Der leise Abschied aus dem High-End-Geschäft

18 Minuten

Das Sony Xperia X im Test
Bildquelle: inside-digital.de / Michael Stupp

Verarbeitung und Design

Geliefert wird das Sony Xperia X in einem Karton, der nur wenig größer ist als das Handy selber: So bekommt man direkt einen Eindruck des Geräts. Öffnet man die Verpackung, liegt das Handy dann auch zuoberst. Darunter ist dann verschachtelt der Lieferumfang verpackt, der aus einer Anleitung, einem Headset, einem Ladekabel und dem zugehörigen Steckdosenadapter besteht.

Zum Gerät: Das Sony Xperia X kommt in einem Aluminium-Gehäuse daher. Damit hat man sich beim Hersteller vom Glas als Oberflächenmaterial endgültig verabschiedet. Der Rahmen des Smartphones ist von der Rückseite optisch abgehoben, was sich durch eine spürbare Falz zwischen Rahmen und Rückseite bemerken lässt, die in den Ecken unsauber gearbeitet ist. Die Rückseite des Smartphones ist ebenfalls aus Aluminium, hier wirkt das Material allerdings etwas künstlicher, fast schon wie Plastik. Dennoch liegt das Smartphone gut in der Hand, was nicht zuletzt an der handfreundlichen Displaygröße von 5 Zoll liegt. Ober- und unterhalb des Displays gibt es einen merkbar großen Rand, der durchaus hätte kleiner ausfallen können. Dadurch wird das Gerät etwas in die Länge gezogen. Auch an den Seiten ist das Display nicht randlos. So fehlt auch hier beim Design das gewisse Etwas, das das Erscheinungsbild abgerundet hätte.

Vom Gesamt-Design her erinnert das Xperia X an seine Vorgänger aus der Z-Serie – speziell an das Xperia Z5 – mit den abgerundeten Ecken und Kanten. Neu ist jedoch das 2,5D-Glas, welches das Display überdeckt und am Xperia X durch seine abgerundeten Kanten optisch sehr ansprechend wirkt, was sich auch im Handgefühl positiv auswirkt. Die Ränder des Glases verschmelzen geradezu im Gehäuserahmen.

Sämtliche Tasten sind an der rechten Seite des Gerätes angebracht; die Lautstärke-Wippe und der Kamera-Schnellstart-Button eher unten, mittig darüber liegt der länglich-ovale Power-Button, in den auch der Fingerabdrucksensor integriert ist. Dieser ist sowohl mit dem Daumen als auch mit dem Zeigefinger sehr gut erreichbar und angenehm zu bedienen – Rechtshänder nehmen den Daumen, für Linkshänder empfiehlt sich der Zeigefinger zum Entsperren per Fingerabdruck. Für Nutzer mit etwas größeren Händen könnte der Power-Button allerdings etwas zu niedrig angebracht sein.

An der linken Seite des Smartphones befindet sich der SIM- und Speicherartenslot, dieser ist passgenau in das Gehäuse integriert und lässt sich trotzdem problemlos und ohne Hilfsmittel herausnehmen.

Der Kamerasensor auf der Rückseite ist in das Gehäuse eingelassen und in der oberen Ecke platziert. Das Kameramodul ragt minimal aus dem Gehäuse hervor, was beim Drüberstreichen auffällt, aber bei gewöhnlichen Gesten kaum Einfluss hat. Komplettiert wird die Rückseite durch den eingravierten Xperia-Schriftzug. Weitere Schriftzüge, die beispielsweise auf Funktionen hinweisen, gibt es nicht, sodass die Rückseite angenehm schlicht gehalten ist.

Das Sony Xperia X liegt schön in der Hand; das Erscheinungsbild ist sehr gewöhnlich, kann aber trotzdem oder gerade deswegen gefallen. Das 2,5D-Glas über dem Display ist optimal eingesetzt. An der Verarbeitung und der Rückseite lässt das Smartphone für absolute Design-Fanatiker allerdings zu wünschen übrig. Auch bei der Funktionalität hinkt die Verarbeitung, so ist das Xperia X nicht mehr wasser– und staubgeschützt.

Das Design des Xperia X ist überaus schlicht gehalten, wird aber seine Fans finden. Verarbeitungsmängel und ein hörbares Knarzen beim Belastungstest schmälern das Erscheinungsbild des 5-Zöllers. Das Display mit seinem 2,5D-Glas ist allerdings sehr schön verarbeitet und wertet das Gesamtbild wieder auf.

Bewertung: 4/5

Display

Sony hat das Xperia X mit einem 5 Zoll großen Display ausgestattet. Im Vergleich zum Z5 geht man damit in der Größe einen Schritt zurück. Was bleibt, ist der aktuelle Standard der Full-HD-Auflösung (1.080 x 1920 Pixel).

Die Anzeige auf dem Xperia X ist angenehm anzusehen, einzelne Pixel sind ob der Pixeldichte von 441 ppi nicht auszumachen. Auch die Blickwinkelstabilität ist dank der IPS-Technologie gut. Erst ab einem sehr flachen Winkel nahe 90° sind Texte und Bilder auf dem Display nicht mehr gut erkennbar. Die abgerundeten Display-Glas-Kanten tun hierfür ihr übriges, zumal sie über den Displayrand hinausgehen. Die Farben werden insgesamt sehr satt dargestellt.

Farbraum Sony Xperia X
Bildquelle: inside-digital.de

In Sachen Helligkeit kann das Display überzeugen. Sony setzt hier auf seine eigene Triluminos-Technik. Die automatische Helligkeitseinstellung funktioniert sehr empfindlich und gut. Manuell kann man auf stufenlose Einstellung zurückgreifen und das Display nach seinen eigenen Vorstellungen leuchten lassen. Bei direkter Sonnenstrahlung sind Elemente auf dem Display auch noch erkennbar.

Wie bereits angeklungen, ist das Display im gesamten Erscheinungsbild etwas zu sehr von der Rahmung des Geräts eingenommen, beim längeren Anblick stört es, dass der offenbar zur Verfügung stehende Platz nicht ausgenutzt wurde. Das später erscheinende, abgespecktere Modell Xperia XA wird beispielsweise mit einem randlosen Display erscheinen.

Das Display des Sony Xperia X kann durch seine Leuchtkraft überzeugen. Der Farbraum ist per Referenz gut ausgefüllt und auch bei schwierigen Lichtverhältnissen ist der Bildschirm lesbar. Die Blickwinkelstabilität ist sehr hoch.

Bewertung: 4,5/5

Ausstattung und Leistung

Sony bewirbt das Xperia X zwar als das neue Flaggschiff, bringt allerdings ein Gerät mit den Spezifikationen aus der Mittelklasse, das sich mit einigen Funktionen an die Spitzenklasse heranwagt.

Das Xperia X Performance, das in Konkurrenz zu den Top-Modellen von Samsung, LG und Co tritt, wird nicht nach Deutschland kommen. Im Xperia X verbaut Sony demnach auch nicht den High-End-Prozessor Qualcomm Snapdragon 820 oder ein entsprechendes Fabrikat aus der eigenen Produktion. Nein, man vertraut auf einen Sechskern-Prozessor von Qualcomm, den Snapdragon 650. Im Benchmark-Test konnte dieser demnach auch keine Leistung aus der absoluten Top-Riege bieten. Mit 78.920 Punkten im AnTuTu-Benchmark-Test (Version 6.1.4) liegt es im Bereich der oberen Mittelklasse aber auch weit hinter den Top-Stars dieser Disziplin. Am Anspruch der Mittelklasse gemessen ist es jedoch ein respektabler Wert, tritt man hiermit doch in Konkurrenz mit den vorjährigen Top-Modellen. Das eigene Top-Modell aus 2015, das Xperia Z5, wird vom X sogar merklich übertroffen.

Sony Xperia X AnTuTu-benchmark-Ergebnis
Bildquelle: inside-digital.de

Im Benchmark-Test kann der Snapdragen 650 überzeugen.

Die Bediengeschwindigkeit ist trotz des Mid-End-Prozessors sehr angenehm und schnell. Der Boot-Vorgang läuft sehr stringent und schnell ab und direkt nach dem Entsperren ist das Smartphone bereit für alle Funktionen. Für weitere Entsperrungen des Displays kann man zudem den Fingerabdrucksensor nutzen. Dieser erwies sich im Test als zuverlässig und schnell. Zudem ist keine Wisch-Geste auf dem Display nötig, um den Sensor zu aktivieren. Auch seine Anbringung an der Seite ist durchaus zweckgemäß, wenn man das Gerät in einer Hand hält.

Der erweiterbare Speicher kommt immer mehr in Mode, bei Sony muss er das allerdings gar nicht erst: Wie schon bei der Z-Serie ist der interne Speicher von 32 GB auch beim X erweiterbar. Passend dafür sind Micro-SD-Karten bis zu einer Größe von 200 GB. Weitere Erweiterungsmöglichkeiten durch USB On-the-Go unterstützt das Sony leider nicht. Screen-Mirroring via Miracast funktionierte im Test außerordentlich gut, auch bei schnellen Bewegungen auf dem Display oder beim Abspielen von hektischen Videos stockte die Performance in keinster Weise.

Verbindungsmöglichkeiten des Sony Xperia X:

Feature

Ja

 Nein

Funktion

HSPA   Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+   Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s 
LTE   Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
DLNA     ▼ Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC   Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast ▲    Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (Smart TV)
MHL    ▼ Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung    ▼ Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Qi    ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones
Bluetooth-Version   4.2
WLAN-Standards   802.11 a/b/g/n/ac

Die ursprüngliche Hauptfunktion des Handys ist natürlich das Telefonieren: Hierbei kann das Sony Xperia X auf ganzer Linie überzeugen. Sowohl am Ohr als auch per Lautsprecher ist die Klangqualität beiderseitig als sehr gut zu bewerten. Der Gesprächspartner wird in allen Höhen und Lautstärken gut verstanden, Nebengeräusche wurden in gutem Maße unterdrückt.

Für Abwertungen sorgt der nun nicht mehr gegebene Schutz vor Staub und Wasser gemäß IP-Zertifizierung.

Sony holt aus dem Prozessor raus, was geht. Die Performance ist absolut zufriedenstellend, sowohl beim Scrollen über die Oberfläche als auch beim Ausführen von anspruchsvollen Apps und Spielen macht das Xperia X eine gute Figur. Durch den Rückschritt, keine Wasser- und Staubdichte mehr zu gewährleisten, gibt es dennoch Abzüge.

Bewertung: 4/5

Kamera

Die Hauptkamera des Sony Xperia X ist ein Hingucker – wenn man auf das Datenblatt schaut. Da stehen 23 Megapixel zur Verfügung. Aber auch real hat Sony den Exmor-Sensor aufpoliert. Hardwaremäßig kommt zwar ein baugleicher Sensor wie beim Xperia Z5 zum Einsatz, die zugehörige Software wurde allerdings neu aufgesetzt und hat vor allem in Sachen Geschwindigkeit zugelegt. So kann man aus dem Stand-By-Modus nach knapp einer halben Sekunde einen Schnappschuss geschossen haben. Die Formulierung klingt sperrig, entspricht aber tatsächlich den Beobachtungen: Holt man das Smartphone mit gedrückter Kamerataste aus dem Schlaf, ist bereits ein Foto mit dem Motiv, auf das man im Standby-Modus drauf gehalten hat, im Kasten. Im Test funktionierte dieser Modus zuverlässig, in Einzelfällen mit allenfalls leichten Verzögerungen, ganz selten kam es auch zu Abstürzen der Kamera-Software; hier ist es nicht auszuschließen, dass Sony diese Kinderkranktheiten mit einem Update beheben wird.

Außerdem vertraut Sony auf einen prädiktiven Autofokus. Dieser entstammt der Kamera-Serie Alpha von Sony und soll sich bewegende Elemente festhalten, Bewegungen vorausahnen und dementsprechend scharfe Bilder trotz schneller Bewegung des Zielobjektes festhalten.

Im Praxistest konnte der prädiktive Autofokus überzeugen – das sich bewegende Element wurde nach den Möglichkeiten scharf gestellt. Darunter leider das gesamte Bild allerdings etwas und wird durch zunehmendes Bildrauschen verschlechtert. Für einen Schnappschuss aus der Bewegung eignet sich der Autofokus allerdings schon.

So können auch nicht-gewiefte Fotografen mit der Kamera im Xperia X ein akzeptables Bild schießen. Dabei sollte immer bedacht werden, dass Smartphone-Kameras schon allein ihrer Größe wegen, nicht an die Qualitäten einer Spiegelreflex-Kamera heranreichen. Schwierig wird es beim Xperia X allerdings bei Dunkelheit. Der LED-Blitz kann die Umgebung nur bedingt ausleuchten, was zu erhöhtem Rauschen bei Fotos in völliger Dunkelheit führt. Dieses Verhalten ist bei Außenaufnahmen deutlicher zu vernehmen als innen.

Sony Xperia X Kamerabilder

Ob die Kamera merkliche Qualitätsverluste aufweist, wenn das Wetter ausgewiesen schlecht ist, muss erst ein weiterer Test bei entsprechenden Verhältnissen zeigen. Das Sonnenlicht stört die Qualität der Kamera allerdings nicht. Für Schnappschüsse im Sommerurlaub ist das Sony Xperia X auf jeden Fall eine gute Wahl.

An der Vorderseite steht eine Kamera in mit 13 Megapixeln zur Verfügung, mit der sich auch gute Selfies machen lassen, die Farben wirken hier jedoch etwas kühler. Der Winkel des Objetivs ist weit genug dafür, dass bei Gruppen-Selfies keine Köpfe abgeschnitten werden.

Die Kamerasoftware ist leicht verständlich und bietet im manuellen Modus einige, aber nicht überragend viele Einstellungsmöglichkeiten. Der automatische Aufnahmemodus sollte für Foto-Fans meist ausreichen. Belichtungs-Effekte lassen sich im manuellen Modus voreinstellen.

Sie soll das Prunkstück des Sony Xperia X sein, um den Vorschusslorbeeren zu entsprechen, reicht es allerdings nicht ganz. Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen stößt die Kamera an ihre Grenzen. Die Schnellstart- und Autofokus-Funktionen sind jedoch top.

Bewertung: 4,5/5

Software und Multimedia

Die Benutzeroberfläche Sony UI, die der Hersteller über Android 6.0 alias Marshmallow gelegt hat, ist intuitiv bedienbar und einfach verständlich. Die vorinstallierten Apps lassen den Homescreen bei der ersten Inbetriebnahme nicht überladen wirken, die generelle Bereitstellung von externen Apps kann man allerdings skeptisch sehen, wird der Nutzer hierdurch doch in gewissem Maße bevormundet, selbst wenn die eine oder andere App früher oder später den Weg ins Menü finden würde.

Im Einstellungsmenü kann sowohl der Laie als auch der erfahrene Nutzer das Smartphone an seine Vorlieben anpassen. Anders als bei den Konkurrenten sind die Einstellungsebenen untereinander und nicht in Tabs nebeneinander angebracht. Um beispielsweise zu den Geräte-Informationen („Über das Telefon“) zu gelangen, muss man ein gutes Stück herunterscrollen.

Sony Xperia X: Benutzeroberfläche

Für Musikliebhaber stehen beim Sony Xperia X folgende Dienste ab Werk zur Verfügung: Google Play Music, Sony Musik-Player, Spotify und ein UKW-Radio. Ergänzend dazu steht mit TrackID ein Musik-Erkennungsprogramm zur Verfügung, das zudem in die UKW-Radio-Anwendung integriert ist. Für Spotify bedarf es eines entsprechenden Accounts.

Der installierte Musik-Player bietet vielfältige Einstellungsmöglichkeiten. Will man das Gehörte über einen Equalizer verstärken, verändern bedarf es zunächst einiger Schritte. Man muss im Player ins Einstellungsmenü gehen, dann auf den Unterpunkt „Audio-Einstellungen“, dann auf „Soundeffekte“ und dann auf „Equalizer“ (Grundeinstellung: „Aus“). Bis man anfangs dahin gelangt ist, kann das Lied bereits vorbei sein. Auch wenn es sich um eine Einstellungsmöglichkeit handelt, die nicht spezifisch für ein Lied sondern für sämtliche Audios des Players greift, hätte Sony hier für etwas mehr Komfort und weniger Umständlichkeit sorgen können. Dennoch ist ein Equalizer überhaupt an Bord, sodass Musik-Fans und -Bastler auf ihre persönlichen Kosten kommen können.

Musik-App im Sony Xperia X
Bildquelle: inside-digital.de

Die Musik-App der Sony UI.

Die Lautsprecher im Xperia X verfügen über keine eigene Öffnung, sondern sind im Gehäuse versteckt. Dies ist erst einmal nicht weiter störend, mindert die Klangqualität allerdings bei lautem Hören deutlich und macht sich außerdem durch eine Subwoofer-ähnlich dumpfe Vibration der Rückseite des Geräts bemerkbar. Die Ohren fliegen dem Hörer dazu auch bei voller Lautstärke nicht weg. Das Headset im Lieferumfang bietet hingegen eine solide Soundqualität. Wer im Berufs- oder Schulverkehr im Nahverkehr ungestört Musik übers Handy genießen will, sollte dennoch zu Kopfhörern greifen, die Umgebungsgeräusche etwas mehr abschirmen.

Insgesamt lässt die Geschwindigkeit des Betriebssystems kaum Wünsche offen. Es hakt und stockt nichts. Apps lassen sich schnell öffnen und die Performance steht der von Top-Smartphones in nichts nach.

Das Xperia X ist mit einer übersichtlichen und intuitiven Oberfläche ausgestattet. Die Menüführung ist meist schlüssig, an manchen Stellen jedoch etwas umständlich. Dazu bevormundet Sony den Nutzer durch vorinstallierte externe Apps. Dafür gibt es leichte Abzüge.

Bewertung: 4,5/5

Akku

Der Akku des Sony Xperia X umfasst 2.620 mAh. Die Nennladung ist etwas geringer als beim Vorgänger, was man möglicherweise mit dem etwas kleineren Display wieder raus reißen könnte. Im Akkutest konnte das Sony Xperia allerdings nicht komplett überzeugen. Nach 8-stündiger intensiver Nutzung, bestehend aus Full-HD-Videostream, Musikstream, Telefonat, Fotografie, Benchmark-Test, 3D-Spiel Up- und Download sowie dem Surfen auf verschiedenen Webseiten war der Akku um 61 Prozent seiner Ladung erleichtert. Das Display zog erwartungsgemäß den meisten Strom aus dem Energiespeicher, daneben erwies sich allerdings auch die Kamera als sehr energiehungrig – ein Malus, wenn man bedenkt, dass Sony die Kamera des Xperia X bei der Vorstellung in den Vordergrund gerückt hat.

Nach weiteren 16 Stunden im Standby-Modus, bei dem jedoch alle Verbindungen (GPS, WLAN, Bluetooth, E-Mail-Push) aktiviert blieben, bestätigte sich das Beobachtete: Wenn Display und Kamera nicht benutzt werden, sinkt der Verbrauch enorm, sodass in der Zeit nur weitere 4 Prozent Akkuladung eingebüßt wurden. Ein Smartphone ist allerdings dazu da, dass man es nutzt. Somit kann man konstatieren: Der Akku reicht locker für einen Tag. Spätestens am nächsten Mittag sollte man allerdings ein Ladekabel bemühen, hierfür verfügt das Smartphone über eine Schnellladefunktion, kabelloses Aufladen wird hingegen nicht unterstützt.

Akkuverbrauch Sony Xperia X
Bildquelle: inside-digital.de

„Akkufresser“ des Sony Xperia X: Das Display und die Kamera.

Eine Optimierungsmöglichkeit: Wenn man weiß, dass man unterwegs viel fotografieren wird, kann man den Stromverbrauch durch ein externes Akkupack kompensieren. Die zwei Tage Akkulaufzeit, die Sony in den Produktangaben selber angibt, können aus dem Test insgesamt nicht bestätigt werden. Im Praxistest zunächst nicht berücksichtigt wurde der bei Fans beliebte Stamina- und Ultra-Stamina-Energiesparmodus, der auch beim Xperia X wieder mit an Bord ist und die Akkulaufzeit deutlich verlängern soll. Im Kurztest konnte der Stamina-Modus subjektiv schon überzeugen.

Der Akku im Xperia X ist leider kein Glanzstück. Zwei Tage bei intensiver Nutzung wird das Smartphone ohne Aufladung nicht durchhalten. Der Stamina-Modus nimmt dem wieder etwas Luft aus den Segeln, dies wird durch die Nicht-Austauschbarkeit des Energiespeichers negativ ausgeglichen.

Bewertung: 3/5

Fazit

Mit dem Sony Xperia X wirft der japanische Hersteller ein neues Smartphone auf den Markt, das zwar Flaggschiff-Anlagen mit sich bringt aber an sich unter der aktuellen Top-Riege der Smartphones anzusiedeln ist. Wirkliche Neuerungen hat Sony mit dem Xperia X nicht gebracht. Tatsächlich wirkt es eher so wie ein in Nuancen verbessertes Z5, dafür wurden andere Features unter den Tisch fallen gelassen. Insgesamt wird Sony mit dem Xperia X seine Zielgruppe spezifizieren und verkleinern. Das Design ist schlicht, die Performance ist gut. So liegt mit dem Xperia X ein solides Smartphone ohne große Highlights auf der Hand. Um dem veranschlagten Preis von knapp 600 Euro zu entsprechen, fehlt dem Smartphone allerdings die eine Besonderheit, die es von den anderen Mittelklasse-Geräten abhebt.

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Testsiegel Sony Xperia X

Pro:

  • Schnellstart und prädiktiver Autofokus in der Kamera
  • erweiterbarer Speicher
  • Fingerabdrucksensor
  • schlichtes, elegantes Design

Kontra:

  • Keine Innovation/Neuheit
  • durchschnittliche Akkulaufzeit
  • sehr hoher Einführungspreis

Preis/Leistung

Mit der unverbindlichen Preisempfehlung von 599 Euro klopft Sony mit dem Xperia X an der Oberklasse an. De facto bietet das Smartphone diese jedoch nicht, sodass eine gewisse Kluft vorhanden ist. Daher ist es anzunehmen, dass das Gerät rasch im Preis fallen wird. Interessenten des Xperia X könnten somit bares Geld sparen, wenn sie mit dem Kauf noch ein paar Monate warten.

Alternativen:

Diesen Bereich kann man beim Sony Xperia X in zwei Kategorien unterteilen: Einerseits bietet das Gerät eine minimal bessere Performance und ähnliche Ausstattung wie die Top-Modelle aus dem Vorjahr. Will man – andererseits – ein aktuelles Gerät sein Eigen nennen, lohnt sich oftmals der Blick auf den Preis.

In puncto Leistung werden diese Vorjahres-Modelle mit dem Xperia X mithalten können, auch Sony selber ist da im Rennen. Preislich lässt sich hier auch der eine oder andere Euro sparen:

Will man lieber ein Smartphone aus den aktuellen Kollektionen, lohnt sich ein Blick zu Huawei. Mit dem P9 oder dem Mate 8 stehen hier zwei Smartphones zur Auswahl, die das Xperia X in ihrer Leistung mindestens ausgleichen und zudem vom Start weg günstiger sind.

Etwas abgespeckter, dafür umso günstiger kommt man weg, wenn man in der ausgewiesenen Mittelkasse auf die Suche geht. Folgende Modelle könnten einen Blick wert sein:

Auch das erst im Juni folgende Schwestermodell Sony Xperia XA könnte eine Alternative darstellen, wenn man mit etwas weniger zufrieden ist. Die endgültige Bewertung kann jedoch erst ein Vergleich der beiden X-Modelle bieten.

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