Wiko View 3 Pro: Das kann die Triple-Kamera für unter 300 Euro

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Wiko stellt beim View 3 Pro und auch dem View 3 die Kamera in den Mittelpunkt der Präsentation zum Deutschlandstart. Mit dem Pro-Modell will man eine echte Triple-Kamera in die Smartphone-Klasse unter 300 Euro einführen und begibt sich damit in einen noch kleinen Kreis von Herstellern. Doch was kann die Kamera genau?
Kamera des Wiko View3 Pro
Wiko View3 Pro KameraBildquelle:

Die Hardware des Wiko View 3 Pro

Das Wiko View 30 Pro hat insgesamt vier Kameras zu bieten. Die Franzosen verbinden auf der Rückseite drei Einzelmodule zu einer Kamera mit zwei Brennweiten. Dazu kommt eine einzelne Frontkamera für Selfies und die Gesichtsentsperrung. Die drei Module auf der Rückseite enthalten drei Sensoren mit 12, 13 und 5 Megapixeln. Die Frontkamera bringt es auf 16 Megapixel.

Auf High-End muss der Nutzer verzichten, jedoch kann im Preisbereich des View 30 Pro keine Technologieführerschaft wie beim Huawei P30 Pro erwartet werden. Was Wiko anstrebt, ist eine „Demokratisierung von Technologie“. Hinter den sperrigen Begriffen steht das Ziel, neue Technik zu geringeren Preisen anzubieten, als der restliche Markt. Die Triple-Kamera für unter 300 Euro ist dabei ein Teil dieser Arbeit.

Software Android 9.0 Pie
Prozessor Mediatek Helio P60 MT6771
Display 6,3 Zoll, 1.080 x 2.340 Pixel
Arbeitsspeicher
interner Speicher 128 GB
Hauptkamera 4272x2848 (12,2 Megapixel)
Akku 4.000 mAh
induktives Laden
USB-Port 2.0 Typ C
IP-Zertifizierung (kein Schutz)
Gewicht 184 g
Farbe Schwarz, Blau
Einführungspreis 299 €
Marktstart April 2019

Die Software und Funktionen

Die Software der Kamera stellt das Bokeh und die Weitwinkeloption in den Mittelpunkt. Beide Funktionen lassen sich direkt aus dem Live-View auswählen und so kann der Nutzer schnell darauf zugreifen. Andere Funktionen wie die rudimentären Zeitlupenvideos werden dagegen etwas versteckt. Die Steuerung gelingt einfach und flott. Vieles erinnert an die Kamera-App von Google. Von den Google-Entwicklern stammt auch die Objekterkennung des Wiko View 3 Pro.

Vom dritten Sensor mit 5 Megapixeln Auflösung sieht man in der Kamera-App nichts. Sie unterstützt die beiden Hauptsensoren mit Tiefeninformationen und bietet so keine selbstständige Funktion wie eine weitere Brennweite oder einen dedizierten Schwarz-Weiß-Sensor.

Wiko View 3 Pro Kamera-Test: Piano im Dunkeln
Wiko View 3 Pro Kamera-Test – Weitwinkel bei schlechtem Licht

Die Bildqualität des Wiko View 3 Pro

Die Kamera des Wiko View 3 Pro erlaubt mit der Weitwinkelkamera einen größeren Bildbereich mit einem Bildwinkel von 120 Grad aufzunehmen. Schaltet die Kamera auf das Weitwinkel-Modul, passt also mehr auf ein einzelnes Bild. Die Ränder verziehen dann jedoch kräftig. So werden gerade Linien gekrümmt und das Zentrum des Bildes wird größer dargestellt. Das ist eine technische Schwäche, zumal moderne Kamerasoftware solche Effekte auch aus dem Bild herausrechnen könnte. Auf der anderen Seite ist dieser Effekt von vielen Fotografen gewollt und wird als Stilmittel eingesetzt. Bei Landschaftsaufnahmen und solchen, die keine nahen Objekte einschließen, fallen die Krümmungen kaum auf und so sollte man diese Kritik nicht zu hoch hängen. Die Bildqualität der Weitwinkelkamera ist gerade bei gutem Licht sehr gut und kann mit deutlich teureren Konkurrenten mithalten.

Videos mit Schwächen

Etwas schwächer fällt die Videosektion aus. Nicht nur die sparsamen Zeitlupenoptionen fallen negativ auf, auch die Bildqualität und der ab und an pumpende Autofokus lassen Luft nach oben. Wer also seine Handykamera speziell für Videoaufnahmen nutzen will, sollte zu anderen Geräten greifen. LG bietet mit dem V40 ThinQ eine gute aber auch wesentlich teurere Alternative. Für Gelegenheitsfilmer und Social-Media-Poser reicht die Videoqualität bei gutem Licht allerdings locker aus.

Wiko View 3 Pro Kamera-Test: Strauch mit gute Bokeh
Wiko View 3 Pro Kamera-Test – gutes Bokeh

Die Hauptkamera liefert solide Qualität ab und kann bei gutem Licht voll bei schlechtem Licht größtenteils überzeugen. Der Bokeh-Effekt sitzt erstaunlich gut. Zumeist schafft er es, das Objekt sauber aus dem Hintergrund herauszuschneiden und diesen verschwimmen zu lassen. Das kann auch noch nachträglich geschehen. Wenn die Einzelkameras und der Bokeh-Modus zusammenarbeiten, lässt sich die Schärfentiefe und auch die Ebene der Schärfe neu setzen. Damit ergeben sich praktische Möglichkeiten. Man muss so nicht immer darauf achten, was man scharf und nicht scharf haben will, sondern kann im Nachhinein entscheiden, was man aus dem Bild herausstellt. Vieles funktioniert hier mit Software. Die Kamera beweist genau das, wenn der Bildaufbau zu kompliziert wird. Dann streikt das Wiko View 3 Pro und es muss doch die Systemkamera herhalten.

Wiko View 3 Pro im Kamera-Test: Zaun mit schlecht abgetrennten Bokeh
Wiko View 3 Pro Kamera-Test – Bokeh fehlerhaft

Triple-Kamera für unter 300 Euro – Das Fazit

Die Kamera des Wiko View 3 Pro bietet solide Technik und alles in allem eine gute Bildqualität. Auch bei wenig Licht geht ihr nicht direkt die Puste aus und Wiko verbaut praktische Funktionen. Einsparungen hat Wiko bei der Videoleistung zugelassen. Trotzdem gelingt die „Demokratisierung der Technik“, auch wenn die Revolution ausbleibt.

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