Erfrischend anders: Der krumme Alleskönner

18 Minuten

Galaxy Note Edge
Bildquelle: inside-digital.de

Verarbeitung und Design

Das Galaxy Note Edge liegt im Test in der Premium Edition vor und unterscheidet sich von seinem Bruder Galaxy Note 4 zwar grundsätzlich wenig, jedoch macht das gebogene Display am rechten Rand einige Anpassungen nötig. So verlagert Samsung den On/Off-Button von der rechten Seite in den oberen Rahmen. Dafür wurde dort das Infrarot-Modul versetzt, um dem hochgelegten Knöpfchen etwas Platz zu machen. Der Hauptunterschied zeigt sich allerdings beim Blick auf das an der rechten Seite über den Rahmen gekrümmte Display. Das schmiegt sich organisch um den Rand und endet nicht ganz am Rücken des Smartphones. Ein schmaler Rahmen inklusive chromfarbener Umrandung fasst das Display ein.

Zur Premium-Edition gehören neben einer schicken und ausladenden Verpackung noch einige Gimmicks wie das beigelegte Reinigungstuch und eine dazugelegte Micro-SIM-Karte mit 64 GB Kapazität. Außerdem dabei: ein Cover zum Aufstecken, das auch als Ersatz für den Rückdeckel dient. Mit dem Flip-Wallet wird das Display nicht ganz bedeckt und das gesamte Gerät wird etwas wuchtiger. Der gebogene Teil des Displays bleibt frei und kann mit verschieden designten Uhren oder Informationsbalken belegt werden, die sich beim Druck auf den Power-Button, bei eingehenden Mails oder anderen Nachrichten aktivieren. Damit muss nicht immer das gesamte Display erleuchtet sein, nur weil die Uhrzeit abgelesen wird oder eine Email eingegangen ist. Mit dem Flip Wallet wird das Phablet allerdings etwas schwer und kann nicht mehr mit den 174 g punkten, sondern wiegt stolze 224 g. Auch bei der Dicke legt das Note Edge noch einmal ordentlich zu und kann die gut 10 mm inklusive Kameramodul nicht mehr aufbieten. Mit dem Flip Wallet entsteht ein knapp 14,5 mm dicker Brocken, der so gar nicht mehr dem sonst richtig guten Design entspricht.

Neben den Neuerungen im Outfit präsentiert sich das Note Edge wie schon das Note 4 als hervorragend verarbeitet und schick gestaltet. Der Metallrahmen steht dem Phablet mit seinem 5,6 Zoll großen Display gut zu Gesicht und wertet es gewaltig auf. Der Rückdeckel ist wie von Samsung gewohnt ein dünnes Plastikkärtchen, das wenig vertrauenerweckend daherkommt; Es ist allerdings stabiler, als man vermutet. Die Flip-Wallet hat dagegen eine sehr feine Haptik. Sie bietet einen festen Grip und wirkt, trotz Kunstleder und etwas steifem Scharnier, hochwertig verarbeitet. Beide möglichen Rückdeckel krachen ordentlich beim Anbringen beziehungsweise Abnehmen vom Smartphone, sitzen aber anstandslos und sicher.

Ein kleiner Kritikpunkt wird beim Handling mit dem Note Edge dann doch offensichtlich: Sein Bruder Note 4 liegt aufgrund der geraden rechten Gehäusekante etwas sicherer in der Hand und ist wegen der geringeren Breite auch etwas besser zu steuern.

Das Design des Galaxy Note Edge bindet das gekrümmte Display gut in die Gesamtoptik ein und auch der Rest des Phablets kann dank Metallrahmen und guter Display-zu-Gesamtfläche-Proportion überzeugen. Die Verarbeitung des Galaxy Note Edge ist über jeden Zweifel erhaben, weshalb es in dieser Test-Kategorie nichts zu meckern gibt. Einzig das Flip-Wallet, das dem Note Edge aller schlanken Eleganz beraubt, was aber nicht in die Wertung einfließt, da es ein Gimmick ist und nicht zwingend angebracht werden muss.

Wertung: 5/5

Display

Das besondere am Galaxy Note Edge ist sein Display, das allerdings eigentlich aus zwei Displays besteht. Zum einen der Hauptscreen mit Quad-HD-Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel und zum anderen das gekrümmte Zusatzdisplay, das mit 1.440 x 160 Pixeln auflöst. Dass Samsung Displays herstellen kann, ist hinreichend bekannt und bestätigt sich beim Blick auf das Super AMOLED mal wieder. Die Farben sind toll, allerdings auch wirklich kräftig und zum Teil unnatürlich. Gut, dass es die Möglichkeit gibt, die Farben anzupassen und etwas zurückzudrehen.

Die Schärfe ist über jeden Zweifel erhaben und auch die Touch-Bedienung läuft flüssig und mit guter Reaktionszeit. Auf dem zweiten Display werden vor allem Schnellzugriffe und Bedienelemente dargestellt, was zum einen eine Erleichterung darstellt, zum anderen auch ganz praktische Vorteile in manchen Funktionen nach sich zieht. So wird beim Fotografieren das Bild nicht von Steuerelementen bedeckt und die Steuerung läuft über das Hilfsdisplay, während der Kontrollbildschirm frei bleibt. Man könnte meinen, dass das gekrümmte Display, mit dem der Handballen der rechten Hand fast immer in Berührung kommt, darauf reagiert. Allerdings muss eine Fehlbedienung schon fahrlässig herbeigeführt werden. Hier hat Samsung die Steuerung gut gelöst und die Befürchtungen treten nicht ein.

Galaxy Note Edge
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In Sachen Spiegelungen, Blickwinkelstabilität und Helligkeitsanpassung kann das Display ebenfalls voll überzeugen. Es kann fast aus jeder Position abgelesen werden und wird auch bei starker Sonneneinstrahlung noch nicht zum Spiegel. Die Anpassung der Helligkeit funktioniert von dunkler Umgebung in hellere Gefilden sehr flott, lässt sich umgekehrt allerdings ein wenig Zeit, was jedoch praktisch ist, da hier die bessere Ablesbarkeit den Vorrang vor der Schonung des Akkus erfährt.

Samsung Galaxy Note Edge
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Im Test konnte das Display des Galaxy Note Edge den Farbraum sehr gut abbilden und besitzt nicht den Grün-Ausschlag anderer AMOLED-Displays

Beim Display kann wenig Kritik geübt werden und es gibt ein dickes Extra-Lob für die gute Einbindung des Zusatz-Displays. Der krumme Streifen am Rand stört nie und erleichtert die Bedienung. Deshalb kann es für das Display nur die volle Punktzahl geben.

Wertung 5/5

Ausstattung und Leistung

Das Galaxy Note Edge wird von Samsung mit feinster Prozessor-Technik von Qualcomm ausgeliefert und bekommt einen 3 GB großen Arbeitsspeicher spendiert. Der Vierkerner taktet dabei mit 2,7 Ghz und greift auf 32 GB Hauptspeicher zu. Nach Abzug des Betriebssystems und der Benutzeroberfläche TouchWiz, mit der Samsung alle Smartphones überzieht, bleiben noch gut 24 GB zur freien Verfügung. Knapp 8 GB belegter Speicher ist allerdings eine echte Ansage und wenig erstrebenswert.

Dafür rennt das Smartphone durch die Menüs und Untermenüs ohne den kleinsten Ruckler. Nie wird gezögert oder auf eine Funktion gewartet. Auch im Testspiel Real Racing 3 wird im Spielverlauf keine Sekunde mit Warten vergeudet. Das Note Edge kommt zwar nicht an die fantastischen Benchmarktestwerte des iPhone 6 Plus heran, jedoch sind erstens gut 46.000 Punkte kein schlechter Wert und zweitens Benchmarktests nicht immer so genau wie sie es vermuten lassen. Eine Kaufentscheidung sollte in keinem Fall alleine durch solche Tests entstehen.

Galaxy Note Edge
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Die Ausstattung kann ebenfalls in allen Belangen überzeugen und bietet fast alles, was das Herz begehrt. So sind MHL, NFC, WLAN mit 2,4 und 5 Ghz die neueste Bluetooth-Variante V4.1 und USB ONG im Paket enthalten. Was etwas stört ist, dass sich MHL nicht mit allen MHL-Adaptern realisieren lässt, was allerdings ein generelles Problem bei Samsung darstellt, da die Koreaner sich nicht an den Standard halten. Daneben fehlt in der Liste der Ausstattung DLNA, was etwas verwundern kann, weil Samsungs Fernseher und auch das vermeintliche Vorgängermodell der neuen Note-Generation, das Note 3, noch DLNA-zertifiziert sind.

Verbindungsmöglichkeiten des Samsung Galaxy Note Edge:

Feature

Ja Nein Funktion

HSPA

X   Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ X   Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
LTE X   Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s
USB-OTG X   Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA   Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC X   Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast X   Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL X   Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung X   Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X   4.1
WLAN-Standards X   802.11 a/b/g/n/ac 2.4G+5GHz, VHT80 MIMO

Ein Bonus in der Ausstattungsliste ist der Stylus, mit dem die Steuerung und Notizen flott und nach kurzer Eingewöhnungszeit wie selbstverständlich von der Hand gehen. Mit verschiedenen Wechselspitzen lässt sich das Gefühl beim Tippen und Notieren noch an den individuellen Geschmack anpassen und damit rundet Samsung das Angebot gut ab.

Die Gesprächsqualität beim Note Edge bewegt sich auf gutem Niveau. Allerdings könnte der Lautsprecher für die Freisprechfunktion mit dem Flip Wallet etwas lauter sein. Gerade im Auto oder bei Telefonkonferenzen kann das zum Problem werden, da dann durch die höhere Umgebungslautstärke das Gespräch überdeckt werden könnte. Beim Gesprächspartner kam das gesprochene Wort gut an und das Note Edge kann im Normalbetrieb, aber auch mit eingeschalteter Freisprecheinrichtung überzeugen.

Bei Ausstattung und Leistung macht dem Note Edge niemand etwas vor. Wer ein schnelles und vollumfänglich ausgestattetes Smartphone besitzen möchte, kommt um einen Blick auf das Edge nicht herum. Das fehlende DLNA-Zertifikat wird dabei durch den Stylus und die sonst komplette Ausstattung wieder wettgemacht und ein Punktabzug verhindert.

Wertung 5/5

Kamera

Samsung stattet das Galaxy Note Edge mit zwei Kameras aus und bindet in die Rückseite eine Aufhell-LED ein. Sie hat beim Kameratest überrascht, da sie eines der besten Indoor-Ergebnisse einer Smartphonekamera ermöglicht.

Der Sensor der Hauptkamera löst mit 16 Megapixel auf und besitzt einen Autofokus. Bei Tageslicht und guten Lichtverhältnissen kann sie eine stabile Leistung abrufen und überzeugt mit kräftigen Farben und gutem Kontrast. Sie neigt jedoch etwas zum Überlichten. Gerade bei grauem Himmel mit geringen Farbunterschieden arbeitet sie die Details und verschiedenen Farben nur eingeschränkt heraus. Wenn die Farben kräftiger und die Unterschiede größer werden, zeigt sie schon eher, was sie kann und kann im Innenraum und bei genügend Licht noch gute Leistungen abliefern.

Samsung Galaxy Note Edge

Bei schlechtem Licht oder gar mit der LED im Einsatz beweist sie jedoch, wie scharf sie zeichnen kann und dass ein Blitz auch in einem Smartphone zur Verbesserung der Bildqualität eingesetzt werden kann. Gerade die Schärfe am Rand der Testtafel ist beeindruckend und spricht für eine gute Objektivqualität.

Die Kamera des Note Edge wirkt auf den ersten Blick etwas langweilig und wenig besonders. Sie präsentiert auch ein paar kleine Schwächen wie überzeichnete Weißflächen im Himmel. Die Leistung bei schlechtem Licht im Innenraum und mit LED ist dann jedoch schon erheblich besser als die vieler Konkurrenten und eine besondere Erwähnung wert. Der Kamera fehlt trotzdem etwas der Wow-Effekt und im Zusammenwirken mit den kleineren Haken setzt es hier einen Abzug von einem halben Stern.

Wertung 4,5/5

Software und Multimedia

Samsung lädt wie gewöhnlich in der Spitzenklasse die neueste Version des Betriebssystems Android auf sein Smartphone und überzieht sie mit seiner hauseigenen Benutzeroberfläche TouchWiz. Ein häufiger Kritikpunkt bei den Geräten aus Korea ist der überbordende Umfang an Bloatware und eine Menüstruktur für Fans der Chaostheorie. Hier macht auch das Note Edge keine Ausnahme und ist mit Software vollgepackt bis unters Dach. Auf der einen Seite kann man sich über den Funktionsumfang freuen und mit dem Softwarepaket kann der Play Store auch vorerst in der Ecke verstauben. Auf der anderen Seite sind viele der aufgespielten Apps und Helferlein unnötig oder besitzen ähnliche Funktionen. Dadurch geht Speicherplatz verloren, den viele Anwender für eine erhöhte Individualisierung vermissen könnten.

Die Einbindung des zusätzlichen Displays ist hingegen softwareseitig sehr gut gelungen und mit der Benachrichtigungen, die bei geschlossenem Flip Wallet angezeigt werden, spart man sich oft die Aktivierung des Hauptdisplays. Eine Voransicht des Inhalts ist allerdings nicht möglich. Auch der Schnellzugriff auf Stoppuhr, Taschenlampe, Lineal und Sprachmemo ist vom gekrümmten Display aus möglich und funktioniert nach Aktivierung über den Power-Button flott.

Samsung Galaxy Note Edge

Die Multimedialeistungen sind zwiegespalten. Einerseits kann der Sound der beigelegten Kopfhörer zusammen mit dem Galaxy Note Edge voll überzeugen. Sie spielen klar, können die leise wie auch die laute Gangart und müssen sich auch bei Details in den Höhen und den Tiefen nicht verstecken. Andererseits ist der Lautsprecher, wie schon bei der Gesprächsqualität moniert, recht leise und kann auch klanglich nicht überzeugen. Im direkten Vergleich zum Lautsprecherspezialisten HTC Desire Eye wird klar wie schwach das Note Edge hier agiert: kein Druck, wenig Details und ohne hörbare Bässe geht der kleine Lautsprecher zu Werke und macht keinen Spaß. Mit den Referenzkopfhörern sieht die Audiowelt schon wieder freundlicher aus, obwohl der Klinkenausgang etwas zu wenig Leistung bietet um bis in die Höhen auch noch kontrolliert spielen zu können.

Licht und Schatten liegen bei Software und Multimedia beim Note Edge sehr nahe beieinander. Der Lautsprecher ist eine mittelschwere Katastrophe und die Fülle an Software verhindert eine schnelle Eingewöhnung und eine übersichtliche Steuerung. Richtig auftrumpfen kann Samsung aber bei der Integration des gekrümmten Bildschirms und den mitgelieferten Kopfhörern. Alles in allem ein guter, jedoch nicht perfekter Auftritt.

Wertung 4/5

Akku

Der Akku des Note Edge besitzt eine Kapazität von 3.000 mAh und soll laut Samsung für neun Stunden Internetaktivität oder bis zu zwölf Stunden Video-Wiedergabe gut sein. Im Mischbetrieb des standardisierten inside-digital.de-Tests kann das Smartphone von Samsung nach acht Stunden intensiver Nutzung noch 66 Prozent aufweisen. Somit gehört der Akku zu den bislang besten, die die Redaktion bislang getestet hat. Zum Testparcours gehören neben jeweils 30 Minuten Telefonieren, Spielen, Videostream sowie Internetradio auch ein Benchmarktest von Antutu. All das saugt kräftig am Energiespeicher, der allerdings standhaft bleibt. Das iPhone 6 Plus, Hauptkonkurrent des Note Edge, behielt sich beispielsweise nach acht Stunden Test noch 51 Prozent des Energiereservoirs.

Akkulaufzeit Samsung Galaxy Note Edge
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Nach einer Standby-Zeit von 16 Stunden wurde der Akku noch einmal um 25 Prozent geschwächt, was ein fast schon inakzeptabler Wert ist. Gerade ohne Displayaktivität sollte das Smartphone sparsamer sein und auch mal ein Vergessen des Ladens über Nacht verzeihen können.

Der Akku-Test wurde mit und ohne dem Flip-Cover durchgeführt, das in der Premium-Edition beiliegt. Die Testergebnisse schwanken dabei extrem. Mit Flip-Cover verbrauchte das Galaxy Note Edge signifikant mehr Strom und kam auf ein Mischbetrieb-Ergebnis von 38 Prozent Restenergie nach acht Stunden und einen inakzeptablen Wert von 8 Prozent nach einer zusätzlichen Standby-Zeit von 16 Stunden. Im Test werden jedoch die Werte mit dem normalen Cover zugrunde gelegt.

[Update 26. Januar]

Auch auf wiederholte Nachfrage von der Redaktion von inside-digital.de und nach Einschicken des Testgeräts inklusive Flipcover, liegt nach nunmehr knapp zwei Monaten keine verbindliche Aussage von Samsung darüber vor, ob das Flip-Cover einen Produktionsfehler aufweist oder ob die sehr schlechten Testergebnisse mit dem Klappcover allfällig auf etwas anderes zurückzuführen sind. Deshalb muss man davon ausgehen, dass es sich hierbei um eine Fehlkonstruktion oder einen Fehler in der Produktion handelt.

[Update 6. Februar]

Samsung konnte nach eigener Aussage, am eingeschickten Testgerät keine Mängel feststellen. Eine Erklärung hat man beim koreanische Hersteller trotzdem parat: So schaltet sich das seitliche Display bei Nutzung mit dem Flip-Cover nicht ganz ab, wenn darauf noch eine Funktion aktiv ist, sondern dimmt sich nur herab. Dadurch komme ein erhöhter Stromverbrauch zustande. Um das zu verhindern, muss trotz Flip-Cover das Display am Power-Button extra abgeschaltet werden.

Die Funktion ist allerdings so gewollt und stellt für Samsung kein Problem dar. Somit wird es auch kein Update geben, um das Abdimmen zu verhindern und das Display direkt auszuschalten.

Der Stromverbrauch im herkömmlichen Betrieb ohne Flip-Cover stellte sich als geringer heraus, war jedoch im Standby ebenfalls unbefriedigend. Der Grund dafür ist ebenfalls im seitlichen Display zu suchen. So laufen Funktionen, die auf dem seitlichen Display dargestellt waren auch bei abgeschalteten Display weiter. Hier dimmt das krumme Zusatz-Display nicht runter, sondern erlischt mit dem Hauptdisplay.

Insgesamt geht die Akku-Performance in Anbetracht der Displayfläche mehr als in Ordnung. Im Vergleich zur Konkurrenz schwächelt die Batterie aber im Standby-Betrieb, was zu einem Abzug von einem Stern führt. Hier sollte Samsung mittels Update – wenn möglich – nachbessern. Mit eingeschalteten Stromspar-Modi wird sich die Leistung wahrscheinlich noch etwas besser präsentieren und man kann locker einen Tag mit dem Phablet arbeiten.

Wertung 4/5

Fazit

Das Samsung Galaxy Note Edge ist durch sein gekrümmtes Display ein einzigartiges Handy und nebenbei auch noch ein Spitzenklasse-Gerät ohne große Schwächen. Ein paar kleine Unzulänglichkeiten wie der quäkende Lautsprecher oder die vollgestopfte Benutzeroberfläche sind zwar ärgerlich, aber, in Anbetracht der Fülle an Ausstattung, dem hervorragenden Display und dessen gekrümmten Nebenmann und dem edlen und gut verarbeitetem Gehäuse, verzeiht man sie gerne. Mit dem Note Edge hat Samsung eine Innovation in den Smartphone-Markt gebracht und sie auch noch in ein hervorragendes Handy integriert. Dabei stellt das seitliche Display einen Mehrwert dar und ist nicht nur ein Gimmick oder ein angeflanschter Verkaufsgrund um ein durchschnittliches Smartphone aufzuwerten, sondern macht ein sehr gutes Smartphone noch besser.

Testsiegel Samsung Galaxy Note Edge

Pro

  • tolle Verarbeitung
  • krummes Display gut eingebunden
  • sehr gutes Gesamtpaket

Contra

  • bisher nur als Premium Edition erhältlich
  • deftiger Preis
  • schwacher Lautsprecher

Preis-Leistung

Das Samsung Galaxy Note Edge gibt es bisher nur als Premium Edition in Deutschland zu kaufen. Damit geht ein recht strammer Preis von 899 Euro einher. Zum Phablet gibt es in dieser Version allerdings das Flip Wallet, welches einen Standardpreis von knapp 30 Euro innehat und eine 64 GB große Micro-SD-Karte mit einem Wert von circa 50 Euro dazu. Beides eingerechnet landet man bei einem Preis von rund 820 Euro für das Note Edge. Da auch bei Samsung Deutschland noch kein Preis für das Standard-Gerät bekannt ist, kann hier nur der Premium-Edition-Preis zugrunde gelegt werden.

Mit knapp 900 Euro liegt das Note Edge im absoluten Spitzenklasse-Bereich und bringt auch dementsprechende Leistung und Ausstattung mit. Der Preis ist somit gerechtfertigt, obwohl es ähnliche Geräte auch für einen geringeren finanziellen Aufwand gibt. Das Note Edge legt aber bei Funktionsumfang, Ausstattung und Gesamtperformance noch eine Schippe drauf und bietet mit dem Stylus und einem gekrümmten Zusatzdisplay, Alleinstellungsmerkmale, die so kein anderes Modell zu bieten hat.

Alternativen

Als Alternativen für das Note Edge kommen nur wenige Modelle in Frage. Wer ein gekrümmtes Zusatzdisplay möchte, wird komplett enttäuscht und muss beim Note Edge bleiben. Wer darauf verzichten kann und ein Phablet mit Stiftbedienung sein Eigen nennen möchte, kommt an Samsung allerdings kaum vorbei: Mit der Note-Reihe besetzt Samsung eine Nische und setzt in ihr den Standard. So sind das Note 4 und das Note 3 die naheliegenden Alternativen, die für rund 770 Euro beziehungsweise für 450 Euro zu haben sind.

Wer auf den Eingabestift nicht verzichten will, aber kein kleines Vermögen bereit ist auszugeben, der kann sich bei Alcatel umschauen: Das One Touch Hero besitzt ein 6-Zoll-Display und wurde wie das Note Edge in diesem Jahr vorgestellt. Mit einem Preis von knapp 400 Euro liegt es allerdings noch nicht einmal auf dem Niveau des Vorgängers Note 3.

Eine andere Alternative könnte auch das Fonepad Note 6 sein: Das Asus-Gerät mit SIM-Karten-Slot kommt ebenfalls mit Stift-Steuerung und einem großen Display daher und kann nichts ganz so toll wie das Note Edge. Im Test bei inside-digital.de konnte es dementsprechend gute, aber nicht überragende 4/5 Sterne absahnen und kostet zur Zeit vergleichsweise günstige 200 Euro

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