Huawei P smart im Test: Schizophrene Dual-Kamera im pittoresken Mantel

18 Minuten

Huawei P smart im Test
Bildquelle: Blasius Kawalkowski / inside-digital.de

Huawei P smart – Die technischen Daten

Die technischen Daten des P smart können sich für den Preis von rund 260 Euro sehen lassen und erinnern stark an die beiden Modellbrüder Huawei Mate 10 lite und Honor 7X. Doch es gibt auch Unterschiede. Das Display des Huawei P smart misst 5,65 Zoll in der Diagonalen und ist somit etwas kleiner als das des Mate 10 lite oder des 7X. Darüber hinaus bietet der Bildschirm eine Full-HD+-Auflösung und kommt im 18:9-Format. Beim Prozessor setzt Huawei auf den Eigenbau Kirin 659, der auch im Mate 10 lite zum Einsatz kommt. Die aktuellste Android Version 8.0 sowie die Huawei-eigene Benutzeroberfläche EMUI 8.0 sind bereits vorinstalliert.

Die technischen Daten des Huawei P Smart im Überblick:

  • Display: 5,65 Zoll, LCD, FHD+ (1.080 x 2.160 Pixeln, 428 ppi)
  • Prozessor: Kirin 659, Octa-Core, 2,36 GHz
  • Arbeitsspeicher: 3 GB
  • Interner Speicher: 32 GB, erweiterbar
  • Akku: 3.000 mAh
  • Kameras: Dual-Kamera mit 13 + 2 Megapixeln (hinten) / 8 Megapixel (vorne)
  • Betriebssystem: Android 8 Oreo mit EMUI 8.0
  • Preis: 259 Euro
  • Fingerabdruck-Sensor

Design und Verarbeitung

Auf der Front herrscht beim Huawei P smart gähnende Langeweile. Das 18:9-Format des Displays ist mittlerweile bei den etablierten Herstellern omnipräsent. Die Ränder drumherum sind nicht besonders schmal. Gerade an den Längsseiten ist der Rand deutlich dicker, als bei den vergangenen Smartphones von Huawei. Unterhalb des Displays befindet sich lediglich ein „Huawei“-Schriftzug. Der Bildschirm ist vom Rahmen durch eine Kunststoffumrandung getrennt, die jedoch nur bei sehr anspruchsvollen Nutzern auf Kritik stoßen wird.

Dreht man das P smart in der Hand, fällt der nach vorne und hinten symmetrisch abgerundete Rahmen auf, der sich über alle vier Seiten des Smartphones spannt. Er wird von den Eingängen für Klinken- und Micro-USB-Stecker unterbrochen. Die Ausfräsungen sind sauber verarbeitet und entgratet. Die Tasten – allesamt auf der rechten Seite des P smart – werden optisch einwandfrei eingebunden und kommen in der altbewährten Unterteilung von einem Power-Button und einer Lautstärkewippe zum Kunden. Der Druckpunkt ist hart, aber angenehm. Der Metallkörper wird von silber glänzenden Streifen unterbrochen, die spürbar einige Zehntel Millimeter in das Gehäuse eingelassen sind.

Sie ziehen sich auch über den Rücken des Smartphones, was das Heck mit einem Extra-Pfiff versorgt. Die Streifen unterteilen die Fläche auf der Rückseite in drei Teile, wobei sich im obersten Teil die Doppelkamera und der LED-Blitz tummeln. Sie wirken etwas in den schmalen Streifen hineingepresst. So entsteht der Eindruck eines etwas zusammengeschusterten Aussehens. Die große Fläche, die zwischen den glänzenden Streifen entsteht, wird vom Fingerabdruck-Sensor und einigen Schriftzügen besiedelt. Hier gibt es kaum designerisch Erwähnenswertes. Das gilt auch für die unterste Fläche, in der dem Auge gar nichts geboten wird.

Haptik und Verarbeitungsqualität des Huawei P smart

Dem Standard-Gehäuse sei Dank, fühlt man sich beim ersten Anfassen des Huawei P smart direkt zu Hause und abgeholt. Das Smartphone liegt – trotz des recht großen Displays – gut und stabil in der Hand. Die Metallflächen könnten etwas griffiger sein, jedoch hält man das P smart wegen der angenehmen Breite stets fest in der Hand. Die mechanischen Taster lassen sich mit großen Händen einfach erreichen. Bei etwas kleineren Händen muss der Daumen etwas gestreckt werden, damit die Lautstärke angepasst werden kann. Beim Fingerabdruck-Sensor gibt sich das Huawei P smart ebenfalls gutmütig. Kleinfingrige Menschen müssen hier jedoch auch ein bisschen Finger-Yoga vollführen.

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Die Verarbeitungsqualität steht weit oberhalb dessen, was man in der Vergangenheit in der Einsteiger- und Mittelklasse erwartet hatte. Doch die Zeiten ändern sich und das Huawei P smart ist nicht das erste günstige Smartphone mit fast tadelloser Verarbeitung. Alle Öffnungen des Gehäuses sind ordentlich entgratet und Vertiefungen wie beim Fingerabdrucksensor oder Erhabenes wie die beiden Kameramodule sind mit schicken Rahmen ausgestattet, die keine scharfen Kanten aufweisen.

Einen Kritikpunkt gibt es jedoch: Die beiden als Designkniff eingebundenen silbernen Streifen dienen haptisch zwar als Orientierungspunkte am sonst recht rundgelutschten Gehäuse. Jedoch sind sie etwas scharfkantig. Das hat zur Folge, dass sich schon in den ersten Minuten mit dem Huawei P smart einiges an Schmutz wie Staub und Hautabrieb in der Vertiefung ansammelt. Das war es dann schnell mit dem Glanz und dem edlen Ansinnen Huaweis.

Alles in allem zeigt Huawei mit dem P smart ein sehr solide verarbeitetes Smartphone, das mit einer ordentlichen Haptik und einem schicken Äußeren auf Kundenfang geht. Echte Highlights bleiben jedoch aus.

Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen

Display

Das 5,65 Zoll große Display des Huawei P smart löst mit 1.080 x 2.160 Pixeln auf und bietet damit eine Pixeldichte von 431 ppi. Zwar ist das kein Spitzenwert, jedoch mehr als solide – vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich um ein Mittelklasse-Smartphone handelt. Zum Vergleich: Samsungs aktuelles Spitzenklasse-Modell, das Galaxy S8, kommt auf einen Wert von 568 ppi. Huaweis Oberklasse, das Mate 10 Pro, kommt mit 400 ppi sogar unter den Wert des P smart. Das liegt an der Kombination von größerem Bildschirm bei gleich hoher Auflösung. Theoretisch ist das Display des P smart somit sogar besser als das des High-End-Modells der Chinesen. In der Praxis spielen Werte in diesem Bereich aber kaum eine Rolle für das menschliche Auge. Das haben viele Smartphone-Hersteller bereits gemerkt und setzten mittlerweile wieder deutlich häufiger auf Full-HD-Auflösung, statt stromfressende 4K- oder UHD-Panels zu verbauen.

Huawei hat sich für ein IPS-Panel im 18:9- respektive 2:1-Format entschieden. Das bedeutet, dass der Bildschirm doppelt so hoch wie breit ist. Im Gegensatz zum klassischen 16:9-Format hat das den Vorteil, dass das Gerät schmaler gebaut werden kann. Insgesamt bedeckt das Display rund 76,4 Prozent der vorderen Fläche.

IPS-Displays, wie das des Huawei P smart, haben zwar den Vorteil, dass sie über eine ausgezeichnete Blickwinkelstabilität verfügen und recht hell sind. Gegenüber OLED-Displays jedoch besitzen sie eine geringere Farbtiefe. Da bei IPS- respektive LC-Displays die einzelnen Pixel von hinten beleuchtet werden, ist auch der Schwarzwert weitaus schlechter.

So weit die technischen Voraussetzungen. Wie aber schlägt sich das Display des Huawei P smart im alltäglichen Gebrauch? Raum für Kritik bieten die Nachteile eines IPS-Display. Die Farben sind demnach nicht so knackig, schwarze Flächen erscheinen eher dunkelgrau. An der automatischen Helligkeitsregelung jedoch gibt es nichts auszusetzen. Wem die Farbdarstellung des Smartphones nicht zusagt, der kann die Farbtemperatur beliebig anpassen – neben einem Farbkreis stehen dazu die Optionen “Standard”, “Kalt” und “Warm” zur Verfügung. Auch einen augenschonenden Nachtmodus gönnt Huawei den Nutzern des P smart. Somit lassen sich mithilfe der Software die kühlen Farben in den Abendstunden abschalten, was insbesondere für die Schlafqualität von Vorteil sein kann. Auf Wunsch lässt sich dieser Augenschonmodus auch nach Zeitplan aktivieren.

Huawei P smart: Display-Einstellungen

Für ein Mittelklasse-Smartphone ist die Display-Qualität enorm. Neben zahlreicher Einstellungsmöglichkeiten sind Schärfe und Blickwinkelstabilität hervorzuheben. Die Farben jedoch bleiben etwas matt.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Huawei stattet das P smart mit einem Prozessor aus eigenem Haus aus. Der Huawei Kirin 659 besitzt acht Kerne. Vier davon takten mit einer Frequenz von bis zu 2,36 GHz, die anderen vier sind aufs Stromsparen ausgelegt und takten mit maximal 1,7 GHz. Außerdem enthält der Chip die ARM Mali-T830 Grafikrecheneinheit, die ihrerseits mit zwei Kernen aufwartet und mit maximal 600 Schlägen pro Sekunde rechnet. Für laufende Anwendungen stellt der chinesische Handyhersteller P-smart-Nutzern 3 GB Arbeitsspeicher bereit. Für Dateien wie Fotos, Musik oder Apps gibt es 32 GB Speicherplatz. Wem das nicht genügt, der kann das Datendepot per Micro-SD-Karte um bis zu 256 GB aufstocken.

Huawei P smart im Benchmark-Test

Die inneren Werte des Hauwei P smart gleichen in vielen Punkten denen des Huawei Mate 10 Lite, das im Herbst 2017 das Licht der Welt erblickt hat. So teilen sich die beiden Modelle etwa den gleichen Prozessor. Ein Unterschied, der sich jedoch nicht auf die Geschwindigkeit auswirken sollte, ist die etwas kleinere Display-Größe des neuen P smart. Da die Auflösung von 1.080 x 2.160 Pixel gleichbleibt, muss der Prozessor auch die gleiche Punktanzahl berechnen. Mit all den technischen Spezifikationen erreicht das Huawei P smart einen respektablen Wert von knapp 66.500 Punkten. Sie werden im AnTuTu-Benchmark-Test in der Version 6.2.7 erarbeitet. Der kurze Vergleich mit dem Mate 10 Lite zeigt, dass sich die beiden Modellbrüder hier wenig unterscheiden. Das abgespeckte Spitzenmodell erreichte im gleichen Test knapp 63.000 Punkte.

Umfeld Modell Benchmark-Wert
Testgerät Huawei P smart 66.485
     
 direkte Konkurrenten  BQ Aquaris X Pro 63.930
Asus Zenfone 4 67.090
BQ Aquaris X 66.534
     
 ehemalige Spitzenmodelle  Samsung Galaxy S7 132.648
LG G5 137.548
OnePlus 3T 163.521
     
 aktuelle Referenz  Apple iPhone X 208.752
OnePlus 5 180.641
Nokia 8 175.517

Doch all die Zahlen sind bloß graue Theorie, Daten, die Hersteller gerne auf die Schachteln drucken. Was zählt, ist, wie sich die einzelnen Komponenten wie Prozessor, RAM und Speicher so zusammenfügen, dass sie im Kombination mit der Software ein möglichst leistungsstarkes Handy aufs Parkett bringen. Und das machen sie gut. Ruckler sind eine Ausnahme, augenscheinlich läuft alles rund. Hin und wieder muss sich der Nutzer allerdings etwas gedulden, ehe eine weitere App offen ist.

Im Test des Huawei Mate 10 lite wurde die Telefonie-Funktion kritisiert. Bei einem Testanruf aus dem Festnetz ins deutsche Vodafone-Netz zeigte sich die Tonqualität nicht von ihrer besten Seite: Der Angerufene berichtete von dumpfem Klang der Stimme und Störgeräuschen. Auf Seiten des Anrufers war dies zwar leicht besser, aber bei Weitem nicht auf dem Niveau, das man von anderen Smartphones kennt. Gleiches Schicksal ereilt das P smart. Zwar legt das Gerät keine Bruchlandung hin, es ist aber sehr ungewöhnlich, dass ein aktuelles Handy in diesem Bereich ins Straucheln kommt. Die Freisprechfunktion kommt nicht über ein solides Niveau hinaus. Für freihändige Telefonate im Auto sollte sie aber genügen.

Mehr als ausreichend hingegen sind die Verbindungsmöglichkeiten des Huawei P smart. WLAN wird in den Varianten b, g und n auf dem 2,4-GHz-Band unterstützt, Bluetooth liegt in Version 4.2 vor. Selbstverständlich unterstützt das Smartphone alle in Deutschland relevanten LTE-Bänder und lädt, je nach Netzverfügbarkeit, Dateien mit bis zu 300 Mbit/s herunter. Der USB-Typ-B-Anschluss unterstützt außerdem USB-On-the-Go. Einzig die Möglichkeit, das Gerät kabellos via Qi aufzuladen, fehlt. Das dürfte dem Metallgehäuse geschuldet sein. Zudem müssen Nutzer auf den Einsatz einer zweiten SIM-Karte verzichten, wenn sie eine Speicherkarte in das Hybridfach einlegen.

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▼  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.2
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 b/g/n
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Bis auf die als ausreichend zu bewertende Telefonie-Funktion, den fehlenden Qi-Standard und den nicht vorhandenen Schutz gegen das Eindringen von Wasser sind Ausstattung und Leistung mehr als solide.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Kamera

Huawei stattet das P smart mit drei Kameras aus – zwei auf der Rückseite, eine vorne oberhalb des Displays. Fotos, die mit der Dual-Kamera gemacht werden, liegen im Speicher mit einer Auflösung von bis zu 16 Megapixeln vor. Dabei unterstützt die 2-Megapixel-Kamera die Hauptkamera und ermöglicht damit die Funktion “Große Blende”. Dieser Modus gestattet einen Tiefenschärfe- und Bokeh-Effekt. Dieser Effekt werter insbesondere Portraits auf. Mit einer Blende von f/2.2 fällt jedoch nicht besonders viel Licht auf den Sensor. Das macht sich vor allem bei Aufnahmen unter ungünstigen Lichtverhältnissen bemerkbar. Die Kamera-Software versucht mit einem hohen ISO-Wert der Unschärfe gegenzusteuern, was in verrauschten Bildern ausartet. Der LED-Blitz kann bei geringem Abstand zum Motiv Abhilfe schaffen. Die 8-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite besitzt eine Blende von f/2.0, wodurch bei gleichbleibender Belichtungszeit etwas mehr Licht auf den Sensor fällt. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest Selfies in den Abendstunden gelingen.

In der folgenden Galerie wird die Kameraqualität anhand von Beispielbildern bewertet:

Huawei P smart: Kamerafotos

Die Bildqualität ist bei günstigen Lichtverhältnissen recht gut. Die Bilder sind scharf, enthalten viele Details und bilden die Farben realitätsgetreu ab. Auch ohne HDR-Funktion bekommt die Kamera die Unterschiede zwischen hellem und dunklem Bereich abgebildet. Bei Nahaufnahmen kann man jedoch nicht von Makros sprechen, da man das Gerät extrem weit vom zu fotografierenden Objekt entfernt halten muss, ehe die Schärfe gezogen wird.

Der Bokeh-Effekt mit großer Blende, der den Hintergrund unscharf werden lässt, ist auf den ersten Blick akzeptabel. Schaut man jedoch genauer hin, ist die Weichzeichnung häufig nicht konturenscharf und wirkt in der Ausführung zudem unnatürlich. Hier muss Huawei nachbessern. Das gilt übrigens nicht nur für das P smart, sondern auch für Huaweis Spitzenklasse-Modell, das Mate 10 Pro.

Kamera-Software

Wer sich drei Minuten Zeit nimmt und die Kamera-App des P smart studiert, weiß beim nächsten Zücken des Smartphones für eine Lichtbildaufnahme, was zu tun ist. Mit einem Display-Wischer von links nach rechts lassen sich verschiedene Modi wie HDR, Panorama oder Lichtmalerei auswählen. Hier verbirgt sich auch die Zeitrafferfunktion. Auf Zeitlupenaufnahmen müssen Nutzer des P smart jedoch verzichten. Dafür gibt es einen Profi-Modus, mit dem sich Einstellungen wie der ISO-Wert, die Verschlusszeit oder der Weißabgleich einstellen lassen. Mit einem Wisch von rechts nach links hingegen fördert man die Kamera-Einstellungen zu Tage.

Huawei P smart: Kamera-Software

Wer im Sommerurlaub statt einer Kamera sein Handy zum Fotografieren nutzt, der macht mit dem Huawei P smart nichts verkehrt. Auf schöne Fotos am Strand bei Dämmerung muss man dann allerdings verzichten.

Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Huaweis aktuelles Flaggschiff-Modell, das Mate 10 Pro, war das erste Smartphone des Handy-Herstellers, das mit Android 8 Oreo ausgestattet wurde. Während das Mate 10 lite noch mit Android 7 auf den Markt kam, machen es die Chinesen beim P smart besser. Käufer dürfen sich also auf Android Oreo in Kombination mit Huaweis Nutzeroberfläche EMUI in der Version 8.0 freuen. Bei der neuesten EMUI-Variante kann man nun auch in den Benachrichtigungen eine Splitscreen-Ansicht öffnen. Dazu ist der virtuelle Hilfsknopf, der bisher den Schnellzugriff auf unterschiedliche Apps und Funktionen bot, aktualisiert worden. Durch das Floating Dock kann auf eine Navigations-Leiste verzichtet werden und so bleibt noch mehr Platz auf dem Display.

Die mitgelieferten Apps versprechen eine große Vielfalt an mehr oder weniger nützlichen Helferlein wie Wetter, Rechner, Rekorder und Taschenlampe über Spiegel und Kompass. Auch einige kommerzielle Apps sind mit von der Partie. Die werbliche Bloatware bestehend aus Booking, eBay und fünf Spielen lässt sich jedoch problemlos entfernen. Einzig die vorinstallierte alternative SwiftKey-Tastatur lässt sich nicht deinstallieren.

Huawei P smart: Die Software

Im Multimedia-Bereich bringt Huawei wie gewohnt seine leistungsfähige Musik-App ins Spiel und hat zudem ein FM-Radio in das Smartphone integriert. Der Ton lässt sich sowohl über einen Equalizer als auch über verschiedene algorithmische Einstellungen verbessern und an die eigenen Hörvorlieben anpassen. Wer Musik gerne laut hört, sollte aber möglichst auf die Wiedergabe über den verbauten Lautsprecher verzichten. So manche Grußkarte klingt besser. Das mitgelieferte Headset erfüllt zwar seinen Zweck und lässt sich für ein Telefonat nutzen. Der Klang gleicht jedoch Kopfhörern, die in Bussen für Stadtrundfahrten verteilt werden.

Dafür ist ein FM-Radio integriert. Wer die lokalen Nachrichten auch unterwegs hören möchte, muss somit sein Datenvolumen nicht beanspruchen. Eine LED weist auf Benachrichtigungen hin.

Viel Bloatware, wenig Klang dafür aber die neueste Android-Version: So lässt sich dieses Kapitel schnell zusammenfassen.

Einzelwertung: 3,5 von 5

Akkuleistung

Der Akku des Huawei P smart bietet eine Kapazität von 3.000 mAh – nicht gerade herausragend, aber grundsolide. Hinsichtlich der Akkulaufzeit musste sich der Energieträger im standardisierten Test der Redaktion bei dauerhaft aktiviertem Bluetooth, WLAN und GPS sowie E-Mail-Push einem 30-minütigen Gespräch, 30 Minuten Musikhören per Webstream sowie 30 Minuten Spielen und einer 30-minütigen HD-Video-Wiedergabe über YouTube stellen. Hinzu kamen die Aufnahme mehrerer Fotos und Videos, das Surfen auf verschiedenen Webseiten und ein Benchmark-Test.

Am Ende eines anspruchsvollen 8-stündigen Arbeitstages ließen sich 65 übriggebliebene Prozent von der Akkuskala ablesen. Damit landet das Huawei P smart im oberen Mittelfeld. Im Standby-Modus verlor der Akku des P smart elf Prozentpunkte – ein Wert, der gerade noch in Ordnung ist. Nach insgesamt 24 Stunden verblieben somit noch 54 Prozent. Für einen zweiten Tag ohne Auflademöglichkeit wird es somit eng.

Akkulaufzeit Huawei P smart
Bildquelle: Blasius Kawalkowski / inside-digital.de

Die Akkulaufzeit ist grundsolide und spiegelt die Kapazität des Energieträger wider. Eine Schnellladefunktion fehlt allerdings. Somit muss das P smart etwas länger am Kabel verweilen, ehe das galavanische Sekundärelement voll geladen ist.

Einzelwertung: 4 von 5

Fazit zum Huawei P smart

Man könnte meinen, Huawei und Honor schmeißen derzeit nahezu wöchentlich ein neues Mittelklasse-Smartphone nach dem anderen auf den Markt. Unterschiede zwischen den Handys muss man jedoch mit der Lupe suchen. Wenn man nicht besonders genau hinsieht, weiß man nicht, ob man ein Mate 10 lite, ein Honor 7X oder eben das hier getestete P smart in der Hand hält. Vom Design abgesehen, weichen die Innereien ebenfalls nur marginal voneinander ab.

Wer zum Huawei P smart greifen möchte, bekommt eine Kamera mit zwei Gesichtern. Die Akkulaufzeit ist knapp überdurchschnittlich, das Display gut, wenn man die Nachteile eines IPS-Panels außer Acht lässt. Der interne Speicher lässt sich per Micro-SD-Karte erweitern, sofern man auf eine zweite SIM-Karte verzichtet. In jedem Fall verzichten sollte man auf den verbauten Lautsprecher, der den Namen eigentlich gar nicht verdient. Positiv hingegen ist, das Android in der aktuellen Version 8 Oreo läuft. Kurz vor der Veröffentlichung von Android 9 jedoch ist das auch nicht gerade zu hoch zu bewerten.

Gesamtwertung: 4 von 5

Huawei P Smart Sternesiegel

Pros des Huawei P smart

  • Gute Verarbeitung
  • Starke Kamera bei viel Licht
  • Aktuelle Android-Version

Contras des Huawei P smart

  • Unterdurchschnittliche Telefonie-Funktion
  • Mieser Lautsprecher
  • Schwache Kamera bei wenig Licht
  • Kein kabelloses Aufladen möglich

Preis-Leistung

Rund 260 Euro verlangt Huawei für das P smart. Etwas mehr kosten die beiden konkurrierenden Modelle aus eigenem Haus. Für das Mate 10 lite werden aktuell etwa 290 Euro fällig, das Honor 7X gibt es für 280 Euro. Alle drei Smartphones befinden sich in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild alfred pi

    Mit dem Huawei P Smart ist es nicht möglich, eine Verbindung zu einem Hotspot herzustellen, wenn dieser ein Passwort und keine Verbindung zum Internet hat. Das ist eine unnötige Einschränkung.

    Antwort
  2. Nutzerbild Jesper

    Echt?

    Antwort

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