Xperia Z2 - der etwas bessere Zwilling

13 Minuten

Sony Xperia Z2 im Test
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Verarbeitung und Design

Auf den ersten und auch noch auf den zweiten Blick sieht das Xperia Z2 seinem Vorgänger, dem Xperia Z1, zum Verwechseln ähnlich. Dass es etwa 1,5 Millimeter länger, dafür minimal schmaler und etwas flacher ist, fällt kaum auf. Einen größeren Unterschied macht da schon das Gewicht: 12 Gramm spart Sony beim Z2 ein. So kommt es auf 158 Gramm, was zu einem handlicheren Gefühl beiträgt.

Verarbeitung und Materialwahl liegen auf sehr hohem Niveau – bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 679 Euro, darf man das auch erwarten. Vorder- und Rückseite sind aus Glas gearbeitet, das laut Hersteller kratzfest ist; der Rahmen besteht aus Aluminium. Insgesamt macht das Gerät einen sehr robusten Eindruck. Hinzu kommt, dass das Gehäuse wasserdicht ist. Eine Eigenschaft, mit der Sony viele seiner Oberklasse-Geräte ausstattet.

Sony Xperia Z2: Im Test / Hands-On

Micro-USB-Port, Micro-SD-Schacht und der Steckplatz für die Micro-SIM-Karte, werden mit Klappen verschlossen, die sich ganz gut in den Rahmen einfügen. Dem Klinken-Anschluss für Kopfhörer scheint Wasser nichts auszumachen, er braucht jedenfalls nicht mit einer Klappe geschützt zu werden. Sind alle Anschlüsse und Steckplätze geschlossen, kann das Xperia Z2 bis zu 30 Minuten in einer Tiefe von bis zu 1,5 Metern in Süßwasser ausharren – so versprechen es jedenfalls die IP55/58-Zertifizierungen.

Das Xperia Z2 bietet eine edle Haptik und eine Verarbeitung fast wie aus einem Guss – die Schutzklappen für Anschlüsse und Steckplätze machen sich hier, wenn auch nur geringfügig, etwas negativ bemerkbar. Außerdem: Auch wenn es im Vergleich zum Xperia Z1 etwas abgespeckt hat, wirklich handlich ist das Z2 immer noch nicht. Dafür gibt es einen halben Punkt Abzug.

Wertung: 4,5/5

Display

Sony nennt das 5,2 Zoll große Display ein „Full-HD-Triluminos-Diplay mit X-Reality for mobile“. Hinter diesem Begriffsungetüm verbirgt sich ein IPS-Display, das mit 1.080 x 1.920 Pixeln auflöst und eine erweiterte Farbdarstellung verfügt sowie eine Grafik-Engine, die nochmals den Kontrast und die Farbsättigung verbessern soll. Tatsächlich liefert das Display feinere Farbverläufe, als Beispielsweise das G2 von LG; X-Reality for mobile sorgt allerdings teilweise für grelle überzeichnete Farben. Wem das zu viel des Guten ist, der kann X-Reality in den Display-Einstellungen deaktivieren und erhält eine natürlichere Darstellung.

Insgesamt liefert das Z2-Display eine knackscharfe, kontrastreiche und lebendige Anzeige. Lediglich Weiß könnte noch etwas strahlender angezeigt werden. Erfreulich ist jedoch, dass in den Display-Einstellungen ein manueller Weißabgleich vorgenommen werden kann.

Das Display liefert eine ausreichende Helligkeit, um auch im Freien noch gut abgelesen werden zu können. Bei starker Sonneneinstrahlung stößt es dann allerdings an seine Grenzen.

Eine sehr gute Schärfe und eine stimmige Farbdarstellung, die auch angepasst werden kann, machen das Z2-Display zu einem der aktuell besten Smartphone-Displays. Nur bei der Helligkeit hätte noch ein wenig mehr drin sein können. Doch bei direkter, starker Sonneneinstrahlung machen auch in der Oberklasse die meisten Displays keine gute Figur mehr. Daher gibt es hier die volle Punktzahl.

Wertung: 5/5

Ausstattung und Leistung

Wie das Gros der aktuellen Smartphone-Top-Modelle ist auch das Xperia Z2 mit einem Snapdragon-801-Prozessor ausgestattet. Der Quad-Core-Prozessor taktet mit 2,3 GHz und kann beim Z2 sogar auf 3 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen. Das ist mehr als derzeit gängig – Samsung Galaxy S5, HTC One (M8) und LG G2 müssen beispielsweise mit 2 GB auskommen. An internem Speicher verbaut Sony 16 GB, von denen nach Abzug von Systemdateien noch etwa 11 GB dem Nutzer zur Verfügung stehen. Wenn mehr Speicher benötigt wird, kann auf eine Micro-SD-Karte zurückgegriffen werden – um bis zu 128 GB kann der Speicher so erweitert werden.

In Sachen flüssige Bedienung und Arbeitsgeschwindigkeit hält das Z2, was die potente Hardware-Ausstattung verspricht. Alles läuft blitzschnell, Apps starten zügig und aufwendige Spiele stellen das Z2 ebenso wenig vor Probleme. Im AnTuTu-Benchmark erreicht das Z2 34.560 Punkte, damit liegt es in etwa auf einem Niveau mit dem Samsung Galaxy S5 und dem HTC One (M8). Allerdings erhitzt sich die Rückseite spürbar, wenn der Prozessor über längere Zeit gefordert wird. Auch beim Streamen von Videos wird die Rückseite warm, jedoch weniger als beispielsweise beim Spielen.

Ja, auch als Telefon lässt sich das Xperia Z2 nutzen. Die Sprachqualität bewegte sich im O2-Netz auf sehr gutem Niveau. Für den Gesprächspartner machte es dabei kaum einen Unterschied, ob im Normalbetrieb, per Freisprechfunktion oder mit Headset gesprochen wurde. Auf seiten des Z2-Nutzer war allerdings die Freisprechfunktion deutlich zu leise und auch über den Hörer war die Lautstärke nicht übermäßig hoch. Bei lauter Umgebung empfiehlt es sich daher das Headset zu nutzen.

Verbindungsmöglichkeiten: 

Feature

Ja Nein Funktion

HSPA

  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+    Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE   Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USBOTG   Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA   Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC   Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast   Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL   Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Slimport    X  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung    X Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X   4.0 LE
WLAN-Standards X   802.11 b/g/n

Das Z2 liefert alles was man an Leistung und Anschlüssen braucht, und noch ein bisschen mehr. Lediglich die Wärmeentwicklung fällt etwas negativ auf, bleibt insgesamt jedoch tolerierbar.

Wertung: 5/5

Kamera

Sowohl beim Xperia Z1 als auch beim Z1 Compact leistete die Kamera mit einem 20,7-Megapixel-Exmor-Sensor gute Arbeit. Auch beim Z2 macht sie keine Ausnahme. Wie bei fast allen Smartphone-Kameras spielen aber auch hier die Lichtverhältnisse eine große Rolle. Auffällig ist, dass bei Bewölkung im Freien der Kontrast sehr stark nachlässt. Bilder erscheinen dann teilweise wie mit einem dünnen Grau-Schleier überzogen. Bei guten Lichtverhältnissen können die Bilder hingegen voll überzeugen.

Sony Xperia Z2: Beispiel-Kamera-Bilder

Hier können die

 betrachtet werden

Positiv fiel der Blitz zur Aufhellung bei schwierigeren Lichtverhältnissen in Innenräumen auf: Er war auf den Bildern kaum als solcher zu erkennen – es kam weder zu verfälschten Farben noch zu überbelichteten oder zu dunklen Bereichen.

Die Kamera bietet eine Vielzahl von Modi und Einstellungsmöglichkeiten. Als Standard ist die „Überlegene Automatik“ – ein Name der viel verspricht – ausgewählt. Die Automatik nimmt je nach Lichtsituation die vermeintlich passenden Einstellungen vor. Ob sie allerdings wirklich überlegen ist, bleibt fraglich: Je nach Situation kann mit den manuellen Möglichkeiten ein besseres Ergebnis erzielen.

Screenshots vom Kamera-Menü des Sony Xperia Z2
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Kamera-Menüs des Xperia Z2

Auch um die Bildgröße oder verschiedene Szenen-Modi auszuwählen, muss der Nutzer als Modus „Manuell“ wählen. Voreingestellt ist eine Bildgröße von 8 Megapixeln. Bei den beiden möglichen höheren Auflösungen von 15,5 und 20,7 Megapixeln können keine Szenen-Modi mehr ausgewählt werden. Auch die überlegene Automatik funktioniert nicht mit höheren Auflösungen als 8 Megapixel.

Eine Besonderheit bietet die Kamera bei Video-Aufnahmen: Die können nämlich auch in 4K, also mit vierfacher Full-HD-Auflösung aufgenommen werden. Das nützt allerdings nur wenigen, denn wenn kein Fernseher mit entsprechender Auflösung zur Wiedergabe vorhanden ist, bringt auch die höhere Auflösung des Video-Materials wenig. Zudem werden die Dateien mehr als doppelt so groß wie vergleichbare Aufnahmen in Full-HD.

Die Kamera schießt gute Bilder, die allerdings bei bestimmten Lichtverhältnissen deutlich an Kontrast vermissen lassen. Die Kamera-App bietet zahlreiche Einstellungs- und Auswahlmöglichkeiten, die Menü-Gliederung ist allerdings ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Wertung: 4,5/5

Software und Multimedia

Als Betriebssystem setzt Sony – wie auf allen seinen Smartphones – Android ein. Das Z2 kommt mit der aktuellen Version 4.2.2. Diese wird mit Sonys Benutzer-Oberfläche versehen, die klar und aufgeräumt daher kommt.

Sony bietet eine ganze Reihe von Multimedia-Apps: Neben einer PlayStation- und einer PlayStation-Mobile-App, verbirgt sich hinter „What’s New“ ein Shop für Musik, Filme, Spiele und Apps. Das entsprechende Angebot von Google in Form von Play Music, Play Movies und Play Games ist natürlich auch vorinstalliert.

Sony Xperia Z2: UI-Screenshots

Zur Wiedergabe von Medieninhalten stellt Sony die bekannte Walkman-App und einen Video-Player zur Verfügung. Walkman bietet neben verschiedenen Möglichkeiten, die eigene Musiksammlung zu sortieren auch verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, um den Klang zu optimieren. Es empfiehlt sich die Option ClearAudio+ zu aktivieren, die zugleich eine kraftvollere und klarere Musikwiedergabe bringt. 

Screenshot von der Walkman-App des Sony Xperia Z2
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Walkman-App

Anders als die bisherigen Xperia-Z-Modelle kommt das Z2 mit Stereolautsprechern, die oben und unten am vorderen Gehäuserand sitzen – links und rechts, wenn man das Gerät im Querformat hält. Die doppelte Boxenausstattung macht sich bezahlt: Das Z2 klingt runder und ausgeglichener als viele andere Smartphones. An den Primus in Sachen Lautsprecherklang, das HTC One M8, kommt das Z2 jedoch nicht heran. Das HTC-Smartphone ist lauter, klarer und kann mit mehr Klangtiefe überzeugen.

Einen sehr guten Klang liefert das Headset (MDR-NC32E), das Sony dem Xperia Z2 beilegt. Die In-Ears bieten ein ausgewogenes Klangspektrum und ausreichendes Volumen. Werden sie als Headset zum Telefonieren genutzt sorgt ein zweites Mikrofon dafür, dass Hintergrundgeräusche herausgefiltert werden.

An Software bietet Sony alles, was man auf einem Smartphone benötigt, den Rest gibt es ohnehin im Play Store. Die internen Stereo-Lautsprecher können zwar nicht mit der Konkurrenz von HTC im One (M8) mithalten, liefern jedoch mehr als der Durchschnitt. Eine positive Überraschung ist das gute Headset.

Wertung: 5/5

Akku

Das Xperia Z2 ist ziemlich groß und das gilt zum Glück auch für den Akku. Er liefert 3.200 mAh und hält damit ziemliche lange durch: Nach einem 8-stündigen Testtag, der aus jeweils 30 Minuten Surfen, Spielen, Musik-Streaming, Video-Streaming und einem 30-minütigen Gespräch sowie einigen Downloads, Fotoaufnahmen und diversen Tests bestand, lag der Akkustand noch bei 49 Prozent. Über Nacht verlor es kaum Energie – lediglich ein Prozent blieb auf der Strecke. Noch 48 Prozent Restenergie nach 24 Stunden – das ist ein sehr guter Wert.

Zudem verfügt das Z2 über verschiedene Stromsparmodi, die die Akkulaufzeit zu Lasten der Bildschirmhelligkeit und Datenverbindungen im Hintergrund verlängern.

Sony Xperia Z2: Energie-Einstellungen
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Einergie-Einstellungen beim Xperia 2

Ein Arbeitstag bei intensiver Nutzung ist für das Z2 kein Problem. Achtet man etwas auf sein Nutzungsverhalten dürfte das Z2 auch zwei Tage durchhalten. Hier kann die volle Punktzahl vergeben werden.

Wertung: 5/5

Fazit

Das Sony Xperia Z2 leistet sich keine großen Schnitzer und kommt fast in allen Bereichen auf die volle Punktzahl. Besonders positiv fiel der ausdauernde Akku, beziehungsweise das gute Energie-Management auf. Auch das Display liefert Grund zur Freude. Die Kamera schießt gute Bilder; insbesondere bei schwierigeren Lichtverhältnissen, hätte man sich allerdings noch etwas mehr gewünscht.

Alles in Allem bietet das Z2 keine gravierenden, tatsächlich spürbaren Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger Z1. Das geringere Gewicht tut dem Z2 wirklich gut, denn beide Geräte fallen nicht gerade durch ihre Kompaktheit auf. Außerdem konnte Sony bei der Akku-Laufzeit zulegen. Einen positiven Unterschied machen auch die Stereo-Lautsprecher, für viele Nutzer dürfte das jedoch vernachlässigbar sein. Das Z2 ist ein wasserdichtes Smartphone mit Top-Ausstattung, das Z1 aber auch – immer noch.

Sony Xperia Z2 Testsiegel

Bildquelle: inside-digital.de

Pro:

  • Robuste Verarbeitung und wasserdichtes Gehäuse
  • Scharfes, farbintensives Display
  • Lange Akku-Laufzeit

Contra:

  • Recht groß durch Ränder ober- und unterhalb des Displays
  • Spürbare Wärmeentwicklung bei rechenintensiven Anwendungen

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Alternativen

Im Fazit wurde es bereits vorweg genommen: Das Xperia Z2 unterscheidet sich nicht gravierend von seinem Vorgänger dem Z1. Der Preis macht jedoch sehr wohl einen Unterschied: Das Z2 soll zum Start 679 Euro kosten – bei manchem Händler wird es auch für 599 Euro gelistet – das Xperia Z1 wird aber schon für rund 450 Euro angeboten und befindet sich noch voll auf der Höhe der Zeit. Wer also mit einem etwas höheren Gewicht und einem minimal kleineren Display (5 Zoll statt 5,2 Zoll) leben kann, der darf getrost etwas Geld sparen und beim Z1 zuschlagen.

Wer mehr Wert auf Leistung als auf ein wasserdichtes Gehäuse legt, der kann sich auch das LG G2 anschauen. Es ist bereits für gut 400 Euro in der 32-GB-Version zu haben, verfügt allerdings nicht über die Möglichkeit den Speicher per SD-Karte zu erweitern. zu seinen Stärken zählen eine lange Akkulaufzeit, ein schneller Prozessor und ein brillantes Display in einem verhältnismäßig kompaktem Gehäuse.

Die technischen Daten von Sony Xperia Z1, Xperia Z2 und dem LG G2 gibt es hier im direkten Vergleich.

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