Test des Samsung S5230 Star

21 Minuten

Samsung S5230 Star

Das Samsung S5230 Star: Es brach alle bis dato aufgestellten Handy-Verkaufsrekorde des südkoreanischen Herstellers, als es innerhalb von nur drei Monaten nach Marktstart über fünf Millionen Mal über die Ladentheken dieser Welt wanderte. Es befindet sich mit viereinhalb Sternen bei über 500 Kundenbewertungen in gleich mehreren Kategorien auf dem ersten Verkaufsrang des Online-Versandhändlers Amazon – und das schon seit geraumer Zeit. Und auch auf inside-digital.de steht das Samsung Star seit Monaten auf der Liste der beliebtesten Handys ganz weit oben, mittlerweile auf Platz zwei.

Irgendwas muss also dran sein an dem günstigen Touchscreen-Smartphone von Samsung. Wie man als technikaffiner Nutzer jedoch weiß, gibt es die „eierlegende Wollmilchsau“, also den perfekten Allrounder, schlichtweg nicht. Wo also liegen die Schwächen des Geräts, wo die wirklichen Stärken? Ist es tatsächlich möglich, die „unendliche Vielfalt mit nur einer Berührung“ zu erreichen? Und wo ist der Haken bei einem Straßenpreis von derzeit noch 130 Euro? All das und noch einiges mehr klärt der redaktionelle Testbericht von inside-digital.de.

In dem handlichen Karton des S5230 findet man eine solide Grundausstattung: Neben dem eigentlichen Gerät gehören eine CD mit Samsungs PC-Studio, ein Benutzerhandbuch, ein Stereo-Headset, ein USB-Datenkabel sowie ein Ladegerät zum Lieferumfang. Auf Putztuch oder gar eine Schutzhülle hat Samsung verzichtet, ebenso auf eine MicroSD-Speicherkarte. Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku verfügt über eine Kapazität von 1000 Milliamperestunden.

Zum Einsetzen von SIM-Karte und Handybatterie reicht es, die passgenaue Rückwand des Smartphones nach unten zu schieben – anschließend kann man sowohl Karte als auch Akku ohne Probleme an die dafür vorgesehenen Stellen im Gehäuse einsetzen. Beides funktioniert reibungslos und geht gut von der Hand, ganz im Gegensatz zum Einsetzen der Speicherkarte: hier muss erst der Akku entnommen werden, bevor man seine MicroSD-Karte einsetzen kann.

Das S5230 liegt mit seinem geringen Gewicht (92 Gramm) und den kompakten Maßen (104 mal 53 mal 11,9 Millimeter) gut in der Hand und macht trotz Kunststoffgehäuse einen sehr stabilen und hochwertigen Eindruck, nicht zuletzt durch den Rahmen in Chrom-Optik. Positiv ist zudem, dass Samsung der einzigen Geräte-Schnittstelle eine Abdeckung spendiert hat – die hätte der Kameralinse ebenfalls gut zu Gesicht gestanden. So ist jedoch zumindest der USB-Anschluss ausreichend vor Schmutz und Staub geschützt. Insgesamt ist der hochwertige Gesamteindruck dem Preis überaus angemessen.

Samsung S5230 StarUnter dem Touchscreen finden sich drei fest belegte Tasten: Mit der linken Anruf-Annehmen-Taste landet man direkt in der Anrufliste, der mittlere Schalter beherbergt eine Zurück-Funktion. Der rechte Knopf dient als Ein-/Aus-Schalter und zum Beenden von Gesprächen; außerdem gelangt man durch seine einmalige Betätigung von überall auf den Home-Screen zurück. An beiden Seiten des Star finden sich weitere Funktionstasten: Links zwei Wipptasten für die siebenstufige Lautstärkeregelung während Telefonaten oder des Musikhörens, die auch zum Scrollen in Menüs genutzt werden können. Rechts ein Schalter, um das Display zu sperren/entsperren sowie eine Kamerataste – durch deren Betätigung landet man umgehend im Kamera-Modus respektive schießt ein Bild, falls man sich schon dort befindet.

 

Samsung S5230 Star

Gespräche führt man mit dem S5230 Star in sehr guter Qualität. Auch bei nur ausreichender Netzabdeckung bietet das Handy eine gute Empfangsqualität – weder gibt es Störgeräusche noch Aussetzer während des Telefonats. Seinen Gesprächspartner versteht man glasklar, hier kann man fast schon von Festnetzqualität sprechen. Auf Hintergrundgeräusche oder auch Rauschen horcht man meist vergebens. Das gilt ebenso für Gespräche, die mit dem beiliegenden Headset geführt werden. Telefoniert man per Freisprechfunktion, verschlechtert sich die Sprachqualität allerdings: Nun ist ein leichtes Rauschen zu vernehmen, außerdem klingt die Stimme des Gesprächspartners grell und leicht krächzend. Der durchschnittlich starke Akku reicht laut Herstellerangaben für Gespräche von bis zu zehn Stunden und 700 Stunden Standby. Beides konnte der Test bestätigen – die Standby-Zeit fiel mit 740 Stunden sogar knapp sechs Prozent länger aus. Benutzt man das Gerät intensiv, muss es am Ende des Tages auf jeden Fall an die Steckdose; das kann auch schon mal nach siebeneinhalb Stunden der Fall sein.

Der SAR-Wert des Handys beträgt 0.531 W/kg.

Samsung S5230 StarFür den mittlerweile geringen Preis ist das resistive, drei Zoll TFT-Touchdisplay des Handys sehr gut: Die 262.144 Farben werden satt und leuchtend dargestellt, zudem kann der Schwarzwert überzeugen. Die Schärfe ist bei Videos und Fotos angenehm hoch, das Bild konstrastreich. Die bAuflösung von 240 mal 400 Pixel dürfte – gerade für das Surfen im Internet – etwas höher sein, reicht aber für den Alltagsgebrauch aus. Der Betrachtungswinkel des Bildschirms bietet genügend Spielraum und auch direkte Sonneneinstrahlung stört die Sichtbarkeit nicht übermäßig, beeinflusst sie jedoch merklich. Die Verwendung von matten Displays würde hier – analog zum Notebook-Segment – einen echten Vorteil bedeuten. Nichtsdestotrotz ist die Display-Qualität vor dem Hintergrund des Preises als hervorragend zu bezeichnen und muss sich auch vor teureren Geräten keinesfalls verstecken. Ein Lagesensor sorgt dafür, dass sich der Bildschirminhalt beim Drehen des Handys in die Horizontale mitbewegt und vom Hoch- in den Quermodus wechselt. Leider wurde das Konzept nicht bis zum Schluss gedacht, denn manchen Anwendungen fehlt die Unterstützung – bei anderen hingegen ist sie überaus nützlich, beispielsweise bei der Texteingabe oder beim Betrachten von Bildern.

Die Kamera das S5230 macht Fotoaufnahmen mit einer Auflösung von 3,15 Megapixel (2048 mal 1536 Pixel) und zweifachem digitalen Zoom – Autofokus oder gar ein Blitzlicht hat Samsung dem Star nicht spendiert. Das Fehlen von ersterem hat jedoch eine sehr kurze Auslösezeit zur Folge, weshalb sich das Star bestens für Schnappschüsse eignet. Verspieltere Nutzer können mit den verschiedenen Aufnahme- (Einzeln, Lachende Aufnahme, Serie, Panorama, Mosaik, Rahmen) und Szene-Modi (Hochformat, Querformat, Nacht, Sport, Sonnenuntergang, Text) experimentieren oder die Effekte (Schwarz/Weiß, Sepia, Negativ, Wasserfarben), die Belichtungsmessung (Matrix, Mittenbetont, Spot) sowie die Bildqualität (Sehr fein, Fein, Normal, Sparsam) abändern. Außerdem lässt sich der Speicherort (Telefon oder Speicherkarte) sowie die Helligkeit festlegen (-3 bis +3), der Weißabgleich aktivieren (Automatisch, Sommerzeit, Glühend, Fluoreszent, Bewölkt) und der Selbstauslöser samt Sekunden- (2, 5, 10) und Tonauswahl einstellen.

Samsung S5230 StarBei Tageslicht und guten Lichtverhältnissen ist die Qualität der gemachten Fotos ordentlich: Farben werden naturgetreu, mit stimmiger Bildschärfe und guter Sättigung dargestellt, das Bildrauschen hält sich in Grenzen. Bei Dunkelheit trübt sich das Bild allerdings: Selbst leichter Lichteinfall oder der Nachtmodus können nicht verhindern, dass das eingefangene Motiv nur schwer zu erkennen ist. Videos macht das Samsung Star in QVGA-Auflösung (240 mal 320 Pixel) bei 15 Bildern pro Sekunde, entweder im MPEG4- oder H.263-Format – auch hier fehlen wirkliche Innovationen oder Einstellungen, welche die Qualität nachhaltig verbessern würden. Analog zum Foto-Modus lassen sich auch in den Video-Optionen der Weißabgleich, der Selbstauslöser, die Helligkeit und die Effekte einstellen, jeweils mit denselben Optionen. Darüber hinaus kann man die Videoqualität verändern (Fein, Normal, Sparsam) und den Aufzeichnungsmodus festlegen (Normal, Begrenzung für MMS).

Hinsichtlich der Qualität darf man zwar keine Wunder erwarten. Das Aufnahmeergebnis ist aber, zumindest bei Tageslicht, durchaus passabel: Sind die Lichtverhältnisse gut, werden Objekte solide, wenn auch etwas blass dargestellt. Pixelschleier sind kaum zu erkennen, die Kamera passt sich gut an changierende Lichtverhältnisse an. Aber: Wie schon bei Fotos, muss die Kamera auch beim Videodreh im Dunkeln passen. Trotz Nachtmodus sind Filmaufnahmen bei Dämmerlicht oder vollkommener Dunkelheit kaum zu realisieren.

Das Samsung Star bietet die Möglichkeit, sowohl Fotos als auch Videos nachzubearbeiten. So kann man sein kreatives Machwerk beispielsweise direkt ins Web hochladen, per E-Mail, MMS oder Bluetooth versenden oder sich genaue Details zur entsprechenden Mediendatei anzeigen lassen. Bilder können zudem skaliert, über USB oder Bluetooth gedruckt sowie als Hintergrund- oder Anrufbild verwendet werden. Des Weiteren können weitere Effekte (Filter, Stil, Warp-Effekt, Partielle Unschärfe) hinzugefügt und sowohl Helligkeit als auch Kontrast und Farbe angepasst werden.

 

Die Betriebssystem-Eigenentwicklung (TouchWiz + Cartoon UI) erlaubt die Steuerung und Menüführung mit bloßen Fingern, was gut gelingt und durch das bei Samsung „VibeTonz“ genannte Vibrations-Feedback noch positiv unterstützt wird. Alle Menüpunkte und -elemente lassen sich ohne Probleme bedienen und ansteuern; im Browser machen kleine Elemente jedoch hier und dort Probleme – dies ist vor allem der Auflösung (240 mal 400 Pixel) geschuldet.

Der Startbildschirm präsentiert sich unprätentiös und übersichtlich. Er besteht lediglich aus den drei virtuellen Tasten für das numerische Tastenfeld, das Telefonbuch und das Hauptmenü sowie aus der per Fingertipp ein- und ausfahrbaren Widget-Leiste. Aus der kann man sich bis zu zwölf der über 40 Minianwendungen auf einen der drei virtuellen, per Fingerwisch erreichbaren Bildschirme ziehen. Zur Verfügung stehen hier unter anderem ein Kalender, ein Musik-Player, eine Diashow sowie der Schnellzugriff auf YouTube und soziale Netzwerke wie Facebook oder MySpace. Weitere Widgets gibt es zudem online.

 

Das drei Spalten und vier Zeilen umfassende Hauptmenü des S5230 wirkt aufgeräumt, logisch und intuitiv, lediglich die Schrift der zwölf selbsterklärenden Menüpunkte dürfte etwas größer sein. Das Aussehen kann man durch drei verschiedene Schriften sowie einen eigenen Hintergrund leicht anpassen. Am unteren Bildschirmrand befinden sich die Zugriffselemente für das Tastenfeld, die Foto-Kontakte und Widgets. Auch ohne Handbuch navigiert man sicher durch die verschiedenen Menüebenen; leider ist das Scrollen durch längere Listen bisweilen etwas ruckelig. Zwar nicht mehr so schwergängig wie noch auf dem F480 – trotzdem dürfte das Ansprechverhalten etwas besser sein.

Am oberen Bildschirmrand befindet sich neben dem Hauptmenü- noch ein weiterer Reiter. Tippt man auf diesen, gelangt man zu diversen Internetverknüpfungen, die unter dem Namen „Kommunikationen“ zusammengefasst sind. Hierzu zählen unter anderem Links auf Flickr, Photobucket, Picasa, Friendster sowie Google Search, Mail und Maps. Analog zum Startbildschirm befinden sich hier ebenfalls drei Punkte am unteren Rand des Bildschirms. Der gerade leuchtende signalisiert, auf welcher der drei Seiten man sich gerade befindet; per Fingerwisch gelangt man dann ganz einfach zum vorherigen oder nächsten Tab. Wischt man mit dem Finger also von rechts nach links, gelangt man auf den zweiten Reiter, „Tools“. Hier verbergen sich diverse Schnellzugriffe, beispielsweise für den Kalender, den Rechner, den Timer, die Stoppuhr, Bluetooth oder das Umrechnungs-Programm. Diese Schnellzugriffe sind teilweise allerdings wenig sinnvoll, braucht es doch bis zur „Tools“-Übersicht stellenweise mehr Fingertipps und -wischer als bis zur eigentlichen Anwendung. Das Star merkt sich jedoch die Menü-Position – verlässt man es also im „Tools“-Reiter, wird es auch an dieser Stelle wieder geöffnet.

Ein weiterer Wisch mit dem Finger und man gelangt auf den dritten und letzten Reiter, hinter dem sich unter der Überschrift „Multimedia“ ebenfalls Schnellzugriffe verbergen. Von hier gelangt man zum MP3-Player, zum UKW-Radio oder zum RSS-Reader. Außerdem hat man Zugriff auf die Bilder-, Video- und Töne-Ordner oder die Spiele-Übersicht. Die unterschiedlichen Menüebenen und -strukturen ermöglichen in der Regel schnellen Zugang zu allen relevanten Funktionen. Will man zum Beispiel eine SMS schreiben, kann man dies entweder mithilfe des entsprechenden Widgets mit einem einzigen Fingerzeig tun oder man navigiert ins Hauptmenü, wählt dort den Punkt „Nachrichten“ an, wählt „Nachricht erstellen“ und tippt im folgenden Dialog auf „Nachricht“. Aufwendiger ist es da schon, die eigene Nummer zu unterdrücken: Über das Hauptmenü geht es in die „Einstellungen“, von dort in die „Anwendungseinstellungen“. Hier wählt man den Punkt „Anruf“, tippt auf „Alle Anrufe“ und hat schließlich die Option „Rufnummernübertragung“ vor sich, unter der man „Durch Netz“, „Senden“ oder „Ausblenden“ aktivieren kann.

Die über das Hauptmenü oder die Gesprächsannahmetaste erreichbare Anrufliste des Star ist fünfgeteilt: Man kann sich alle Anrufe, nur die unbeantworteten, gewählten oder nur die empfangenen anzeigen lassen. Außerdem kann man die Liste nach an Anrufer gesendete Nachrichten filtern. Tippt man auf den jeweiligen Eintrag, erhält man weitergehende Informationen zu Anrufdauer und -uhrzeit. Das Schreiben einer SMS (bis zu 2.295 Zeichen) geht einfach von der Hand, die virtuelle Tastatur ist leicht bedienbar. Um das Schreiben komfortabler zu gestalten, sollte man das S5230 kippen, sodass es in das Querformat und von der numerischen zur QWERTZ-Tastatur wechselt. Die besitzt keine dedizierten Tasten für die deutschen Umlaute – will man also ein Ä, Ö oder Ü schreiben und befindet sich nicht im T9-Modus, muss man die entsprechende Taste zweimal antippen. Fügt man ein Foto oder Video, die man auch direkt aus dem Menü heraus aufzeichnen kann, als Anlage hinzu, wird die SMS automatisch in eine bis zu 300 Kilobyte große MMS umgewandelt.

Die Eingabemaske für das Erstellen einer E-Mail ist identisch aufgebaut. Beim Schreiben von längeren Texten fallen jedoch die vergleichsweise kleinen Tasten negativ ins Gewicht: Man muss sich stark konzentrieren, um immer den korrekten Buchstaben zu treffen. Auch hier sollte man für die Eingabe ins Querformat wechseln, zumal dann auf der Tastatur mehr Tasten für Sonderzeichen zur Verfügung stehen. Analog zum Schreiben von SMS gilt: Die rein virtuelle Tastatur macht blindes Tippen unmöglich. Zwar erhält man bei Berührung des Bildschirms Feedback in Form einer Vibration. Dennoch fehlt der physische Widerstand als Orientierungshilfe.

Sowohl für das Verfassen von SMS als auch von E-Mails ist man nicht zwangsläufig auf die QWERTZ-Tastatur angewiesen. Beherrscht man sie, kann man auch auf Handschrifterkennung umschalten. Hier steht einem entweder der komplette Bildschirm zur Verfügung, oder aber das Display wird in vier gleichgroße Quadrate aufgeteilt, von denen drei für die Eingabe von Buchstaben und eines für die Eingabe von Zahlen und Sonderzeichen gedacht ist. Mit etwas Übung erreicht man auch über diese Methode eine zufriedenstellende Anschlagszahl. Die Einrichtung von E-Mail-Konten (POP3, IMAP4, SMTP) ist recht einfach und angenehm: Will man eine E-Mail verfassen und hat noch kein Konto angelegt, wird auf Wunsch automatisch der Assistent gestartet. Alternativ kann man ein entsprechendes Konto auch direkt über „Einstellungen“ – „Anwendungseinstellungen“ – „Nachrichten“ – „E-Mail“ – „E-Mail-Einrichtungsassistent“ erstellen. Hier kann man auch bestehende Konten ändern oder löschen.

 

Insgesamt ist das Samsung Star zum Schreiben von kürzeren Nachrichten oder E-Mails gut geeignet. Wer längere Texte verfassen will, wird jedoch eher auf ein Gerät mit größerem Touchscreen oder ausziehbarer QWERTZ-Tastatur zurückgreifen wollen. Neben den mittlerweile obligatorischen Funktionen wie RSS-Reader, MP3-Player oder dem Kalender hat das Star noch einige zusätzliche, teils nützliche Gimmicks mit an Bord. So steht Nutzern mit der „Smart-Touch“-Funktion eine Schnellwahl per Fingersteuerung zur Verfügung: Durch vorher festgelegte Gesten kann man etwa den Bildschirm entsperren und gleichzeitig ein Programm auf- oder Kontakte anrufen – praktisch. Ebenfalls hilfreich ist der Punkt „Foto-Kontakte“: Unter dem werden die am häufigsten verwendeten Kontakte als Bild abgelegt. Das Scrollen durch die Stapel-ähnliche Liste macht richtig Spaß und vermittelt einen Hauch von iPhone-Feeling.

In Puncto Konnektivität wird erstmals deutlich, wo Samsung beim Star den Rotstift angesetzt hat: Sowohl W-Lan als auch HSDPA oder gar GPS sucht man vergebens. Zum Surfen im mobilen Internet steht Nutzern lediglich EDGE und damit eine Download-Geschwindigkeit von rund 220 Kilobit pro Sekunde zur Verfügung. Das reicht für gelegentliches Surfen oder das Abrufen von E-Mails – ausgiebigere Ausflüge ins Netz bleiben jedoch die Ausnahme, obwohl der auf Webkit basierende Samsung-Browser gut bedienbar ist und viele Funktionen bietet.

Mit dem PC oder Laptop lässt sich das Star entweder per Bluetooth (2.1 samt EDR und A2DP-Stereoprofil) oder USB verbinden. Über die Bluetooth-Verbindung dauert der Transfer einer ein Megabyte großen Testdatei rund 20 Sekunden. Als Massenspeicher am PC verbunden, dauert diese Übertragung selbstredend nur den Bruchteil einer Sekunde. Die Synchronisierung mit Microsoft Outlook stellt sowohl unter Windows XP als auch Vista und Windows 7 32bit kein Problem dar; dafür ist jedoch die aktuelle Version von Samsungs PC-Studio unter Windows 7 64bit (noch) nicht lauffähig.

 

Samsung S5230 StarDie Verwaltung von Kontakten gelingt mit dem Star einfach und zufriedenstellend. Man kann alle wichtigen Angaben (Vorname, Nachname, Festnetz/Mobil/Fax/E-Mail privat, Festnetz/Mobil/Fax/E-Mail geschäftlich, Geburtstag, Gruppe, Klingelton) speichern und bis zu 2.000 Telefonbucheinträge anlegen. Es gibt sechs voreingestellte Profile (Normal, Stumm, PKW, Besprechung, Im Freien, Offline), die jedoch individuell angepasst werden können. Eigene Profile können nicht angelegt werden, eine zeitgesteuerte Profilwahl gibt es ebenfalls nicht.

Die Bedienung des installierten MP3-Players per Touchscreen gelingt trotz des Fehlens spezieller Tasten reibungslos. Die Software unterstützt die Formate AAC, AAC+, AMR, eAAC, eAAC+, iMELODY, MIDI, MP3, SP-MIDI, WAV sowie WMA und bietet eine übersichtliche Anzahl von Funktionen, zu denen unter anderem neun verschiedene Equalizer-Einstellungen (Normal, Rock, Pop, Dance, Classic, Jazz, Wide, Dynamic, Surround), eine Repeat-Funktion (Alle, Automatisch, Einen Titel) und eine „Senden per“-Option (Nachricht, E-Mail, Bluetooth) gehören. Außerdem kann man seine Titel sortiert wiedergeben (Alle Titel, Wiedergabelisten, Kürzlich wiedergegeben, Am häufigsten wiedergegeben, Interpreten, Alben, Genres, Podcasts), das Abspielen der Musik auch im Hintergrund aktivieren oder deaktivieren sowie das Musik-Menü anpassen. Und wer einen Titel auf seinem Gerät hat, den er selber nicht (mehr) kennt, der nutzt den mitgelieferten Musik-Identifikationsdienst „Shazam“: Einfach einen Ausschnitt des Liedes hochladen, und die Chance, dass der Dienst den Titel in seiner rund acht Millionen Einträge umfassenden Datenbank anhand des akustischen Fingerabdrucks findet und die passenden Informationen preisgibt, stehen nicht schlecht.

Der an der oberen Front des Star positionierte Lautsprecher bietet eine passable Klangqualität. Die kommt nicht zuletzt von der Samsung-eigenen Digital Natural Sound Engine (DNSe), die Tiefen hell und klar klingen lässt. Auch der Bass ist – natürlich in entsprechendem Rahmen – durchaus in Ordnung, übersteuert jedoch bei zu hoher Lautstärke. Hier sollte man lieber zu dem mitgelieferten Headset greifen, das zwar eher dünnen, klirrenden Sound mit wenig Bass produziert, aber immer noch besser klingt als die Wiedergabe über den kleinen Handylautsprecher. Richtige Musik-Liebhaber werden sich aber sowieso ein paar ordentliche In-Ear-Kopfhörer besorgen – hier wird jedoch der fehlende 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss sauer aufstoßen.

Wer sich an der eigenen Musik satt gehört hat, kann mit dem Star auch FM-Radio hören – hierzu müssen jedoch die Kopfhörer, die als Antenne fungieren, angeschlossen sein. Das Radio kann analog zum MP3-Player auch im Hintergrund laufen. Es sind reichlich Senderplätze zum Speichern vorhanden, -namen können jedoch nicht vergeben werden. Die Empfangsqualität des Radios ist gut, die Einstellmöglichkeiten (Sender-ID anzeigen, Alternative Frequenz, Radiotext, Suchlauf, Frequenz manuell einstellen) eher rudimentär.

Das Samsung Star kann auch Videos abspielen. Unterstützt werden die Formate MPEG4, 3GPP, H.263, H.264, ASF und WMV. Wer neben den mit dem Smartphone gemachten Filmchen noch weitere Videos auf dem Gerät speichern will, kommt aber nicht um eine MicroSD-Karte herum. Der 100 Megabyte große interne Speicher, von dem zu Anfang nur noch etwas mehr als 80 Megabyte frei sind, reicht bei weitem nicht aus, zumal, wenn auch noch Lieder und Fotos auf das Handy sollen. Samsung gibt an, Speicherkarten mit bis zu acht Gigabyte Kapazität zu unterstützen – Tests haben aber gezeigt, dass je nach Firmware auch 16 Gigabyte von dem S5230 erkannt werden. Die Organizer-Funktionen des Star sind durchschnittlich, dem Preis jedoch angemessen. Es gibt einen Kalender, in den sich auch Termine samt Erinnerung eintragen lassen, die Möglichkeit, (Sprach-)Memos oder eine Aufgabe anzulegen sowie eine grafische Weltuhr. Abgerundet werden die verfügbaren Anwendungen von einem simplen Taschenrechner und einem Umrechner (Währung, Länge, Gewicht, Volumen, Fläche, Temperatur) von und in alle gängigen Größen. Sprachwahl- oder -steuerung hat Samsung dem Star nicht spendiert.

Das S5230 hat einige Spiele vorinstalliert, dazu zählen „Rollende Würfel“, „Asphalt 4“, „Bubble Popper“ und „WiseStar“. Außerdem sind Demoversionen von „Brain Challenge Vol. 2“, „BrickBreaker Revolution“ sowie der dritten Edition von „Wer wird Millionär“ vorinstalliert. Unter dem Menüpunkt „Spiele und mehr“ findet sich darüber hinaus auch die Anwendung „Google Maps“. Die ist zwar ohne GPS nicht ganz so komfortabel nutzbar. Durch die Positionsbestimmung via Mobilfunkmast kann man sie aber dennoch zur groben Orientierung oder zum Finden von in der nähe liegenden Points of Interest (POIs) nutzen.

Dann gibt es noch den kleinen Diebstahlschutz namens „uTrack“: Nach Eingabe seiner Nummer erhält man eine SMS, sobald eine andere SIM-Karte in das Gerät gesteckt wird. Diese Nachricht enthält die IMEI– und Handyummer des mutmaßlichen Langfingers – nun kann über den entsprechenden Netzanbieter die Verfolgung aufgenommen werden und die Chancen, sein Handy wiederzusehen, stehen gut. Und zuletzt: Der Täuschungsanruf. Einmal eingestellt, fingiert man durch zweisekündiges Drücken der unteren Lautstärketaste ein ankommendes Gespräch. Wer hier ganz sicher gehen will, kann nach dem Annehmen sogar ein zuvor aufgenommenes Sprachmemo abspielen lassen – perfide, aber keine schlechte Idee, um unangenehmen Situationen zu entgehen.

 

Das Samsung S5230 Star ist ein grundsolides Handy. Es leistet sich keine besonderen Schwächen, kann dafür jedoch in vielen Kategorien punkten. Verarbeitung und Design sind für den Preis überaus gut, Sprachqualität und Empfang können vollends überzeugen. Und auch Display, Bedienung sowie Menüführung bieten keinen Anlass zur Klage. Ebenfalls gut ist der MP3-Player, der jedoch sein volles Potential nur mit höherwertigen Kopfhörern ausschöpfen kann. Nicht ganz so gut schneidet die Kamera des Star ab. Deren Bilder sind zwar – sowohl hinsichtlich Fotos als auch Videos – bei Tageslicht einigermaßen zu gebrauchen. Sobald es jedoch etwas dunkler ist, lässt die Qualität zu sehr nach. Ebenfalls zu wünschen übrig lässt die Connectivity-Ausstattung: W-Lan fehlt ebenso wie GPS oder der Datenbeschleuniger HSDPA.

In Hinblick auf den Erfolg des Star muss man allerdings sagen: Samsung scheint mit diesem Gerät eben die breite Masse an Nutzern zu bedienen, die keinen Wert auf Business-Features wie W-Lan oder HSDPA legt und stattdessen ein gut verarbeitetes, günstiges Touchscreen-Handy ihr Eigen nennen möchte. Und soviel ist klar: Wer einen preiswerten Allrounder sucht und trotzdem nicht auf gute Verarbeitungsqualität oder Multimedia-Features verzichten will, ist beim Samsung Star goldrichtig.

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