Test des Sony Ericsson Xperia Play

19 Minuten

Sony Ericsson Xperia Play

Während aktuelle Smartphones den mobilen Spielekonsolen immer mehr den Rang ablaufen, geht Sony Ericsson noch einen Schritt weiter und verbindet die Vorteile beider Welten. Mit dem Xperia Play bringt der angeschlagene schwedisch-japanische Hersteller ein bisher einzigartiges Konzept in den Handy-Sektor ein und stattet ein Touchscreen-Smartphone mit einem ausziehbaren Gamepad aus. Ob die Idee eingefleischte Spiele-Fans überzeugen kann und wie gut sich das Ganze in der Praxis bewährt, verrät der Testbericht auf inside-digital.de.

Das Play wird in einer grün-weißen rechteckigen Verpackung geliefert. Die Kurzanleitungen und das weiße Headset befinden sich in einer herausklappbaren Einlage. Der Androide liegt in einer stabilen Pappschale. Unter der Schale befindet sich das Zubehör. Neben dem 1500-Milliamperstunden-Akku findet man ein Lade- und Datenkabel, einen Adapter für die Steckdose und einen für den Zigarettenanzünder im Auto. Eine acht Gigabyte große Speicherkarte ist schon im Handy eingelegt. Erfreulich, da mittlerweile nicht üblich, ist das Vorhandensein eines Lederetuis.

Sony Ericsson Xperia Play

 

Sony Ericsson Xperia Play

An der Geräteunterseite befindet sich eine kleine Öffnung, an welcher der Akkudeckel nach oben gehoben wird. Dieser besteht aus sehr dünnem Kunststoff und ist biegsam. Für das Einsetzen der Speicher- und der SIM-Karte muss der Akku entfernt werden. Das Zusammenbauen des Play gestaltet sich gewohnt einfach: Der Deckel wird auf das Gerät gelegt und ein leichter Druck genügt, um diesen wieder zu arretieren.

Optisch erinnert das Play an das Vivaz, welches mit dem Symbian-Betriebssystem ausgestattet ist. Das Slider-Handy liegt seinen 119 × 62 × 16 mm und einem Gewicht von 175 Gramm statt in der Hand. Weniger die Größe, aber mehr das hohe Gewicht, lässt es recht unhandlich wirken. Der Großteil der Technik wurde im unteren Teil des Sliders verbaut, welcher somit dicker ausfällt als die Displayhälfte. Im aufgeschobenen Zustand fällt dies positiv auf. Das Gewicht zwischen Ober- und Unterschale sehr gut verteilt und so werden die Zeigefinger, welche die beiden hinteren Funktionstasten (auch Schultertasten genannt) beim Spielen bedienen, nicht sondern stark belastet.

Sony Ericsson Xperia PlayDas Gerät besteht komplett aus Kunststoff, welcher bei dem Testgerät mit einem weißen Klavierlack versehen ist. Die Funktionstasten unter dem Display und die beiden hinteren Funktionstasten sind in Silber gehalten. Das Gamepad zeigt sich in schnödem Grau und die Tasten darauf bestehen aus weißem Kunststoff. Die Haptik ist gut, wenn gleich durch die Lackierung das Gerät nicht ganz so fest in der Hand liegt und leicht rutschig ist. Die Spaltmaße sind zwischen der Ober- und Unterschale nur auf einer Seite gering. Auf der anderen Seite, auf der das Gamepad herausgezogen wird, ist die Lücke etwas größer. Tippt man im geschlossenen Zustand auf das Display, berühren sich die beiden Slider-Hälften und es entstehen nervige Klappergeräusche. Der Slidermechanismus ist angenehm stramm und hält das Display fest an seiner Position

An der rechten Geräteseite befinden sich die Lautstärkewippe und die beiden Funktionstasten „L“ und „R“ welche leicht nach hinten abfallen. Dem gegenüber befindet sich der ungeschützte Kopfhöreranschluss, sowie die MicroUSB-Schnittstelle für das Daten- und Ladekabel. Die Position ist sehr gut gewählt, so stört ein angeschlossenen Ladekabel nicht beim Spielen. An der Stirnseite wurde der kleine An-/Ausschalter des Gerätes verbaut. Unter dem Display liegen vier Tasten, welche für die Android-Bedienung relevant sind. Neben der Zurück-, der Home,- und der Suche-Taste findet auch die Taste für das Kontext-Menü seinen Platz.

Das Design des Gamepads ist dem der Playstation nachempfunden. So beherbergen zwei eingelassene Kreisflächen jeweils die Steuerungs- und die Bedientasten Kreis, X, Quadrat und Dreieck. Darunter befinden sich die Spielmenü-, die Select- und die Start-Taste. In der Mitte gibt es zwei Sensorfelder, welche die auf dem Playstation-Gamepad freibeweglichen Steuerungsknüppel ersetzen. Der Druckpunkt der Steuerungs- und Spieletasten ist stramm und sie quittieren die Eingabe mit einem leisen Knacken. Zwar ist die Größe gegenüber dem Original der Spielekonsole um einiges kleiner, dennoch lässt sich alles sehr gut und komfortabel bedienen. Einzig die beiden Funktionstasten „L“ und „R“, welche sich hinter dem Display befinden, sind ergonomisch nicht ganz glücklich gelungen. Aufgrund der schrägen Flanken des Gerätes, fallen die Tasten leicht ab, so dass es recht mühsig ist, ständig die Zeigefinger darauf zu platzieren. Auch ist der Druckpunkt viel zu weich gewählt.

Sony Ericsson Xperia Play

Auf der Rückseite verziert das Sony Ericsson Logo die weiß Fläche. Neben der Kameraoptik befindet sich ein LED-Foto- und Videolicht, sowie eine kleine Öffnung für ein zweites Mikrofon. Die beiden Lautsprecher sind unter dem Akkudeckel platziert.

Sony Ericsson Xperia PlayMit Quad-Band-GSM und Dual-Band-UMTS ist der Empfang fast überall auf der Welt möglich. Die Sprachqualität wurde im O2-Netz getestet und bewegt sich im Fest- und Mobilfunknetz auf sehr gutem Niveau. Dank ‚Noise Shild‘, welches Störgeräusche aus der Umgebung herausfiltert, ist die Übertragung sauber und klar. Die Stimme des Gesprächspartners wird deutlich und klangecht übermittelt. Die Ausgabe über die integrierte Freisprecheinrichtung gibt keinen Grund zur Klage. Die Lautstärke ist laut genug um auch während der Autofahrt oder in belebter Umgebung telefonieren zu können. Auch am Empfang gibt nichts auszusetzen.

Der 1.500 Milliamperestunden-Akku liefert laut Hersteller eine Standby-Zeit von bis zu 425 Stunden Gesprächen sollen bis zu einer Länger von 8,5 Stunden möglich sein. Bei ständig aktiviertem W-Lan und E-Mail-Push, drei Stunden telefonieren, vier Stunden spielen und zwei Stunden surfen, verlangte das Smartphone nach knapp 24 Stunden wieder nach neuem Strom. Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller sehr geringe 0,36 W/kg.

Sony Ericsson Xperia PlayDer vier Zoll große kapazitive Touchscreen, löst mit 480×854 Pixeln auf und kann bis zu 16 Millionen Farben darstellen. Das TFT-Display ist hell und stellt Farben mit guter Sättigung dar. Die Displayhelligkeit kann manuell an die Lichtverhältnisse angepasst werden. Ein automatischer Sensor konnte im Test nicht ausgemacht werden. Der Lagesensor dreht nahezu ohne Verzögerung die Anzeige um 90 Grad, sobald das Handy gedreht wird und der Annäherungssensor deaktiviert das Display, wenn das Gerät an das Ohr gehalten wird.

Das Display weist in geschlossenen Räumen eine geringe Spiegelung auf. Auch unter freiem Himmel lässt sich das Display noch gut ablesen. Bei direkter Sonneneinstrahlung wird das Ablesen enorm erschwert. So sollte man die Helligkeit auf das Maximum stellen. Eine Status-LED informiert den Nutzer über entgangene Anrufe, Termine, SMS oder sonstige Benachrichtigungen. Etwas unverständlich ist die Positionierung dieser LED. Sie befindet sich an dem An-/Ausschalter und nicht wie sonst üblich über dem Display. Liegt das Gerät auf dem Tisch, ist die LED nicht zu sehen, da sie auf dem unteren Teil des Sliders integriert wurde.

Die 5,1 Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über das Menü gestartet und ist innerhalb von zwei Sekunden einsatzbereit. Die Auslöseverzögerung beträgt knapp eine Sekunde. Genauso lang dauert die Speicherung der geschossenen Bilder. Innerhalb von zwei Sekunden ist die Kamera also wieder für ein weiteres Bild bereit. Die Einstellungen sind auf das wesentlichste beschränkt und umfassen:

  • Fokosierung (Auto, Unendlich, Makro)Sony Ericsson Xperia Play
  • Belichtungskorrektur
  • Weißabgleich
  • Blitzmodus
  • Geo-tagging
  • Kamerawechsel Vorder-/Rückseite

Die Kamera ist aufgrund der geringen Einstellungen eher dem Schnappschusssektor zu zuordnen. Als Auslöser dient ein virtueller Knopf im Display. Das letzte gemachte Bild wird als kleine Vorschau am Rand angezeigt, worüber sich auch die Galerie starten lässt. Das Handy braucht ca. eine Sekunde um das Bild aus der Galerie heraus scharfzustellen. Nahtlos kann bei der Betrachtung in das Bild herein und heraus gezoomt werden. Nur das Verschieben des Bildschirmausschnittes funktioniert nicht flüssig, sondern stufenweise. Über einen virtuellen Schieberegler, wird der Videomodus des Xperia Play gestartet. Die Auflösung beschränkt sich auf 800×480 bei 30 Bildern pro Sekunde. Die Einstellungen für den Videomodus sind ebenso knapp, aber ausreichend bemessen:

  • Farbeffekt (Mono, Negativ, Sepia, Solarisieren)
  • Weißabgleich
  • Blitzmodus
  • Videoqualität
  • Kamerawechsel Vorder-/Rückseite

Die Wiedergabe von Bildern auf dem Display ist zweckerfüllend, mehr aber auch nicht. Die Bilder wirken milchig und leicht unscharf zu den Rändern hin. Es fehlt an Kontrast und Sättigung. Auf dem PC betrachtet sind die Bilder überraschender Weise sehr gut. Sie sind scharf und detailreich. Auch wissen der Kontrast und die Sättigung zu gefallen. Das Bildrauschen bei wenig Licht ist – wie nicht anders zu erwarten – vorhanden, aber bewegt sich noch im tolerierbaren Bereich. Ein ganz anderes Bild zeigt sich allerdings bei den Videos. Da sich bei der Aufnahme der Fokuspunkt nicht frei bestimmen lässt, sind die Videos durchgehend unscharf. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Kamera nach ans zu filmende Objekt bewegt oder davon weg. Es scheint, als wenn der Fokus auf unendlich fixiert ist. Somit sind alle gefilmten Bereich bis auf drei Meter unscharf und die Videokamera somit kaum zu gebrauchen.

 

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Das Xperia Play kommt mit Android 2.3.3 auf den Markt. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Startbildschirme. Auf jedem der einzelnen Bildschirme können Widgets für den schnellen Programmstart abgelegt werden, Verknüpfungen angelegt oder Ordner erstellt werden. Am oberen Rand sitzt die Statusleiste, für Akku, Netz, Datenverbindung und Uhrzeit. Diese kann herunter gezogen werden. Dann dient sie der Darstellungen sämtlicher Benachrichtigungen für verpasste Anrufe oder SMS, Twitter-Meldungen, Verbindungseinstellungen, Termine, herunter geladene und installierte Programme. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich das Icon, um alle Programme aufzurufen. Die Applikationen werden in alphabetischer Reihenfolge dargestellt. Die Systemeigenschaften sind unter dem Kontextmenü „Einstellungen“ aufrufbar. Hier findet alles Platz, was für das Handy wichtig ist: Anrufmanagment, Telefoneinstellungen, Netzwerkeinstellungen und Synchronisation.

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Sony Ericsson verzichtete auf seine eigene Benutzeroberfläche. Einzig Timescape erinnert noch daran. Das Programm und das dazugehörige Widget, stellt die gesamte Kommunikation verschiedener Dienste in einer Anzeige dar. Egal ob Facebook, Twitter, E-Mails, SMS oder Telefon, alles lässt sich via Timescape betrachten, lesen und beantworten. Die einzelnen Kommunikationswege werden in verschiedenen Reitern dargestellt, welche mit einem Fingerwisch nach rechts und links durchgeblättert werden können. Ein Einloggen auf den verschiedenen Plattformen oder das Starten diverser Applikationen entfällt somit.

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Zum Senden einer SMS oder MMS steht eine intuitive Eingabemaske bereit. Nachdem man den Empfänger festgelegt und das Textfeld angetippt hat, öffnet sich die Tastatur. Je nach Lage des Handys, wird diese im Hoch- oder im Querformat angezeigt. Aufgrund des großen Displays kann die Eingabe gezielt und schnell erfolgen. Die Texteingabe verfügt über Wortvervollständigung. Hierfür ist es nicht nötig, das komplette Wort zu schreiben. Nach den ersten paar Buchstaben erkennt das System den Wortstamm und gibt diverse Vorschläge aus, wie das Wort lauten könnte. Wird ein Wort bestätigt, wird es automatisch im Text eingetragen. Weitere häufig genutzte Wörter können selbst hinzugefügt werden. Über das Optionsmenü hat man die Möglichkeit auf einfache Weise der Nachricht noch Bilder, Videos oder Töne hinzu zufügen. Das System erstellt dann automatisch eine MMS aus der Nachricht.

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Sony Ericsson Xperia PlayTechnisch spielt das Xperia Play nicht in der obersten Liga. So verfügt das Quad-Band-Handy nur über HSDPA für den Download und HSUPA für den Upload, und nicht über den mittlerweile üblichen Datenturbo HSPA+. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht W-Lan mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth 2.0 oder per USB-Verbindung von statten. Dafür dient der MicroUSB-Anschluss. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Der interne Speicher beträgt knapp ein Gigabyte. Die im Lieferumfang enthaltene Speicherkarte stellt allerdings weitere acht Gigabyte bereit. Wer damit nicht auskommt, der kann eine 32 Gigabyte große Speicherkarte verwenden.

Sony Ericsson Xperia PlayBilder und Videos können auf einen Fernseher per DLNA übertragen werden. Für ausreichend Power sorgt der ein Gigahertz schnelle Prozessor dem 512 Megabyte Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Da es sich um ein ausgesprochenes Spielehandy handelt, sollte eine leistungsstarke Grafikeinheitnicht fehlen. Leider stellt Sony Ericsson nur eine verhältnismäßig schwache ‚Adreno 205‘ GPU zur Verfügung. Das reicht für aktuelle Spiele zwar aus, allerdings ist die Grafikleistung deutlich schwächer als die der Konkurrenz, welche mit GeforceULP, Mali400 oder PowerVX aufwarten.

Der Browser basiert auf der Webkit-Engine und verrichtet seine Arbeit sehr gut. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten perfekt. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das Play mittels UMTS 20 Sekunden – schneller geht es mit W-Lan: hier ging der Seitenaufbau in 15 Sekunden vonstatten. Das Durchsuchen einer Seite verläuft sehr flüssig. Fast nahtlos wird der Bildschirm gedreht, sobald man das Handy ins Querformat hält. Gezoomt werden kann entweder per Multitouch oder über die eingeblendeten Tasten im Display. Auch hier gibt es keine Verzögerung. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren, ein Pop-Up-Blocker verhindert das Öffnen von unerwünschter Werbung. Aktiviert man das Flash-Plugin, lassen sich Video und andere Inhalte direkt im Browser anzeigen. Die Ladezeiten von Videos sind dabei mit denen am heimischen PC zu vergleichen. Sämtliche Bedienelemente des Youtube-Players lassen sich benutzen. Die Wiedergabe ist Verzögerungsfrei und ohne Ruckeln möglich – vorrausgesetzt man hat eine entsprechende schnelle Internetverbindung.

Eine eigenständige Navigationslösung wurde seitens des Herstellers nicht installiert. Dafür steht Google Maps Navigation zur Verfügung. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger 15 Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden, wenngleich dies um einiges länger dauerte. Nachdem man ein kostenloses Zusatz-Plugin aus dem Market herunter geladen hat, verfügt Google Maps Navigation auch über eine sprachgeführte Navigation. Das jeweilige Kartenmaterial wird ad hoc bei der Berechnung der Route herunter geladen. Es empfiehlt sich also, ein entsprechendes Datenpaket oder –flatrate bei einem häufigeren Einsatz zu buchen.

Die Routenplanung lässt keine Wünsch offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse manuell einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar und deutlich sowie zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satelittenansicht für die reale Straßenansicht. Wer gerne auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich aus dem Market eine andere, Lösung kaufen und herunter laden.

Die komplette Musiksammlung lässt sich nach altbekannten Kategorien filtern, wie die Auflistung nach Alben, Interpreten, Alben, Titeln, Playlisten darstellen. Beim Suchen eines bestimmten Titels oder Albums hilft eine Suchmaske am oberen Rand der Musikbibliothek. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet kaum Einstellmöglichkeiten. Neben den bekannten Steuerungselementen wie Vorwärts, Rückwärst, Start und Stop, lassen sich noch Online-Inhalte über den abgespielten Interpreten suchen. Über das Kontextmenü kann das Lied als Rufton eingerichtet und der Equalizer aufgerufen werden. Letzterer hat insgesamt zehn vordefinierte Varianten. Eine Möglichkeit, die Klangeinstellungen manuell zu justieren, gibt es nicht. Während der Wiedergabe wird das aktuelle Albumcover angezeigt.

Sony Ericsson Xperia Play
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Die Qualität der beiden seitlich verbauten Lautsprecher erfüllt ist erstaunlich gut. Die Ausgabe sehr laut und klar. Zwar dominieren die Höhen und die Mitten, allerdings reicht die Qualität für die Hintergrundbeschallung im Park oder Freibad aus. Mit dem Equalizer lässt sich das Klangspektrum nach eigenem Gusto justieren. Die stylischen weißen in-ear-Kopfhörer, welcher im Lieferumfang enthalten sind, sehen nicht nur sehr edel aus, sondern leisten auch noch eine sehr gute Ausgabequalität. Über das komplette Klangspektrum wissen sie zu gefallen. Bässe werden druckvoll und Stimmen sauber und ohne Verzerrung wiedergegeben. Einziger Wehrmutstropfen: die Lautstärke ist zu gering. Das neue Foo Fighters Album muss man einfach laut hören, allerdings spielen da die Kopfhörer nicht mit. So wünscht man sich bei dem ein oder anderen Lied ein paar Dezibel mehr. Das Problem hier ist weniger das Handy, sondern die Kopfhörer an sich. Denn an ein anderes Handy angeschlossen, ist auch hier die Lautstärke gefühlt zu gering.

Die Kalenderfunktion des Play stellt – wie man es von Android nicht anders erwartet -Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Farblich getrennt, lassen sich unterschiedliche Kalender anzeigen. So können geschäftliche und private Termine sauber getrennt verwaltet werden.

Die Kontaktedatenbank stellt alle Einträge in einer nach unten durchscrollbaren Liste dar. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Scrollt man hier das Telefonbuch durch, wird der jeweilige Anfangsbuchstabe vergrößert in der Displaymitte angezeigt. Das Navigieren durch eine große Kontaktdatenbank wird damit immens vereinfacht. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzu gefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden. Zudem lassen sich die Kontakte mit Informationen aus Facebook verknüpfen. So werden automatisch die jeweiligen Profilbilder und Statusmeldungen mit angezeigt.

Der Name ist bei dem Handy Programm und so liegt das Hauptaugenmerk auf der Spielefunktion mit der für Handys einzigartigen Steuerungmöglichkeit. Von Haus aus sind die Spiele Crash Bandicoot, Bruce Lee, Star Battalion, Fifa 10 und Sims 3 installiert. Alle Spiele lassen sich bequem und sogar besser steuern, als über die herkömmliche Eingabemethod wie den virtuellen Tasten. Auch Spiele, welche über den Market herunter geladen werden, binden das Steuerkreuz und die Funktionstasten automatisch mit ein. Es fehlt allerdings noch die angekündigte Möglichkeit, Playstation-Spiele auf das Handy zu laden. Zwar führt eine entsprechende Applikation im Menü zu einer Liste von verfügbaren Spielen, diese sind allerdings nur über den Android Market zu laden oder führen auf die Gameloft-Entwicklerseite und somit keine expliziten Playstation-Titel. Einige dieser Titel wurden teilweise für das Play optimiert und garantieren so einen großen Spielspaß.

Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client und Anbindungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook bereit. Als Messenger dient Google Talk. Über den Medienserver lassen sich Inhalte über das heimische Wlan-Netzwerk austauschen und auf anderen Geräten betrachten. Die News und Wetter Applikation zeigen neben der aktuellen Wetterlage auch aktuelle Nachrichten an. Die OfficeSuite steht in der „Viewer-Edition“ bereit, mit deren Hilfe sich Dokumente betrachten lassen und TrackID hilft bei der Bestimmung eines unbekannten Liedtitels.

  Sony Ericsson Xperia Play

Die Idee hinter dem Konzept, ein Handy mit einem Gamepad auszustatten, um ein höheren Spielekomfort zu gewährleisten, kommt an und kann vollends überzeugen. Aktuelle Spieletitel sind teilweise auf die Steuerungsmethoden des Xperia Play optimiert und garantieren so stundenlangen Spielspaß. Die verbaute Hardware mit dem 1-Ghz-Prozessor reicht für die Darstellung aktueller Titel vollkommen aus. Auch für die sonstigen Funktionen steht ausreichend Leistung zur Verfügung, so dass es zu keinen großen Lade- oder Wartezeiten kommt. Die Kamera liefert erstaunlich gute Bilder. Nur die Videoqualität kann gar nicht überzeugen. Hier sollte Sony Ericsson noch einmal mit einem Update nachlegen. Die Verarbeitung wäre eigentlich sehr gut, wenn das gelegentlich Klappern, sobald sich linksseitig die Sliderhälften beim tippen auf dem Display berühren, nicht wäre.

Leider fehlt es an speziellen Playstation-Titeln, welche das Xperia Play noch einmal aufwerten würde. Somit bleibt es bei den üblichen Titeln aus dem Android Market, welche man auch mit anderen Geräten spielen kann – wenngleich es Dank des herausziehbaren Gamepads um einiges komfortabler auf dem Xperia Play ist.

Pro

  • Slider mit Gamepad
  • komfortable Spielebedienung
  • guter Kameraleistung

Kontra

  • Hardware nicht auf höher der Zeit
  • Geräusche der Touchscreenbedienung durch die Sliderhäften
  • schlechte Videoqualität

 

Das Testgerät wurde zur Verfügung gestellt von

Sony Ericsson Xperia Play

 

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Josh S.

    Tolles Teil. Ich träume trotz Misserfolg von PSP- und PSVita-Handheld von einer neuen Version dieses Gerätes. mit 5000mAh-Akku, Android 9.1 und 6,5-Zoll-Display, mit Welten höherer Display-Auflösung und starkem Prozessor. Dafür würde ich die 1000+ Tacken gerne bar auf den Tisch legen. Sony – bitte tut es.

    Antwort

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