Die Sticker-Funktion bei WhatsApp ist brandneu. Der Messenger-Dienst bietet einen eigenen Sticker-Store an, in dem verschiedenste Formen, Formate und Themen zu finden sind. Nicht nur WhatsApp, sondern auch Drittanbieter können Sticker entwerfen und folgend anbieten – sowohl für die iOS- als auch Android-App. Um die externen Sticker bei WhatsApp nutzen zu können, müssen die entsprechenden Bilder über eine eigene App hochgeladen werden.
Doch diese Freiheit wurde nun zweckentfremdet. Das Jüdische Forum meldet über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, das Rechtsradikale Sticker mit nationalsozialistischen Symbolen in Gruppenchats verbreiten. Zu sehen sind Sticker mit Hakenkreuzen, SS-Runen, Konzentrationslagern und Bilder von Adolf Hitler. Das Jüdische Forum forderte WhatsApp auf, solchen Entwicklungen entgegenzuwirken und mitzuteilen, wie man Zweckentfremdungen in Zukunft verhindern könne.
Kaum ermöglicht #WhatsApp Sticker zu erstellen und zu nutzen, fluten Rechtsextreme ihre Gruppenchats mit volksverhetzender NS-Symbolik (Hakenkreuze, SS-Runen, Hitler-Bilder uvm.) @WhatsApp, wie kann das verhindert werden? #Antisemitismus pic.twitter.com/JnrhqiDhJc
— Jüdisches Forum (@JFDA_eV) November 15, 2018
Gegenüber der „Bild Zeitung“ verurteilte ein Sprecher von WhatsApp antisemitische Sticker und betont, dass das Unternehmen Hass dieser Art nicht toleriert. „Sollten Nutzer Sticker mit illegalem Inhalt bekommen, bitten wir sie, dies zu melden. Wir werden dann entsprechend gegen den Versand vorgehen. Das geht bis zur Sperrung von Konten, von denen sie verschickt werden.“
Kein Einzelfall
Dass Nutzer NS-Symbole über WhatsApp verbreiteten, passiert nicht zum ersten Mal. Schon vor rund zwei Jahren verschickten Nutzer rechtsradikale Bilder über den Messenger-Dienst. Da die Inhalte jedoch in privaten Chats und nicht in Gruppen auftauchten, entschieden Juristen, das dies nicht strafbar sei.
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