Der unglaubliche Hulk in der Mittelklasse

15 Minuten

Microsoft Nokia Lumia 730
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Verarbeitung und Design

Das Lumia 730 ist, nach der Übernahme von Nokia, eines der ersten Windows-Phones von Microsoft. Hinweise darauf, dass das Geräte aber noch von Nokia entwickelt wurde, findet man oberhalb des Displays und auf der Rückseite in Form eines Nokia-Schriftzuges. Hatte man bereits ein Lumia 920 in der Hand, wird man das Gefühl nicht los, dass es sich beim Lumia 720 um ein Kind des ehemaligen Flaggschiffs handeln könnte. Auf den ersten Blick sehen sich die beiden Windows-Phones zum Verwechseln ähnlich.

Dabei ist das neue Modell aber deutlich leichter und flacher und besitzt dank On-Screen-Tasten mehr Bildschirmfläche. Das Design ist also nicht unbedingt neu, die Farben und Oberflächenbeschaffenheit des Gehäuses aber schon. Das Lumia 730 gibt es nicht nur in Schwarz und Weiß, sondern auch in den grellen Farben Orange und Grün. Das Gehäuse besteht aus angerautem Kunststoff und lässt sich recht einfach vom Display samt technischen Innereien abnehmen. Ersteres fördert, inklusive dem Gewicht von 130 Gramm, eine sehr angenehme Haptik zu Tage; letzteres hat den Vorteil, dass der Akku austauschbar ist.

Die Verarbeitung ist für die Preisklasse von unter 200 Euro sehr gut. Microsoft hat es geschafft, ein Gehäuse anzufertigen, das Vorder- und Rückseite mit angenehmen Rundungen verbindet. Dadurch entsteht der Eindruck, als wäre es ein Unibody, der als Verkleidung dient. Trotz abnehmbarer Schale knarzt und wackelt nichts. Ob die Kameraeinfassung oder die Bohrungen für 3,5-Millimeter-Kilnkenstecker und Micro-USB-Kabel: Alles wirkt wie aus einem Guss und vermittelt einen hochwertigen Eindruck.

Einen Schnitzer erlaubt sich aber auch Microsoft: Im Lieferumfang befindet sich zwar ein Ladegerät, allerdings ist kein USB-Kabel dabei, womit man das Lumia 730 an seinem Computer hätte anschließen können, um Dateien zu transferieren. Gerade für einen Smartphone-Neuling, der beispielsweise von einem alten Nokia-Handy umsteigt, ist es ein Mehraufwand, ein USB-Kabel aufzutreiben. Eine Lösung mit Steckdosenadapter und separatem Kabel wäre hier eine Optimallösung gewesen.

Das Gehäuse-Display-Verhältnis hätte besser sein können – vor allem deshalb, weil Microsoft die Tasten auf das Display verlegt hat. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Abzug gibt es aber auch aufgrund des fehlenden USB-Kabels.

Wertung: 4,5/5

Display

Das Display des Lumia 730 misst 4,7 Zoll in der Diagonalen und löst in HD-Qualität mit 1.280 x 720 Pixeln auf. Das ergibt eine Pixeldichte von 316 ppi. Natürlich gibt es Auflösungen jenseits von HD, manch Smartphone ist sogar mit der vierfachen Pixelanzahl eines Lumia 730 ausgestattet. Dafür muss der Käufer aber mindestens das Doppelte hinblättern; einen Unterschied im Alltag merkt man aber wohl kaum.

Microsoft setzt beim Bildschirm auf die OLED-Technologie. Im Gegensatz zu einem LC-Display benötigt ein OLED-Display keine Hintergrundbeleuchtung, wodurch der Schwarz-Wert besser und der Stormverbrauch niedriger ist. Allerdings hat ein OLED-Display gegenüber einem LCD-Panel auch Nachteile. Welche das sind, ist in Teil 2 des großen Display-Specials nachzulesen.

Die Blickwinkelstabilität ist überragend, auch wenn das Display bei Neigung etwas an Leuchtkraft einbüßt. Die automatische Helligkeitsregelung funktioniert sehr schnell und stufenlos und passt die Displayhelligkeit sehr gut dem Umgebungslicht an.

Vergleicht man die Farbdarstellung des Lumia 730 mit der des Lumia 930 wird man auf Anhieb Unterschiede feststellen. Die Farben auf dem IPS-Display des 930 wirken realitätsgetreuer, wohingegen das OLED-Display des Lumia 730 wärmere und kontrastreichere Farben abliefert. Ob man zur wärmeren oder kühleren Farbdarstellung tendiert, ist letztlich Geschmackssache.

In den Displayeinstellungen hat man allerdings nicht nur die Möglichkeit, einzustellen, wie hell das Display bei den vier Helligkeitsstufen „Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“ und „Automatisch“ leuchten soll, sondern auch die Farbtemperatur, den Farbton und die Farbsättigung anzupassen.

Darüber hinaus lässt sich im Menüpunkt „Berührung“ die Berührungsempfindlichkeit einstellen. Der Nutzer hat die Wahl zwischen „Normal“ und „Hoch“. Zweiteres erlaubt es, den Touchscreen mit Handschuhen zu bedienen. Gleichzeitig sinkt dabei aber auch die Akkulaufzeit. Unter diesem Punkt der Einstellungen hat man auch die Möglichkeit, die Option ein- beziehungsweise auszuschalten, die es erlaubt, den Bildschirm im Standby-Modus mit einem Doppeltipp aus dem Schlaf zu holen. Standardmäßig ist diese eingeschaltet.

Im Menüpunkt „Anzeige“ lassen sich die „Lesbarkeit bei Sonnenlicht“ und die „Helligkeit im Stromsparmodus“ ein- und ausschalten.

Auflösung und Pixeldichte sind nicht auf Top-Niveau, was im Alltag aber wohl kaum auffällt. Die automatische Helligkeitsregelung funktioniert tadellos und die vielen Einstellungsmöglichkeiten erlauben es, auch ein OLED-Display etwas zu entsättigen und die Farben kühler darstellen zu lassen.

Wertung 4,5/5

Ausstattung und Leistung

Ein Snapdragon 400 von Qualcomm verrichtet seine Arbeit im Lumia 730 – und das macht er gut. Die Quad-Core-CPU mit 1,2 GHz Taktung lässt in Kooperation mit dem 1 GB großen Arbeitsspeicher den Nutzer flüssig durch die Menüs scrollen und wischen; Wartezeiten sind eine Ausnahme. Allerdings ist das nichts Neues bei einem Smartphone mit Windows Phone als Betriebssystem – auch wenn es sich dabei um kein Spitzenmodell handelt. Beim Öffnen von Programmen wird im direkten Vergleich zwischen dem Lumia 730 und dem aktuellen Top-Modell, dem Lumia 930, ein Unterschied deutlich: Während man sich beim Oberklasse-Smartphone bereits in einer App befindet, lädt das Lumia 730 noch.

Mit 8 GB internem Speicher ausgestattet – 3 GB sind für das Betriebssystem reserviert – lassen sich einige Spiele und Apps herunterladen und installieren. Sollte der Platz aber knapp werden, lässt sich das Datendepot mit Micro-SD-Karten um bis zu 128 GB aufstocken und Spiele und Apps können auf die Speicherkarte verschoben werden.

Im Testbetrieb liefen Spiele wie „GT Racing 2“ flüssig und sorgten zu keiner Zeit für eine Überbeanspruchung des Prozessors. Sowohl im Spielbetrieb als auch in Benchmarktests, in denen das Gerät bis aufs Letzte ausgereizt wird, blieb eine übermäßige Wärmeentwicklung aus. Beim AnTuTu-Benchmarktest erreicht das Lumia 730 einen typischen Wert für einen Snapdragon 400 und kommt auf knapp 12.000 Punkte.

AnTuTu-Benchmarktest des Lumia 730
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Die Sprachqualität bewegt sich auf einem sehr guten Niveau. Der Gesprächspartner ist klar, deutlich und laut verständlich. Der Lautsprecher ist bei einem Telefonat sehr laut, weshalb einem Einsatz als Freisprecheinrichtung im Auto nichts im Wege steht.

Bei den Verbindungsmöglichkeiten muss der Nutzer einige Abstriche in Kauf nehmen: Neben LTE muss man auch auf schnelle Downloads mit bis zu 42 Mbit/s verzichten. Wer hingegen LTE an Bord haben möchte, kann zum Lumia 735 greifen – muss dann aber auf die Dual-SIM-Funktionen des Lumia 730 verzichten. Hiermit lassen sich zwei SIM-Karten parallel nutzen. Eine kann beispielsweise für Datenverbindungen, die andere für Telefonate und SMS genutzt werden. Möchte man einen Kontakt aus dem Telefonbuch anrufen oder jemandem eine SMS schicken, kann man auf dem gleichen Bildschirm auswählen, von welcher Rufnummer aus man das machen möchte.

Feature

Ja Nein Funktion

HSPA

X   Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ X   Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
LTE   Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s
USB-OTG   X Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA   Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC X   Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast   Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL   Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung   X Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X   4.0
WLAN-Standards X   802.11 b/g/n 

Der interne Speicher ist mit 5 GB gerade noch ausreichend groß. Auf LTE muss man zugunsten der Dual-SIM-Funktion verzichten – beim Lumia 735 ist es umgekehrt. Die Performance ist gut, die eines Lumia 930 aber deutlich besser.

Wertung 4/5

Kamera

Hinter der 6-Linsen-Optik von Zeiss, die eine durchgehende Blende f/1.9 aufweist, befindet sich ein 4,23 x 3,17 Millimeter kleiner 6,7-Megapixel-Sensor. Der ISO-Wert hat einen Spielraum von 100 bis 3.200. Bei wenig Licht kommt eine LED mit ins Spiel, die einen kleinen Raum ausleuchten kann. Videoaufnahmen sind mit 30 Bildern pro Sekunde in Full-HD-Qualität möglich.

Außenaufnahmen gelingen nicht nur bei guten Lichtverhältnissen. Auch im Lichtschein von Straßenlaternen lassen sich gute und rauscharme Aufnahmen machen. Der Fokus sitzt nahezu immer perfekt, an der Schärfe gibt es nichts auszusetzen. Auch Nahaufnahmen können sich sehen lassen und liefern viele Details. Bei Innenaufnahmen muss das Licht kaum noch vorhanden sein, damit die Kamera den ISO-Wert hochregelt und das Bild anfängt zu rauschen.

Ein optischer Bildstabilisator hätte bei Aufnahmen mit wenig Licht für kürzere Verschlusszeiten und damit entweder schärfere oder rauschärmere Bilder sorgen können. Leider verzichtet Microsoft – wohl auch zu Gunsten eines niedrigeren Preises – auf einen solchen.

Wie bereits im Test des Lumia 830 aufgefallen ist, benötigt auch die Kamera-App des Lumia 730 des Öfteren circa vier Sekunden, bis sie startklar ist. Ein Update, das nach Angaben von Microsoft noch im Dezember 2014 ausgeliefert wird, soll das Problem beheben.

Microsoft Nokia Lumia 730: Kamera-Testfotos

Mit dem Lumia 730 gemachte Testaufnahmen gibt es 

Das Lumia 730 ist das Porträt-Phone von Microsoft und richtet sich an die Generation „Selfie“, die sich mit Hilfe der 5-Megapixel-Weitwinkel-Kamera auf der Vorderseite und der Lumia-Selfie-App dünner und schöner machen kann. Und in der Tat können sich Aufnahmen mit der Frontkamera sehen lassen.

Im Automatik-Modus kann ein ISO-Wert von bis zu 3.200 erreicht werden. Jedoch bedeutet ein höherer ISO-Wert nicht gleich ein besseres Bild. Je höher die Zahl ist, desto weniger Licht benötigt man zwar beim Fotografieren, allerdings wird bei zunehmendem ISO-Wert in der Regel auch die Bildqualität schlechter – die Körnung beziehungsweise das Rauschen nimmt deutlich zu.

Daher empfiehlt es sich, hin und wieder den manuellen Modus auszuprobieren und alle Parameter selbst einzustellen. Dabei lässt sich die Belichtung, die Verschlusszeit, der ISO-Wert, sowie der Weißabgleich und der Fokus ähnlich wie bei einer digitalen Spiegelreflexkamera einstellen. Positiv herauszuheben dabei: Das Ergebnis sieht man sofort auf dem Display. Auch Belichtungsreihen sind mit der Kamera des Lumia 730 kein Problem.

Kamera Lumia 730
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Zudem stattet Microsoft das Nokia Lumia 730 mit einer Reihe an Kamera-Software aus. Smart Cam ermöglicht es, zehn Fotos nacheinander aufzunehmen und die Bilder mit Optionen wie „Bestes Bild“, „Action-Modus“, „Bewegungsfokus“, „Gesichter ändern“, und „bewegte Objekte entfernen“ zu bearbeiten – auch nachträglich.

Neben Lumia Cinemagraph, das animierte GIFs erstellt, gibt es das Lumia Creative Studio, mit dem man seine Fotos mit Filtern überziehen und rudimentäre Bildbearbeitung durchführen kann. Zudem gibt es den Lumia Beamer, mit dessen Hilfe man seine Fotos auf andere Bildschirme mit Internetverbindung übertragen kann.

Aktiviert man die Option der „Living Images“, wird eine kurze Videosequenz vor jedem Foto aufgenommen. Dies funktioniert auch mit der Lumia-Storyteller-App, die automatisch Bilder und andere Mediendateien in eine Timeline-Ansicht sortiert, die exportiert und online geteilt werden kann.

Beide Kameras liefern eine sehr gute Leistung ab – sowohl im Bereich der Fotografie, als auch bei Videoaufnahmen. Auch in puncto Software gehört man zur Elite. Neben der Tatsache, dass es aktuell auch deutlich bessere Smartphone-Kameras gibt (z.B. Lumia 1020, Galaxy K Zoom, Panasonic Lumix Smart Camera CM1) lässt die Geschwindigkeit zu wünschen übrig und sorgt für Punktabzug.

Wertung 4/5

Software und Multimedia

Typischerweise kommt auf einem Smartphone aus dem Hause Microsoft Windows Phone als Betriebssystem zum Einsatz. Zusätzlich bekommt das Gerät durch die Lumia-Denim-Software einige weitere Funktionen, die das Betriebssystem endgültig konkurrenzfähig machen.

Man kann nun vom oberen Bildschirmrand eine Benachrichtigungsleiste herunterziehen, hinter der sich nicht nur Schnelleinstellungen verbergen, sondern auch alle Nachrichten zusammenlaufen. Microsoft nennt das Ganze „Action-Center“.

Action-Center Lumia 730
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Wer seine Apps und Spiele gerne übersichtlich organisiert, kann diese nun in Ordnern auf dem Homescreen ablegen. Dazu muss man auf die App tippen, gedrückt halten und auf eine andere App ziehen. Jeder Ordner kann umbenannt werden, indem man auf das Textfeld über dem geöffneten Ordner tippt.tärke fürs Klingeln bei Anrufen und bei Benachrichtigungen regeln. Weitere neue Funktionen sind die lernende Word-Flow-Tastatur sowie die aufgebohrten Einstellungen und Optimierungen im WLAN-, Daten- und Speicherbereich. Wie diese genau aussehen und welche neuen essentiellen Funktionen Windows Phone 8.1 noch mit sich bringt, ist im Special „Alle Details zu Windows Phone 8.1“ nachzulesen.

Kritik erntet nach wie vor der Bereich „Einstellungen“. Die Liste mit diesen ist von Windows Phone 7 bis hin zu der heutigen Version 8.1 immer länger und somit unübersichtlicher geworden. Die Einstellungen sind weder themenspezifisch noch alphabetisch geordnet.

Der Musikplayer des Nokia Lumia 730 befindet sich nicht mehr im Musik+Video-Hub des Geräts sondern in der App „Musik“. In einer Bibliothek sind gespeicherte Musikstücke unter den Kategorien Künstler, Alben, Songs, Genres und Wiedergabelisten gespeichert.

Seit einiger Zeit verzichtet Microsoft darauf, dem Lieferumfang ein Headset beizulegen. Über den Handylautsprecher wird Musik sehr laut wiedergegeben. Tiefen sind aber kaum vorhanden. Bei voll aufgedrehter Lautstärke neigen Höhen ein wenig zum Verzerren. Zwar gibt es einen Equalizer mit Voreinstellungen wie Jazz, Rock, mehr Bässe oder weniger Gesang sowie frei justierbare Höhen und Tiefen in verschiedenen Frequenzbereichen, allerdings ist dieser nicht über die Musik-App erreichbar, sondern nur über die Einstellungen des Geräts.

Microsoft Nokia Lumia 730: Screenshots Windows Phone 8.1 und Lumia Denim

Windows Phone 8.1 läuft auf dem Lumia 730 genauso flüssig, wie das Wasser den Rhein herunter. Microsoft ist, was die Software anbelangt, mittlerweile auf einem Niveau mit Android und iOS. Punktabzug gibt es für die fehlende Benachrichtigungs-LED, das unübersichtliche Einstellungsmenü und das nicht vorhandene Headset.

Wertung 4/5

Akku

Microsoft stattet das Lumia 730 mit einem 2.200 mAh starken Akku aus, der austauschbar ist. Im Test musste sich die Batterie bei dauerhaft aktiviertem Bluetooth, WLAN und GPS sowie E-Mail-Push bei automatischer Helligkeitsregelung einem 30-minütigen Gespräch, 30 Minuten Musikhören per Webstream sowie 30 Minuten Spielen und einer 30-minütigen Video-Wiedergabe über YouTube stellen. Hinzu kam die Aufnahme mehrerer Fotos und Videos, das Surfen auf verschiedenen Webseiten und ein Benchmarktest.

Am Ende dieses anspruchsvollen 8-stündigen Arbeitstages blieben dem Lumia 730 noch satte 56 Prozent. In einer 16-stündigen Standby-Phase verlor der Akku lediglich 5 Prozentpunkte und es blieben nach einem ganzen Tag 51 Prozent übrig. Somit ist der Akku des Lumia 730 bei weitem besser als der 3.100-mAh-Akku des Xperia Z3 (nach 8 Stunden 49 Prozent) aber auch etwas schlechter als die Batterie des Lumia 830 (nach 8 Stunden 62 Prozent). Der geringe Verlust im Standby-Betrieb – auch mit 2 SIM-Karten an Bord – ist überragend.

Akkulaufzeit Lumia 730
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Viele Energiesparoptionen hat man als Windows-Phone-Nutzer nicht – braucht man aber auch nicht. Dafür ist der Akku austauschbar und hält problemlos einen Tag durch. Zudem gehört er zu den besten im Test.

Wertung 5/5

Fazit

Das Lumia 730 kann man uneingeschränkt empfehlen, wenn jemand nach einem Smartphone für unter 200 Euro fragt. Die Bedienung verläuft flüssig, die Kamera ist gut und der Akku gehört zu den besten, die bisher das inside-digital.de-Testlabor passiert haben. Ebenfalls positiv zu bewerten ist, das die Batterie austauch- und der Speicher erweiterbar ist.

Die poppigen Farben sind Geschmackssache. Wer keinen Gefallen an einem grellen Orange oder Grün findet, der kann das Lumia 730 auch in Schwarz oder Weiß kaufen. Der Lautsprecher auf der Rückseite ist zwar laut, liefert aber keinen besonders ausgewogenen Sound. Eine besser Figur macht hingegen die Frontkamera, die derart scharfe Selfies abliefert, wie sie manche Hauptkamera eines vergleichbar teuren Smartphones nicht schafft.

Verzichten muss man auf eine Benachrichtigungs-LED und auf ein USB-Kabel, das im Lieferumfang fehlt. Woran Microsoft noch unbedingt arbeiten muss, ist das Einstellungs-Menü. Dieses ist sehr lang und unsortiert, weshalb man – auch als erfahrener Nutzer – rauf und runter wischt, um eine bestimmte Einstellung zu finden.

Preis/Leistung

Für 200 Euro bekommt man ein top ausgestattetes Dual-SIM-Smartphone, bei dem es wenig zu meckern gibt. Es wird schwierig, für diesen Preis ein derart gutes Android-Smartphone zu finden – vielleicht sogar unmöglich. In der Preisklasse bis 200 Euro gehört das Lumia 730 zu den stärksten Smartphones, die es derzeit zu kaufen gibt. Vielleicht ist es sogar der Dr. David Banner der Mittelklasse, der in Stresssituationen zum unglaublichen Hulk mutiert und mehr leistet, als viele andere Smartphones.

Testsiegel Lumia 730

Pro

  • Gute Kamera (vorne und hinten)
  • Flüssige Bedienung
  • Starker Akku
  • Gute Verarbeitung

Contra

  • Kein USB-Kabel im Lieferumfang
  • Unübersichtliches Einstellungsmenü
  • Fehlende Benachrichtigungs-LED

Alternativen

Wer nach Smartphones für unter 200 Euro sucht, findet im aktuellen inside-digital.de-Special neun Alternativen zum Lumia 730. Dazu zählen das Motorola Moto G der zweiten Generation, das Sony Xperia M2 oder auch das HTC Desire 510.

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