Test des Samsung B3410

12 Minuten

Samsung B3410

Mit dem B3410 hat Samsung ein preisgünstiges Handy im Sortiment, das mit einer vollwertigen QWERTZ-Tastatur und einem Touchscreen aufwarten kann. Die Südkoreaner versprechen eine sehr gute Anbindung an soziale Netzwerke und erweiterte Nachrichtenfunktionen. Dass es das Handy im Onlinehandel schon für knapp 120€ gibt, macht es besonders für eine jüngere Käuferschicht interessant. Die Redaktion von inside-digital.de hat das Messanginghandy für den kleinen Geldbeutel getestet.

Das Samsung B3410 wird in einem kompakten Karton geliefert. Ein 960 mAh starker Akku nebst Ladekabel, ein Stereoheadset sowie eine Bedienungsanleitung liegen bei. Ein Datenkabel oder eine CD mit Software sucht man leider vergebens. Während sich das Fehlen einer Speicherkarte bei dem Preis des Handys verschmerzen lässt, wäre ein Datenkabel wünschenswert gewesen.

Samsung B3410
Samsung B3410

Bevor man den Akku einsetzen kann, muss man SIM- und die MicroSD-Karte darunter platzieren. In der Praxis etwas umständlich, da man bei jedem Wechsel der Karten das Gerät ausschalten muss. Ist alles an seinem Platz, kann man den passgenauen Deckel anbringen. Dieser rastet sauber ein und bietet keinen Spielraum für Bewegungen. 

Samsung B3410Auch die restliche Verarbeitung kann überzeugen. Trotz der ausschließlichen Verwendung von Kunststoff wirkt der Slider solide verarbeitet. Nichts wackelt oder knarzt. Auch die Spaltmaße sind weitestgehend gering. Für die Preisklasse in der sich das Handy bewegt, macht es einen durchweg guten Eindruck. Mit Maßen von 102.0 x 52.0 x 16.0 Millimetern liegt das Gerät gut in der Hand. Das Gewicht ist mit 114 Gramm zwar vergleichsweise hoch, doch kommt eine vollwertige QWERTZ-Tastatur zum Vorschein, wenn man den Touchscreen seitlich aufschiebt. Der Slidermechanismus rastet sauber ein und hält das Display stramm in Position. Unter dem Display befinden sich drei in ihrer Funktion festgelegte Tasten. Mit der linken Annahme-Taste landet man direkt in der Anrufliste. Mittig befindet sich die „Zurück-Taste“ und Rechts der Schalter zum Beenden von Anrufen. Drückt man außerhalb eines Telefonats darauf, gelangt man zum Startbildschirm zurück. Des Weiteren wird bei längerer Betätigung das Gerät an/aus geschaltet.

An der linken Seite des Handys ist eine Lautstärkenwippe, einen Schnellzugriff für Sprachmemos und einen Knopf für die Bildschirmsperre. Rechts ist die Geräte-Schtnittstelle platziert, die vorbildlich durch eine Abdeckung vor Staub geschützt wird. Dort findet man auch die Kamerataste. An der Stirnseite lassen sich handelsübliche 3,5-Millimeter-KopfhörerSamsung B3410anschließen. Die gummierten Tasten der vollständigen QWERTZ-Tastatur liegen aufgrund des Platzmangels sehr nah beisammen und lassen sich mit den Fingern kaum auseinander halten. Blindschreiben ist damit nicht möglich. Der Druckpunkt ist ein wenig schwammig, dennoch kann man mit dem Keyboard kurze Texte bequem verfassen.

Samsung B3410Da es sich um ein Quadbandgerät handelt, ist man weltweit erreichbar. Das Gerät zeigte im E-Plus Netz fast immer die volle Empfangsstärke an, nur EDGE war öfter nicht verfügbar, obwohl es mit anderen Geräten keine Probleme gab. Die Gesprächsqualität ist vor dem Hintergrund des Preises als gut zu betrachten. Bei höchster Lautstärke verzerrt der Ton zwar leicht, doch kann man seinen Partner immer noch gut verstehen. Zu Aussetzern kam es im Test nicht. Nur ein leichtes Hintergrundrauschen ist zu hören, dass in der Praxis aber zu vernachlässigen ist. Man selber wird von seinem Gesprächspartner gut verstanden. Die eingebaute Freisprechfunktionen ist erstaunlich gut. Der Gesprächspartner ist laut und deutlich zu verstehen, und selbst im Auto ließ sich damit bei geschlossenem Fenster gut telefonieren. Der Akku ist mit 960 Miliamperstunden ausreichend dimensioniert und muss bei gelegentlicher Nutzung etwa alle fünf Tage ans Ladegerät.

Der SAR-Wert wird mit niedrigen 0,354 W/kg angegeben.

Samsung B3410Das 2,6 Zoll Display des resistiven Touchscreens, stellt bei einer Auflösung von 240 x 320 Pixeln, bis zu 262.144 Farben dar. Das Bild zeichnet sich durch kräftige Farben und einen hohen Kontrast aus und lässt sich, dank der regelbaren Beleuchtung, auch bei Sonnenlicht noch gut ablesen. Auf einen Lagesensor muss man leider verzichten, so dass sich das Bild nur ins Querformat schaltet, wenn man den Slider aufschiebt. Technisch dürfte der Bildschirm zwar niemanden beeindrucken, dennoch reicht er vollkommen aus, um Videoclips oder Fotos anzuschauen. Der Touchscreen reagiert sehr gut und kann, insofern man einen hat, auch mit einem Stylus bedient werden. 

 

Samsung B3410Die eingebaute Kamera macht Bilder mit einer Auflösung von 1600×1200 Pixeln. Das entspricht zwei Megapixeln. Leider bietet die Kamera nur rudimentäre Funktionen. Auf einen Blitz muss man ebenso verzichten, wie auf allzu viele Einstellungsmöglichkeiten. Zwar gibt es eine Serienbildfunktion, Nachtmodus und diverse Fotoeffekte, doch kann man damit keinen Blumentopf gewinnen. Detailgrad und Bildschärfe der Fotos sind schlecht und taugen nur für Schnappschüsse. Außerdem zeigt sich durchweg ein hohes Bildrauschen, gerade bei schwarzen Flächen. Für wichtige Aufnahmen sollte man daher eine richtige Digitalkamera verwenden. Genauso verhält es sich mit der Videofunktion. Diese nimmt Filme mit einer Auflösung von 320×240 Pixeln bei 15 Bilder pro Sekunde auf. Dochwirken die Aufnahmen sehr unscharf und bei schnellen Bewegungen verzerrt das ganze Bild. Die Bildgalerie bietet zwar keine Überraschungen, ist aber zweckmäßig. Mit einem Fingerstreich lassen sich die Fotos flüssig durchblättern. Zusätzlich kann man in die Bilder heran zoomen.

 

Samsung verwendet für das B3410 ein hauseigenes OS, mit dem auch unerfahrene Nutzer problemlos zurecht kommen sollten. Der Startbildschirm ist bis auf drei Schnellzugriffe für die Zifferntastatur, Kontakte und das Hauptmenü leer und kann vom User mit Widgets gefüllt werden. Neben Icons für Anwendungen, wie MP3-Player, Uhr, Radio etc., gibt es eine Reihe von Widgets für soziale Netzwerke wie Facebook, Picasa, MySpace. Allerdings handelt es sich dabei ausschließlich um Verlinkungen zu den mobilen Internetseiten. Wer Statusmeldungen direkt auf dem Homescreen erwartet, wird enttäuscht sein. Der Platz ist auf Grund der geringen Auflösung eh knapp bemessen, sodass sich nicht mehr als drei Widgets sinnvoll auf dem Startbildschirm platzieren lassen.

Samsung B3410Samsung B3410Samsung B3410

Das Hauptmenü bietet keine Überraschungen. In einer 3*4 Matrix lassen sich die einzelnen Menüpunkte auswählen. Leider wirkt das Menü sehr unausgereift. So muss man an einigen Stellen mit dem Finger nach unten scrollen, um sich durch Menüleisten zu bewegen, und an anderer Stelle ist es genau anders herum. Auch reagiert der Touchscreen nicht immer genau, sodass man einen Punkt auswählt, anstatt zu scrollen. Dieser unausgereifte Eindruck zieht sich durch das ganze System. Hier hat Samsung bei anderen Geräten schon oft gezeigt, dass es auch besser geht.

Samsung B3410Samsung B3410Samsung B3410

Samsung hebt die Messagingfunktion des Gerätes besonders hervor. Ein Grund sich diese mal genauer anzusehen. Will man nur eine SMS/MMS schreiben, genügt es im Homescreen den Slider zu öffnen. Sofort öffnet sich das Nachrichtenmenü und man kann anfangen zu tippen. Weshalb sich auf diese Weise keine E-Mails absetzen lassen, ist unverständlich. Wie mittlerweile bei vielen Geräten, kann man sich Nachrichten in Form eines Gesprächs anzeigen lassen. Leider zeigt das Handy erst die eigenen Nachrichten an und dann die Empfangenen. Eine chronologische Abfolge wäre übersichtlicher gewesen.  Fügt man einer Nachricht eine Mediadatei hinzu, macht das Handy automatisch eine MMS daraus.

Auch ein E-Mail-Client gehört zur Ausstattung. Hiermit kann man elektronische Post per POP und IMAP empfangen bzw. versenden. Leider ist die Ansicht der Mails sehr unübersichtlich, da man im Hochformat immer nur 3 Header und im Querformat nur einen sieht. Zusammen mit der ungenauen Steuerung verzweifelt man hier doch das ein oder andere mal. Positiv ist das HTML-Mails direkt im E-Mail-Programm geöffnet werden und nicht extra der Browser bemüht werden muss. Im Hauptmenü findet man zwar den Menüpunkt „Googlemail“ doch handelt es sich dabei auch nur um eine Direktverlinkung zu der mobilen Internetpräsenz von Gmail.

Samsung B3410Samsung B3410

Für Instant Messaging ist Palringo auf dem Gerät vorinstalliert. Das Chatprogramm kann mit verschiedenen Protokollen wie MSN, Google Talk, ICQ,Yahoo, Jabber. Gadu Gadu, Facebook Chat, AIM, iChat umgehen und bietet alle nötigen Funktionen um auch unterwegs mit Freunden zu chatten. Nachrichten können auch kostenlos per Bluetooth verschickt werden. Dies ist wohl eher für jüngere User interessant, welche sich in der Schule Nachrichten hin und her schicken wollen. Zettelchen schreiben wird damit überflüssig. Hier zeigt sich wieder, dass man bei der Gerätekonzeption eher an eine jüngere Zielgruppe gedacht hat.

In Sachen Connectivity ist das Handy schlecht aufgestellt. Daten können nur per EDGE aus dem mobilen Datennetz abgerufen werden. UMTS wäre eine schöne Zugabe gewesen. Doch Dank des schlechten Browsers schmerzt dieser Punkt nicht allzu sehr. Zum gelegentlichen Abrufen von Emails reicht der GPRS-Turbo mehr als aus. Auf W-Lan muss man leider verzichten. Im Nahbereich muss man sich mit Bluetooth 2.1 begnügen. Als Naviersatz kann man das Gerät nicht nutzen. Da kein GPS-Empfänger vorhanden ist. Man kann zwar Google-Maps installieren, doch ist die Ortung nur mit Hilfe der Mobilfunkmasten sehr ungenau. Da dem Gerät kein Datenkabel und keine Software beiliegen, ist ein Abgleich mit Outlook nicht ohne weiteres möglich. Die Samsung PC Suite kann man sich auf der Homepage des Herstellers herunterladen. Das Kabel dazu muss man leider teuer dazukaufen. Hier wurde definitiv an der falschen Stelle gespart. Das Handy kann als ganz normalen Massenspeicher genutzt werden. Um 700 Megabyte auf das Phone zu kopieren braucht man in etwa 100 Sekunden.

Das Adressbuch kann zu jedem Kontakt mehrere Nummern, zwei E-Mail Adressen und weitere Daten, wie Geburtstag, Anschrift, Spitzname etc. speichern. Ebenso können Nachrichten direkt von hier verschickt werden. Für den normalen Gebrauch sollte das ausreichen. Ärgerlich ist, dass Geburtstage die in der Kontaktverwaltung eingegeben wurden, nicht in den Kalender übernommen werden. Dieser ist ohnehin sehr einfach gehalten und kann nur für einfache Termine und Aufgaben genutzt werden. Des Weiteren findet man noch den üblichen Handystandard wie Weltzeituhr, To- Do Liste, Umrechner und Notizfunktion.

Da Samsung dem B3410 kein UMTS und W-Lan spendiert hat, ist man beim surfen auf den GPRS-Turbo EDGE angewiesen. Das Betrachten von Internetseiten wird damit zu einer Geduldsprobe, wenn sie denn geladen werden. Den Versuch inside-digital.de aufzurufen, quittierte das Gerät mit der Meldung „Seite zu groß“. Auch das Display ist auf Grund seiner geringen Auflösung eher für das Betrachten mobiler Internetseiten geeignet. Um die mobile Version von inside-digital.de zu laden, brauchte das Gerät 25 Sekunden. Nicht gerade ein Spitzenwert. Der Browser sticht auch in den anderen Disziplinen nicht sonderlich hervor. So bietet er kaum Funktionen. Es gibt gerade mal die Möglichkeit Lesezeichen zu verwalten und die URL an einen Kontakt zu senden. Auch die Navigation innerhalb einer Seite ist ein wenig ruckelig.

Samsung B3410
Samsung B3410
Samsung B3410
Samsung B3410

Der eingebaute MP3-Player kommt mit den Formaten AAC, AAC+, eAAC+, MP3, WMA zurecht und ist in Kombination mit dem mitgelieferten Stereoheadset durchaus brauchbar. Der Sound ist zwar ein bisschen dünn, doch dank des 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschlusses kann man auch bessere Kopfhörer anschließen. Dann ist der Klang durchaus mit einem Mittelklasse MP3-Player zu vergleichen. Ansonsten kann die Musik mithilfe der vorgefertigten Klangsets angepasst werden. Die eingebauten Lautsprecher sind zwar etwas leise, doch sie überraschen durch einen guten Klang, den man von einem Gerät dieser Preisklasse nicht unbedingt erwarten würde. Um einen kompletten Raum zu beschallen sind sie aber definitiv zu schwach.

Wirklich ärgerlich ist, dass der MP3-Player die Musik nicht nach ID-Tags sortiert, sondern alle Lieder in alphabetischer Reihenfolge auflistet. Das disqualifiziert den Player bei großen Musiksammlungen, da man sich mühsam eigene Playlisten zusammenstellen muss, um Songs in der gewünschten Reihenfolge zu hören.  Das UKW-Radio bietet einen automatischen Sendersuchlauf und die Möglichkeit Favoriten zu speichern. Besonders nützlich ist der eingebaute Sleeptimer, der durchaus auch dem MP3-Player gut zu Gesicht gestanden hätte.

Samsung B3410

Wer nicht allzuviel Geld ausgeben möchte und gerne ein Touchscreen-Handy mit Volltastatur sein Eigen nennen will, sollte das B3410 ruhig in die engere Auswahl nehmen. Die Tastatur ist durchaus brauchbar um schnell eine SMS oder E-Mail zu schreiben bzw. ein wenig per Instant Messenger zu chatten. Wer auf die Tastatur verzichten kann, sollte sich nach einem anderen Gerät umschauen. Die unfertig wirkende Software verdirbt einem doch häufig den Spaß an dem Handy. In der Preisklasse haben die Südkoreaner ausgereiftere Geräte im Angebot, wie z.B. das Corby, das in nahezu allen Bereichen besser oder gleichwertig abschneidet. 

 

Pro

  • brauchbare Volltastatur
  • gute Akkulaufzeit
  • gute Gesprächsqualität

Kontra

  • Betriebssystem hat einige Schwächen
  • schlechte Kamera
  • MP3 Player sortiert nicht nach ID-Tags
  • unübersichtlicher Emailclient
  • unkomfortabler Browser

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein