Cat S61 im Hands-On: Das Smartphone, das im Dunkeln sieht und die Luftqualität misst

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Der für seine Outdoor-Smartphones bekannte Hersteller Cat Phones hat das Cat S61 vorgestellt. Das Nachfolge-Modell des Cat S60 besitzt unter anderem eine verbesserte Wärmebildfunktion, eine lasergestützte Entfernungsmessung und einen Sensor für die Raumluft-Qualität. Die Redaktion von inside-digital.de zeigt, was das rund 900 Euro teure Outdoor- und Baustellen-Smartphone sonst noch kann. Auf dem MWC konnte der Brecher aus nächster Nähe begutachtet werden.
Cat S61 im Hands-On
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Das Cat S61 ist eine konsequente Weiterentwicklung des Cat S60. Der Hersteller verbessert gegenüber dem Vorgängermodell etwa die Wärmebildkamera, die mit einer überarbeiteten Software für einen höheren Bildkontrast sorgt. Zudem erweitert Cat Phones den Temperaturbereich auf bis zu 400 Grad Celsius, womit sich auch beim Schmelzpunkt von Zinn (231 Grad) oder Blei (327 Grad) Aufnahmen machen lassen. Das Cat S61 erlaubt zudem Fahrzeugdiagnosen, Asphaltüberwachung sowie das Monitoring von Hochtemperaturgeräten zusätzlich zu den vielen traditionellen Einsatzfeldern wie dem Erkennen von Wärmeverlust an Fenstern oder Türen, von Feuchtigkeit und fehlender Isolierung sowie von überhitzten elektrischen Geräten und überlasteten Schaltkreisen. Darüber hinaus ermögliche das Smartphone das Sehen in völliger Dunkelheit oder bei leichtem Nebel oder Rauch.

„Wir wissen, dass 60 Prozent der Cat-S60-Kunden die integrierte Wärmebildkamera mindestens einmal pro Woche verwenden“, sagt Peter Stephens, CEO der Bullitt Group, dem Unternehmen hinter Cat Phones. „Durch die Integration weiterer nützlicher Tools stellen wir sicher, dass es kein anderes Smartphone auf dem Markt gibt, das alle Funktionen des S61 bietet – und darauf sind wir stolz.“

Cat S61 im Hands-On: Dieses Smartphone will angefasst werden

Outdoor-Smartphones gibt es einige auf dem diesjährigen MWC. Das Cat S61 sucht hier aber wohl seines gleichen. Das Smartphone geht mit den Alleinstellungsmerkmalen Wärmebild-Kamera, Laser-Messgerät und Barometer an den Start. Dazu soll es auch den extremsten Situationen trotzen.
Im Vergleich zum Vorgänger, dem Cat S60, das ebenfalls mit Thermalkamera erschien, hat der Hersteller noch ein wenig an seinem Flaggschiff gefeilt. Die Wärmebild-Kamera erfasst nun einen Temperaturbereich von – 20° C bis +400° C. Das Laser-Messgerät ist neu dabei.

Im Hands-On auf dem MWC konnte sich die inside-digital.de-Redaktion ein genaueres Bild von dem „Bauarbeiter-Handy“ machen.
Zunächst fällt natürlich die Beule auf, die das Smartphone nach oben hin unförmig erscheinen lässt. In dieser ist die ganze Apparatur der Wärmebildkamera untergebracht- Nach außen hin ziert Cat Phones die Ausbuchtung mit dem eigenen Schriftzug.

Cat S61 Hands-On

Dieser ist auch auf der Rückseite prominent vertreten. Diese ist mit Gummi überzogen, rutschfest und offenbart sowohl die beiden Kamera-Augen der Wärmebildkamera als auch die des Laser-Messgeräts. Im Kurztest konnten beide Funktionen auf Anhieb unterstreichen, dass sie für die Praxis gemacht sind und nichts mit überspitzten Marketing-Versprechen zu tun haben. Überflüssig zu erwähnen, dass das Cat S61 gegen Stöße, Stürze, Hitze, Kälte und Feuchtigkeit gefeit ist. Das Display ist beispielsweise mit Gorilla Glass 5 geschützt.

Der äußerst dicke Rahmen des Cat S61 sorgt letztendlich dafür, dass das Smartphone ein richtiger Kaventsmann ist. Der Brocken ist groß und liegt auch entsprechend schwer in der Hand. An Ein-Hand-Bedienung ist hier kaum zu denken. Obendrein ist die Verarbeitung der Materialien auf Top-Niveau: Metalle und Kunststoffe werden markant aber auf den Punkt verbunden. Die Anschlüsse – das Cat S61 besitzt einen USB-C- und einen Klinkenanschluss sowie SD- und SIM-Karten-Slot – sind allesamt sicher und dicht anmutend geschützt.

Zum Design als Ganzes: Beim Betrachten des Outdoor-Brechers fällt direkt auf, welche Zielgruppe mit dem Handy angesprochen wird. Der Stereotyp ist vorwiegend männlich, gerne draußen, arbeitet im handwerklichen Beruf und steht wahrscheinlich gerne mal am Grill. Diesem Klischee entsprechende Typen sind beim Cat S61 wohl richtig gut aufgehoben.

Aber auch an kleinen gestalterischen Finessen fehlt es dem Cat S61 nicht: Das charakteristische Gelb des Baumaschinen-Herstellers Caterpillar färbt unter anderem den Power-Button ein; das Logo ist allgegenwärtig.

Warnung bei schlechter Luft

Zu den Spezial-Tools des Cat S61 gehört etwa ein Sensor, der die Luftqualität in Innenräumen misst. Das soll dem Hersteller zufolge den Nutzer vor hohen Konzentrationen von Luftschadstoffen in seiner Arbeitsumgebung warnen. Diese können insbesonderen bei Arbeiten mit Farben, Lösungsmitteln, Teppichen, Möbeln und Reinigungsprodukten vorkommen. Das Cat S61 überwacht laufend die Innenraum-Luftqualität und informiert den Nutzer, wenn eine gesundheitsgefährdende Umgebung erkannt wird. So kann dieser rechtzeitig Entscheidungen zur Abhilfe treffen, beispielsweise das Öffnen eines Fensters, um die Lüftung zu verbessern oder das Einlegen einer Pause. Zudem kann das Gerät aktuelle Messwerte für Feuchtigkeit und Temperatur anzeigen.

Raum ausmesssen einfach gemacht

Auf Baustellen hat die lasergestütze Messung von Räumen längst den Gliedermaßstab abgelöst. Auch das Cat S61 besitzt nun einen lasergestützten Entfernungsmesser, mit dem Nutzer Punkt-zu-Punkt-Distanzen von bis zu zehn Metern messen können. Auf Basis der erhobenen Daten berechnet das Smartphone dann die Fläche und wechselt, wenn nötig, zwischen metrischem und imperialem System. Alle Daten werden innerhalb des Bildes gespeichert, sodass alternative Messschätzungen oder Anpassungen vorgenommen werden können. Somit muss der Nutzer den Ort der ursprünglichen Messung nicht erneut aufsuchen.

Caterpillar Cat S61

Die technische Ausstattung

Das Cat S61 verfügt über ein großes 5,2-Zoll-Full-HD-Display, das durch Gorilla Glass 5 geschützt ist. Nach IP68 ist das Smartphone staub- und wasserdicht bis zu einer Tiefe von drei Metern für die Dauer von einer Stunde. Das Cat S61 entspricht zudem dem Standard „MIL Spec 810G“ und ist so konstruiert, dass es wiederholte Falltests auf Beton aus 1,8 Metern Höhe übersteht.

Als Betriebssystem kommt Androd 8 Oreo zum Einsatz. Der Hersteller verspricht dabei ein Update auf Android P. Ein 4.500-mAh-Akku mit Schnellladefuntion soll dem Cat S61 eine lange Laufzeit bescheren. Zudem besitzt das Smartphone zwei Kameras: Der Sensor auf der Rückseite nimmt Fotos mit 16 Megapixeln und Videos in 4K-Qualität auf, die Selfiekamera löst Bilder mit bis zu 8 Megapixeln auf. Für den Antrieb sorgt ein Snapdragon 630. Der Qualcomm-Prozessor wird dabei von 4 GB Arbeitsspeicher flankiert. Dateien finden im 64 GB großen internen Speicher Platz. Wen das nicht genügt, der kann das Datendepot per Micro-SD-Karte ausbauen. An Konnektivitätsmöglichkeiten bietet das Cat S61 LTE Cat.13, Bluetooth 5.0 und Dual-Band-WLAN (2.4 GHz/5 GHz).

Marktstart und Preis: Telekom-Exklusiv-Vertrieb in Aussicht

Beim Cat S60 wurde der Deutschland-Start mit einem exklusiven Vertrieb über die Deutsche Telekom begangen. Dieses Vorgehen ist auch beim Cat S61 angedacht. Eine Mitarbeiterin von Cat Phones bestätigte gegenüber inside-digital.de, dass er Telekom-Vertrieb seinerzeit äußerst erfolgreich verlaufen sei und dass dieser Weg auch beim neuen Cat 61 fortgeführt werde. Ab Mitte des Jahres – voraussichtlich im Juni – plant der Hersteller, das Gerät auf den Markt zu bringen. Der Preis soll sich zum Marktstart auf 899 Euro belaufen.

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