Honor 8 Pro im Test: Auf dem Weg zur Spitzenklasse

16 Minuten

Honor 8 Pro im Benchmark-Test
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Honor ist die Huawei-Marke für junge Menschen, oder, wie es Honor selbst ausdrückt, für Menschen die „young at heart“, also jung im Herzen sind. Das spiegelt sich in der Regel im Design, in der technischen Ausstattung, jedoch auch im Preis der Geräte wider. Honor bietet zu den meisten Huawei-Smartphones eine abgespeckte und günstigere Alternative im Vergleich zu den High-Class-Geräten des großen Bruders. So auch beim Honor 8 Pro, das das Pendant zu den beiden Edel-Flaggschiffen Huawei P10 und P10 Plus darstellt. Dabei reiht es sich kostentechnisch unterhalb der meisten aktuellen Spitzenmodelle ein: Mit knapp 550 Euro ist es das teuerste Honor-Gerät auf dem Markt, aber auch eines der günstigsten Flaggschiffe.

Die technischen Daten des Honor 8 Pro im Überblick

  • Prozessor: Kirin 960 (Octa Core, 4 x 2,4 GHz, 4 x 1,8 GHz)
  • Display: 5,7 Zoll, Quad-HD (1.440 x 2.560 Pixel)
  • Speicher: 64 GB ROM (erweiterbar) / 6 GB RAM
  • Betriebssystem: Android 7.0 und EMUI 5.1
  • Hauptkamera: Dual-Kamera, 2 x 12 Megapixel (Monochrom und RGB), AF, LED-Flash, 4K-Video
  • Frontkamera: 8 Megapixel
  • Akku: 4.000 mAh
  • Hybrid-SIM
  • Anschlüsse: USB Typ-C (USB 2.0), 3,5-mm-Klinke
  • Fingerabdrucksensor (Rückseite)
  • Maße und Gewicht: 15,7 x 7,75 x 0,7 Zentimeter; 184 Gramm

Die Redaktion von inside-digital.de hat das Honor 8 Pro schon gegen einige Konkurrenten im Technikvergleich antreten lassen. So wurden die technischen Daten gegenüber derer des Huawei Mate 9 gestellt. Dazu verglich die Redaktion das Honor 8 Pro mit dem Galaxy S8 und dem edlen Modellbruder Huawei P10 Plus. Auch mit den eigenen Reihen wurde das Honor 8 Pro verglichen: Dafür pickte sich die Redaktion das 8 Pro, das Honor 8 Premium und das Honor 8 in seiner ursprünglichen Form heraus.

Design und Verarbeitung des Honor 8 Pro

Das Honor 8 Pro kommt mit einem Metall-Unibody und 2,5D-Glas zum Kunden. Die Chinesen setzen dabei auf kräftige Farben und an der Front auf eine glänzende Lackierung, die durch das gewölbte Glas noch deutlicher zur Geltung kommt. Die Rückseite ist hingegen matt gehalten, was für Vorteile bei der Schmutz-Empfindlichkeit sorgt.

Ausgepackt: Das Honor 8 Pro im Unboxing

Honor verpackt das 8 Pro in einem äußerlich einfachen, aber eleganten Böxchen, das im Falle des blauen Testgeräts auch in mattem Blau daher kommt. Im Inneren verbirgt sich neben den Standard-Beigaben wie dem Datenkabel und dem Netzstecker eine weitere Box, die mitsamt der äußeren Hülle und zweier beigelegter Linsen, zu einer simplen VR-Brille zusammengesteckt werden kann. Damit zeigt sich Honor findig und macht dem Kunden Lust auf VR-Inhalte mit dem Honor 8 Pro.

Das Honor 8 Pro im Hands-On

Der erste Kontakt mit dem Honor 8 Pro ist durchweg positiv, denn es handelt sich um ein optisch gelungenes und auch haptisch sehr angenehmes Metallgehäuse. Insbesondere im Vergleich zum 2016 vorgestellten Honor 8 werden die Verbesserungen deutlich, die das Honor 8 Pro bekommen hat. Die Farben sind weiterhin elegant, die Rückseite aber mattiert und daher bei weitem nicht mehr so anfällig für Fingerabdrücke. Besonders gefällig wirkt das blaue Modell, das der Redaktion von inside-digital.de auch als Testgerät vorliegt.

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Durch die abgerundeten Kanten und das dünne Design liegt das Honor 8 Pro angenehm in der Hand. Die Breite jedoch kommt gegenüber sehr eleganten Smartphones wie dem iPhone 7, dem Galaxy S8 und dem schmalen LG G6 etwas übertrieben vor. Durch das breite Format ergibt sich ein etwas angestaubtes Gefühl gegenüber den erwähnten Konkurrenten. Überraschend ist, dass es trotz seiner Bildschirmgröße vergleichsweise leicht ist und dadurch einen fast schon grazilen Gewichts-Eindruck macht. Andere 5,7-Zoll-Smartphones wirken da deutlich wuchtiger. Positiv zu vermerken: Eine Kopfhörerbuchse ist neben dem USB-C-Anschluss mit an Bord. Negativ zu vermerken: IP-zertifiziert und somit nachweislich wasser– und staubdicht ist das Gehäuse nicht.

Material und Verarbeitungsqualität

Die Verarbeitung des Honor 8 Pro lässt so gut wie keine Wünsche offen. Trotzdem bleibt es nicht ohne Kritik: Die Einfräsungen für den Lautsprecher und den USB-Port könnten etwas feiner abgeschliffen sein und der zwischen dem Display-Schutzglas und dem Metallrahmen eingebrachte Plastikrahmen wirkt eher aus der Mittelklasse des Smartphone-Marktes entliehen. Trotzdem gibt es keine Spaltmaße oder andere Fauxpas am Honor 8 Pro.

Die Referenzen in diesem Bereich

Honor hat ein ordentlich verarbeitetes und schick designtes Smartphone auf die Beine gestellt, das jedoch mit der breiten Bauweise und dem etwas angestaubten Äußeren nicht zu den Ikonen am Markt gehört. Trotzdem eine solide Leistung.

Zwischenwertung: 4 von 5 Sternen

Display des Honor 8 Pro

Der Bildschirm des Honor 8 Pro löst auf seiner Diagonalen von 5,7 Zoll mit QHD-Qualität, also 1.440 x 2.560 Pixeln auf. Damit gehört es zur Oberklasse im Markt und muss sich nur hinter 4K-Panels verstecken, die sich bislang jedoch nur Sony leistet. Doch QHD allein macht noch kein gutes Display: Auch die Farben, die Kontraste und die Sekundärleistungen wie Blickwinkelstabilität, die automatische Helligkeitsregelung oder die Einstellungsmöglichkeiten zählen dazu. Bei den Farben und den Schwarz-Weiß-Werten lässt sich Honor nicht lumpen und auch die Möglichkeit eines Blaufilters und eine manuelle Farbanpassung sind mit integriert. Dazu kommt eine ordentliche Blickwinkelstabilität, die das Panel zwar recht früh abdunkeln lässt, sich jedoch die Farben und auch die Schärfe behält.

Honor 8 Pro
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Den Einstellungen fehlt eine Intensitätsregelung der Farben und auch bei den Besonderheiten, die andere Hersteller mittlerweile bieten, sieht das Honor 8 Pro nicht gut aus. Zumindest wirkt das Panel mit seinem herkömmlichen Format und ohne abgerundete Ecken oder Kanten etwas altbacken. Auch auf eine druckempfindliche Oberfläche legt Honor keinen Wert.

Honor 8 Pro
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Die Referenzen in diesem Bereich:

Das Honor 8 Pro bietet solide Oberklassentechnik ohne dabei zu glänzen. Das Panel zeigt sich ausgewogen und hochauflösend. Wer auf Schnickschnack verzichten kann, und das kann die überwiegende Mehrheit der Nutzer, wird jedoch mit dem Display des Honor 8 Pro glücklich.

Zwischenwertung: 4,5 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung des Honor 8 Pro

Bei der Alltagsleistung begibt sich Honor nicht aufs Glatteis und verbaut die hauseigene Spitzentechnologie in das 8 Pro. Dabei wird nichts vermisst außer ab und an der letzte Punch. Dabei genügt jedoch die Leistung selbst für aufwendige Spiele und auch für Leistungsintensive Grafikprozesse locker aus. Die Wärmeentwicklung ist dabei spürbar, jedoch nie im unangenehmen Bereich.

Honor 8 Pro im Benchmark-Test

Die entscheidenden technischen Daten für die Leistung im Prozessor- und Grafikbereich sind der verbaute Chip, der Grafikprozessor, der Arbeitsspeicher, das Display und die Software des Honor 8 Pro. Dabei baut Honor auf die folgenden Grundgrößen und Bauteile:

  • Prozessor: Kirin 960 (Octa Core, 4 x 2,4 GHz, 4 x 1,8 GHz)
  • GPU: ARM Mali G71
  • Display: 5,7 Zoll, Quad-HD (1.440 x 2.560 Pixel)
  • Speicher: 64 GB ROM (erweiterbar) / 6 GB RAM
  • Betriebssystem: Android 7.0 und EMUI 5.1

Im Benchmark-Test von AnTuTu in der Version 6.2.7 kommt das Honor 8 Pro auf starke 145.209 Punkte und überflügelt sehr überraschend die beiden Flaggschiffe von Huawei. Sie kommen auf rund 124.000 Punkte (Huawei P10) und gut 137.000 Punkte (Huawei P10 Plus). Das kann als faustdicke Überraschung gelten, da Honor das Honor 8 Pro mit einem Preis von knapp 550 Euro 50 beziehungsweise 200 Euro billiger anbietet als die Edel-Modelle von Huawei.

Honor 8 Pro im Test – Benchmarktests

Im Vergleich des Honor 8 Pro mit der Flaggschiffkonkurrenz außerhalb des eigenen Stalls reiht es sich in der Oberliga zwischen Googles Pixel XL, dem OnePlus 3T und dem Zenfone 3 Deluxe ein. An die Apple-Smartphones iPhone 7 und iPhone 7 Plus oder die Samsung-Brüder Galaxy S8 und Galaxy S8+ kommt es jedoch nicht heran. Mit ihnen sind Benchmark-Werte von über 170.000 Punkte erreicht worden.

Konnektivität des Honor 8 Pro

Bei der Ausstattung bietet das Honor 8 Pro auf den ersten Blick alles, was das Herz begehrt. So werden in der Konnektionstabelle sehr viele Schalter auf Grün gestellt und die Chinesen haken nach Herzenslust die von vielen Nutzern geforderten Punkte ab. Dabei darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass hier zum Teil nicht auf High-End gesetzt wird, sondern auf Technik aus dem vergangenen Jahr: Die LTE-Anbindung geschieht mit Cat6 und ist somit zur Zeit ausreichend, jedoch ziehen hier die Konkurrenten Samsung und Sony mit Cat16 um Längen davon. Es ist klar, dass die damit möglichen Geschwindigkeiten wahrscheinlich sogar bis zur Einführung des 5G-Netzes nicht in Deutschland möglich sein werden, zukunftssicher ist das Honor 8 jedoch nicht. Zumindest nicht für denjenigen, der sein Smartphone am Limit nutzen will.

Verbindungsmöglichkeiten des Honor 8 Pro

Feature Vorhanden Funktion
HSPA Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USB-OTG Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version 4.2
WLAN-Standards IEEE 802.11 a/b/g/n/ac 2,4 GHz, 5 GHz
Qi Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Ein echtes Plus, zumindest in der Oberklasse, bietet das Honor 8 Pro jedoch, was kein anderer aktueller Konkurrent der etablierten Hersteller besitzt: Ein einfacher Dual-SIM-Schacht. So trivial es sich anhört; mit der Möglichkeit, zwei SIM-Karten auf einmal zu nutzen, steht Honor in diesem Marktsegment recht alleine da und ist somit für eine bestimmte Klientel an Nutzern die einzig wahre Lösung. Honor hat jedoch in diesem Bereich eine kleine Stolperfalle eingebaut: Wird eine zweite SIM-Karte eingesetzt, fällt die Möglichkeit der Speichererweiterung weg. Dementsprechend muss sich der Nutzer zwischen den beiden Funktionalitäten entscheiden.

Die Referenzen in diesem Bereich:

  • Apple iPhone 7
  • Samsung Galaxy S8
  • LG G6

Die Leistung des Honor 8 Pro ist völlig ausreichend und die Ausstattung umfangreich. Dennoch wird an vielen Ecken gespart und sogar das Alleinstellungsmerkmal Dual-SIM wird mittels Hybridfach beschnitten. Trotzdem zeigt Honor hier eine insgesamt gute Leistung.

Zwischenwertung: 4 von 5 Sternen

Kamera des Honor 8 Pro: Doppelt hält besser

Wo Honor draufsteht ist Huawei drin: Das gilt beim Honor 8 Pro vor allem bei der Kamera, die sehr ähnliche Spezifikationen derer des Huawei P9 aufweist und damit zwei Sensoren mit und ohne RGB-Filter bietet. Beide Sensoren liefern 12 Megapixel und sind einzeln ansteuerbar. Damit sind auch reine Monochrom-Bilder möglich, die noch im Honor 8 nicht möglich waren. Die Kamera-Kombinationen mit einem mit 13 und einem mit 20 Megapixeln auflösenden Sensor aus dem Huawei P10 oder dem Huawei P10 Plus bleiben dem Honor jedoch verwehrt.

Trotzdem zeigt der Menüpunkt „Monochrom“ schon die Richtung, in der es bei Honor im Kamerabereich geht: Die Chinesen wollen wie die Hauptmarke Huawei in die absolute Oberklasse, jedoch mit der Technik die Huawei ein Jahr zuvor schon aufgetragen hat. Ob das klappt, zeigt sich in der detaillierten Bildbesprechung in der Testfoto-Galerie:

Honor 8 Pro im Test – Testfotos

Die Kamera-App ist Huawei-typisch recht gut ausgestattet. Manuelle Einstellungen und jede Menge Modi für so ziemlich alle Gelegenheiten, in die sich der Smartphonograf wiederfinden könnte. Die Funktion „große Blende„, bei der eine Lichtstärke unterhalb der 1:1-Grenze simuliert wird, funktioniert meist gut und erzeugt ansehnliche Unschärfeeffekte. Bei großen Abständen wird der Effekt jedoch schnell unsichtbar. Hier macht sich auch der im Vergleich zu System- und hochwertigen Kompaktkameras kleine Sensor bemerkbar. Bei schwierigen Motiven liegt die Unschärfebene auch ab und zu über mehre realer Ebenen. Dann sind die Bilder nicht mehr brauchbar.

Filterchen und jede Menge Spielereien versüßen Fans von Instagram über Snapchat bis Facebook und tendenziell jungen Nutzern das Fotovergnügen. Dass dabei am und zu ein wenig die Übersicht verloren geht, ist verschmerzbar, mehr jedoch nicht. Positiv ist vor allem die Einbindung des reinen Monochrom-Sensors, der im Gegensatz zum Honor 8 einzeln ansteuerbar ist und damit die wahre Stärke der Kamera-Kombi zu Tage fördert.

Honor 8 Pro im Test – Kamera-App

Auch im Selfie- und Video-Bereich gibt sich Honor keine Blöße. Die integrierten Verschönerungs-Funktionen bei Selbstporträts, die in der Regel mit 8 Megapixel aufgenommen werden, sind jedoch für Foto-Fans, die Wert auf eine realistische Darstellung legen, ein Graus. Gnadenlos werden hier jede Unreinheit der Haut, Falten aber auch jede Struktur weg gebügelt – schön jedoch für Selbstverliebte mit geringem Selbstbewusstsein. Bei Videos setzt Honor auf maximal 4K. Das entspricht dem Standard im Spitzenmodell-Bereich, ist aber auch für die meisten moderne Smartphones noch kein Standard. Der Profimodus zeigt bei Videos nur eine geringe Anzahl an Verstellmöglichkeiten. So können weder die ISO-Zahl noch der Schärfepunkt selbst gewählt werden. Beim Filmen wird die Belichtungseinstellung flott nachgezogen, die Schärfe jedoch wird bei großen Entfernungen nach dem ersten Scharfziehen noch einmal nachgeregelt, was in der Regel auch auf dem finalen Material als hässliches Pumpen zu sehen ist.

Die Referenzen in diesem Bereich:

Das Honor 8 Pro besitzt eine ordentliche Kamera, die Einsteigern in die Doppelkamera-Welt sicherlich genug Leistung zur Verfügung stellt. Wer die neusten Trends und High-End-Feeling in der Schwarz-Weiß-Fotografie genießen will, sollte sich die neueren Iterationen der Kamera-Kombinationen aus dem Hause Huawei zu Gemüte führen.

Zwischenwertung: 4 von 5 Sternen

Software und Multimedia des Honor 8 Pro: Variabel und lauwarm

Honor überzieht die Android-Version 7.0 mit der hauseigenen Benutzeroberfläche EMUI 5.1 und installiert eine Wagenladung voll Zusatz-Software auf dem Honor 8 Pro. Damit marschieren nicht nur viele lobenswerte Funktionen und Erleichterungen wie SIM-Verwaltungs-Apps, Dateimanager, Audiorecorder und die Fernbedienungssteuerung auf das Smartphone, sondern auch ein paar Software-Versatzstücke von Drittherstellern. Die Bloatware ist deinstallierbar und wird deshalb nur eingeschränkt als Ärgernis registriert. Der Rest der Software ist Honor-Standard: Sie ist großzügig anpassbar und hakt nur selten. Einige Tiefen sind in den Einstellungen zu finden, jedoch hält sich hier die Verwirrung durch Suchfunktion und die „Vorschläge“, die Honor dem Nutzer in diesem Bereich unterbreitet in Grenzen.

Honor 8 Pro im Test – Menü und Einstellungen

In der Multimedia-Abteilung baut Honor auf eine eigene Musik-App, die jedoch ohne erweiterte manuelle Einstellungen wie einen Equalizer oder vorinstallierte Soundprofile auskommen muss. Die etwas maue Leistung der App wird vom Lautsprecher zum Teil übernommen: Er spielt laut genug, jedoch macht er ab vier Fünftel der Lautstärke keinen Spaß mehr. Der fehlende Bass wird von kaum einem Handy geboten, jedoch sind die zischelnden Höhen bei guten Lautsprechern deutlich weniger stark ausgeprägt. Die beigelegten Kopfhörer sind ebenfalls maximal durchschnittlich. Damit zeigt sich das Honor 8 Pro hier nicht wie ein Pro, sondern wie ein Anfänger respektive Einsteiger.

Honor 8 Pro
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Referenz im Multimedia-Bereich:

Die Software kann zu großen Teilen überzeugen, die Multimedialeistung hinkt dem jedoch hinterher. Dadurch ergibt sich hier eine eher schwache Gesamtleistung, die eine eher durchschnittliche Bewertung nach sich zieht.

Zwischenwertung: 3,5 von 5 Sternen

Akku des Honor 8 Pro: Groß und solide

Der Akkutest beinhaltet in den ersten acht Stunden eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video streamen, Radio hören und telefonieren. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der die Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen wird in der nichts mit dem Smartphone getan wird.

Der Honor-Akku protzt mit 4.000 mAh Kapazität und der SmartPower-5.0-Technologie, die schnelles Laden ermöglichen soll. Dazu gibt Honor 2 Tage Nutzung bei moderater und 1,5 Tage Nutzung bei starker Belastung an. Im Test von inside-digital.de zeigt sich der Akku unter Belastung tatsächlich als standhaft und beendet den achtstündigen Intensivtest mit 65 Prozent. Ein guter, wenn auch nicht herausragender Wert. Nach weiteren 16 Stunden im Standby zeigt sich ein Restwert von 59 Prozent. Damit wurden beim „Nichtstun“ 6 Prozent Akkuladung in Wärme umgewandelt. Ein akzeptabler Wert. Er rührt auch daher, dass kein Always-On-Display verbaut wurde, welches viele Konkurrenten integriert haben.

Honor 8 Pro
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Das etwas größere, aber mit ähnlichen Spezifikationen ausgestattete, Brudermodell Huawei Mate 9 kommt bei ebenfalls 4.000 mAh Größe auf 69, beziehungsweise 62 Prozent Akkuwert. Daran muss sich Honor messen lassen, kommt doch die Technik aus dem gleichen Haus.

Die Referenzen im Akkubereich:

Der Akku des Honor 8 Pro macht eine sehr gute Figur, reizt jedoch, gerade im Anbetracht des sehr großen Akkus, die Möglichkeiten nicht aus. Trotzdem eine hervorragende Leistung in diesem Bereich.

Zwischenwertung: 5 von 5 Sternen

Fazit

Honor verpasst knapp den Sprung in die absolute Oberklasse. Das liegt zum einen an einer stiefmütterlich ausgestatteten Multimedia-Sektion, zum anderen an den Details: Honor will alles bieten, baut jedoch fast in allen Bereichen auf Technik, die aus dem vergangenen Jahr stammt. Damit kann man ordentlich Spaß haben und auch anspruchsvolle Nutzer werden damit glücklich. Trotzdem fehlt dem Honor 8 der letzte Punch oder das letzte Quäntchen High-End.

Nichtsdestotrotz bietet Honor hier sein bisher komplettestes Smartphone, das sich auch im Kampf um die Oberklasse-Kunden behaupten kann. Besonders für sparsame Nutzer ist es der perfekte Einstieg in den Club der ganz Großen. Damit ist es eine Alternative gegenüber dem Galaxy S8, dem LG G6 oder einem iPhone, aber nur solange es eben nur Oberklasse und nicht High-End sein muss.

Honor 8 Pro

Endwertung: 4 von 5 Sternen

Pros des Honor 8 Pro

  • vergleichsweise günstig
  • tolles Display
  • starker Akku
  • ansprechende Kamera

Contras des Honor 8 Pro

  • durchschnittliche Multimedia-Leistung
  • Bloatware vorinstalliert
  • vergleichsweise langweiliges Design

Preis-Leistung des Honor 8 Pro

Mit einem enorm guten Preis-Leistungs-Verhältnis konnte Honor bisher schon immer punkten. Das Honor 8 Pro ist jedoch mit 550 Euro das bis dato teuerste Honor-Gerät in Deutschland. Somit müssen die Chinesen den Preis mit einem Plus an Leistung rechtfertigen, will man weiterhin als der Preis-Leistungs-König gelten. Das „Pro“ im Namen kostet satte 150 Euro mehr als das Grundmodell. Damit gehen erhöhte Speicherkapazitäten, eine größere Display-Diagonale inklusive mehr Auflösung und ein Plus an Leistung einher. Dazu wurde kräftig am Akku geschraubt und das Design verändert. Das alles rechtfertigt tatsächlich den Aufpreis gegenüber dem Honor 8 aus dem vergangenen Jahr. Dazu kommt, dass man sich mit dem Honor 8 Pro an die Leistung der Spitzenmodelle aus dem vergangenen Jahr herangepirscht hat. Das hat allerdings einen Haken: Diese Geräte sind bereits im Preisverfall auf ein Niveau unterhalb des Neupreises des Honor 8 Pro gefallen und somit auch preislich nicht weit weg. Verglichen mit den aktuellen Modellen sieht es etwas anders aus: Dann nämlich bietet Honor eines der günstigsten Flaggschiffe am Markt an, auch wenn es nicht ganz das Niveau erreicht, das die Konkurrenz zu bieten hat.

Alternativen zum Honor 8 Pro

Im Preisbereich des Honor 8 Pro befinden sich viele Smartphones auf dem Markt, womit schnell die Übersicht verloren geht. Nicht nur eine große Anzahl an Modellen von verschiedensten Herstellern, auch die jährlichen Modellpflege-Maßnahmen erschweren die Suche nach geeigneten Alternativen. Die geeignetsten Mittel hierfür sind die Aufschlüsselungen von inside-digital.de:

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