Deshalb ist das HTC 10 evo ein echter Geheimtipp

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HTC 10 evo
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

HTC hat mit dem HTC 10 evo seinem Flaggschiff HTC 10 einen großen Bruder zur Seite gestellt. Dabei speckt man das Spitzenmodell ein wenig ab und bringt es für 70 Euro weniger als das Hauptgerät auf den Markt. So werden für das HTC 10 evo in der unverbindlichen Preisempfehlung knapp 580 Euro fällig. Das HTC 10 kostete zum Marktstart knapp 650 Euro. Die großen Unterschiede der beiden liegen dabei auf Prozessor- und Display-Ebene. Doch auch bei den Anschlüssen hat HTC eine signifikante Änderung angestoßen: Das HTC 10 evo verzichtet als erstes HTC-Smartphone auf einen Klinken-Anschluss.

Design und Verarbeitung

HTC beugt sich beim Design dem Trend zur Gleichförmigkeit in den einzelnen Modell-Familien. So kommt das evo als fast perfekte Kopie des herkömmlichen HTC 10 daher. Das ist in diesem Fall auch eine gute Entscheidung der Taiwaner. Wie schon im Test des HTC 10 gibt es keine signifikante Kritik am gelungenen Design. Auch das Material ist hochwertig und die Verarbeitung glänzt mit Perfektion. Die Ränder um das Display herum und die Kurvenradien an den Ecken könnten etwas kleiner ausfallen. Damit würde ein schlankeres Gehäuse zusammenkommen. Hier bewegt man sich aber schon auf hohem Niveau und die Kritik bewegt sich auf der Ebene des persönlichen Geschmacks.

Die Haptik lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Die Taster sind hervorragend in das Gehäuse eingelassen und wurden mit einem stark definierten Druckpunkt konstruiert. Auch die gewachsene Größe von nunmehr 5,5 Zoll bei der Display-Diagonale tut dem guten Gesamteindruck keinen Abbruch. Alle Bedienelemente werden locker erreicht, auch wenn die eigene Hand nicht die größte ist. Das Gewicht von 174 Gramm wird zwar bemerkt, jedoch verstärkt es eher das Gefühl von Hochwertigkeit, als dass das Handy als zu schwer empfunden wird. Dazu trägt auch bei, dass das HTC 10 evo gut ausbalanciert ist und durch die abgeschliffenen Kanten eher in als auf der Handfläche liegt.

Bei der Dichtigkeit hat HTC sich überwunden, eine IP57-Einstufung vorzunehmen. So gibt HTC einen Schutz vor Wasser, Spritzwasser und Staub an, vergisst aber nicht, vor dem Untertauchen zu warnen. Somit bleibt es dabei: Das HTC 10 evo sollte nicht zum Schnorcheln auf Haiti oder in der Badewanne eingesetzt werden. Spätestens das Salz und die Seife im Wasser werden die Wasserdichtigkeit untergraben – gleiches gilt für Chlorwasser oder andere Zusätze in Flüssigkeiten.

Einen kleinen Kritikpunkt stellt, wie schon beim HTC 10, die Kameraeinfassung dar. Sie lugt aus dem Gehäuserücken heraus und kratzt unschön auf dem Tisch, sollte man das Smartphone darauf hin- und herschieben – elegant ist anders. Hierbei bewegt man sich allerdings in bester Gesellschaft. Auch viele der Konkurrenten haben in diesem Smartphone-Jahr keine bessere Lösung präsentiert: Ob Apples iPhone 7, LGs G5 oder auch das Samsung Galaxy S7 – alle sind mit entsprechenden Aufbauten ausgestattet. Eine angenehme Ausnahme stellt hier Huawei dar. Die Chinesen haben die Doppelkameras der Modelle P9, P9 Plus und Honor 8 bündig in die Rückwand eingelassen.

Der Lieferumfang trägt dem Wegfall der Klinkenbuchse Rechnung und so sind neben dem Datenkabel, dem Netzadapter und einem Schubladen-Werkzeug, auch ein Kopfhörer für den direkten Anschluss an den USB Typ-C-Port enthalten.

Das HTC 10 evo ist groß, schwer und wirkt massiv. Das alles verpackt HTC allerdings in einem sehr eleganten Design. Dazu kommt eine hervorragende Verarbeitung und eine tolle Haptik. Somit bleibt hier am Ende kein Abzug im Raum stehen.

Teilwertung  HTC 10 evo: 5 / 5

Display

Gorilla-Glas 5, QHD-Auflösung und 5,5 Zoll Diagonale: Beim Display lässt sich HTC nicht lumpen und verbaut einen rundum gelungenen Bildschirm in sein neustes Smartphone. Das Display beruht auf Super-LCD 3 und kann bei der Farbintensität, den Kontrasten und der Farbtreue punkten. Dazu blendet das Display bei Bedarf und kann auch so dunkel gestellt werden, dass es auch im Kino benutzt werden kann. Die bauartbedingten Vor- und Nachteile der verschiedenen Display-Technologien hat die Redaktion von inside-digital.de in einem gesonderten Artikel gegenübergestellt.

Die Sekundärleistungen bieten mehr Angriffsfläche für Kritik: Die Ablesbarkeit bei schräger Draufsicht ist an sich zwar sehr gut, jedoch dunkelt das Display schon bei kleinen Winkeln gegenüber dem Lot ab und verhindert so eine perfekte Ablesbarkeit. Die Farben bleiben dagegen bis in den sehr flachen Sichtwinkel erhalten. Die automatische Helligkeitsregelung steuert das Display ein wenig zeitversetzt zur Umgebungslicht-Änderung. Dazu springt sie ab und an heftig. Eine flüssige Automatik sieht anders aus.

HTC 10 evo

Die Einstellungen zur Individualisierung des Displays können sich dagegen wieder sehen lassen. Einzig die Farbintensität kann nicht manuell beeinflusst werden. Die Farbtemperatur und die Darstellungsgröße von Icons und Schrift lässt sich dagegen komfortabel nachjustieren. Dazu kommt ein automatisierbarer aber auch manuell steuerbarer Nachtmodus, der die blauen Lichtfarben minimiert.

Auch beim Display folgt HTC dem Spitzenmodell „10“ und gibt dem Nutzer ein tolles Bauteil an die Hand. Die automatische Helligkeitsregelung sollte noch einmal nachgearbeitet werden. Die geringere Pixeldichte gegenüber dem HTC 10 fällt selbst erfahrenen Nutzern nicht auf. Somit bleibt es bei einer sehr guten Wertung in diesem Bereich.

Teilwertung  HTC 10 evo: 4,5 / 5

HTC 10 evo

Ausstattung und Leistung

Schon bei der Vorstellung ging ein Raunen durch die Branche als HTC den Prozessor ausrief: Der Snapdragon 810 sollte es sein und hier liegt für viele der Hase im Pfeffer. Das Qualcomm-Agregat hat keinen guten Ruf und schuld daran ist auch ein Smartphone von HTC: Das One M9, der Vorgänger des HTC 10, wurde mit genau dieser CPU ausgeliefert und bezog wegen der Tendenz zum Überhitzen Prügel von allen Seiten. Nun muss die Frage erlaubt sein, warum HTC kurz nach der Vorstellung des Snapdragon 835 von Qualcomm die vorvergangene Version der amerikanischen Spitzenprozessor-Familie einsetzt, obwohl man sich schon selbst mit diesem Prozessor die Finger verbrannt hat. Dazu verbaut HTC 3 GB Arbeitsspeicher statt, wie im HTC 10, derer vier. Dadurch wird das Gefühl bestärkt, dass HTC die Reste der One-M9-Produktion aufarbeiten muss.

Doch was hat HTC beim 10 evo da zusammengebaut? Leistung ist genug vorhanden. Auch wenn der Benchmarktest zeigt, dass man nicht mit den Primadonnen am Markt mithalten kann: AnTuTu wirft Punktzahlen rund um die 80.000er Marke heraus und bestätigt so die Vermutungen. Der Snapdragon 810 ist ein schneller Prozessor, stinkt jedoch gegen die diesjährige Prozessor-Generation von Apple, Samsung und auch Qualcomm selbst ab. Für den Alltag genügt die Leistung allerdings locker und auch anspruchsvolle Anwendungen laufen flüssig. Dabei wird der Hitzkopf gar nicht so heiß wie vermutet. Die Temperatur bleibt im Rahmen, eine Erwärmung ist trotzdem spürbar.

Die Ausstattung hingegen ist komplett und bietet ein Buket an Konnektionsmöglichkeiten und tollen Gimmicks. Ein Fingerabdrucksensor ist mittlerweile in diesem Marktbereich Standard und auch ein zum Rand hin abgerundetes Displayglas ist up-to-date ohne zu glänzen.

Verbindungsmöglichkeiten des HTC 10 evo

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.1
WLAN-Standards ▲  802.11 a/b/g/n/ac (2,4 und 5 GHz)
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones
Dual-SIM ▼  Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel

Die Telefonfunktionen lassen in beiden Spielarten, herkömmliches Telefonieren und per Freisprechfunktion, wenig Raum für Kritik. Der Anrufer merkt kaum, wie der evo-Nutzer gerade mit ihm Telefoniert, da die Mikrofonausstattung sehr gut auf beide Modi reagiert. Der Nutzer selbst wird beim Freisprechen auf ein leises Grundrauschen stoßen und bei einem übereifrig laut sprechenden Partner das ein oder andere mal ein Übersteuern feststellen. Trotzdem gibt es in dieser Beziehung nur wenig Abzug, da das Gesamtniveau sehr gut ausfällt.

Die Ausstattung ist solide und umfangreich. Das ein oder andere Schmankerl hätte dem HTC 10 evo dennoch gut getan. Die Leistung sollte für die meisten Anwender genügen und die Sprachqualität besticht gerade beim Gesprächspartner mit hoher Qualität. Somit kann hier ein solide, wenn auch nicht atemberaubende Wertung vorgenommen werden.

Teilwertung  HTC 10 evo: 4 / 5

Kamera

Die Kamera das HTC 10 evo setzt sich aus einem mit 16 Megapixel auflösenden BSI-Sensor und und einem Objektiv mit einer Blende von 1:2,0 zusammen. Das Ganze ist optisch stabilisiert und besitzt eine Kleinbild-äquivalente Brennweite von 28 mm. Die Hardware wird von einem Doppel-LED-Licht komplettiert, das oberhalb der Kamera im Gehäuse des HTC 10 evo sitzt.

Software-seitig bietet das HTC 10 evo eine Slow-Motion-Videofunktion mit 120 fps, jedoch mit einer recht kleinen Auflösung von 720 p. Anders sieht es bei normalen Videos aus: Sie können mit bis zu einer Auflösung von 4K und mit Hi-Res-Audio aufgenommen werden. Dazu kommt die Kamerasoftware Zoe, die von HTC in die Kamera-App eingebettet wurde.

Testfotos des HTC 10 evo

In der Front sitzt die Kamera für Selfies, Groufies und Video-Telefonie in einer recht großen Aussparung und signalisiert damit schon, dass sie ernst genommen werden will. Der mit 8 Megapixel auflösende Sensor baut wie die Hauptkamera auf die BSI-Technologie und wird von einem 29-mm-Objektiv begleitet, dessen Linsenkonstruktion eine Blende von 1:2,4 besitzt.

Die Frontkamera nimmt nicht nur ordentliche Fotos mit einer recht hohen Auflösung und einer auf das Wesentliche Konzentrierten Bildqualität auf, sondern kann auch beim Thema Video mit Full-HD-Auflösung von 1.080p gute Qualität abliefern. Neben den obligatorischen Verschönerungs-Optionen sind noch eine Wagenladung voll Filter und anderer Spielereien an Bord. Wer jedoch ein auch nur halbwegs reelles Bild von sich erstellen will, sollte darauf verzichten.

Die Steuerung der Kamera-Software über die installierte App gelingt alles in allem recht intuitiv. Ab und an wirkt sie allerdings nicht ganz durchdacht. Warum werden beispielsweise die Selfie-Modi „Panorama“, „Foto“ und „Video“ auch dann angezeigt, wenn man die rückwärtige Kamera bedient? Das stellt zwar kein großes Problem dar, jedoch würde das Ausblenden für mehr Übersicht sorgen.

Richtig stark sind die Beeinflussungsmaßnahmen der Kamera-App auf die Bilder im Pro-Modus. Weißabgleich, Fokus und der ISO-Wert können, wie auch die Verschlusszeit, manuell verstellt werden. Dazu kann bei jeder Option auch die Automatik eingestellt und so die klassischen Kamera-Einstellungen P-, M- und S-Modus genutzt werden. In der Automatik hat HTC die Belichtungskorrektur an den Tipp-Fokus gekoppelt und mit einer sehr feinen Skalierung versehen. Vorteil: Die Belichtung kann optimal eingestellt werden; Nachteil: Es braucht recht lange um die Skala komplett durch zu wischen. Damit sollte man sich im Zweifel und wenn es schnell gehen soll lieber auf die Automatik alleine verlassen.

Die Kamera-App des HTC 10 evo

HTC 10 evo – Kamera-App

Die Kamera des HTC 10 evo spielt ihr Können vor allem beim Funktionsumfang und im Pro-Modus aus. Die Automatik kann jedoch in weiten Teilen auch überzeugen. Insgesamt also eine stabile, wenn auch nicht herausragende Leistung.

Teilwertung HTC 10 evo: 4,5 / 5

Software und Multimedia

HTC setzt beim 10 evo, wie schon beim Flaggschiff „10“, auf die enge Zusammenarbeit mit Google und integriert so die eigene Benutzeroberfläche Sense tief in das Betriebssystem Android 7.0. Dabei verzichtet HTC zu weiten Teilen auf die Integration eigener Apps für Funktionen, die Googles Android nativ bietet. So wird zwar kaum eigene Software auf das Handy gespielt, dafür verschlankt sich der App-Wust angenehm.

Android auf dem HTC 10 evo

HTC 10 evo – Menü und Einstellungen

Die Bediengeschwindigkeit und die Übersicht profitieren vom puristischen Software-Einsatz und zeigen sich beide auf hohem Niveau. Die Bediengeschwindigkeit soll von – und hier setzt HTC tatsächlich auf eine Eigenentwicklung – Boost+ hochgehalten werden. Das Tool schließt, je nach Einstellung, automatisch Apps im Hintergrund oder lässt das Smartphone bei Nichtgebrauch in den Ruhemodus fallen. Dazu räumt es den Cache leer und passt leistungsintensive Anwendungen auf den Akkustand an. Die Anpassungen der Benutzeroberfläche sind Android-typisch ausladend.

HTC Boost+ 

HTC 10 evo – Boost+

Die Multimedia-Sektion lässt den Nutzer etwas ratlos zurück: Auf der einen Seite bietet sie gleich drei Mikrofone, HiRes-Stereoaufnahmen und Adaptive Anpassung mit BoomSound, auf der anderen Seite verzichtet HTC auf Stereo-Lautsprecher und spart bei der Software einiges ein. Hier gibt es beispielsweise keinen Equalizer und auch sonst keine manuellen Beeinflussungsmöglichkeiten auf den Klang. Dazu verzichtet HTC zum ersten mal auf eine Klinkenbuchse und beugt sich so dem Trend zum USB-Typ-C-Kopfhöhreranschluss. Die Taiwaner legen jedoch ein hochwertiges Headset in die Verpackung des HTC 10 evo und versuchen so den Nutzer abzuholen, wo er steht. Eine Adaption eines Klinken-Kopfhörers ist im Test gescheitert. Der Adapter stammte dabei von einem Moto Z von Lenovo. Dabei kommen Fragen auf, die sich die Hersteller dringend stellen müssen:

  • Warum verzichtet man auf einen Klinkenanschluss bei genug Platz am Gehäuserahmen? (immerhin konnte auch beim HTC 10 ein Klinkenanschluss Platz finden)
  • Was nützen Standards, wenn sie nicht herstellerübergreifend funktionieren?
  • Warum wird nicht konsequent auf Bluetooth als Übertragungsstandard bei beigelegten Kopfhörern gesetzt?

Abgesehen davon zeichnet sich der Lautsprecher durch einen ordentlichen Klang aus. Kritik gibt es dabei in Sachen Klarheit, Bass und etwas übersteuernden Höhen. Das sind alles Kriterien, die die One-Reihe aus eigenem Hause besser konnte und gerade wegen des fehlenden zweiten Lautsprechers das HTC 10 evo etwas enttäuscht.

Die Software ist frisch und die Multimedia-Sektion kann in vielen Punkten gefallen. Trotzdem wird der letzte Punch bei der Software-Ausstattung und der letzte Kick bei der Soundqualität – Hard- wie auch Software-seitig – vermisst.

Teilwertung HTC 10 evo: 4 / 5

Akku

Der Akkutest beinhaltet in den ersten acht Stunden eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video Streamen, Radio hören und telefonieren. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und im Internet gesuft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der die Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen wird in der nichts mit dem Smartphone getan wird.

HTC 10 evo

Nach acht Stunden zeigte das HTC 10 evo noch 49 Prozent Restenergie – ein durchschnittlicher Wert. Hier ziehen das mächtige Display und der energiehungrige Prozessor. Nach einem ganzen Tag bleiben noch 44 Prozent übrig, wobei der Standby-Verbrauch mit 5 Prozent moderat ausfällt. Somit gilt die Kritik vor allem dem Verbrauch bei aktiver Nutzung. Hier kann jedoch der Stromsparmodus für Entlastung sorgen. Damit dürfte dann auch der letzte Hardcore-Nutzer zumindest durch den Tag kommen.

Teilwertung HTC 10 evo: 3,5 / 5

Fazit

Das HTC 10 evo überraschte bei der Vorstellung mit dem Snapdragon 810 und lediglich 3 GB Arbeitsspeicher. Damit speckt der größere Bruder des HTC 10 nicht nur bei der Kamera, sondern auch beim Prozessor ab. Dafür gibt es von einigen Dingen einfach mehr. Ein größerer Akku und auch ein größeres Display sprechen andere Nutzer an, als viele der herkömmlichen Spitzenmodelle mit 5,1 bis 5,3 Zoll Diagonale. Damit zeigt sich schon, wo HTC hin zielt. Die Taiwaner wollen in den Bereich der Hochleistungs-Phablets und dabei den Preisdruck auf die Konkurrenz wie LG V20, Huawei P9 Plus, Samsung Galaxy S7 edge oder Apples iPhone 7 Plus erhöhen. Dabei sind die Einsparungen tatsächlich zu verkraften und es gelingt HTC ein tolles Gerät für Nutzer mit dem Hang zu etwas mehr Display-Fläche.

HTC hat besonders bei der Prozessor-Ausstattung eingespart und es könnte der Eindruck entstehen, man wolle die vollen Prozessor-Lager ob des Misserfolgs des HTC One M9 leeren. Wenn dem so sein soll, verbindet HTC hier das Praktische mit dem Nützlichen und stellt ein ordentliches Smartphone auf die Beine.

Testsiegel HTC 10 evo

Pros des HTC 10 evo

  • tolles Display
  • hochwertiges Gehäuse
  • gute Ausstattung

Cons des HTC 10 evo

  • mittelmäßige Kamera-Automatik
  • durchschnittlicher Akku
  • maue Musik-App

Preis-Leistung

Das HTC 10 evo wurde zum Marktstart mit einem Preisschild von knapp 580 Euro ausgestattet. Mittlerweile ist es für knapp 550 Euro zu haben und bewegt sich damit am unteren Ende der Spitzenklasse-Modelle der etablierten Hersteller. Ob man wirklich über 500 Euro für ein Smartphone ausgeben muss, zeigt ein Blick auf die besten Smartphones für unter 400 Euro und die Spitzenmodelle aus dem vergangenen Jahr. Wer jedoch ein 5,5-Zoll-Smartphone aus dem Jahr 2016 erstehen will und keine Lust auf Huaweis P9 Plus oder das Galaxy S7 edge hat und sich trotzdem im Flaggschiffbereich aufhalten will, der kommt am Angebot von HTC nur schwer vorbei. Die Leistung des 10 evo ist mit den Spitzenmodellen aus 2016 vergleichbar; der Preis allerdings auch. Trotzdem ist es ein Tipp für all diejenigen, die auf tolles Design, hochwertige Materialien und ein großes und hochauflösendes Display Wert legen.

Alternativen

Die Alternativen sind, wenn man einzelne Kompromisse eingeht, mannigfaltig: Zum einen kommen alle großen Spitzenmodelle aus dem Jahr 2016 und 2015 in Frage, wobei man dabei einiges sparen kann, sollte man sich für die Flaggschiffe aus dem vergangenen Jahr entscheiden. Die Redaktion von inside-digital.de hat die Flaggschiff-Jahreswagen in einem gesonderten Artikel zusammengefasst. Zum Teil lassen sich aber auch Flaggschiffe oder hervorragende Mittelklasse-Geräte aus diesem Jahr in die engere Auswahl aufnehmen. Auch hierfür hat inside-digital.de eine Übersicht erstellt – Die besten Smartphones unter 400 Euro. Die Phablet-Flaggschiffe aus dem Jahr 2016 zeigen sich aber auch schon verbilligt:

Für diesen Testbericht wurde ein Testgerät in Anspruch genommen, das der Hersteller der Redaktion als Leihgerät zur Verfügung gestellt hat.

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