte Oberfläche und den stabilen Rahmen, der bis zum Display ragt, stellt sich ein positives Gefühl ein.

In die Seitenteile des Huawei Y6 (2017) sind neben den gut erreichbaren Tasten für die Lautstärke ein Powerbutton und ein mit unterschiedlichen Funktionen frei belegbarer Taster integriert; der sogenannte „Easy Key“. Er liegt auf der gegenüberliegenden linken Seite des Geräts und wird durch die Kompaktheit des Gehäuses mit dem Zeigefinger gut erreicht. Die Aussparungen für Klinkenstecker, USB-Eingang und die Lautsprecher könnten ein wenig mehr abgerundet sein. Sie als scharfkantig zu bezeichnen wäre zwar übertrieben, jedoch besitzen sie eine gewisse anhaftende Kraft, die Haut und anders weiches Material angreifen kann.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM – Hands-On

Die Front des Huawei Y6 (2017) zeigt nach den guten Eindrücken des Rückteils und des Rahmens einige Schwächen. Das Display fühlt sich während der Bedienung minderwertig an und wird umgeben von einem aus der Zeit gefallenen Rahmen. Er bietet an allen Seiten des Displays viel Platz und wird dabei kaum genutzt: Werden oberhalb des Panels noch eine Kamera, eine LED und der Telefonlautsprecher verbaut, prangt unter dem Display lediglich ein „Huawei“-Schriftzug. Hier wäre viel Platz für Offscreen-Tasten, jedoch verlegt man diese lieber ins Display. Damit verschwendet man Platz auf der sowieso schon eher kleinen Fläche. Ein Kunststoffrahmen umrahmt die ganze Front und trennt die Schutzscheibe vom Kunststoff-Deckel. Das Vorgehen ist nicht neu und dient vornehmlich dem Schutz des Frontglases, das so nicht auf dem neusten Stand der Schutzglas-Technik gebracht werden muss. Dazu verhindert der Rahmen durch einen kleinen Überstand über das Display Kratzer von rauen Oberflächen auf dem Glas.

Langweiliges Design, aber eine stabile Verarbeitung: Hier trifft Huawei zwar nicht optisch, aber zumindest bei der Haptik die Zielscheibe und kann eine starke Wertung herausarbeiten.

Zwischenwertung: 3,5 von 5 Sternen

Display

Ein Panel mit 5 Zoll Größe ist mittlerweile fast nur noch in Apple-Smatphones und Einsteiger-Androiden zu finden. Meist bauen Hersteller auf größere Diagonalen und spätestens seit dem LG G6 und dem Samsung Galaxy S8 geht dieser Trend nicht mehr auf Kosten wachsender Gehäusegrößen. Die Auflösung von 720 x 1.280 Pixeln wirkt ebenfalls etwas altbacken, aber für die Display-Größe ausreichend. Mit ihr erreicht das Huawei Y6 (2017) eine Pixeldichte von knapp 300 ppi, die bei alltäglicher Nutzung keine einzelnen Pixel mehr erkennen lassen. Die Farben können dabei gefallen, wirken aber manchmal etwas matt.

Die Sekundärleistungen zeigen sich zum Teil auf hohem Niveau: Die automatische Helligkeitsanpassung funktioniert sehr schnell, ohne Ruckler und trifft den benötigten Helligkeitsgrad korrekt. Dabei könnte die maximale Helligkeit allerdings etwas höher sein. Die Blickwinkelstabilität lässt dagegen etwas zu Wünschen übrig. Halten sich die Farben noch akzeptabel, dunkelt das Display sehr schnell ab, wenn man das Huawei Y6 (2107) aus dem 90-Grad-Winkel heraus kippt. Auf Besonderheiten wie einen Blaulichtfilter, gekrümmte Display-Ränder oder auch ein druckempfindliches Touch-Panel verzichtet Huawei beim neuen Einsteigermodell vollkommen.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Die Einstellmöglichkeiten des Displays, die Huawei seinem Y6 (2017) spendiert, liegen auf durchschnittlichem Niveau. So kann die Farbtemperatur in groben Schritten verändert und der Weißabgleich per Tipp auf ein Farbtableau angepasst werden. Damit hat sich die Einstellerei erledigt. Kontraste können nicht verändert werden.

Das Display des Huawei Y6 (2017) bewegt sich auf durchschnittlichem Niveau. Für den Alltag und für Wenignutzer reicht die Leistung allemal, für Display-Gourmets genügt das Panel jedoch nicht, um Begeisterung auszulösen.

Zwischenwertung: 3 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Die Ausstattung und die Kern-Bauteile, die in das Hauwei Y6 (2017) verbaut werden, liegen allesamt auf Einsteigerniveau. Dazu gehören unter anderem der Verzicht auf einen Fingerabdrucksensor, der MediaTek-Prozessor und die Speicherausstattung. Bei den Verbindungs- und den Konnektivitätsmöglichkeiten zeichnet sich ein ähnliches Bild ab.

Das Huawei Y6 (2017) im Benchmark-Test: So flott ist der Einsteiger

Der Prozessor MT 6737T mit seinen vier Cortex-A53-Kernen von MediaTek gilt gemeinhin nicht als Rakete und wird in vielen Smartphones der Einsteigerklasse eingesetzt. Das Huawei Y6 (2017) erreicht im AnTuTu-Test in der Version 6.2.7 einen ordentlichen Wert von knapp 41.000 Punkten und bewegt sich damit auf einem Niveau mit dem Sony Xperia L1, dem LG X power2 und dem Mittelklassemodell Samsung Galaxy A5 (2016). Das Y6 (2017) positioniert sich zwischen dem Galaxy A3 (2016) und dem Galaxy J5 (2017). Das Motorola G5 und auch das Honor 5c werden wie der koreanische Einsteiger aus diesem Jahr nicht ganz erreicht.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM – Benchmark-Tests

Weitere Benchmark-Testwerte im Vergleich

Umfeld Modell Benchmark-Wert
direkte Konkurrenten Lenovo K6 43.704
  LG K10 (2017) 39.327
  Sony Xperia E5 32.229
ehemalige Mittelklasse-Modelle Samsung Galaxy A5 (2016) 37.821
  Honor 5X  37.703
  Wiko Fever 4G 36.203
aktuelle Referenzen Samsung Galaxy S8  174.550
  Sony Xperia XZ Premium

170.532

Die Leistung im Praxistest

Mit knapp 41.000 Punkten zeugt der Benchmark-Test jedoch von genug Geschwindigkeit, um im Alltag locker zu bestehen. Beeinflusst wird sie jedoch auch von der installierten Software. Sie hängt jedoch im ersten Eindruck der Bediengeschwindigkeit schwer wie ein Kettenhemd am Prozessor. So werden Apps nur langsam gestartet und auch Down- wie Uploads brauchen ihre Zeit. Das reine Wischen durch die Menüs und Einstellungen geht alltagstauglich von der Hand, jedoch wird deutlich, dass der Prozessor ständig hart arbeiten muss und ab und zu wie ein Fußballer in der 115. Minute einer Verlängerung um Luft ringt. Gleiches gilt in abgeschwächter Form für die Spieleleistung. Beim Zocken ruckelt es ab und an, jedoch kann trotzdem mit Spaß am Spiel Asphalt 8: Airborne durch die Runden gedriftet werden. Die Zwischensequenzen fordern jedoch etwas Geduld. Hier zeigt sich, dass 40.000 Benchmark-Punkte eben nicht immer gleich flott mit anspruchsvollen Aufgaben zurechtkommen.
Verbindungsmöglichkeiten

Die Verbindungsmöglichkeiten des Huawei Y6 (2017) bieten vieles, jedoch in den meisten Fällen kein High-End. So muss der Nutzer mit LTE-Geschwindigkeiten von 50 / 150 Mbit/s klarkommen und bei WLAN-Verbindungen auf das 5-Ghz-Band verzichten. Dazu kommt ein Micro-B-Anschluss anstelle eines neueren USB Typ-C und der Verzicht auf NFC und induktives Laden beim Akku.

Verbindungsmöglichkeiten des Huawei Y6 2017

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USB-OTG ▼  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▼  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▼  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▼  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.0
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 b/g/n 2,4 GHz
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Sprachqualität

Beim Testtelefonat kann das Y6 (2017) nicht ganz überzeugen. Beim normalen Telefonieren wirkt die Sprache beim Festnetzanrufer etwas abgehackt, beim Huawei-Y6-(2017)-Nutzer zeigt sie sich etwas dumpf. Der Wechsel zur Freisprech-Funktion bringt wenig Besserung. Hier klingt der Lautsprecher überfordert und kratzt, das es keine Freude ist. Der Gesprächspartner beschwert sich dabei ebenfalls. Hier kommt die Stimme blechern rüber und rundet so die Leistung des Gesamtpakets „Telefon“ negativ ab.

Die Leistung des kleinen Huawei Y6 (2017) genügt im Alltag um die Grundfunktionen eines Mobiltelefons zu verrichten. Alles was darüber hinausgeht macht wenig Freude.

Zwischenwertung: 3 von 5 Sternen

Kamera

Selbstbewusst thront die Hauptkamera auf dem Rücken des Y6 (2017). Sie löst mit 13 Megapixeln auf und bietet wenig Aufregendes. Trotzdem verbaut Huawei hier eine solide Kameraausstattung und installiert nicht nur auf der Rückseite zwei Blitz-LEDs, sondern auch auf der Front, neben der 5-Megaixel-Selfie-Kamera einen LED-Blitz.

Die Bildqualität selbst wird in der Bildergalerie detailliert beschrieben, jedoch trotzt die Einsteiger-Kamera einiges an Respekt ab. Gerade die Farben im Makro-Bereich erzeugen einen „Aha“-Effekt und kommen poppig rüber. Die Dynamik ist jedoch für die meisten Anwendungen zu schmal.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM – Kameratest

Die Kamera-App wirkt aufgeräumt und zeigt sich von der übersichtlichen Sorte. Sie hat jedoch auch keinen Funktionsumfang, der tiefe Menüstrukturen oder komplizierte Anordnungen nötig macht. Zumindest nicht, wenn man auf manuelle Fotobeeinflussung verzichtet. Will man jedoch etwas mehr Eigenanteil am Foto haben, wird die Kamera-App fummelig zu bedienen. So ist die ISO-Verstellung in den Einstellungen versteckt und liegt einen Klick vom grob einzustellenden Weißabgleich entfernt. Beide manuellen Regler sind nicht über einen „Pro“- oder „Manuellen“ Modus auf das Live-View-Display einblendbar und somit immer kompliziert zu erreichen. Als dritte manuelle Einstellmöglichkeit integriert Huawei „Bildanpassungen“ in die App. Mit ihnen kann die Belichtung, die Sättigung, der Kontrast und die Helligkeit des zu schießenden Fotos angepasst werden. Dabei kann nur schwerlich nachvollzogen werden wie sich das Bild während des Einstellens ändert, da es hinter der halbtransparenten Einstellungsoberfläche liegt. Um an die „Bildanpassungen“ zu kommen, bedarf es wie bei den anderen manuellen Einstellungen drei Klicks und eines Scroll-Vorgangs. Damit liegt die App weit weg von einer intuitiven Bedienung.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM – Kamera-App

Die Kamera spielt Batmans Widersacher „Two-Face“ und präsentiert sich bei Makro-Shots als Musterschüler, während er in den Bereichen manuelle Bedienung, Dynamik und Geschwindigkeit sein verdorbenes Gesicht zeigt.

Zwischenwertung: 3 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Huawei setzt beim Y6 (2017) auf Android 6.0 und EMUI 4.1. Damit ist das mobile Betriebssystem von Google, wie auch die hauseigene Benutzeroberfläche veraltet. Beides spricht nicht für einen herzerwärmenden Umgang mit dem Smartphone in der Entwicklung der Chinesen.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM – Menü und Einstellungen

Doch ganz so herzlos geht es wohl nicht zu im Reich der Mitte. Mit dem Funktionspaket „Intelligente Unterstützung“ garniert mit dem fast frei belegbaren Zusatzknöpfchen, dem Easy Key, verbaut Huawei einige hilfreiche Zusatzfunktionen, die die Bedienung smarter machen. Gerade der Easy Key kann im Test gefallen. Er startet Apps, macht Screenshots oder schießt ein Foto, und das alles mit Variationen eines Tastendrucks.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM – intelligente Steuerung

Die Multimedia-Leistung des Huawei Y6 (2017) beschränkt sich auf die Anwesenheit von Abspiel-Soft- und Hardware. Echtes Hörvergnügen kommt dabei aus drei Gründen nicht auf: Der einsame Lautsprecher ist schon von mittlerer Lautstärke überfordert, die Software bietet außer Play und Pause kaum Möglichkeiten und die Kopfhörer sind genau solcher Elektroschrott, der eher an Umweltverschmutzung, denn an Audio-Ausgabegeräte erinnern. Hier bekleckert sich Huawei also nicht mit Ruhm. Das große Aber folgt aber auf dem Fuße: Wer einfach nur mal die Nachrichten über das eingebaute FM-Radio hören will oder eben kein weiteres Geld für Zusatzgerätschaften übrig hat, kann sich beim Huawei Y6 (2017) darauf verlassen, dass er alles an die Hand bekommt um Multimedia zu konsumieren – auch wenn es kein Genuss ist.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Das Huawei Y6 (2017) kommt mit einem älteren Betriebssystem und der wenig schicken EMUI-Variante 4.1, allerdings mit tollen Bedienungs-Specials. Sie halten die Bewertung hoch, obwohl Huawei bei der Multimedia-Leistung versagt.

Zwischenwertung: 3 von 5 Sternen

Akku

Der Akkutest beinhaltet in den ersten acht Stunden eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video streamen, Radio hören und telefonieren. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der die Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen wird in der das Smartphone nicht belastet wird.

Huawei Y6 (2017) Dual SIM – Akkutest

Hier zeigt sich das Huawei Y6 (2017) als standhafter Kamerad, der den Nutzer kaum im Stich lässt. Dank sparsamen Display meistert es er die Intensivtestphase mit einem völlig ausreichenden Prozentpunk-Abzug von 35 und zeigt nach weiteren 16 Stunden im Standby noch satte 58 Prozent an. Damit kommt man locker durch den Tag und kann bei Bedarf auch noch Energie sparen, indem man den Grundumsatz mittels Stromspar-Modus senkt.

Zwischenwertung: 4 von 5 Sternen

Fazit

Für wen ist das Huawei Y6 (2017) geeignet? Diese Frage stellen sich gerade viele Nutzer, die zum Beispiel direkt in den Aldi-Filialen vor dem Gerät stehen. Die Antwort nach dem Test der Redaktion von inside-digital.de: anspruchslose Nutzer, die das Huawei Y6 (2017) nur eine begrenzte Zeit nutzen wollen. Die Liste der potenziellen Käufer, denen das Handy nicht ans Herz gelegt wird, wird also lang. So sollten Kunden die Finger vom Y6 (2017) lassen, die anspruchsvolle Aufgaben bewältigen wollen, einen treuen Begleiter für die nächsten Jahre suchen oder auch ein schickes Handy mit edler Anmutung und Haptik ihr Eigen nennen wollen. Dazu sollten Menschen, die gerne Musik hören, Abstand halten. Die Gründe für die doch zahlreichen Einschränkungen sind klar: Das Huawei Y6 (2017) besitzt eine ältere Software, ein rustikal designtes Gehäuse und einen schlappen Prozessor.

Zwei Stärken gehend dabei etwas unter: Der Akku ist ein treuer Geselle und die Bedienhilfen, speziell der Easy Key, können sehr gut gefallen. Positiv fallen neben dem günstigen Preis, die Robustheit und die gute Verarbeitung auf. Dazu gibt es beim aktuellen Aldi-Angebot mit dem beigelegten Zubehör und dem Aldi Starterset mit SIM-Karte für Aldi Talk und 10 Euro Guthaben das Rundum-Sorglos-Paket für Einsteiger in den Smartphone-Markt.

Huawei Y6 Sternesiegel

Gesamtwertung: 3 von 5 Sternen

Pros des Huawei Y6 (2017)

  • guter Akku
  • schöne Bedienungshilfen
  • stabile Verarbeitung

Cons des Huawei Y6 (2017)

  • miese Multimedia-Sektion
  • schlapper Prozessor
  • altbackene Software

Preis-Leistung

Der Preis des Huawei Y6 (2017) beläuft sich im Regelfall, also in der unverbindlichen Preisempfehlung, auf knapp 180 Euro und ist damit ein wenig zu hoch angesetzt. Bis zum 10. August allerdings bietet der Discounter Aldi das Einsteiger-Smartphone inklusive ein paar Dreingaben für knapp 150 Euro an. Hier kommt man einem fairen Preis und damit einem fairen Angebot schon näher. Der Preis von unter 150 Euro wird sich wohl auch nach der Angebotsphase von Aldi einstellen. Damit kann dem Huawei Y6 (2017) ein gutes, wenn auch nicht herausragendes Preis-Leistungs-Niveau bescheinigt werden. Der Knackpunkt ist jedoch: Für knapp 200 Euro wird schon bei weitem mehr geboten. So sind in diesem Preisbereich vergleichsweise geringe Mehrkosten mit vergleichsweise hohen technischen Weiterentwicklungen verbunden. Somit muss sich der Nutzer im klaren sein, welche Priorität er der Sparsamkeit und der technischen Qualität gibt.

Alternativen

Im Preisbereich des Huawei Y6 (2017) befinden sich so viele Smartphones auf dem Markt, dass schnell die Übersicht verloren geht. Nicht nur eine schier unendliche Anzahl an Modellen von verschiedensten Herstellern, auch die jährlichen Modellpflege-Maßnahmen erschweren die Suche nach geeigneten Alternativen. Die geeignetsten Mittel hierfür sind die Bestenlisten von inside-digital.de, die nach aktuellem Preis aufgeschlüsselt, die besten Smartphones in den unterschiedlichen Preisbereichen aufzeigen:

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