Solide und unauffällig - aber mit Tücken

11 Minuten

Sony Xperia E3 im Test
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Verarbeitung und Design

Wie schon der Vorgänger Xperia E1 (das Xperia E2 ist in Deutschland nie erschienen) orientiert sich das Design des E3 grob an den schlichten Formen der Z-Serie. Vergleicht man es allerdings direkt mit dem Xperia Z3 Compact, wirkt es etwas grobschlächtig. Denn das Gehäuse ist ein ganzes Stück größer als bei Sonys kompaktem Topmodell, das Display ist gleichzeitig minimal kleiner.

Insbesondere die Ränder über- und unterhalb des Displays fallen ziemlich breit aus. Insgesamt lässt sich das Gerät mit seinen Maßen von 137,1 x 69,4 x 8,5 Millimeter und einem Gewicht von 143 Gramm jedoch noch ganz gut mit einer Hand bedienen.
Die Verarbeitung liegt auf einem für diese Preisklasse gutem Niveau. Spaltmaße sind kaum auszumachen und auch festes Zupacken entlockt dem Gehäuse kein Knarzen.

Sony Xperia E3: Hands-On-Bilder / Vergleich mit Z3 und Z3 Compact

Die rückseitige Abdeckung lässt sich vom Micro-USB-Port ausgehend leicht abnehmen und sitzt wieder angebracht fest und bündig auf dem Gehäuse. Die Bezeichnung Akkudeckel hat dieser Deckel aber nicht verdient, da unter ihm kein Akku, sondern lediglich die Steckplätze für Micro-SIM– und Micro-SD-Karte zum Vorschein kommen – ganz schön viel Deckel für zwei winzige Steckplätze.

Die Verarbeitung ist solide. Das Verhältnis von Display und Gehäuse könnte besser ausfallen, ist für diese Preisklasse aber auch nicht ungewöhnlich.

Wertung: 4/5

Display

Das Display misst 4,5 Zoll in der Diagonale und löst mit 480 x 854 Pixeln auf. Damit gehört das Display des E3 nicht zu den hochauflösenden Vertretern seiner Art. Das macht sich vor allem bei Schriften bemerkbar: Sie wirken unruhig, was das Lesen erschwert.
Farben wirken natürlich, könnten aber noch etwas brillanter dargestellt werden. Außerdem könnte der Kontrast etwas größer ausfallen.

Die automatische Helligkeitsregulierung arbeitet zuverlässig und kann manuell nachjustiert werden. Die maximale Helligkeit reicht auch bei hellem Umgebungslicht aus, um noch eine gute Ablesbarkeit zu gewährleisten.

In Sachen Blickwinkelstabilität kann das IPS-Display punkten: Ändert man den Blickwinkel, dunkelt es nur minimal ab. Auf die Farbdarstellung hat dies keinen besonders großen Einfluss.

Die Auflösung ist etwas grobkörnig, was beim Lesen kleinerer Schriften stört. In Sachen Farbdarstellung und Helligkeit macht es jedoch eine ordentliche Figur.

Wertung: 4/5

Ausstattung und Leistung

Das E3 ist mit einem Quad-Core-Prozessor ausgestattet, der auf 1,2 GHz getaktet ist. Der Arbeitsspeicher ist auf 1 GB

Sony Xperia E3: Speicherwarnung

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bemessen.

Im AnTuTu-Benchmark kommt das E3 auf 18.502 Punkte. Das ist ein mittelmäßiges Ergebnis. In der Bedienung macht sich der etwas behäbige Prozessor aber kaum negativ bemerkbar: Anwendungen laden zügig und auch der Wechsel zwischen verschiedenen Anwendungen gelingt in der Regel ohne größere Wartezeiten.

Ein großes Manko, und für einige dürfte dies ein Kriterium gegen die Kaufentscheidung sein, ist der kleine interne Speicher. Dieser beträgt 4GB, von diesen stehen noch 1,7 GB zur Verfügung, die jedoch teilweise vorinstallierten Anwendungen vorbehalten sind. So bleibt kaum Platz, um noch größere Apps zu installieren. Immerhin nehmen aufwendige Spiele gerne mal 1,5 GB in Anspruch. Zwar kann der Speicher durch eine Micro-SD-Karte (bis zu 32 GB) erweitert werden, was für Daten wie Bilder und Videos hilfreich ist. Allerdings lässt sich nicht jede App auf einer externen SD-Karte installieren oder auf diese verschieben. Der Nutzer ist hier also klar eingeschränkt und könnte sich schnell mit einer Warnmeldung, dass der Speicher knapp wird, konfrontiert sehen.

Schnelle mobile Datenverbindungen sind für das E3 kein Problem, es ist bereits mit LTE ausgestattet. Um dies nutzen zu können, benötigt der Nutzer allerdings einen entsprechenden Tarif.

Feature

Ja Nein Funktion

HSPA

  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+    Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE   Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USBOTG   Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA   Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC X   Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast   Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL   Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Slimport    X  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung    X Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X   4.0 
WLAN-Standards X   802.11 b/g/n

Der Prozessor ist nicht besonders schnell, reicht jedoch für eine flüssige Bedienung und die meisten Alltagsanwendungen aus. Der interne Speicher ist allerdings so knapp bemessen, dass es schnell zu Engpässen kommen kann – ärgerlich.

Wertung 3/5

Kamera

Die Haupt-Kamera liefert eine Auflösung von maximal 5 Megapixeln. Im Seitenverhältnis 16:9, das als Standard voreingestellt ist, werden die Bilder jedoch beschnitten und lösen nur noch mit 3,7 Megapixel auf. Diese recht niedrige Auflösung macht sich vor allem beim Betrachten auf größeren Bildschirmen bemerkbar. Auf dem 4,5-Zoll-Display des E3 wirken sie noch recht detailreich, auf dem PC-Monitor fällt die etwas grobe Auflösung hingegen auf. Zudem verschwimmen viele Details in einem Farbmatsch, der wohl auf die Rauschunterdrückung zurückzuführen ist.
Bei schlechten Lichtverhältnissen greift die Rauschunterdrückung ebenso stark ein. Das Ergebnis sind Bilder, die tatsächlich wenig Rauschen aufweisen, dafür jedoch auch wenige Details liefern und daher verwaschen und fast wie mit Ölfarbe gemalt wirken.

Sony Xperia E3:Kamera-Bilder

Das E3 verfügt auch über einen LED-Blitz, der ausreicht um nahegelegene Objekte einigermaßen auszuleuchten.
Das Kamera-Menü ist bereits von zahlreichen anderen Xperia-Modellen bekannt. Doch statt der „überlegenen Automatik“, die als Aufnahmemodus beispielsweise auf den Xperia-Z-Smartphones zu finden ist, kommt beim E3 eine Szenen-Automatik zum Einsatz, die je nach Lichtverhältnissen einen Szenenmodus auswählt.

Sony Xperia E3: Kameramenü
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Kameramenü

Die Kamera-App verfügt zudem über Effekte wie Filter, einen „Timeshift burst“, bei dem binnen kürzester Zeit 15 Bilder geschossen werden, von denen der Nutzer dann das beste auswählen kann, und einen AR-Effekt. Bei letzterem handelt es sich um eine „Augmented Reality“-Spielerei. Dabei werden 3D-Animationen wie Dinosaurier oder Fische ins Bild eingeblendet. Im Test funktionierte diese Funktion nur selten und stürzte sogar des Öfteren ab.

Die Bilder der E3-Kamera wirken leider überwiegend verwaschen und detailarm. Sie kommt zwar ganz gut mit Farben und verschiedenen Lichtverhältnissen zurecht, wirklich schöne Fotos entstehen dennoch nicht.

Wertung: 3/5

Software und Multimedia

Auf dem E3 kommt Android 4.4.2 zum Einsatz. Sony überzieht das Google-Betriebssystem mit seiner eigenen Benutzeroberfläche. Diese bietet zum Beispiel verschiedene Möglichkeiten, die App-Übersicht zu ordnen und zu durchsuchen. Insgesamt wirkt die Oberfläche aufgeräumt und greift nicht allzu stark in das Android-Design ein.

Sony verbindet seine Multimedia-Apps wie Walkman, Filme und Album mit eigenen Diensten. So ist die Walkman-App an Music-Unlimited gekoppelt, über das Lieder und Alben erstanden werden können, Filme bietet Zugriff auf Video Unlimited und die Bilder in der Album-App können über PlayMemories Online in einer Cloud gespeichert werden. Alle drei Services erfordern eine Anmeldung.

Sony Xperia E3: Benutzeroberfläche

Die Walkman-App liefert in der Bibliothek einen Überblick über die eigene Musiksammlung sortiert nach Titeln, Alben, Interpreten oder Ordnern. Die App bietet auch die direkte Möglichkeit das E3 als Medienserver, zu nutzen und Musik via DLNA im WLAN für andere Geräte zugänglich zu machen.

Die Klangqualität des verbauten Lautsprechers ist für ein Smartphone in Ordnung. Die Lautstärke ist recht hoch, allerdings fängt der Ton in den oberen Bereich auch an zu scheppern. Bässe und Tiefen sind kaum auszumachen, was für solch kleine Lautsprecher, wie sie in Smartphones verbaut werden nicht ungewöhnlich ist. Es empfiehlt sich in jedem Fall, die Option ClearAudio+ in der Walkman-App zu aktivieren, da man hierdurch einen merklich klareren Klang erreicht.

Einzelne Apps lassen sich durch einen Druck auf den Power-Button und gleichzeitiges Schütteln öffnen. Der Nutzer kann festlegen welche App damit aufgerufen werden soll, voreingestellt ist die Kamera-Anwendung.

Sony hält sich mit zu großen Engriffen in die Android-Oberfläche zurück. Die auf den Homescreens platzierten Widgets wirken aufdringlich, können jedoch problemlos entfernt werden.

Wertung 4/5

Akku

Der Akku liefert 2.330 mAh und soll laut Sony eine Gesprächszeit von 12 Stunden und 20 Minuten ermöglichen. Im Test wurde der Akku mit 30 Minuten Musik-Streaming, 30 Minuten Video-Streaming, 30 Minuten Surfen und 30 Minuten Spielen beansprucht. Hinzu kommen diverse Aufnahmen von Bildern, Benchmark-Test und Downloads. WLAN und Bluetooth waren durchgängig aktiviert.

Nach einem 8-stündigen Testtag und einer Nacht im Standby zeigte die Akkustandanzeige noch 49 Prozent. Das ist ein recht guter Wert.

Schade ist jedoch, dass das E3 nur über einen scheinbaren Akkudeckel verfügt und sich der Akku nicht tatsächlich wechseln lässt.

Wie die meisten Sony-Smartphones verfügt auch das E3 über Stromsparmodi. Im sogenannten Stamina-Modus werden Datenverbindungen per WLAN oder Mobilfunk abgeschaltet und laufende Anwendungen gestoppt. Sollen einzelne Anwendungen weiterlaufen, können diese auf einer Liste angegeben werden. Zudem wird im Stamina-Modus die Hardwareleistung gedrosselt, um eine längere Laufzeit zu erreichen.

Sinkt der Akkustand unter 20 Prozent kann auch der Akkuschonmodus automatisch zugeschaltet werden, der ebenfalls eine Reihe von Funktionen deaktiviert, um Energie zu sparen.

Der Akku hält ziemlich lange durch – ein normaler Arbeitstag mit dem Smartphone dürfte für die meisten Nutzer kein Problem darstellen. Wird es dennoch einmal knapp, helfen Stromsparmodi, um bis zur nächsten Steckdose über die Runden zu kommen.

Wertung: 4,5/5

Fazit

Das Xperia E3 ist ein solides Einsteiger-Smartphone, das bereits mit LTE daherkommt. Große Schnitzer leistet sich das Gerät keine. Es liefert allerdings auch keine wirklichen Highlights, sieht man einmal von LTE ab.

Auf fast allen Gebieten liefert das E3 gute Durchschnittswerte und zeigt sich alltagstauglich zum moderaten Preis.
Für den Nutzer könnte allerdings der kleine interne Speicher zur Einschränkung werden. Die maximal verfügbaren 1,7 GB können schnell aufgebraucht sein, wenn beispielsweise größere Spiele und Apps installiert werden, die nicht auf externe Micro-SD-Karten verschoben werden können. Leider ist dieses Problem in der Einstiegsklasse bei Geräten unter 200 Euro weit verbreitet.

Auch die Kamera ist nicht wirklich ein Kaufargument. Die Auflösung ist mit 5 beziehungsweise 3,7 Megapixeln im Format 16:9 nicht besonders hoch, zu allem Überfluss gehen auch noch Details durch die starke Rauschunterdrückung verloren.

Wenig falsch macht Sony beim Akku, er hält recht lange durch und wird durch Stromsparfunktionen unterstützt. Allerdings wäre es noch besser gewesen, wenn man ihn auch tauschen können.

Sony Xperia E3 Testsiegel

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Pro:

  • LTE
  • Gute Verarbeitung

Contra:

  • Zu kleiner interner Speicher
  • Detailarme Kamerabilder

Alternativen

Wer auf LTE verzichten kann, ist mit der 2. Generation des Motorola Moto G gut beraten. Es kostet rund 200 Euro, bietet eine wesentlich bessere Kamera, einen größeren internen Speicher und ein höher auflösendes Display.

LG hat hingegen hat das G2 Mini im Angebot. Es ist für knapp unter 200 Euro zu haben hat LTE mit an Bord und das Display löst bei gleicher Größe etwas höher auf als das des Xperia E3.

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