Sony Xperia XA2 Ultra im Test: Bigger is better

19 Minuten

Sony Xperia XA2 Ultra
Bildquelle: Michael Büttner / inside handy

Die CES 2018 hielt für Smartphone-Fans keine großen Highlights bereit. Doch das war das Glück für Sony, einen der wenigen Hersteller, die zumindest ein paar neue Geräte zeigten: Das Xperia XA2 und das XA2 Ultra avancierten so zu kleinen Stars der CES. Dabei handelt es sich bei beiden nicht um Spitzenmodelle oder Flaggschiffe, sondern um waschechte Mittelklasse-Modelle. 

Sony Xperia XA2 Ultra – Technische Daten

Bei den technischen Gegebenheiten und der Ausstattung hat das Ultra-Modell ein bisschen mehr zu bieten als das normale Xperia XA2. Der gleiche Prozessor – Qualcomm Snapdragon 630 – wird hier mit mehr Arbeitsspeicher gepaart und steuert ein weit größeres Display. Das misst beim Xperia XA2 Ultra satte 6 Zoll, baut jedoch auf die gleiche Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixeln. Das sorgt für eine geringere Pixeldichte, die jedoch immer noch bei knapp 370 ppi liegt und sich damit voll im grünen Bereich befindet. Der dritte große unterschied liegt in der Kamera-Ausstattung, bei der das Ultra mit einer Doppelkamera aufwartet. Sie liegt jedoch nicht im Heck, sondern auf der Front. Dabei wird das Modul mit 16-Megapixel-Auflösung auf der Front mit einem OIS stabilisiert. Die Hauptkamera bleibt somit zwischen den beiden Modellbrüdern unberührt.

Xperia XA2 Ultra im Vergleich

Sony Xperia XA2
Sony Xperia XA 2 Ultra
Sony Xperia XA2
Sony Xperia XA2 Ultra
Display 5,2 Zoll, 1.080 × 1.920 Pixel 6,0 Zoll, 1.080 × 1.920 Pixel
Betriebssystem-Version Android 8.0 Oreo
Prozessor Qualcomm Snapdragon 630
Octa-Core / 8×2,2 GHz
RAM 3 GB 4 GB
interner Speicher 32 GB
MicroSD ja, bis 256 GB
Kamera vorne/hinten 8 MP / 23 MP 16 + 8 MP (Dual Kamera) / 23 MP
Fingerabdruckscanner ja
Akku 3.300 mAh 3.580 mAh
USB-Port 3.1 Typ-C
IP-Zertifizierung k.A.
Abmessungen (mm) 142 x 70 x 9,7 mm 163 x 80 x 9,5 mm
Farben Silber, Schwarz, Blau, Pink Silber, Blau, Schwarz, Gold
Einführungspreis 349 EUR 449 EUR
Aktueller Marktpreis 349 EUR 449 EUR

Design und Verarbeitung

Die beiden Xperia-XA2-Modelle gehörten schon bei der Vorstellung zu einer aussterbenden Design-Klasse. Sony hat die Xperia-X-Familie neu gezeichnet und das Xperia XA2 Ultra gehört zu den beiden letzten Smartphones der alten Art. Damit kommen designerisch die gleichen Kritiken auf, wie sie schon bei den Modellen des vergangenen Jahres aufgekommen sind: Dicke Rahmen um das Display herum, ein schon lange verbrauchtes Aussehen und ein äußerlicher Einheitsbrei im Sony-Portfolio sind die Hauptargumente gegen das Xperia XA2 Ultra. Die abgeflachten Rahmen an den kurzen Seiten wirken mit ihren abgeschliffenen Kanten technoid und sehr maskulin. Die Rahmen der Längsseiten sind dagegen abgerundet und nehmen dem Ganzen etwas die Wucht. Trotzdem ist das Design, das Sony über Modellgenerationen hinweg durchgezogen hat, mit dem Xperia XA2 Ultra am Ende und es wird wenige geben, die ihm nachtrauern werden.

Sony Xperia XA2 Ultra im Hands-On

Das Xperia XA2 Ultra ist mit seiner enormen Größe ein ganz anderes Smartphone als das Xperia XA2, auch wenn die Technik im Inneren ganz ähnlich ist. Nimmt man das Xperia XA2 Ultra in die Hand wird schnell klar, dass das große Mittelklassemodell nichts für Menschen mit geringer Handschuhgröße ist. Lassen sich die an der rechten Seite angebrachten mechanischen Buttons noch halbwegs komfortabel erreichen, wird es bei der Bedienung des Displays schon schwieriger. Um mit dem Daumen an den oberen Rand zu kommen, bedarf es entweder Pranken oder eines flexiblen Handgelenkes. Wer mit beiden nicht gesegnet ist, muss umgreifen oder die zweite Hand zu Hilfe nehmen.

Die Größe des Displays hat nicht nur Auswirkungen auf die Bedienung, sondern auch auf das Design der Front. Hier befindet sich das Xperia XA2 Ultra irgendwo zwischen 2015 und 2016. Die breiten Ränder rund um das Panel herum machen das Smartphone erst zu dem Klotz, der er ist. Vergleicht man das Xperia XA2 Utra mit dem um 0,3 Zoll größerem Samsung Galaxy Note 8 zeigt sich der wahre Unterschied zwischen einem Spitzenmodell und einem solchen der Mittelklasse. Das Note 8 ist trotz größerem Display dünner, nur etwa gleich lang und um einiges schmaler als das Xperia XA2 Ultra.

Sony XA2 Ultra
Bildquelle: Michael Büttner / inside-digital.de

Bei der Haptik geht das Xperia XA2 Ultra Hand in Hand mit dem kleinen Modell und beide nehmen sich hier nichts. Auch bei der Biegefestigkeit bereitet das große Modell trotz 6 Zoll und entsprechenden Hebeln keine Sorgen. Auf einen Aufenthalt in der Gesäßtasche inklusive Hinsetzen sollte dennoch verzichtet werden.

Dem abgeschmackten Design und den dadurch auftretenden haptischen Einschränkungen gebührt ein kräftiger Abzug in der Wertung. Die gute Verarbeitung holt die Kohlen nur zum Teil aus dem Feuer.

Teilwertung: 3,5 von 5 Sternen

Display

Das Panel des Sony Xperia XA2 Ultra setzt aus einer Diagonale von 6 Zoll, Full-HD-Auflösung und einem Format von 16:9 zusammen. Das LTPS-Display verfügt damit über eine Pixeldichte von knapp 370 ppi. Damit befindet man sich unterhalb dessen, was gerade in der Mittelklasse angesagt ist. Dort wird mittlerweile fast überall auf 400 ppi und höher gesetzt. Das Format 16:9 war lange Zeit Standard auf dem Smartphone-Markt und wird derzeit von langgezogeneren Formaten abgelöst. Hier reitet das Xperia XA2 Ultra nicht auf der Trend-Welle mit, sondern gibt sich traditionell.

Bei der Schärfe des Displays gibt es weit bessere Modelle auf dem Markt. Anführer ist hier Sony selbst. Die Japaner verbauen in den Spitzenmodellen Auflösungen bis zu 4K. Das Xperia XA2 Ultra gibt sich alltagsnäher und verzichtet auf die Zusatzpixel für eine bessere Akkulaufzeit. Im Alltag wird hier auch nichts vermisst. Wer es aber genau nimmt wird winzige „Treppen“ an Rundungen im Display bemerken. Die Farben sind auf der Höhe der Zeit, auch wenn sie nicht ganz so poppig daherkommen, wie es etwa ein OLED hinbekommt. Die Kontraste zeigen sich dagegen kräftig und es gibt auch bei den Schwarz-Weiß-Werten keine große Kritik. Ebenso überzeugt die Blickwinkelstabilität. Auch noch stark geneigt kann das Display abgelesen werden. Die Abdunklung hält sich in Grenzen und die Verfärbung ist unauffällig und gleichmäßig.

Sony Xperia XA2 Ultra – Display-Einstellungen

Die Sekundärleistungen, sprich Einstellmöglichkeiten und Helligkeitsautomatik, befinden sich ebenfalls auf einem guten Niveau. Der Weißabgleich des Panels lässt sich manuell verändern. Der Kontrast und die Farbcharakteristika werden unter dem Punkt „Farbskala und Kontrast“ zusammengefasst. Hier kann eine „Bildoptimierung“ eingestellt werden. Die lässt die Farben im Standardmodus stramm, im „Superlebendigen Modus“ heftig poppen. Dazu wird dabei der Kontrast in die Höhe getrieben. Empfehlung der Redaktion von inside handy ist hier die aktivierte Bildoptimierung im Standardmodus.

Die Helligkeitsautomatik arbeitet im Normalbetrieb unauffällig und auf den Punkt. Fordert man sie mit schnellen Wechseln von extremer Helligkeit und Dunkelheit heraus pumpt sie das ein oder andere mal in Stufen zum Ziel, erreicht es aber in angemessener Zeit und lässt dem Nutzer immer das Gefühl, die korrekte Helligkeit zu sehen.

Trotz der etwas eingeschränkten Pixeldichte und dem angegrauten Format kann das Display Punkte sammeln. Es überzeugt mit alltagstauglicher Performance, guten Einstellmöglichkeiten, toller Blickwinkelstabilität und zuverlässiger automatischer Helligkeitssteuerung.

Teilwertung: 4 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Sony geizt in der Regel nicht mit Verbindungsmöglichkeiten, Prozessor-Power und Ausstattung. So geschieht es auch beim Xperia XA2 Ultra. Gerade was die Konnektivität angeht, fährt Sony große Geschütze auf: Dual-Band-WLAN, Bluetooth 5.0 und LTE bis 600 Mbit/s im Download sowie eine Speichererweiterung von bis zu 256 GB sind Stand der Dinge und praktisch alles, was man braucht.

Doch wo Licht ist, ist auch ein Fingerabdrucksensor, der nicht sonderlich schnell und auch nicht immer zuverlässig arbeitet. Schon geringe Mengen Schweiß oder ein etwas zu krumm aufgelegter Finger zwingen den biometrischen Sensor in die Knie. Face-Unlock gibt es derweil nicht, genau so wie eine Dual-SIM-Funktion.

Verbindungsmöglichkeiten des Sony Xperia XA2 Ultra

Feature Vorhanden Funktion
HSPA Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE Mobilfunkstandard, Down-max 600 Mbit/s, Up-max: 150 MBit/s
USB-OTG Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher (nicht ab Werk vorhanden)
NFC Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version 5.0
WLAN-Standards IEEE 802.11 a/b/g/n/ac
Qi Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Sony Xperia XA2 Ultra im Benchmark-Test

Was Sony aus der Hardware macht, zeigen die verschiedenen Benchmark-Tests, die beim Mittelklasse-Phablet zum Einsatz kommen. So wurde unter anderem die neueste Version des AnTuTu-Tests angewandt. Er spuckte am Ende 88.945 Punkte aus und zeigte, dass es keine echten Unterschiede zwischen den Modellbrüdern Xperia XA2 Ultra und Xperia XA2 gibt. Das hat im gleichen Benchmark-Test 88.724 Punkte erhaschen können. Mittels Geekbench kann ein leichter Vorteil für das Ultra-Modell gegenüber dem „normalen“ Modell ausgemacht werden. Hier verschafft sich das Xperia XA2 Ultra mit der Punktkombination von 869 und 4.218 gegenüber dem Ergebnis des Xperia XA2 mit 855 und 4.179 Punkten etwas Luft. Vergleiche mit dem HTC U11 Life, dem Samsung Galaxy A5 (2017) und dem Huawei P smart braucht das Xperia XA2 Ultra ebenfalls nicht zu scheuen. Hier werden alle Konkurrenten überrundet.

Sony Xperia XA2 Ultra im Benchmarktest

Benchmark-Tests sind spätestens dann Schall und Rauch, wenn die Performance im Alltag nicht befriedigend ist. So nützen durch die Decke gehende Punkte nichts, wenn das Smartphone bei zwei offenen Apps schon anfängt zu ruckeln. Das passiert beim Sony Xperia XA2 Ultra jedoch nicht. Im Test werden weitere Leistungsmerkmale abgeklopft und eine höher Belastung angelegt. Doch auch mit anspruchsvollen Spielen kommt das Xperia XA2 Ultra gut klar. Die Bedienung läuft dabei flüssig und es entstehen kaum Ruckler. Somit macht das Spielen auf dem riesigen 6-Zoll-Display Freude, ohne dass das Xperia XA2 Ultra als Gaming-Handy ausgewiesen ist. Hier gibt es zusätzlich den großen Vorteil der breiten Balken ober- und unterhalb des Displays zu bestaunen: Die Daumen und Handballen verdecken im Querformat beim Zocken das Display dank viel Grifffläche an den Rändern nicht.

Umfeld Modell Benchmark-Wert
Testgerät Sony Xperia XA2 Ultra 88.945
 direkte Konkurrenten Nokia 7 Plus 138.440
Huawei P20 Lite 87.260
Nokia 6 (2018) 89.451
 ehemalige Spitzenmodelle HTC U11+ 216.125
Huawei Mate 10 Pro 212.419
Razer Phone 208.107
 aktuelle Referenz (Android) Sony Xperia XZ2 Compact 264.971
Samsung Galaxy S9+ 249.185
Samsung Galaxy S9 244.895

Telefonieren auf gutem Niveau

Das Sony Xperia XA2 Ultra kann auch telefonieren. Trotz dessen, dass die Hälfte des Gesichts vom Handy verdeckt wird, ist das Mittelklasse-Modell immer noch ein Telefon und muss sich so auch dem Testtelefonat stellen. Dabei gibt es sich keine Blöße. Das Gespräch kommt klar bei den beiden Partnern an und auch der Freisprechmodus enttäuscht nicht. Auch bei Windböen und Hintergrundgesprächen können Gespräche ordentlich verfolgt werden und es gibt wenig Grund sich im Gespräch zu wiederholen.

Die Austattung des Xperia XA2 Ultra ist im Bereich Verbindungsmöglichkeiten üppig und durch neue Standards schnell. Der Prozessor gehört nicht zum Spitzenfeld des Marktes, arbeitet aber stoisch alles ab, was man ihm vorsetzt. Wirkliche Highlights fehlen jedoch in diesem Bereich.

Teilwertung: 4 von 5 Sternen

Kamera

Die Besonderheiten des Sony Xperia XA2 Ultra liegen im Kamera-Bereich. Jedoch gibt sich Sony alle Mühe, dass alles anders ist, als bei der Konkurrenz: Die Japaner ziehen die Doppelkamera nach vorne und auch der optische Bildstabilisator ist in der Front und nicht wie üblich im Heck verbaut. Wenigstens bei der Video-Sektion ist die Rollenverteilung zwischen Haupt- und Selfie-Kamera wieder im Lot: 4K kann nur das hintere Modul.

Hauptkamera

Die Hauptkamera des Sony Xperia XA2 Ultra besitzt einen Sensor mit knapp 23 Megapixeln Auflösung und ein Objektiv mit einer Blende von 1:2,0 bei einer Brennweite von Kleinbild-äquivalenten 24 mm. Die Größe des Sensors beträgt 1 / 2,3 Zoll und gehört damit zu den Schwergewichten am Markt. Damit steht einer guten Bildqualität nichts im Weg. Ganz so überzeugend sind die Ergebnisse nicht. Trotzdem zeigt die Kamera auch einige Stärken. Sitzt der Autofokus beziehungsweise wird die Schärfe selbst auf den Punkt gebracht, zeichnet die Kamera sehr scharf und durch die hohe Auflösung wird einiges an Beschnittpotential deutlich. Die Farben wirken in einigen Aufnahmen etwas blass, in anderen Situationen explodieren sie förmlich vor den Augen. Hier ist die Leistung manchmal Glückssache. Bei Makros könnte die Naheinstellgrenze etwas kleiner sein, jedoch kommt man oft nah genug an das Objekt heran, um auch Details herauszuarbeiten. Im Innern und bei wenig Licht beziehungsweise schwierigen Lichtverhältnissen stößt die Kamera an ihre Grenzen. Die Dynamik ist gut, aber nicht herausragend. Das Steckenpferd bleiben Bilder im Sonnenschein.

Bei der Video-Sektion geht es ebenfalls hochauflösend zu: Mit bis zu 4K nimmt der Sensor die Umgebung im Bewegtbild auf. Warum die Funktion als extra anwählbarer Modus daher kommt und nicht nativ in die App integriert ist, bleib Sonys Geheimnis. In den Video-Einstellungen lassen sich maximal Full-HD-Videos erstellen, die mit 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden.

Beim Videodreh zeigt sich das Xperia XA2 Ultra zumindest was die Schärfenachführung angeht als träge. Die Helligkeit wird dagegen schnell angepasst. Für ein Babyvideo taugt die Kamera also durchaus, wer jedoch den Windhund auf der Jagd nach dem Stöckchen im Video festhalten will muss sich wo anders umsehen.

Sony Xperia XA2 Ultra – Kameratest

Selfies

Das Sony Xperia XA2 Ultra kommt bei der Kamera-Ausstattung etwas frontlastig daher. Im Selfiebereich stehen zwei Kameras zur Verfügung, die auf dem Papier so noch vor Kurzem als High-End auch auf der Rückseite gegolten haben könnten. Trotzdem wird hier nicht die Creme de la Creme eingebunden. Die mit 16 Megapixeln auflösende Haupt-Frontkamera besitzt eine Blende von 1:2,0 und eine recht lange Brennweite. Die zweite Kamera stellt 8 Megapixel dar und lugt durch eine Blende von 1:2,4. Sie übernimmt die Weitwinkelaufnahmen. Also Groofies und Selfies mit viel Hintergrundinformation.

Diese Information gehen beim Sony Xperia XA2 Ultra bei Gegenlicht nicht ganz so schnell unter als bei vielen anderen Herstellern. Frontkameras sind oft in ihrem Dynamikumfang sehr beschränkt und brennen helle Stellen im Hintergrund aus oder stellen das Gesicht zu dunkel dar. Das passiert im „normalen“ Modus beim Sony Xperia XA2 Ultra überdurchschnittlich selten. Bei Weitwinkelaufnahmen liegt die Leistung aber auch noch auf deinem guten Niveau. Damit gibt es hier einen aussichtsreichen Bewerber für die Selfie-Kamera des Jahres 2018.

Sony Xperia XA2 Ultra – Selfie-Test

Auf die obligatorischen Filter und Masken, die auch bei Sony zur Grundausstattung gehören, wird nicht verzichtet. Sie funktionieren in der Regel ordentlich, gehen aber auch des Öfteren daneben. Trotzdem machen die Effekte Spaß und auch Erwachsene erwischen sich beim Superhelden-Posing vor dem Xperia XA2 Ultra.

Kamera-App und Modus-Bereich

Die Kamera-App des Sony Xperia XA2 Ultra kommt Sony-Fans sehr bekannt vor: Sie findet sich in allen Handys der Japaner in verschiedenen Ausführungen. Beim Xperia XA2 Ultra sind jedoch fast alle ambitionierten Funktionen der Hauptkamera auch für die Frontkamera implementiert. Dadurch lassen sich auch die AR-Effekte und sogar ein manueller Weißabgleich mit den vorderen Kameras nutzen. Die App ist mit vier Grundoptionen – manuelle Kamera, intelligente Automatik, Video und Kamera-Apps – übersichtlich und man findet sich schnell zurecht. Die Einstellungen könnten etwas übersichtlich dargestellt werden, jedoch ist auch hier nach kurzer Einarbeitung klar, wo die Reise hingeht und wo welche Einstellung zu finden ist.

Eine Frontkamera mit Flaggschiff-Potential paart sich mit einer guten Heckkamera. Trotzdem reicht es nicht ganz zu einer sehr guten Wertung und es bleibt bei einer „nur“ guten Note.

Teilwertung: 4 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Die Software des Xperia XA2 Ultra basiert auf dem mobilen Betriebssystem Android in der Version 8.0 Oreo. Darüber legt Sony seine hauseigene Benutzeroberfläche und bestückt sie mit allerlei Anpassungsmöglichkeiten, aber auch Bloatware. Ersteres ist lobend, zweiteres tadelnd zu erwähnen.

Die Bloatware ist nicht nur wegen der ungefragten Installation ärgerlich, sondern auch, weil sie sich nicht trivial löschen lässt. So können die Apps AVG Protection, Amazon Shopping und Amazon Kindle lediglich deaktiviert werden. Doch es gibt noch mehr zu entdecken, was kein Zugewinn ist, zumindest für denjenigen Nutzer, die mit den Google-eigenen Funktionalitäten zufrieden sind. Die Musik-App Sonys ist jedoch ein Beispiel, wo die Sony-Software der von Google überlegen ist. Trotzdem gibt es daneben noch einige andere Apps, die eine Dopplung von Funktionen mitbringen. So gibt es eine Video-App, eine Galerie und eine E-Mail-App die auch Google in ähnlicher oder besserer Qualität auf dem gleichen Gerät anbietet.

Nutzer eines Sony-Smartphones werden sich wie bei der Kamera-App sehr schnell zurechtfinden und intuitiv durch die Menüs und Einstellungen wischen. Das fällt auch unerfahrenen Nutzer leicht. Das Softwarepaket wirkt übersichtlich und lässt sich massiv auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Nicht zuletzt die Themes-Auswahl bringt eine Schaufel voll Individualismus auf das Xperia XA2 Ultra. Mit ihnen passt sich nicht nur der Hintergrund an, sondern auch die Navigationstasten, die Rahmen und der Button für den App-Drawer. Dazu gibt es die Standards wie unterschiedliche Homescreen-Übergänge, verschieden Rasterdesigns und „normale“ variable Hintergrundbilder.

Sony Xperia XA2 Ultra – Menü und Einstellungen

Sound und Musik-App

Liedgut kann auf dem Xperia XA2 über die hauseigene App und den Außenlautsprecher oder den beigelegten Kopfhörern abgespielt werden. Der Lautsprecher bringt dabei ordentlich Dampf mit und kann einen kleinen Raum mit Musik versorgen. Dabei darf man jedoch nicht zu genau im Tonkeller zuhören. Dort ist nämlich nicht viel los. Für einen einzelnen Smartphone-Lautsprecher schlägt er sich aber wacker. Bei der Größe des Xperia XA2 Ultra hätte man sich auch gerne einen zweiten Lautsprecher, aalso ein Stereo-Setup gewünscht, doch hier hat Sony ein wenig gespart. Die Kopfhörer sind schon aus vielen anderen Modellen der Japaner als Beilage bekannt. Sie machen wie immer einen guten Job und sind mit Zusatzgummis aus das Ohr des Nutzers anpassbar. Die Ohrstecker sind weit hinter denen verortet, die zum Teil Flaggschiffen wie dem Galaxy S9 oder dem HTC U11 beigelegt sind, jedoch befinden sie sich trotzdem oberhalb des Durchschnitts am Markt.

Die Musik-App lässt nicht nur das bloße Abspielen von Tönen und Gesang zu, sondern zeichnet sich auch durch einen Equalizer und vorgebauten Soundeffekten für die mitgelieferten Kopfhörer aus. Das Einstellen des Sounds auf einzelne Kopfhörermodelle aus eigenem Haus bleibt jedoch den Flaggschiffen vorbehalten.

Die Software des Sony Xperia XA2 Ultra ist übersichtlich und anpassbar, jedoch auch mit Bloatware und Doppelfunktionen bestückt. Die Multimedia-Sektion kann im Rahmen ihrer Möglichkeiten glänzen. Stereo-Lautsprecher und Soundprofile sind dagegen nicht zu finden.

Teilwertung: 4 von 5 Sternen

Akku

Der Akkutest beinhaltet in den ersten acht Stunden eine aktive Nutzung des Smartphones mit jeweils 30 Minuten spielen, Video streamen, Radio hören und telefonieren. Dazu werden in dieser Zeit Screenshots und Testbilder erstellt, Uploads und Downloads getätigt und es wird im Internet gesurft. Nach der ersten Phase schließt sich eine zweite an, in der die Standby-Zeit von 16 Stunden durchlaufen wird in der nichts mit dem Smartphone getan wird.

Akkuvergleich

 Modell  Kapazität (mAh) Akkustand Verbrauch
Arbeitstag (8h) Nacht im Standby (16h) Intensivtest (8h) Standby (16 h)
Testgerät
Sony Xperia XA2 Ultra 3.580 76 67 24 9
direkte Konkurrenz
Sony Xperia XZ2 3.000 65 54 35 11
Nokia 7 Plus 3.800 52 46 48 6
iPhone X 3.200 60 46 40 20
ehemalige Spitzenmodelle
HTC U11+ 3.930 72 68 28 4
Huawei Mate 10 Pro 4.000 75 69 25 6
Razer Phone 4.000 61 48 39 13
aktuelle Referenzen
Nokia 8 3.090 71 65 29 6
OnePlus 5T 3.300 72 59 28 13

Hier schlägt die Stunde des Sony Xperia XA2 Ultra. Mit einem Verbrauch von 24 Prozentpunkten und damit verbleibenden 76 Prozent nach acht Stunden Intensivtest bewegt es sich auf absolutem Top-Niveau. Lediglich das LG V30, das Lenovo P2 und die beiden LG-X-Power-Modelle sind noch besser als das Sony Xperia XA2 Ultra. Nach der Standby-Phase finden sich noch 67 Prozent der wertvollen Energie im Depot. Auch hier reiht man sich bei Sony sehr weit oben ein. Jedoch liegt das am starken ersten Wert. Der Verbrauch bei Nichtbenutzung liegt bei 9 Prozent und damit eher auf durchschnittlichem Niveau. Trotzdem gibt Sony hier Gas und liefert ein echte Kaufargument in einer der für vielen Nutzer wichtigsten Kategorie.

Sony Xperia XA2 Ultra – Akkutest

Teilwertung: 5 von 5 Sternen

Fazit

Sony wagt im Jahr 2018 noch einmal 16:9 und schlägt sich wacker. Das Xperia XA2 Ultra erobert nicht nur die Top-5 der besten Akku-Smartphones in der Rangliste von inside handy, sondern greift auch 4 von 5 Sternen in der Gesamtbewertung im Test ab. Trotz Optik aus 2015 und einiger kleinen Schwächen kann es doch mit seinen Grundwerten überzeugen. Eine stabile Leistung gibt es unter anderem bei der Kamera, der Performance, den Verbindungsmöglichkeiten und der Multimedia-Sektion.

Für wen ist das Sony XA2 Ultra aber die geeignete Wahl? Fans von kompakten Smartphones fallen hier schon einmal aus der Auswahl heraus. Dazu sollten Design-Fetischisten wo anders Suchen gehen. Wer High-End im Bereich Display braucht oder eine hochwertige Doppelkamera auf dem Heck sein Eigen nennen will, der sollte ebenso die Finger vom Sony Xperia XA2 Ultra lassen. Wem man das Xperia XA2 Ultra empfehlen kann, sind Nutzer, die kein Einheits-Smartphone besitzen möchten, die sehr viel Wert auf Selfies oder einen großen Bildschirm ohne Finger darin legen. Dazu werden sich Fans der Marke und damit der Software schnell und bequem zurechtfinden. Schlussendlich werden auch solche Nutzer angesprochen, die vor allem eines haben wollen: einen standfesten Akku, der auch mal länger als zwei Tage durchhält.

Testsiegel Sony Xperia XA2 Ultra

Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen

Pros des Sony Xperia XA2 Ultra

  • hervorragender Akku
  • stabile Gesamtleistung
  • Selfie-Filou

Contras des Sony Xperia XA2 Ultra

  • Design aus dem Jahr 2015
  • dicke Display-Balken
  • Bloatware nicht deinstallierbar

Preis-Leistung

Sony verlangt 450 Euro für sein großes Mittelklasse-Gerät. Damit steht man an der Spitze des Marktsegments und klopft zärtlich bei der Oberklasse an. Damit disqualifiziert sich das Xperia XA2 Ultra auf einen Preis-Leistungs-Tipp. Zum Vergleich: Das OnePlus 5T gab es zur Markteinführung für 50 Euro mehr. Der Markt hatte zum Start auf den Preispunkt reagiert und das Xperia XA2 Ultra direkt für 50 Euro weniger und damit für knapp unter 400 Euro angeboten.

Das klingt immer noch nach viel und so ist es auch. Das Xperia XA2 Ultra ist definitiv zu teuer und interessierte Nutzer sollten genau überlegen, ob ihnen das Alleinstellungsmerkmal „tolle Selfie-Kamera“ das Geld wert ist.

Alternativen

Im Preisbereich des Sony Xperia XA2 Ultra befinden sich so viele Smartphones auf dem Markt, dass schnell die Übersicht verloren geht. Nicht nur eine schier unendliche Anzahl an Modellen von verschiedensten Herstellern, auch die jährlichen Modellpflege-Maßnahmen erschweren die Suche nach geeigneten Alternativen. Die geeignetsten Mittel hierfür sind die Bestenlisten von inside handy, die nach aktuellem Preis aufgeschlüsselt, die besten Smartphones in den unterschiedlichen Preisbereichen aufzeigen:

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