So will die Telekom das Roaming verbessern

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Wer mit dem Handy von Deutschland aus über die Grenze fährt und dabei telefoniert, dessen Gespräch bricht oftmals ab. Das will die Telekom nun ändern und damit das Roaming verbessern. Ein Vorteil für jene, die in den Grenzregionen leben.
Ein Sendemast für Handynetze im ländlichen Raum
Handy-Sendemast im ländlichen RaumBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Unterbrechungsfreie Telefonate innerhalb der Netze der Telekom-Landesgesellschaften gibt es bereits an den Grenzen zu Polen, den Niederlanden, Tschechien und Österreich. Teilweise funktionieren diese Handover im alten GSM-Netz sogar schon seit Jahren. Jetzt aber soll es voran gehen. Denn auch Gespräche des Unternehmens mit Anbietern aus anderen angrenzenden Ländern laufen.

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So funktioniert die Gesprächsübergabe

Dabei ist die Übergabe in ein anderes Netz gar nicht so trivial. Denn entscheidend dafür, dass es keine Abbrüche von Verbindungen gibt, ist das sogenannte Handover. Das funktioniert innerhalb Deutschland meistens reibungslos. Verlässt ein Handynutzer die Reichweite eines Mobilfunkmastes, übernimmt ein nähergelegener Mast die Funkversorgung. Dazu kennt das Handy während eines Gespräches schon die benachbarten Masten, meldet sich schon einmal an und übergibt dann im Zusammenspiel mit dem Netz das Gespräch.

An Landesgrenzen funktioniert diese Übergabe zumeist nicht. Der Grund: Das Handy kennt die Nachbar-Masten nicht, da es sich um ein anderes Netz handelt. Zudem muss beim Einbuchen in einem ausländischen Netz auch das Heimatnetz erst kontaktiert werden, ob eine Nutzung der SIM-Karte im Ausland überhaupt zulässig ist.

Frankreich, Schweiz, Dänemark und Belgien sollen folgen

Die Telekom ist guter Dinge, dass es bald auch bei Grenzübertritten nach Frankreich, in die Schweiz, Dänemark und Belgien möglich sein wird, ohne Unterbrechung zu telefonieren. Dort ist die Telekom jeweils nicht aktiv. Einen Wermutstropfen gibt es aber. Realisiert wird der unterbrechungsfreie Grenzübergang mit den Standards 2G und 3G. LTE unterstützt Telefonate (Voice over LTE) über Grenzen hinweg nicht. Hier fehlt die Standardisierung, teilt die Telekom mit. Man arbeitet jedoch auch für diesen Standard an einer Lösung. Bis dahin werden Telefonate im Grenzbereich einfach über die 2G und 3G-Technologie abgewickelt.

Von der Gesprächsübergabe profitieren vor allem jene Kunden, die in den jeweiligen Grenzregionen leben. Denn wer nur einmal im Rahmen seines Urlaubes mit dem Auto ins Nachbarland fährt, bei dem ist es recht unwahrscheinlich, dass er genau in dem Moment auch telefoniert. Zudem erfolgt die Netzübergabe beim Handynetz nicht genau an der Grenze. Mitunter ist noch einige Kilometer im Landesinneren das deutsche Netz nutzbar und umgekehrt.

Übrigens: Tariflich macht es bei der Telekom keinen Unterschied, ob der Kunde im Netz der Telekom Deutschland oder schon im Ausland telefoniert. Der EU-Roaming-Verordnung sei Dank kosten Gespräche im EU-Ausland nichts mehr extra. Die Schweiz gehört nicht zur EU. Sie ist aber bei der Telekom ebenfalls durch das EU-Roaming abgedeckt – zumindest bei Vertragskunden. Wer einen anderen Anbieter im Telekom-Netz nutzt, sollte sich indes lieber noch einmal informieren, was sein Anbieter berechnet.

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