Im Test: Sony Xperia E1/ E1 Dual [mit Video]

9 Minuten

Sony Xperia E1 im Test
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Verarbeitung und Design

Auf den ersten (flüchtigen) Blick ähnelt das E1 in seinem Design Sony-Top-Geräten wie dem Xperia Z2 oder dem Z1 Compact. Die Designlinie des Vorgängers Xperia E lehnte sich hingegen noch an das frühere Xperia-Design an. Vor allem die farblich abgesetzten Seiten des E1 erinnern an Xperia Z1 und Co. Spätestens jedoch wenn man das E1 in die Hand nimmt, wird klar, warum zwischen ihm und beispielsweise dem Z1 Compact ein Preisunterschied von mehr als 300 Euro liegt: Das Z1 Compact fühlt sich massiv, robust und hochwertig an, das Xperia E1 nicht.

Rahmen, Seiten und Rückseite sind aus einem Kunststoff gefertigt, der alles andere als hochwertig wirkt. Viel mehr kann man allerdings bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 140 Euro beziehungsweise 150 Euro für die Dual-SIM-Version kaum erwarten.

Sony Xperia E1 / E1 Dual: Hands-On-Bilder

Die Rückseite ist abnehmbar und verdeckt den austauschbaren Akku, ein beziehungsweise zwei Steckplätze für SIM-Karten im Standard-Format und einen Steckplatz für eine Micro-SD-Karte. Der Akkudeckel sitzt sehr fest. Allerdings schließt er nicht durchgängig hundertprozentig mit dem restlichen Gehäuse ab. Vereinzelt lassen sich kleinere Spaltmaße ausmachen.

Mit einer Größe von 118 x 62,4 x 12 Millimeter und einem Gewicht von 121 Gramm liegt das E1 recht angenehm in der Hand. Hinsichtlich des Trends zu flacheren Smartphones wirkt das E1 jedoch etwas dick.

Grobe Fehler leistet sich Sony bei der Verarbeitung nicht, jedoch könnte die Haptik auch bei einem Preis unter 150 Euro etwas besser ausfallen.

Wertung: 4/5

Display

Das Display des E1 misst 4 Zoll in der Diagonale und liefert eine Auflösung von 480 x 800 Pixeln. Die gleichen Eckdaten fanden sich schon vor vier Jahren in Samsungs Galaxy S. Damit kommt das E1 auf eine Pixeldichte von 240 ppi. Einzelne Pixel sind bei genauer Betrachtung durchaus zu erkennen und kleinere Schriften wirken leicht ausgefranst. Alles in Allem lässt sich mit der Auflösung jedoch noch leben.

Farben stellt das Display etwas blass dar und der Kontrast könnte stärker sein. Wirklich ärgerlich ist jedoch die geringe Blickwinkelstabilität: Wenn man das Gerät hochkant hält und das Display leicht nach vorne kippt, wird die Anzeige sofort merklich dunkler. Die optimale Anzeige wird erst erreicht, wenn man das Gerät leicht nach hinten kippt. Das fällt auch auf, wenn man das E1 waagerecht hält. Je nachdem welche Seite oben ist, wird die optimale Anzeige nur bei einer leichten Drehung nach links oder rechts erreicht.

Sony Xperia E1: Display
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Display aus verschiedenen Blickwinkeln

Die Display-Helligkeit kann automatisch geregelt oder per Hand eingestellt werden. Die Helligkeit reicht aus, um das Display im Freien abzulesen, an sonnigen Tagen ist dies jedoch kaum noch möglich.

Auch wenn die Anzeige nicht mit HD-Displays mithalten kann, fällt die recht geringe Auflösung kaum negativ auf. Ärgerlicher ist da schon die schlechte Blickwinkel-Stabilität, die zu Tage tritt wenn man das Gerät leicht nach vorne kippt.

Wertung 3,5 / 5

Ausstattung

Im Xperia E1 ist ein Dual-Core-Prozessor von Qualcomm für die Rechenleistung verantwortlich. Er ist auf 1.2 GHz getaktet. Das reicht für eine flüssige Bedienung und weniger aufwendige Apps. Hin und wieder nimmt sich das E1 etwas mehr Zeit, um eine App zu starten oder zwischen verschiedenen Anwendungen zu wechseln. Bei aufwendigeren Spielen kann sich der relativ geringe Arbeitsspeicher von 512 MB bemerkbar machen. Im AnTuTu-Benchmark kommt das E1 auf eine Punktzahl von 12.770 und liegt damit etwas vor dem Samsung Galaxy S2.

Der interne Speicher ist mit 4 GB (leider in dieser Preisklasse nicht unüblich) äußerst knapp bemessen. Sind nach dem ersten Start alle Updates und Aktualisierungen installiert, stehen dem Nutzer hiervon nur noch 1,34 GB zur Verfügung. Große Apps, beispielsweise Spiele wie „Injustice: Gods Among US“ (1,14 GB), können gar nicht erst installiert werden; da hilft auch die Erweiterungsmöglichkeit per Micro-SD-Karte wenig. Besonders ärgerlich: Nach dem fehlgeschlagenen Versuch, das Spiel zu installieren, belegten die Spieldateien offenbar immer noch Speicherplatz und ließen sich nicht mehr entfernen. Hilfe brachte nur ein vollständiger Reset des Systems.

Die Sprachqualität des Xperia E1 ist gut. Sowohl auf Seiten des Nutzers als auch des Gesprächspartners wurde Sprache klar und deutlich wiedergegeben. Auch im Freisprechbetrieb macht das E1 mit seinem lauten Lautsprecher eine gute Figur.

Das Sony Xperia E1 wird auch als Dual-SIM-Version angeboten. Mit rund 150 Euro liegt die unverbindliche Preisempfehlung hierfür zehn Euro höher als für die Single-SIM-Variante. Beide SIM-Karten können zum Telefonieren benutzt werden, Datendienste laufen über eine der beiden SIM-Karten, die der Nutzer festlegen kann.

Verbindungsmöglichkeiten:

Feature Ja Nein Funktion
HSPA X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE X Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USBOTG  X Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA X Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC  X Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast X Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL X Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Slimport  X Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung  X Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X 4.0
WLAN-Standards X 802.11 b/g/n


Der Dual-Core-Prozessor des E1 ist schnell genug um alltägliche Anwendungen zu meistern und ermöglicht eine weitgehend flüssige Bedienung. Ärgerlich ist der kleine interne Speicher.

Wertung: 3/5

Kamera

Die Kamera des Xperia E1 liefert 3 Megapixel. Das ist das Minimum, das eine Smartphone-Kamera heutzutage an Auflösung bietet. Entsprechend grobkörnig und detailarm fallen auch die Bilder aus. Eine weitere Schwäche der Kamera ist der geringe Dynamikumfang: Helle Bereiche erscheinen schnell überbelichtet – auch in normalen Lichtsituationen.

Zudem ist es mit dem E1 nicht möglich den Fokus manuell zu setzen. Auch wenn er in der Bildmitte angezeigt wird, sitzt der tatsächliche Schärfepunkt oft an einer anderen Stelle. Insbesondere bei Nahaufnahmen wird es so zur Glückssache, ob ein Bild an der richtigen Stelle scharf ist.

Sony Xperia E1 / E1 Dual: Beispielbilder

Die Kamera ist mit einer automatischen Szenenauswahl ausgestattet, die standardmäßig aktiviert ist. Das bedeutet, dass die Kamera je nach Lichtsituation den passenden Szenenmodus für die Aufnahme auswählt. Auf die einzelnen Szenenmodi kann im manuellen Modus zugegriffen werden. In diesem Modus können auch die Belichtung und verschiedene Weißabgleich-Einstellungen gewählt werden.

Sony Xperia E1: Kamera-Optionen
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Kamera-Einstellungen des Sony Xperia E1

Mit ihrer Video-Funktion kann die E1-Kamera auch nicht überzeugen: Die Auflösung ist mit maximal 800 x 600 Bildpunkten ziemlich gering. Zudem stockt die Tonaufnahme fortwährend.

Sony hat ein paar gute Kamera-Smartphones im Angebot; das Xperia E1 gehört nicht dazu. Sony beschränkt sich hier auf die Minimalausstattung und das sieht man auch den Bildern an. Auch im Einsteiger-Segment gibt es bessere Kameras.

Wertung: 2,5/5

Software und Multimedia

Als Betriebssystem kommt auf dem Xperia E1 Android in der Version 4.3, auch Jelly Bean genannt, zum Einsatz. Sony stattet das Smartphone zudem mit einer eigenen Benutzeroberfläche aus, die allerdings recht nah an Googles Original-Android gehalten ist. Eine Besonderheit der Sony-Oberfläche sind verschiedene Einstellungen und Anzeige-Optionen in der App-Übersicht. Diese werden angezeigt, wenn ganz nach links gescrollt wird.

Als Musik-Player bietet Sony seine Walkman-App auf dem Xperia E1 an. Mit einer eigenen Walkman-Taste, die am Kopf des Smartphones sitzt, kann die Walkman-App aus dem Standby gestartet werden. Der Player wird dann als Widget auf dem Sperrbildschirm angezeigt. Schüttelt man das E1, während man die Walkman-Taste gedrückt hält, spielt die App ein zufallig ausgewähltes Lied ab.

Sony Xperia E1 / E1 Dual: Nutzeroberfläche und Musik-Player

Sony bewirbt das E1 mit seinem besonders lauten Lautsprecher, der bis zu 100 dB bringen soll. Tatsächlich ist das E1 für ein Smartphone recht laut, die Klangqualität lässt jedoch einiges zu wünschen übrig. Bei hoher Lautstärke neigt der Lautsprecher dazu zu übersteuern und zu scheppern. Tiefen und Bässe werden kaum wiedergegeben.

Sony legt dem E1 auch ein Headset bei, was bei günstigeren Smartphones nicht immer der Fall ist. Auch hierbei hat man sich für ein günstiges Modell entschieden, das aber immerhin ein recht ausgeglichenes Klangspektrum abliefert. Nur satte Bässe sucht man auch hier vergebens.

Das Xperia E1 bietet einen lauten Klang und kann mit ein paar netten Software-Funktionen aufwarten. Der schnelle Zugriff auf die Walkman-App ist für Musikliebhaber praktisch.

Wertung: 4/5

Akku

Das Xperia E1 ist mit einem 1.700 mAh starken Akku ausgestattet, der ausgewechselt werden kann. Während des Tests wurde der Akku mit 30 Minuten Video-Streaming, 30 Minuten Musik-Streaming, 30 Minuten Spielen, 30 Minuten Surfen und einem 30-minütigen Gespräch belastet. Hinzu kommen diverse Tests, Fotoaufnahmen und Downloads.

Nach dem Testtag lag der Akku-Stand noch bei 58 Prozent – ein ziemlich guter Wert. Allerdings verlor das E1 über Nacht nochmal 19 Prozent Akkuladung, was für den Standby-Betrieb doch recht viel ist. Allerdings stellen die 39 Prozent die nach 24 Stunden noch angezeigt wurden immer noch einen recht guten Wert dar. Einen intensiven Arbeitstag meistert das E1 problemlos.

Der Akku hält recht lange durch und ist austauschbar. Allerdings verbraucht das E1 im Standby-Betrieb erstaunlich viel Energie, daher gibt es hier nicht die volle Punktzahl.

Wertung: 4,5/5

Fazit

Das Xperia E1 beziehungsweise das E1 Dual gehört zu den günstigsten Sony-Smartphones. Die Ausstattung ist für den Preis von unter 150 Euro in Ordnung. Insbesondere bei der Kamera muss der Nutzer jedoch starke Abstriche in Kauf nehmen. Sie liefert in der Regel schlechte Bilder und ist als Video-Kamera aufgrund der fehlerhaften Ton-Aufnahme kaum zu gebrauchen.

Dass der interne Speicher sehr klein ausfällt ist ärgerlich, jedoch in der Preisklasse eher die Regel. Nutzer sollten sich bewusst sein, dass es eng werden kann, wenn viele Apps installiert werden sollen und dass große Apps wie aufwendige Spiele gar nicht erst installiert werden können.

Der Prozessor liefert eine ausreichende Arbeitsgeschwindigkeit. Mit seinem recht kleinen Arbeitsspeicher von 512 MB stößt das Smartphone jedoch bei rechenintensiven Anwendungen an seine Grenzen.

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Pro:

Sony Xperia E1: Testsiegel
Bildquelle: inside-digital.de
  • Gute Akkulaufzeit
  • Lauter Lautsprecher

Contra:

  • Kleiner interner Speicher
  • Schlechte Kamera
  • Geringe Blickwinkel-Stabilität

Alternative:

Huawei hat mit dem Ascend G525 ein Dual-SIM-Smartphone mit ähnlicher Ausstattung im Angebot, das ebenfalls unter 150 Euro kostet. Allerdings ist das G525 mit einem größeren Display 4,5 (Zoll) und einer höher auflösenden Kamera (5 Megapixel) ausgestattet.

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