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BlackBerry Deutschland GmbH
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Konzerngeschichte: Das Business-Handy

BlackBerry wurde im Jahr 1984 unter dem Namen Research In Motion (RIM) gegründet. Die Gründer waren dabei die beiden Studenten Mike Lazaridis Douglas Fregin. Das Unternehmen zeichnete sich schnell durch eine innovative Denkweise aus, so wurde es bereits 1988 zum ersten Entwickler von kabellosen Technologien zwecks Datenübertragung innerhalb Nordamerikas. Es folgten viele weitere Entwicklungen, im kabellosen Bereich, bis Research In Motion 1996 den Inter@ctive-Pager vorstellte. Dieser erlaubte es dem Nutzer, Nachrichten kabellos über ein Netzwerk zu versenden. Drei Jahre später erschuf das Unternehmen den Namen, der heute weltweit bekannt ist: BlackBerry.

Zunächst wurde die Bezeichnung jedoch im Zusammenhang mit der Server-Software BlackBerry Enterprise Server verwendet. Im selben Jahr (1999) präsentierte das weiterhin als Research In Motion bekannte Unternehmen den kabellosen RIM-850-Handheld – ein kleiner, handlicher Taschencomputer. Damit konnten die Nutzer nicht nur Nachrichten und E-Mails versenden – das Gerät bot auch nützliche Business-Funktionen wie einen Kalender, ein Adressbuch, eine Aufgabenliste, einen Taschenrechner und einen Wecker. Rein optisch sah der Handheld jedoch weiterhin wie ein gewöhnlicher Pager aus. Dies änderte sich jedoch schon Anfang des neuen Jahrtausends, als die Firma den RIM 957 vorstellte. Dieser bot zum einen ein deutlich größeres Display, zum anderen wurden die verbauten Pager-Tasten an die Computer-Tastatur angepasst - inklusive einer länglichen Leertaste. Mit dem RIM 957 prägte Research In Motion das typische BlackBerry-Aussehen, dass noch bis zum heutigen Tag in der einen oder anderen Form verwendet wird.

Erst 2002, rund zwei Jahre nach der Präsentation des RIM 957 erhielten die ersten kabellosen Geräte den weltweit bekannten Namen BlackBerry. Dabei wurden im Laufe des Jahres gleich mehrere BlackBerrys veröffentlicht. Dazu zählte das Daten- und Sprach-Gerät BlackBerry 5810 sowie die Modelle BlackBerry 6710, 6720, 6510 und 6750. Diese wiesen, abhängig vom Modell, ein integriertes Mikrofon, eine Roaming-Funktion (GSM/GPRS) und ein Walkie-Talkie-Feature auf. Darüber hinaus stellte RIM noch im selben Jahr ein neues, mobiles Datensystem vor, das neben E-Mails auch den Zugriff zu Unternehmensdaten und Anwendungen ermöglicht.

Bereits im folgenden Jahr machte BlackBerry den nächsten Sprung und stattete vier seiner Geräte mit einem Farbdisplay aus. Eines der Handys, das BlackBerry 7730, erhielt zudem ein besonders großes Display mit einer Auflösung von 240 x 240 Pixeln und 65.000 Farben. Dadurch wies das Handy, im Gegensatz zu vielen damaligen Konkurrenten, bereits 2003 erste Merkmale eines Smartphones auf. In Deutschland kam das Handy im September 2004 auf den Markt. Der Einführungspreis betrug dabei stolze 499 Euro.

BlackBerry OS

Neben Handys und Smartphones entwickelt das Unternehmen auch ein eigenes Betriebssystem: das BlackBerry OS. Erstmals kam die Software 1999 auf dem RIM 850 zum Einsatz. Seitdem wird das System ständig weiterentwickelt und verbessert. Seit 2011 wurde die Software jedoch durch BlackBerry 10 ersetzt.

Im Gegensatz zu vielen anderen Smartphone-Herstellern, die kein eigenes Betriebssystem entwickeln, sondern sich externen Lösungen wie Android bedienen, setzte BlackBerry über einen langen Zeitraum fast vollständig auf das eigene System. Es konnte sich jedoch nicht wirklich durchsetzen und entsprechend auch nicht neben Software-Giganten wie Google (Android) und Apple (iOS) bestehen. Aus diesem Grund und aufgrund des relativ späten Übergangs auf die Touch-Steuerung verloren BlackBerry-Handys an Beliebtheit.

Obgleich viele aktuelle BlackBarry-Smartphones mit dem verbreiteten Google-Betriebssystem Android ausgestattet werden, wird auch die hauseigene Software ständig weiterentwickelt – der Fokus liegt dabei auf Datenschutz und Sicherheit. So bietet die aktuelle Version (10.3.2) das Feature BlackBerry Protect. Damit kann das Gerät bei Verlust vollständig deaktiviert werden, sodass eine fremde Person es nicht mehr zurücksetzen und reaktivieren werden kann. Eine weitere Funktion mit dem Namen BlackBerry Blend verknüpft das Smartphone mit dem Computer oder dem Tablet und ermöglicht es dem Nutzer von jedem Gerät auf Inhalte wie Benachrichtigungen, Kontakte und Medien zugreifen zu können.

BlackBerry Tablet

Nachdem Apple 2010 sein erstes iPad präsentiert hat, sind Tablets auf der ganzen Welt beliebt. Viele weitere Elektronikhersteller, wie Samsung, Sony, Asus und Lenovo sind auf den Trend aufgehüpft und fertigen seitdem eigene Geräte. Wie auch beim Android-Betriebssystem entschied sich BlackBerry jedoch gegen Tablets und hält bis heute an der Entscheidung fest. Das einzige jemals von BlackBerry hergestellte Gerät in diesem Bereich stellte das Unternehmen im Jahr 2011 vor. Das Playbook wurde mit der eigens hierfür entwickelten Software BlackBerry Tablet OS betrieben, was das Gerät bei den Käufern jedoch nicht populärer machte. So verkaufte sich das Tablet nur schleppend und BlackBerry stieg aus dem Tablet-PC-Markt aus.

BlackBerry vs Android

Eine Zeit lang gehörten Blackberry zu den beliebtesten Handy-Herstellern. In den Jahren 2006 bis 2011 stieg der Absatz von BlackBerry-Geräten um das zehnfache an - 2009 war das Unternehmen mit einem Marktanteil von über 20 Prozent sogar der zweitgrößte Hersteller von Mobiltelefonen hinter Nokia. Dies änderte sich jedoch drastisch, sodass sich der Marktanteil innerhalb von nur zwei Jahren halbierte und Ende 2016 sogar 0 Prozent betrug.

Der Grund hierfür liegt in erheblichem Maße in dem verwendeten Betriebssystem. Währen viele Konkurrenten nach und nach auf Googles Betriebssystem "Android" umgestiegen sind, stattete BlackBerry seine Geräte weiterhin mit der hauseigenen Firmware aus. Diese konnte sich jedoch nicht durchsetzen – nicht zuletzt aufgrund des im Vergleich zu Googles Android und Apples iOS recht überschaubaren Angebots an Anwendungen (Apps).

Ende 2015 stellte Bleckberry mit Priv sein erstes Android-Smartphone vor. Es folgten einige weitere Modelle, doch dies konnte nichts mehr an den schlechten Verkaufszahlen ändern. Bereits nach einem Jahr verkaufte der kanadische Hersteller sein Smartphone-Geschäft, um sich fortan auf das Software-Geschäft konzentrieren zu können.

Trotzdem werden weiter Mobiltelefone unter der Marke BlackBerry gebaut: Der chinesische Hersteller TCL, der auch für die Handy-Marke Alcatel verantwortlich ist, hat sich eine entsprechende Lizenz gesichert und versprochen, pro Jahr mehrere BlackBerry-Smartphones auf den Markt zu bringen. Erstes namhaftes Modell war das BlackBerry KEYone (Codename Mercury). Der Fokus auf Geräte mit physischer Tastatur soll zudem auch in den kommenden Jahren gewahrt bleiben.