Asus ZenFone 4 im Test: Mehr Wein als Wasser

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Asus ZenFone 4 im Test
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Asus hat gleich fünf neue Geräte unter dem Label „ZenFone 4“ für den deutschen Markt vorgestellt. Das ZenFone 4 gibt dabei Namen und Designsprache vor, ist allerdings streng genommen nicht das Flaggschiff der Reihe, diesen Status trägt das ZenFone 4 Pro.

Das ZenFone 4 ist vom Datenblatt her allerdings als anspruchsvolle Alternative zur breit gefächerten Mittelklasse zu betrachten. Die Weitwinkel-Dual-Kamera und die neue, schlanke Benutzeroberfläche sollen dabei für Genussmomente sorgen. Preislich ist das Handy der oberen Mittelklasse allerdings auch nicht ganz günstig. Mit knapp 500 Euro Startpreis (UVP) ist die „Mittelklasse Plus“ kein billiges Vergnügen.

Die wichtigsten Daten des Asus ZenFone 4:

  • Snapdragon 630 Octa-Core CPU
  • 4 GB Arbeitsspeicher
  • 64 GB interner Speicher (ca. 51,5 GB frei, erweiterbar per microSD)
  • 5,5 Zoll FHD Display
  • 12 MP Kamera
  • 8 MP Frontkamera
  • Dual-SIM (Hybrid)

Design und Verarbeitung: Hands-On des Asus ZenFone 4

Eine Herstellerübergreifende Design-Revolution hat Asus mit der neuen Serie nicht gestartet, so ehrlich muss man sein. Das altbekannte Riegel-Design mit 16:9-Format kommt zum Einsatz. Das Display wird von großzügigen und sichtbaren Rändern umgarnt. Tatsächlich kann das Handy eine Verwandtschaft zu den Marktkonkurrenten HTC U11 und Huawei P10 Plus kaum leugnen.

Huawei P10 Plus und Asus ZenFone 4 im Vergleich
Bildquelle: M.Stupp / S.Warnke / inside-digital.de 

Allerdings sprechen wir hier von ausgereiften Flaggschiffen, die preislich locker noch eine Schublade über dem ZenFone 4 liegen – die Gesellschaft, in der sich das Asus-Smartphone designtechnisch wiederfindet, ist also eine durchaus hochwertige. Dem tut auch der haptische Eindruck der verbauten Materialien keinen Abbruch. Die beiden dominierenden Glasplatten werden durch einen zarten Metallrahmen zusammengehalten. Insgesamt sorgt die Materialwahl für einen kühlen, aber edlen Touch – im wahrsten Sinne des Wortes.

Wie erwähnt hat Asus dem ZenFone 4 kein sogenanntes Infinity-Display verpasst. Das heißt im Umkehrschluss, dass es deutlich sichtbare Ränder ober- und unterhalb der Anzeige gibt. Unterhalb hat der Hersteller diese funktional genutzt: Der Fingerabdrucksensor nimmt hier Platz und wird von Navigationstasten flankiert. Oberhalb des Displays ist lediglich die Frontkamera und die Ohrmuschel sichtbar. Seitlich des Displays ist ein kleiner Rand auszumachen, auf Samsung-eske Edge-Kanten verzichtet Asus – dank 2.5D-Glas erreicht man allerdings eine leichte Abrundung, die den Rahmen weniger eckig dastehen lässt.

Insgesamt ist das ZenFone 4 recht handlich, sehr klein sollten die bedienenden Hände jedoch nicht sein. Die Tasten auf dem Rand – Power/Home-Button und Lautstärkewippe – sind gut erreichbar. Am unteren Rand geben der USB-Typ-C-Port und der Außenlautsprecher sowie der Klinkenstecker etwas Struktur. Diese fehlt auf der Rückseite gänzlich: Das Glas wird nicht etwa durch ein herausstehendes Kamera-Modul unterbrochen, was das Auflegen auf einem Tisch zu einer rutschigen Angelegenheit macht. Auch gegen schmierige Fingerabdrücke ist das Handy ob des Materials nicht gefeit.

Unboxing des Asus ZenFone 4: Aufgeklappt und ausgepackt

In der schwarzen Schachtel, auf der zwei ZenFone 4 übereinanderliegend, annähernd zu einem Herz geformt aufgedruckt sind, befindet sich die Packungsbeilage. Der Lieferumfang besteht einerseits aus dem Smartphone selber und dazu noch aus folgenden Bestandteilen:

  • Steckdosen-Adapter
  • USB-C-DatenkabelIn-Ear-Headset mit Ersatzteilen
  • Handbuch und Garantieinformationen
  • Silikonschutzhülle

Neben den üblichen Beilagen ist die Silikonschutzhülle lobend hervorzuheben. Angelegt schützt sie das Glas-Handy vor Stürzen. Der Rest ist Standardware, die allerdings einen hochwertigen Eindruck macht. Ansonsten findet sich ein SIM-Karten-Werkzeug in der Verpackung, die von Papp-Inlays und –Klappen dominiert wird.

Das Design des Asus ZenFone 4 findet sich auf dem Markt zuhauf – so wirkt es beispielsweise wie ein Zwilling des Huawei P10 Plus. Was einerseits natürlich die Einzigartigkeit vermissen lässt, ist andererseits keineswegs nur als Kritik zu verstehen. Asus hat ein edles Handy präsentiert.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Display

Anders als das Flaggschiff ZenFone 4 Pro, stattet Asus das Basismodell ZenFone 4 nicht mit einem AMOLED-Display, sondern mit einem IPS-Panel aus. Dieses wird von Gorilla Glass 4 geschützt und misst in der Diagonalen 5,5 Zoll.

Dabei erreicht das ZenFone 4 dank Full-HD-Auflösung eine Pixeldichte von 401 ppi, was im Marktkontext nicht überragend aber vollkommen ausreichend ist. Da es hier um ein Mittelklasse-Smartphone geht, ist an der Display-Ausstattung wenig zu kritisieren.

In der Praxis erweist sich die Anzeige als gut, die Technologie zeigt sich erwartet stabil auch bei spitzem Betrachtungswinkel. Und auch die Grundparameter wie Helligkeit und automatische Helligkeitsregelung liegen absolut im grünen Bereich.

Asus ZenFone 4 im Test: Display

Auch bei den Einstellungen braucht sich das ZenFone 4 nicht hinten anstellen: Für den Betrachter gibt es zahlreiche Modifikationsmöglichkeiten, das Display nach eigenen Vorlieben herzurichten. Das beginnt bei Farbsättigungs- und -temperatur-Einstellungen und endet bei zahlreichen Hintergrund-Themes, die das Display im Rahmen der ZenUI-Oberfläche verschönern sollen.

Beim Display braucht sich das ZenFone 4 nicht verstecken. Klar, eine höhere Auflösung ist immer drin. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass sich das Handy nicht in der Oberklasse ansiedelt. Im Alltag wirkt sich die vergleichsweise geringe Auflösung sowieso nicht negativ aus.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

In dieser Disziplin trennt sich die Spreu vom Weizen beziehungsweise die Mittel- von der Oberklasse. Im ZenFone 4 lässt Asus – treuer Qualcomm-Kunde – nämlich nicht den Flaggschiff-Prozessor Snapdragon 835 zum Einsatz kommen, sondern das aktuelle Mittelklasse-Pendant Snapdragon 630. Dieser taktet mit acht Kernen auf maximal 2,2 GHz. Eine solide Leistung auf dem Papier, die die allermeisten Nutzer zufriedenstellen sollte. Unterstützt wird das Rechenzentrum in der deutschen Version des ZenFone 4 von 4 GB Arbeitsspeicher, anderorts wächst der Speicher sogar auf 6 GB.

In der Praxis rennt der Prozessor wie ihm geheißen. Minimale Ruckler sind teilweise auch auf die Benutzeroberfläche zurückzuführen, aber insbesondere kleinere grafische Anwendungen stellen das ZenFone kaum vor Herausforderungen – so zum Beispiel beim Spielen des Racer-Games „Asphalt 8: Airborne“. In den verschiedenen Benchmark-Tests kann das Handy dann nicht mehr ganz mithalten, die abgespielten Sequenzen zeigen dem Smartphone die Grenzen auf.

Asus ZenFone 4 im Test: Benchmark-Tests

Im AnTuTu-Benchmark-Test erreicht das Handy 67.090 Punkte – ein Wert, der es in das Umfeld der gehobenen Mittelklasse von Samsung und Konsorten hievt. Ärgste Konkurrenten in Sachen Leistung sind zum Beispiel das Samsung Galaxy A5 (2017), das Huawei Nova 2 oder das Moto X4.

Benchmark-Tests im Vergleich

Umfeld Modell Benchmark-Wert
  Motorola Moto X4 70.411
direkte Konkurrenten BQ Aquaris X 66.534
  Samsung Galaxy A5 (2017) 61.515
     
  Samsung Galaxy S7 132.648
ehemalige Spitzenmodelle LG G5 137.548
  OnePlus 3T 163.521
     
  Nokia 8 175.517
aktuelle Referenzen Samsung Galaxy S8  174.550
  OnePlus 5

180.641

Der Vergleich zeigt, dass sich das Smartphone nicht zu verstecken braucht, es aber dennoch deutlich hinter der aktuellen Oberklasse, die so langsam in die Preis-Sphären des ZenFone 4 eintaucht, abfällt. Auch ehemalige Top-Smartphones sind in Sachen Leistungsfähigkeit noch ein Stück besser als das ZenFone 4 – und günstiger.

Die Verbindungstabelle zeigt, dass das Asus ZenFone 4 kommunikativ und konnektivitätsfreudig ist. Die Basis-Features sind mit am Start, teils in modernster Ausführung: So unterstützt das Handy Bluetooth 5.0 und den WLAN-Standard ac. Das Modem im Qualcomm-Prozessor erlaubt theoretische Download-Geschwindigkeiten von bis zu 600 Mbit/s (LTE Cat. 12).

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 600 Mbit/s, Up-max: 150 MBit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▼  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  5.0
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 a/b/g/n/ac
Qi ▲  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

In der Hauptdisziplin, dem Telefonieren, zeigt sich das ZenFone 4 ebenfalls tauglich, allerdings benötigt das Mikrofon teilweise überdurchschnittlich lange, um Störgeräusche herauszufiltern und die gewollte Soundspur – also die des Telefonierenden – klar zu übermitteln.

Ein letzter Kritikpunkt: Der interne Speicher, mit 64 GB angegeben, fällt in der Realität deutlich kleiner aus. Nur etwas mehr als 50 GB stehen bei Gerätestart noch zur Verfügung – das Android-System und die ZenUI übernehmen also überdurchschnittlich viel Speicherplatz.

In guter Gesellschaft befindet sich das ZenFone 4 leistungstechnisch. Zwar mag auch hier das Alleinstellungsmerkmal fehlen. Das Zusammenspiel der Technik-Komponenten ist allerdings sehr gut und besser als bei vielen Konkurrenz-Modellen der nominellen Mittelklasse. 

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Kamera: Die neue Dual-Kamera von Asus im Test

„Asus – We love Photo“ – unter diesem Motto stand nicht nur das Launch-Event des ZenFone 4 in Rom, der Slogan ist auch auf der Verpackung des ZenFone 4 prominent aufgedruckt. Asus verbaut erstmals eine Dual-Kamera auf der Rückseite des Smartphones und will wie viele Hersteller insbesondere durch ein rundum gutes Fotopaket überzeugen. Das ist den Taiwanern –vorweggenommen – ordentlich gelungen.

Die Dual-Kamera setzt auf ein System mit zwei verschiedenen Brennweiten, wodurch eine zuschaltbare Weitwinkel-Funktion erreicht wird. Technisch besteht das Setup aus dem Sensor Exmor IMX362 von Sony mit 12 Megapixeln, die auf Dual-Pixel-Technologie basieren – Samsung lässt grüßen. Die Blendenzahl wird mit f/1.8 angegeben. Vervollständigt wird die Dual-Kamera durch eine Weitwinkel-Kamera mit 12 Millimeter Brennweite und 8 Megapixeln. Dank eines speziellen Aufnahmemodus „Super Resolution“ kann die Auflösung auf bis zu 49 Megapixel aufpoliert werden.

In der folgenden Galerie wird die Kamera des Asus ZenFone 4 anhand von Beispielbildern bewertet:

Asus ZenFone 4 im Test: Kamerabilder

Die Weitwinkel-Funktion lässt sich wie erwähnt einfach zuschalten und sorgt für einen deutlich größeren Bildumfang. Dabei leidet die Bildqualität auf dem Papier – die Auflösung beträgt 6 statt 12 Megapixel – allerdings wirkt die Funktion ausgereift und lässt ansprechende Ergebnisse für sich sprechen.

Asus ZenFone 4 im Test: Weitwinkel-Kamera im Vergleich
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Der Peterspatz in Rom: Oben im normalen, unten im Weitwinkel-Modus des Asus ZenFone 4.

Kamera-Software: Kühles Profi-Tool und bunte Selfie-Maschine

Asus stattet sein Handy ab Werk mit gleich zwei Kamera-Apps aus: Einerseits gibt es die Kamera-Software, die sämtliche Zugriffe auf die Fotokamera erlaubt und verschiedene Modi bereithält. Daneben gibt es die App „Selfie Master“, die asiatische Trends der Verschönerung und Klischees der Generation Instagram bedient.

Die Potenziale der Frontkamera stehen hier im Fokus – in Film, Livestream und Foto-Modi gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Selbstbild ins rechte Licht zu rücken beziehungsweise zu filtern – Geschmackssache.

Asus ZenFone 4 im Test: Die Kamera-App

Asus verspricht nicht zu viel. Bunte Fotos gelingen mit dem ZenFone 4 sehr gut. Die Weitwinkel-Funktion ist beeindruckend, an Einstellungen mangelt es nicht. Es fehlt nur wenig bis ganz nach oben.

Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen

Software und Multimedia

ZenUI 4.0 heißt Asus‘ Interpretation von Android 7.1 Nougat, die auf dem ZenFone 4 erstmals zum Einsatz kommt. Ein Update auf Android 8.0 Oreo wurde zugesichert, zunächst muss allerdings mit Nougat-Android vorlieb genommen werden.

Im Vergleich zur 3er-ZenFone-Serie hat sich in der Benutzeroberfläche einiges getan. So rückt die neue ZenUI näher an pures Android heran, behält aber dennoch genügend Merkmale, die für Einzigartigkeit sorgen. Insbesondere die Bloatware-Vorwürfe hat sich Asus zu Herzen genommen und viel weniger – eigentlich gar keine – überflüssige und werbliche Software vorinstalliert.

Asus ZenFone 4 im Test: Menü, Einstellungen und ZenUI 4.0

Während des Testlaufs bei inside-digital.de erreichten das ZenFone 4 gleich zwei Software-Updates, die kleinere Reparaturen – unter anderem mit einem dicken Akku-Problem (siehe unten) – vornahmen. Einerseits kann Asus hierfür ein Lob gewährt werden, kümmert sich der Hersteller doch darum, sein Betriebssystem stets fehlerfrei zu halten. Dieser Spieß kann jedoch auch herumgedreht werden, wenn kritisiert wird, dass Asus das ZenFone 4 offenbar mit einer unausgereiften Version des Betriebssystems auf den Markt bringt, die einige nachträgliche Korrekturen notwendig werden lässt.

Für Fans des Musikgenusses steht Google Play Musik zur Verfügung. Einen eigenen Player setzt Asus nicht in Szene und vermeidet hier die App-Dopplung. Neben der Musik aus dem 64-GB-Speicher oder Googles Musikbibliothek kann das ZenFone 4 auch per UKW-Radio bespielt werden. Ein Feature, das in der Oberklasse meist ausgedünnt wird, könnte das Pendel also im Zweifel pro ZenFone 4 ausschlagen lassen. Wie üblich fungiert ein eingestecktes Headset als Antenne für den Empfang von Radioprogrammen.

Asus ZenFone 4 im Test: Musikplayer und Radio
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Die Benutzeroberfläche als solche ist gut gelungen, intuitiv und bietet auch Fachsimplern viele Möglichkeiten, die UI den eigenen Vorlieben anzupassen. Der Unterschied zu purem Android wird hier und da mittels Haklern deutlich, allerdings nicht in störendem Ausmaß.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Akku

Mit einer Nennladung von 3.300 mAh ist die Energiepackung des Asus ZenFone 4 als angemessen marktgerecht zu beschreiben. Ohne größte Anstrengung sollte ein Arbeitstag mit dem ZenFone 4 locker drin sein. Im Akku-Test gab sich das Handy hier auch keine Blöße, im Gegenteil: Nach achtstündiger, intensiver Belastung verblieben laut Anzeige noch mehr als zwei Drittel der Ladung. Die Anzeige stoppte bei 71 Prozentpunkten. Im Standby-Modus bei eingeschalteten Verbindungen aber ausgeschaltetem Display verlor das Handy geringfügig und erdete nach insgesamt 24 Stunden bei 66 Prozent, was einen Top-Wert widerspiegelt.

Asus ZenFone 4 im Test: Der Akkutest

Diesen mustergültigen Testablauf erreichte das ZenFone 4, und hier kommt der Haken, erst im dritten Versuch. Die Tagessimulation lag anfangs auf einem ähnlichen, guten Niveau. Im Standby schien es dann allerdings so, als würde man den Saft mit dem Strohhalm aus dem Akku saugen. Während 16 Stunden Nichtstun büßte das Handy mehr als 40 Prozent seiner Ladung ein. Nach einer Wiederholung der Simulation dasselbe Bild. Abhilfe schaffte ein dringend nötiges, aber dann immerhin ausgeliefertes Software-Update seitens Asus, das den offensichtlichen Akku-Bug schnell ausmerzte. Erst danach stellten sich die beschriebenen, hervorragenden Akku-Ergebnisse ein.

 Modell  Kapazität (mAh) Akkustand  Verbrauch 
Arbeitstag (8h) Nacht im Standby (16h) Intensivtest (8h) Standby (16 h)
Testgerät (Asus ZenFone 4) 3300 71 66 29 5
direkte Konkurrenz    
Samsung Galaxy A5 (2017) 3000 71 53 29 18
Motorola Moto X4 3000 66 55 44 11
BQ Aquaris X 3100 66 51 44 15
ehemalige Spitzenmodelle    
Samsung Galaxy S7 3000 65 58 35 7
LG G5 2800 58 43 42 15
OnePlus 3T 3400  69 61 31 8
aktuelle Spitzenmodelle    
HTC U11 3000 47 33 53 14
Samsung Galaxy S8 3000 58 51 42 7
OnePlus 5 3300 66 46 34 20

Aufgeladen wird der Akku recht fix, aber nicht in Rekordzeit. Knapp weniger als eine Stunde dauerte es, den Akku von rund 30 Prozent Ausgangswert auf 80 Prozent Ladung zu hieven, andere Handys schaffen diese Schwelle bei ähnlicher Kapazität auch in einer guten halben Stunde.

Aufgeladen wird der Akku, wie soll es 2017 auch anders sein, per Micro USB Typ-C. Das mitgelieferte Netzteil bietet eine Ausgangsleistung von 5 Volt und 2 Ampere (10 Watt).

Der Akku des Asus ZenFone 4 ist stark – nachdem er entsprechend nachgerüstet wurde. Übersieht man dieses Ärgernis, steht ein wirklich gutes, effizientes und konditionell starkes Energiepaket auf dem Papier. Austauschbar ist der Akku nicht – somit hebt sich die Batterie in dieser Hinsicht nicht von der Konkurrenz ab.

Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen

Fazit zum Asus ZenFone 4

Das Asus ZenFone 4 bietet die überaus solide Grundlage der neuen Asus-Smartphone-Serie. Das Gerät verbindet die Mittelklasse und Oberklasse-Ansprüche in einem schick verarbeiteten Gehäuse. Auch wenn das Design altbekannt ist und dem Handy somit zumindest optisch das Alleinstellungsmerkmal fehlt, sollte das ZenFone 4 in Überlegungen beim Handykauf nicht fehlen.

Kunden, die womöglich etwas mehr suchen als beispielsweise den Leistungsumfang eines Samsung Galaxy A5 (2017) und überdies auch bereit sind, hierfür etwas mehr auszugeben, treffen mit dem Asus ZenFone 4 voll ins Schwarze. Dieser „nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Charakter“ kann aber auch gegen das ZenFone 4 sprechen, da es eben nicht die volle Breitseite der Oberklasse bietet und somit ein Schattendasein zwischen Ober- und Mittelklasse fristet. Im Endeffekt erreicht das Asus ZenFone 4 eine sehr gute 4-Sterne-Wertung.

Asus ZenFone 4 im Test: 4 von 5 Sterne

Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen

Tops des Asus ZenFone 4:

  • Aufgeräumte Software
  • Sehr ordentliche Kamera
  • Akku-Profi

Flops des Asus ZenFone 4:

  • Schweres Preisschild
  • Display ohne Highlights
  • Teils etwas altbacken

Preis-Leistung

Mit 499 Euro Preisempfehlung geht das Asus ZenFone 4 an den Start. Eine stolze Summe, für die man Mittelklasse Plus sein Eigen nennen darf. In Anbetracht der Tatsache, dass sich viele Flaggschiffe – auch aus diesem Jahr – gen 500-Euro-Grenze orientieren, ist das ZenFone 4 ein wenig zu hochpreisig. Andererseits ist die Summe auf dem Kassenbon marktgerecht, somit aber auch kein ausgewiesener Tipp für Sparfüchse.

Alternativen

In die Monate gekommene Flaggschiffe oder die Top-Smartphones der Mittelklasse-Konkurrenten können neben dem ZenFone  auf sich aufmerksam machen. Asus muss sich den Vorwurf gefallen lassen, preislich nicht überall mithalten zu können. Zahlreiche Top-Smartphones und solche, die es werden wollen, sind günstiger zu haben als das ZenFone 4 zum Marktstart und bieten technisch mindestens Augenhöhe.

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