Test des Samsung I8700 Omnia7

19 Minuten

Samsung I8700 Omnia7

Auch Samsung stellt sich der Herausforderung, zum Start des neuen Betriebssystems Windows Phone 7, ein eigenes Handy auf den Markt zu bringen. Unterscheiden sich die derzeitigen Windows-Geräte im Inneren kaum, so versucht sich Samsung optisch von LG und HTC abzusetzen. Statt Rundungen und weiche Linien, setzt das Omnia7 auf ein kantiges Äußeres. Wie sich der koreanische Bolide im Kampf um die Windows-Krone schlägt, verrät der Praxistest auf inside-digital.de.

Das Omnia7 wird in einer blauen rechteckigen Verpackung geliefert, auf der ein Fotoaufdruck des Smartphones zu sehen ist. Auf der Rückseite sind die Highlights und einige technische Daten aufgelistet. Die schwarze Schachtel mit dem Lieferumfang lässt sich heraus. Das Handy liegt in einer separaten Aussparung. Darunter befindet sich der Lieferumfang. Dieses beinhaltet den 1500 mAh Li-Ion Akku, ein Stereo-Headset mit 3,5-Millimeter-Klinken-Anschluss, ein USB-Datenkabel, ein Ladekabel und die Bedienungsanleitung. Eine CD mit PC-Synchronisationssoftware ist nicht im Lieferumfang vorhanden. Die Microsoft-Software Zune kann über die Microsoft-Homepage kostenfrei heruntergeladen werden.

Samsung I8700 Omnia7

 

Samsung I8700 Omnia7

Die Akkuabdeckung umfasst zwei Drittel der Rückseite. Mit dem Finger wird am unteren Ende auf die Arretierung gedrückt und der Deckel löst sich leicht aus der Verankerung. Dieser ist in einem dunklen Fliederton gehalten und besteht aus dünnem Metall. Unter dem Akku befindet sich der Slot für die SIM-Karte. Einen MicroSD-Slot zum Wechseln der Speicherkarte besitzt das Omnia7 nicht. Das Zusammenbauen geht spielend leicht von der Hand. Der Akkudeckel wird an der oberen Seite in die Öffnung geschoben und der Deckel kann mit einem leichten Druck geschlossen werden.

Mit seinen Maßen von 122 x 64 x 11 Millimetern und einem Gewicht von 138 Gramm ist das Omnia 7 trotz der Größe beachtlich leicht, ohne aber billig zu wirken. Das Gerät als solches, ist sehr gut verarbeitet. Auch bei festem Zudrücken knarzt und knackt nichts. Lediglich der Akkudeckel hat im geschlossenen Zustand ein kleines Spiel, so dass sich dieser bewegen lässt und zu einem leisen Knacken führt. Die Flanken bestehen, wie auch die Rückseite, aus Aluminium. Die Stirn-Seiten sind mit schwarzem Kunststoff versehen. Die angenehme Haptik weiß zu gefallen. Trotz des Metallrückens, liegt das Gerät sehr gut in der Hand. Die Flächen sind nicht zu rutschig und gewährleisten einen guten Halt des Smartphones. Das Design des Omnia7 unterscheidet sich von den WP7-Konkurrenten. Während HTC und LG mehr auf Rundungen setzen, besticht das Omnia7 durch sein kantiges Erscheinen und strahlt ein gewisses Understatement aus.

Das Display besteht aus kratzfestem Glas. Über dem Display befindet sich neben dem Samsung-Logo auch das Gitter für den Lautsprecher und auf der linken Geräteseite die Lautstärkewippe. Dem gegenüber wurden die Kamerataste und der Ein- und Ausschalter, welcher auch als Displaysperre fungiert, verbaut. An der Stirnseite liegt 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss, sowie der mit einer Abdeckung geschützte MicroUSB-Anschluss. Die Rückseite verziert eine 5-Megapixel und ein LED-Fotolicht. Desweiteren wurde der Lautsprecher für Freisprecheinrichtung und die Multimediaausgabe rückseitig verbaut.

Samsung I8700 Omnia7Die komplette Front ist plan. Unter dem eigentlichen Display liegen die drei obligatorischen Tasten für Windows Phone 7. Mittig platziert wurde die Home-Taste, welche zudem die Sprachsteuerung aktiviert. Sie ist nicht erhaben, sondern in das Gerät eingelassen und erinnert stark an das iPhone. Daneben liegen zwei Sensortasten, welche die Suche- und die Zurücktaste darstellen. Sobald das Display aktiviert ist, sind diese weiß beleuchtet.

Samsung I8700 Omnia7Die Sprachqualität des Omnia7 wurde im O2-Netz getestet und bewegt sich auf ausgezeichnetem Niveau. Egal ob im Fest- oder Mobilfunknetz, die Ausgabe der Stimme des Gesprächspartners ist klar und deutlich, ohne Verzerrungen oder Störgeräusche zu vernehmen. Auch man selbst wird vom Gegenüber sehr gut verstanden. Das Telefonieren über die integrierte Freisprecheinrichtung hinterlässt ebenso einen sehr guten Eindruck. Die Ausgabe ist laut genug, um Telefonate in belebter Umgebung zu führen ohne zu verzerren oder zu übersteuern. Telefonate mit dem Headset sind sehr gut zu bewerkstelligen. Am Empfang gibt es nichts zu kritisieren. Der 1500 mAh Akku liefert laut Hersteller eine Standby-Zeit von bis zu 390 Stunden im GSM-Netz und 330 Stunden über 3G. Telefonate sollen im GSM-Netz knapp acht Stunden und im UMTS-Netz bis zu sechs Stunden möglich sein. Hierbei handelt es sich natürlich nur um Laborwerte, die im Test nach unten korrigiert werden müssen.

Bei ständig aktiviertem W-lan und 3G-Datendiensten, aktiviertem Push-Mail, ca. 80 Minuten Telefonie, vier Stunden surfen, durchsuchen, herunterladen und ausprobieren von diversen Applikationen, musste das Smartphone nach knapp 36 Stunden wieder mit Strom versorgt werden. Damit ist das Omnia7 das ausdauerndste WP7-Gerät, welches von inside-digital.de getestet wurde. Grund hierfür ist unter anderem der stromsparende Prozessor und das AMOLED-Display.

Für den SAR-Wert am Kopf gibt Samsung 0.645 W/kg an, was einen mittel-guten Wert darstellt.

Samsung I8700 Omnia7Der 4-Zoll-Touchscreen ist, wie von Microsoft vorgegeben, kapazitiver Bauart. Die Auflösung beträgt 480 x 800 Pixel (WVGA). Als einziges WP7-Gerät auf dem Markt, verwendet das Omnia7 ein Super-AMOLED-Display, welches mit einem sehr guten Kontrastumfang, sowie mit einer ausgezeichneten Sättigung überzeugt. Die Anzeige hinterlässt einen gespaltenen Eindruck. Im System und auch im Browser, sind in weißen Bereichen, trotz der hohen Auflösung einzelne Pixel zu erkennen. Ränder wirken ausgefranst und Linien oder Unterstreichungen sind als kleine Punkte zu erkennen. Vergrößert man ein Bild oder eine Internetseite, zeigt sich ein komplett anderes Bild: die Anzeige ist nun sehr scharf. Selbst auf maximaler Vergrößerung von Texten und Bildern sind keine Treppchenbildung oder einzelne Pixel zu erkennen. Wirklich störend sind die kleinen Bildpunkte nicht und sie zeigen sich auch nur in weißen Bereichen. Ob es sich hierbei um ein Display- oder Softwarefehler handelt, lässt sich nicht erkennen.

Bei ausgeschaltetem Display spiegelt die Anzeige erfreulicherweise kaum. Mit Lampenlicht kommt der Monitor sehr gut zurecht. Selbst unter freiem Himmel lässt sich noch alles auf dem Display erkennen, wenngleich der Spiegeleffekt stärker auftritt. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung lässt auf dem Display noch etwas erkennen. Hier spielt die AMOLED-Technik ihre Vorteile aus. Ein Helligkeitssensor regelt die Beleuchtung auf Wunsch automatisch. Deaktiviert man diesen, kann die Anzeige in drei Stufen angepasst werden. Ein Annäherungssensor schaltet das Display ab, sobald das Gerät zum Telefonieren an das Ohr gehalten wird und der Lagesensor dreht die Anzeige ohne Verzögerung je nach Position des Displays.

Da sich das Display nach einiger Zeit der Nichtbenutzung komplett ausschaltet, vermisst man eine Status-LED, welche im inaktiven Zustand über verpasste Anrufe, neue SMS oder E-Mails informiert.

Das I8700 Omnia7 verfügt über eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht. Die Kamera ist innerhalb von drei Sekunden einsatzbereit. Als Sucher dient der Touchscreen des Handys. Über Touchfokus – dem Scharfstellen eines bestimmten Bildausschnittes durch Berührung des Bildschirms – verfügt die Kamera allerdings nicht. Trotz Autofokus liegt die Auslöseverzögerung bei knapp einer Sekunde. Das Speichern der Bilder geht ebenso schnell vonstatten. Dem Nutzer stehen die umfangreichsten Einstellungen aller WP7-Geräte Verfügung:

  • FokusSamsung I8700 Omnia7
  • Weißabgleich
  • Effekt (Negativ, Sepia, Schwarz-Weiß, Antik, Grün, Blau)
  • Kontrast
  • Sättigung
  • Schärfe
  • Belichtungskorrektur
  • Iso
  • Belichtungsmessung
  • Qualität
  • WDR (erhöhter Dynamikumfang)
  • Auflösung
  • Bildstabilisator
  • Fotolicht

Im Videomodus gibt es folgende Einstellungsmöglichkeiten:

  • Weißabgleich
  • Effekt (Negativ, Sepia, Schwarz-Weiß, Antik, Grün, Blau)
  • Kontrast
  • Sättigung
  • Schärfe
  • Belichtungskorrektur
  • Qualität
  • Auflösung

Die Qualität der Bilder mit ausreichend Lichteinfluß ist sehr gut. Die Bilder sind scharf und weisen einen guten Kontrast auf. Zudem ist die Sättigung ausreichend. Ein Bildrauschen ist lediglich in dunklen Bereichen zu erkennen. Die Videos in 720p und 24 Bilder pro Sekunde sind ebenfalls scharf und flüssig. Zwischen hellen und dunklen Bereichen vermag die Kamera schnell und sicher zu unterscheiden. Der Ton wird größtenteils klar und sauber aufgezeichnet.

 

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Das Omnia7 ist das erste Windows Phone 7-Gerät des koreanischen Herstellers. Die Hierarchie des Betriebssystems ist flach aufgebaut. Das Betriebssystem wurde komplett auf die Fingerbedienung ausgelegt – und das nahezu perfekt. Alles funktioniert mit netten Ein- und Ausblendanimationen. Das Gerät lässt sich ohne Verzögerung bedienen. Das Scrollen, zum Beispiel in der Musiksammlung oder in den Kontakten, geht butterweich vonstatten.

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Der Startbildschirm unterscheidet sich von den Ansätzen der Konkurrenz. Während man bei Apple eine programmlastige Ansicht (Icons) wählte und Google bei Android die Informationen im Vordergrund stehen (Widgets), ist Windows Phone 7 eine gelungene Mischung aus beidem. Die Startseite stellt verschiedene, gleichgroße Kacheln dar (Icons). Die Anordnung ist veränderbar, jedoch nicht die Größe, da diese von den Entwicklern vorgegeben ist. Viele der Kacheln sind dynamisch und animiert konzipiert. Ändert sich der Status oder eine Information im Programm, so wird dies direkt in der Kachel angezeigt. Legt man zum Beispiel einen Kontakt auf der Startseite ab, wechseln sich Name, Bild und aktuelle Facebook-Statusmeldung in der Kachel ab. Leider ist dieses Konzept nicht vollkommen integriert. So gibt es eine solche dynamische Ansicht für das eigentliche Facebook-Icon unverständlicherweise nicht. Der Kalender ist doppelt so breit und zeigt direkt den nächsten anstehenden Termin. Die Kachel bietet allerdings Platz genug, um auch mehr als nur einen Termin anzuzeigen. Dies ist aber nicht der Fall. Dies sollte Microsoft in seinem nächsten Update noch ausbessern.

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Nahezu alles kann als Kachel auf den Startbildschirm gelegt werden, wie Programmverknüpfungen, Kontakte, Musik oder einzelne Internetseiten. Je mehr Kacheln man anlegt, desto länger muss man nach unten scrollen. Dies kann bei einer Vielzahl von Verknüpfungen auf Dauer aber auch unübersichtlich werden. Gleiches trifft auch auf die zweite Startseite zu. Hier werden alle verfügbaren Programme untereinander, alphabetisch geordnet, aufgelistet. Eine Sortier-, Gruppierungs- oder Suchfunktion für Programme gibt es nicht. So kann es vorkommen, dass man nach einem neu installierten Programm ein wenig in der Liste suchen muss. Einzig Spiele werden in dem Xbox-Live-Programm gruppiert.

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Die wichtigsten Systemprogramme, wie E-Mail, Multimedia, Marketplace und Kontakte sind in sogenannten „Hubs“ (Netzwerke) eingebunden. Unter einem Hub werden thematisch alle benötigten Informationen zusammen getragen. Die einzelnen Hubs sind nach rechts und links durchscrollbar und sorgen so für eine gute Übersichtlichkeit. Das Thema Multitasking geht Microsoft sehr vorsichtig an. Echtes Multitasking gibt es nur bei Systemprogrammen, wie dem Browser oder Zune. Andere Programme, werden beim Schließen eingefroren und „geparkt“. Öffnet man diese, sollen sie genau an der Stelle wieder starten, wo man sie verlassen hat. Mit Hilfe der Zurück-Taste, lassen sich die Programme wieder aufrufen. Im Zuge der nächsten Updates soll hier aber nachgebessert werden.

 

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Das Design von Windows Phone 7 lässt sich teilweise personalisieren. So kann entweder ein schwarzer oder ein weißer Hintergrund gewählt werden. Zudem lässt sich die Farbe der Kacheln ändern. Ein Hintergrundbild ist nur für den Standby-Bildschirm möglich, also die aktivierte Display-Sperre.

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Über den SMS-Hub erhält man Zugriff auf den SMS-Posteingang. Dieser stellt die Konversationen in Chat-Optik dar. Deshalb gibt es auch kein gesonderter Postausgang. Um eine neue SMS zu schreiben, tippt man auf das + am unteren Ende des Bildschirms und legt den Empfänger. Die eingeblendete virtuelle QWERTZ-Tastatur ist komfortabel zu bedienen. Eine automatische Vervollständigung erkennt anhand des geschriebenen Wortstammes alle Möglichkeiten und stellt die etwaigen Wörter bereit. So muss nicht immer das ganze Wort geschrieben werden. Es reichen schon die ersten Buchstaben und man kann da Wort aus einer Liste heraus antippen und einfügen. Zudem gibt es eine Korrekturfunktion, welche falsch geschriebene Wörter automatisch korrigiert. Fügt man einer Nachricht ein Bild hinzu, wird aus der SMS eine MMS erstellt.

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Über die Einstellungen lassen sich diverse E-Mail-Postfächer definieren und als einzelne Kachel auf dem Startbildschirm ablegen. Leider verfügt Windows Phone 7 nicht über einen gemeinsamen Posteingang für verschiedene E-Mail-Konten. Nutzt man Gmail und Yahoo, müssen zwei verschiedene Kacheln angelegt werden. Eine gemeinsame Übersicht wäre hier von Vorteil. Ansonsten bietet der E-Mail-Hub jeglichen Komfort. E-Mails werden in HTML-Ansicht dargestellt, lassen sich in Ordner verschieben oder weiterleiten. Verfügt das Postfach über Push-Mail, werden die Nachrichten sofort beim Eintreffen auf den Server übermittelt und an das Handy übertragen.

 

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Samsung I8700 Omnia7Das I8700 bringt nahezu alles mit, was heutzutage als Standard bezeichnet werden kann. UMTS mit HSDPA (7.2 Mbit/s) und HSUPA (5.76 Mbit/s) für schnellen Daten-Up- und Download sind ebenso an Bord wie W-Lan mit dem b/g/n-Standard. Für die lokalen Datenaustausch steht auch USB 2.0 zur Verfügung. Zwar beherrscht das Gerät Bluetooth, dies kann allerdings – bis jetzt – nicht zum Datenaustausch genutzt werden, sondern beschränkt sich auf die Verbindung mit einem Headset oder Freisprecheinrichtung. Nach der erstmaligen Verwendung des USB-Kabels werden die benötigten Treiber automatisch im PC-System integriert. Als Synchronisationssoftware wird Microsoft Zune verwendet, welches kostenlos über die Microsoftseite bezogen werden kann. Hiermit lassen sich komplette Musik- und Videosammlungen mit dem Windows Phone 7-Gerät und dem PC abgleichen.

Insgesamt verfügt das Gerät über 16 Gigabyte Speicher. Von Haus aus sind 1,1 Gigabyte mit Systemdaten belegt. So stehen dem Käufer des Omnia7 nach dem Start noch rund 14,9 Gigabyte zur Verfügung stehen. Eine Speichererweiterung via MicroSD-Karte ist nicht vorgesehen.

Mit Windows Phone 7 hält auch eine neue Version des Internet Explorer Mobile Einzug. Die Startseite von inside-digital.de wird über W-Lan in knapp 16 Sekunden geladen. Über HSDPA benötigt der Browser gut zehn Sekunden länger. Das Vergrößern und Verkleinern der Internetseite mittels „pinch-to-zoom“ geht, ebenso wie das Scrollen, butterweich vonstatten. Streicht man schneller auf dem Display, verschiebt sich der Inhalt ohne jegliches Ruckeln. Tippt man einen Ausschnitt doppelt an, wird der Inhalt automatisch an die Bildschirmgröße angepasst. Das Rendering der Seiten ist perfekt und steht der Ansicht auf einem PC in nichts nach. Interessante Seiten lassen sich als Favoriten abspeichern oder als Kachel auf dem Startbildschirm legen. Insgesamt lassen sich sechs verschiedene Seiten parallel öffnen, zwischen denen hin und her gewechselt werden kann. Der Inhalt lässt sich nach bestimmten Wörtern durchsuchen. In den Einstellungen kann festgelegt werden, dass alle Seite nur in der Desktopversion angezeigt werden. Eine ständige Abfrage, ob man die Seite in der mobilen Ansicht betrachten will, fällt damit weg. Der Browser unterstützt noch kein Flash. Adobe hat aber unlängst angekündigt, dies zeitnah nachreichen zu wollen.

Eine Navigationssoftware ist nicht vorinstalliert. Von Haus steht derzeit nur eine Kartenansicht von Bing bereit, welche allerdings keine sprachgeführte Navigation erlaubt. So lassen sich lediglich Routen vom eigenen Standort aus berechnen und anzeigen.

Musik wird über den speziellen Multimedia-Hub eingebunden. Dieser stellt jeweils das letzte Video oder die zuletzt verwendete Musikdatei dar. Ein Wisch nach rechts zeigt die Zune-Integration. Über Zune lassen sich Musik, Videos, Podcasts, das Radio und der Marketplace öffnen. Die Musikbibliothek, welche nur mit Zune auf dem Rechner bestückt werden kann, stellt die Lieder unterteilt nach Künstler, Alben, einzelnen Liedern und Genre bereit. Öffnet man die Alben einer Band, lädt Zune ein Hintergrundbild herunter und stellt alle Inhalte vor diesem Bild der Band dar, was sehr nett ausschaut.

Die Ausgabe über den rückseitig verbauten Lautsprecher ist klar und laut. Zu einem Übersteuern kommt es selbst auf maximaler Lautstärker nicht. Die Mitten und Höhen dominieren, Tiefen oder satte Bässe werden teilweise verschluckt. Die Ausgabe über das mitgelieferte Headset ist perfekt. Die Dynamik ist sehr ausgewogen und über das komplette Spektrum ist der Klang ausgezeichnet. Selbst auf maximaler Lautstärke sind keine Verzerrungen oder ein Übersteuern zu vernehmen. Die Bässe werden zudem sehr druckvoll von dem Soundprozessor aus- und von den kleinen Kopfhörern wiedergegeben. Das Omnia7 eignet sich perfekt als Media Station für die heimische Stereo-Anlagen. Einen Equalizer gibt es indes nicht. Allerdings ist dieser bei der Ausgabe über den 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss auch nicht wirklich nötig.

Zur Inbetriebnahme des FM Radios ist das Headset vonnöten, da dieses als Antenne fungiert. Jedoch kann die Radio-Wiedergabe jauch über die Handylautsprecher erfolgen. Die simple Darstellung stellt zu den Radiosendern auch die RDS-Informationen bereit.

Samsung I8700 Omnia7
Samsung I8700 Omnia7
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Eine sehr gute Integration verschiedener Internet-basierter Dienste, stellt die Kontaktdatenbank auf dem Windows Phone 7 Gerät dar. Microsoft verzichtet bei dem neuen Betriebssystem auf Active Sync und über Zune ist kein Abgleich mit Outlook auf herkömmlichen Wege möglich. So benötigt man für den Abgleich mit Outlook entweder einen Exchange-Account oder man wählt die kostenfreie Variante und exportiert seine Kontakte in eine .csv-Datei. Diese Datei importiert man dann in seinem Google-Konto oder in den Windows Live-Account, welchen man zum Herunterladen von Zune gleich mit anlegt. Sind die Daten einmal importiert, können diese mit dem Handy ganz leicht abgerufen und integriert werden. Im Kontakte-Hub wählt man das zu verwendete Konto und das Smartphone gleicht die Kontakte ab. Wählt man zudem noch das Facebook-Konto als Quelle, werden auch hier alle Kontakte übernommen. Insofern die Namen überein stimmen, werden die Kontaktinformationen aus dem E-Mail-Konto mit denen von Facebook zusammengeführt und in einer Ansicht dargestellt. Sind die Namen verschieden, können Kontaktinformationen manuell verknüpft werden. Die Datenbank ist dynamisch aufgebaut, es können so viele Kontakte angelegt werden, wie das Gerät Speicherplatz bietet. Neben den obligatorischen Informationen wie diversen Telefonnummern, E-Mail- und private Andressen, Webseiten, Geburtstag und Notizen können noch eine Vielzahl von weiteren Fakten zu einem Kontakt hinzugefügt werden.

Neben dem Telefonbuch ist der Kalender das Herzstück einer jeden Smartphones. Auch dieser kann mit einem vorhandenen Gmail- oder Windows Live-Account abgeglichen werden, insofern die Daten dort verfügbar sind. Der Kalender stellt beim Start die Tagesansicht dar und unterteilt für diese für jede Stunde. Ein kompletter Geschäftstag lässt sich so sauber und übersichtlich planen. Neben der Darstellung verfügt der Kalender noch über die Monatsansicht. Die einzelnen Monate sind nach unten und nach oben scrollbar. Einen Termin können neben den Zeiten und den Erinnerungen auch noch der Ort, der Status während des Termins und die Teilnehmer definiert werden. 

Optisch aufgefrischt wurde auch die Office-Anwendung. Mit ihr lassen sich OneNote, Excel, Word und Powerpoint-Dokumente öffnen und komfortabel bearbeiten. Für PDF-Dateien muss indes noch der Acrobat Reader heruntergeladen werden, welcher kostenlos im Marketplace zu finden ist.

Zusätzlich befindet sich noch ein Rechner, ein Wecker und der Xbox-Live Hub auf dem Gerät. Über Xbox Live ist es möglich, sich mit anderen User in diversen Spielen zu messen, egal ob diese an der heimischen Xbox 360 sitzen oder ebenfalls mit einem WP7 unterwegs sind. Microsoft bietet zwar keine eigene mobile Spielekonsole an, allerdings soll Xbox Live diesen Markt mit erschließen. In diesem Hub werden auch andere gekaufte Spiele mit aufgelistet, welche nicht über den Xbox Live Dienst verfügen.

Auf dem Gerät befinden sich auch vorinstallierte Samsung-Anwendungen. Samsung spendierte dem Omnia7 einen eigenen Hub. Hier werden aktuelle Wetterinformationen dargestellt. Desweiteren lassen sich aktuelle Reuters-Nachrichten und Aktienkurse anzeigen. Mittels des Programm Foto-Sharing, lassen sich auf einfach Weise Bild zu verschiedenen Diensten hochladen. So findet sich die Verbindung zu Facebook, Flickr, Picasa, Photopucket und Friendster. Photogram ist ein umfangreiches Bildbearbeitstool für Effekte, Kollagen und Bildverbesserungen. Weitere Programme lassen sich über den eigenen Samsung Store, welcher in dem Windows Marketplace implementiert ist, herunterladen.

Der Marketstore beherbergt eine Vielzahl an Programmen und Spielen, welche teils kostenlos, aber auch kostenpflichtig sind. Die meisten kostenpflichtigen liegen knapp an der Euro Grenze. Viele kostenpflichtige Programme können zuvor auch als Testversion herunter geladen werden. Somit entfallen in der Regel die vielen kostenlosen „Lite“-Versionen, was auf Dauer den Markt übersichtlicher halten wird. Einige Programme, wie zum Beispiel die Xbox-Spiele, haben eine ansehnliche Grafik und ein wirklich gute Steuerung. Sie zeigen das Potential, welches in dem Gerät steckt. Aufgrund des verwendeten Festspeichers, starten die Programme wesentlich schneller, als bei den Geräten der Konkurrenz, welche auf eine langsamere Speicherkarte als Hauptspeicher setzen.

Samsung I8700 Omnia7

Von den getesteten WP7-Geräten, macht das kantige Samsung Omnia7 den besten Gesamteindruck. Es punkte dort, wo HTC und LG kleine Federn lassen mussten. So fiel die Akkulaufzeit im Test fast 50 Prozent höher aus, als beim HD7, Mozart oder Optimus7. Grund hierfür ist zum einen das stromsparendere Display, welches Samsung verwendet. Das Starten der Applikationen ist dank des Flash-Speichers spürbar schneller als bei den Mitbewerbern, die Kameraleistung bewegt sich auf sehr gutem Niveau und eignet sich, nicht zuletzt aufgrund der vielen Einstellungsmöglichkeiten, auch als Ersatz, wenn man die Digitalkamera einmal zu Hause lassen möchte. Ein Manko bei den Geräten von HTC und LG war die schlechte Tonqualität über die Lautsprecher. Auch hier kann das Samsung im Vergleich punkten. Punktabzug gibt es für die sichtbaren, wenngleich aber nicht wirklich störenden, Pixel in weißen Flächen und für den nicht gänzlich festsitzenden Akkudeckel.

 

Pro

  • Gute Kameraleistung
  • Gute Verarbeitung
  • Ausgezeichnete Businessfunktionen
  • Intuitives Betriebssystem
  • Schnelle Programmladezeiten

Contra

  • Kein einheitlicher E-Mail-Eingang
  • Wackliger Akkudeckel
  • Sichtbare Pixel in weißen Flächen

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