Test des Samsung I9100 Galaxy S2

24 Minuten

Samsung I9100 Galaxy S2

Mit dem Galaxy S platzierte Samsung im letzten Jahr ein äußert erfolgreiches Modell im Markt, dass sich bis heute millionenfach verkaufte. Kein Wunder also, dass die Erwartungen an den Nachfolger sehr hoch sind. Das S2 ist das erste Dual-Core-Smartphone der Koreaner, welches in Sachen Ausstattung und Leistung Maßstäbe setzen will. Auf dem Papier scheint der Bollide bereits zu überzeugen – die drei Millionen Vorbestellungen Anfang Mai sprechen für sich. Wie sich das Smartphone in der Praxis schlägt, verrät der Testbericht auf inside-digital.de.

Das Galaxy S2 wird in einer edlen matt-schwarzen Schachtel geliefert. Das Handy liegt in einer Hartplastikschale über dem mitgelieferten Zubehör. Hierzu gehören der Akku, das Daten- und Ladekabel, ein Headset sowie eine gedruckte Bedienungsanleitung. Eine Speicherkarte wird nicht mitgeliefert. Angesichts des 16 Gigabyte großen Speichers ist dies allerdings zu verschmerzen.

Samsung I9100 Galaxy S2

 

Samsung I9100 Galaxy S2

An der rechten Seite befindet sich eine minimale Öffnung, an welcher der Akkudeckel mit dem Fingernagel nach oben gehoben wird. Dieser besteht aus dünnem Kunststoff, welcher sehr biegsam ist. Für das Einsetzen der SIM-Karte muss der Akku nicht entfernt werden. Anders bei der Speicherkarte. Hier wird der sehr flachen Bauart Tribut gezollt, so dass sich der MicroSD-Slot nicht an der Seite, sondern ebenfalls auf der Rückseite befindet. Zum Einsetzen muss der Akku entfernt werden. Hat man das Ladekabel angeschlossen, kann der Akku allerdings im laufenden Betrieb entfernt werden, so dass für einen Speicherkartenwechsel das Gerät nicht ausgeschalten werden muss. Das Zusammenbauen des S2 gestaltet sich einfach: Der Deckel wird auf das Gerät gelegt und ein leichter Druck genügt, um diesen wieder zu arretieren.

Samsung I9100 Galaxy S2Mit 125.3 x 66.1 x 8.49 Millimeter ist das Galaxy S2 das derzeit flachste Smartphone. Nur das Sony Ericsson Arc kann mit seinen 8,9 Millimetern mithalten. Das Gewicht beträgt gerade einmal 116 Gramm. Aufgrund der flachen Bauart und des geringen Gewichts liegt es noch sehr gut in der Hand. Trotz Kunststoff wirkt das Gerät robust und wertig. Die Haptik ist sehr gut. Der Akkudeckel ist geriffelt, wodurch das Handy sicher in der Hand liegt. Im Gegensatz zum Vorgänger ist dieser nicht mit einer Klavierlackoptik versehen. Unschöne Fingerabdrücke sind damit passé. Die Flanken bestehen zur Hälfte aus einem Metallrahmen – welcher das Gorilla-Glas der Vorderseite einfasst – und aus schwarzem Kunststoff.

Die Materialverwendung sorgte bei der Präsentation in Barcelona schon für heftige Diskussionen. In der Tat würde auch ein Alu-Gehäuse dem Gerät sehr gut zu Gesicht stehen. In Anbetracht der Größe, wäre dies aber nur mit einem enormen Gewichtszuwachs zu erreichen, wodurch das Handy auch wieder ein Stück von seiner Handlichkeit verliert. Zudem bietet Kunststoff auch gewisse Vorteile. So ist es robuster und widerstandsfähiger bei Stürzen, als zum Beispiel die Rückseite aus Glas des iPhone 4. Aufgrund der zwei Prozessorkerne entsteht bei sehr hoher Beanspruch viel Wärme. Eine Rückseite komplett aus Aluminium würde sich extrem aufheizen, so dass man das Gerät im schlimmsten Fall für eine gewisse Zeit nicht mehr anfassen könnte. Dies ist auch der Grund, warum HTC beim Sensation einen Mix aus Aluminium und Kunststoff für die Rückseite verwendet.

Auch beim festen Zupacken knackt oder knarzt nichts. Trotz der geringen Dicke ist das Galaxy S2 sehr verwindungssteif. Das untere Ende der Rückseite ist leicht nach oben gewölbt und beherbergt den Lautsprecher. An der rechten Geräteseite befindet sich An-/Ausschalter. Dem gegenüber liegen die Lautstärkewippe und die Öse für das Handyband. An der Stirnseite findet man den ungeschützten 3,5 Millimeter Kopfhöreranschluss. Das Daten- und Ladekabel wurde am unteren Ende des Gerätes verbaut. Die MicroUSB-Schnittstelle ist ebenfalls ungeschützt.

Samsung I9100 Galaxy S2

Über dem Display sind die Kamera für die Videotelefonie, der Helligkeits- sowie Annäherungssensor. Die Kameralinse und das LED-Licht auf der Rückseite stehen minimal aus dem Gerät heraus. Dies kann zu unschönen Kratzern auf der Linse führen. Unter dem Display liegt mittig die Home-Taste, rechts und links daneben die als Zurück- und Menütaste fungierenden Sensorfelder.

Samsung I9100 Galaxy S2Mit Quad-Band GSM und UMTS ist der Empfang nahezu überall auf der Welt möglich. Die Sprachqualität wurde im O2-Netz getestet und bewegt sich im Fest- und Mobilfunknetz auf sehr gutem Niveau. Stör- oder Hintergrundgeräusche sind keine zu vernehmen. Die Stimme des Gesprächspartners wird klar, deutlich und klangecht übermittelt. Die Ausgabe über die integrierte Freisprecheinrichtung ist ok. Die Lautstärke ist laut genug um auch während der Autofahrt oder in belebter Umgebung telefonieren zu können. Auf maximaler Lautstärke kommt es zu leichten Verzerrungen. Der Empfang war im Testzeitraum durchgehend sehr gut.

Die Fortschritte in der Akkuentwicklung scheinen seit geraumer Zeit zu stagnieren. So versucht Samsung mit der Entwicklung stromsparenden Komponenten die Laufzeit zu verlängern. Trotz größerem Display wurde die Leistungsaufnahme gegenüber dem Vorgänger gesenkt. Auch der Prozessor arbeitet intelligent und passt die Taktfrequenz der wirklich gebrauchten Leistung an. Der 1650 Milliamperestunden-Akku liefert laut Hersteller so eine Standby-Zeit von 710 Stunden im GSM- und 620 Stunden im UMTS-Netz. Gesprächen sollen bis zu einer Länge von 18 Stunden per GSM und neun Stunden per UMTS möglich sein. Im Test müssen die Werte erwartungsgemäß nach unten korrigiert werden. Allerdings zeigt sich in der Tat eine Verbesserung der Laufzeit. Bei ständig aktiviertem W-Lan, UMTS und E-Mail-Push, zwei Stunden telefonieren, zwei Stunden spielen und zwei Stunden surfen, verlangte das Smartphone nach knapp 30 Stunden wieder nach neuem Strom. Nach 24 Stunden zeigte der Akku immer noch 30 Prozent Kapazität an:

Samsung I9100 Galaxy S2    Samsung I9100 Galaxy S2

In Anbetracht der Ausstattung ein sehr guter Wert. Erreicht wird diese Laufzeit neben den stromsparenden Komponenten durch ein sehr gutes Energiemanagement. Ein spezieller Sparmodus schaltet W-Lan, GPS und Bluetooth ab, wenn keine Verbindung vorliegt oder sie nicht gebraucht werden. Bei exzessiver Spielenutzung und dementsprechender ständigen Belastung von Display, CPU und GPU, machte der Akku nach sieben Stunden schlapp. Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller sehr gute 0.338 W/kg.

Samsung I9100 Galaxy S2Der 4,3 Zoll große kapazitive Touchscreen löst mit 480×800 Pixeln auf. Die Auflösung hat sich im Gegensatz zum Vorgänger nicht verändert, wohl aber die verwendete Displaytechnologie. Samsung entwickelte sein schon sehr gutes SuperAmoled-Display weiter. Die größte Änderung ist die Verwendung der Real-Stripe-Matrix, welche die bisher verwendete PenTile-Matrix im Vorgänger ablöst. Bei Real-Stripe besteht jedes Pixel aus zwölf Subpixeln, welche für die Farbinformation zuständig sind (RGB). Die bisherige PenTile-Technologie verfügte nur über acht Subpixel (RG-BG), sodass für die Farbe noch Subpixel des benachbarten Bildpunktes hergenommen werden musste. Die reale Auflösung war damit geringer als die nominelle. Mit dem SuperAmoled-Plus erhöht sich somit die Zahl der effektiven Pixel um 30 Prozent gegenüber dem bisherigen Amoled-Displays, wodurch das Display schärfer wirkt. Weitere Vorteile sind der nochmals gesteigerten Kontrastumfang sowie einer höheren Sättigung. Samsung gibt an, dass das SuperAmoled-Plus 18 Prozent weniger Strom verbrauchen soll.

In der Tat hat Samsung nicht zu viel versprochen. Das S2 lässt das eigentlich sehr gute Display des Galaxy S wortwörtlich blass ausschauen. Die Anzeige ist heller, trotz Größenzuwachs schärfer und die Farben sind derart kräftig, dass man sich bei manchen Bildern eine Justierung wünscht, um die Sättigung ein wenig zu reduzieren. Und genau das ist auch möglich. In den Einstellungen kann die Sättigung in drei Stufen nach eigenem Gusto festgelegt werden, wie man es auch Fernsehgeräten kennt. Zur Auswahl stehen Dynamisch, Standard und Video.

Samsung I9100 Galaxy S2

Quelle: Samsung

Das Display wurde mit dem sehr widerstandfähigen Gorilla-Glas versehen. Zudem verfügt das Glas über eine Schutzschicht zur Reduzierung von Fingerabdrücken, wie man es auch vom iPhone 4 kennt. Wunder sollte man aber nicht erwarten. Fingerabdrücke lassen sich damit zwar nicht gänzlich vermeiden, allerdings sind sie nicht mehr so deutlich und lassen sich einfacher entfernen. Unter freiem Himmel lässt sich die Anzeige noch sehr gut ablesen. Nur bei direkter Sonneneinstrahlung wird es schwer, Texte zu lesen oder zu schreiben.

Die acht Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über das entsprechende Icon gestartet und ist innerhalb von zwei Sekunden einsatzbereit. Auf der Vorderseite steht eine zwei Megapixelkamera für Selbstportraits oder Videotelefonie bereit. Die Auslöseverzögerung beträgt nicht ganz eine Sekunde. Genauso lang dauert die Speicherung der geschossenen Bilder. Innerhalb von zwei Sekunden ist die Kamera also wieder für ein weiteres Bild bereit. Die Einstellungen sind äußerst umfangreich und geben dem Nutzer eine Vielzahl von Optimierungen mit an die Hand.

  • Samsung I9100 Galaxy S2Aufnahmemodus (Lächeln, Beauty, Panorama, Action, Carton)
  • Szenen (Hochformat, Querformat, Nacht, Sport, Party/Innen, Strand/Schnee, Sonnenuntergang, Morgendämmerung, Herbstfarbe, Feuerwerk, Text, Candlelight, Beleuchtung)
  • Belichtungskorrektur
  • Fokus-Modus (Autofokus, Marko, Gesichtserkennung)
  • Selbstauslöser
  • Fotolicht
  • Effekte (Negativ, Graustufen, Sepia)
  • Auflösung
  • Weißabgleich
  • ISO
  • Belichtungsmessung
  • Bildstabilisator
  • Autom. Kontrast
  • Blinzelerkennung
  • Hilfslinien
  • Geo-tagging
  • Bildqualität
  • Umschalten auf vordere Kamera

Die Einstellungen werden über das Display aufgerufen. Das jeweils letzte Bild wird in einer kleinen Vorschau am unteren Bildschirmrand angezeigt. Darüber sind auch die geschossenen Bilder aufrufbar. Nahtlos kann bei der Betrachtung in das Bild herein und heraus gezoomt werden. Das Galaxy S2 nimmt zudem Videos in FullHD (1080p) mit 25 Bildern pro Sekunde auf. Auch die Einstellungen im Videomodus sind umfangreich:

  • Videolicht
  • Aufnahmemodus (Normal, MMS, Selbstaufnahme)
  • Belichtungskorrektur
  • Selbstauslöser
  • Effekte (Negativ, Graustufen, Sepia)
  • Auflösung
  • Weißabgleich
  • Sichtbarkeit im Freien
  • Videoqualität
  • Hilfslinien

Die Wiedergabe von Bildern und Videos auf dem Handy-Display ist sehr gut. Die Bilder sind hell und weisen sehr guten Kontrast auf. Die Sättigung ist subjektiv etwas zu niedrig, lässt sich aber mit dem Fotoeditor oder einem Bildbearbeitungsprogramm anpassen. Betrachtet man die Bilder auf einem PC-Monitor, können sie ebenfalls überzeugen. Die Bilder sind scharf, kontrast- und detailreich. Das sonst bei Handykameras bemängelte Bildrauschen ist auch unter nicht optimalen Lichtverhältnissen sehr gering. Die Rauschunterdrückung ist ausgewogen justiert. Die selbstgedrehten Videos sind auf dem Handydisplay scharf und flüssig. Mit schnellen Szenen oder Kameraschwenks kommt die Anzeige sehr gut zurecht. Auf dem PC oder einem LCD-TV können die Videos die Erwartungen in Gänze erfüllen. Es kommt zu keinen Rucklern. Sie Sprachaufzeichnungen ist bei Stimmen ok, aber bei lauter Hintergrundmusik stößt das Mikrofon das ein oder andere Mal an seine Grenzen und so kommt es zu gelegentlichen Übersteuern in der Ausgabe. Mittels eines Foto- und eines Videoeditors, lassen sich die Ergebnisse bearbeiten. Insgesamt gehört das S2 in Sachen Kameraperformance zu den Besten Geräten am Markt.

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Das Galaxy S2 kommt mit Android 2.3.3 auf den Markt. Die Änderungen gegenüber der vorherigen Version (2.2 Froyo) sind recht gering. Neben einem verbesserten Tastaturlayout, welches nun Zahlen nicht erst beim Umschalten anzeigt, eine vereinfachte Copy&Paste-Funktion wurde auch das Powermanagement überarbeitet, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Ansonsten findet man sich eingefleischter Androidnutzer, aber auch als Neuling sehr gut zurecht. Es gibt verschiedene Startbildschirme. Auf jedem der einzelnen Bildschirme können Widgets für den schnellen Programmstart abgelegt werden, Verknüpfungen angelegt oder Ordner erstellt werden.

Über Android legte Samsung seine eigene Benutzeroberfläche TouchWiz 4.0, welche zwar immer noch sehr bunt, aber nicht mehr so kitschig wirkt. Viele der ablegbaren Widgets lassen sich zudem noch abändern. So können diese in Form und Größe angepasst werden. Im Applikationsmenü lassen sich Programme verschieben und in Ordners sortieren. Dennoch reicht der Komfort nicht an HTC Sense heran.

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Am oberen Rand sitzt die Statusleiste, für Akku, Netz, Datenverbindung und Uhrzeit. Diese kann herunter gezogen werden. Dann dient sie der Darstellungen sämtlicher Benachrichtigungen für verpasste Anrufe oder SMS, Twitter-Meldungen, Verbindungseinstellungen, Termine, herunter geladene und installierte Programme. Zudem beherbergt sie den Schnellzugriff auf die Datenverbindungen, wie W-Lan und Bluetooth, den GPS-Empfänger, die Anrufstummschaltung und die Displayausrichtung. Am unteren Rand des Bildschirms befindet sich das Icon, um alle Programme aufzurufen. Die Applikationen werden in alphabetischer Reihenfolge dargestellt. Möchte man ein Programm auf den Startbildschirm legen, berührt man dieses für ca. eine Sekunde und legt das Icon an der gewünschten Position auf dem Display ab. Um ein Programm vom Display zu entfernen, reicht ebenfalls eine sekundenlange Berührung. Am unteren Rand erscheint ein Mülleimer-Symbol, in welches man das Programm verschiebt. Die Systemeigenschaften sind unter dem Kontextmenü „Einstellungen“ aufrufbar.

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Zum Senden einer SMS oder MMS steht eine intuitive Eingabemaske bereit. Nachdem man den Empfänger festgelegt und das Textfeld angetippt hat, öffnet sich die Tastatur. Je nach Lage des Handys, wird diese im Hoch- oder im Querformat angezeigt. Aufgrund des großen Displays kann die Eingabe gezielt und schnell erfolgen. Die Texteingabe verfügt über Wortvervollständigung. Hierfür ist es nicht nötig, das komplette Wort zu schreiben. Nach den ersten paar Buchstaben erkennt das System den Wortstamm und gibt diverse Vorschläge aus, wie das Wort lauten könnte. Wird ein Wort bestätigt, wird es automatisch im Text eingetragen. Weitere häufig genutzte Wörter können selbst hinzugefügt werden.

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Zudem verfügt das S2 über Swype. Hierbei werden die Buchstaben nicht mehr einzeln angetippt, sondern das Wort auf der Tastatur nachgezeichnet. Der Finger wird in einem Zug von Buchstabe zu Buchstabe gezogen, und Swype erkennt das Wort. Diese Eingabe ist nach etwas Eingewöhnung komfortabel und schnell. Desweiteren lassen sich Texte per Sprache erstellen. Dies funktionierte im Test sehr zuverlässig. 

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Samsung I9100 Galaxy S2Samsung setzt neben den mittlerweile obligatorischen Verbindungsmöglichkeiten auch auf zukunftsweisende Standards. Die Datenturbo HSDPA und HSUPA sorgen mit 21 Megabit/s für den Download und 5,7 Megabit/s für den Upload für ausreichend Geschwindigkeit im mobilen Internet. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht W-Lan mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth 3.0 oder per USB-Verbindung von statten. Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch.

Zudem verfügt das Gerät über den Standard ‚Wi-fi direct‘. Samsung nennt diesen Dienst ‚Kies Air‘. Daten können so auf einfache Weise über das W-Lan-Netzwerk mit angeschlossenen Geräten aus getauscht werden, ohne eine bestimmte PC-Applikation verwenden zu müssen. Nachdem man den Dienst auf dem Gerät gestartet hat, trägt im Browser auf dem PC eine vordefinierte IP-Adresse ein. Der Dateimanager Kies Air erlaubt das hoch- oder herunterladen von Bilder, Videos und Musik direkt im Browser des Rechners. Kontakte können bearbeiten oder angelegt werden, Nachrichten können komfortabel vom PC aus gelesen und verschickt werden.

Wie auch das HTC Sensation unterstützt das Galaxy S2 den neuen MHL-Standard. Der ‚Mobile High-Definition Link‘ erweitert den MicroUSB-Ausgang um eine HDMI-Konnektivität. So lässt sich mit einem entsprechenden MicroUSB-HDMI-Kabel oder Adapter, das Handy an einen Beamer oder Fernseher anschließen, um hochauflösende Bilder und Videos übertragen zu können. Ein entsprechender MHL-zertifizierter Fernseher kann das Handy während der Übertragung laden und per Fernbedienung auf die Inhalte zugreifen. Zudem lässt sich die komplette Anzeige auf den TV erweitern. Spiele können in FullHD auf dem TV betrachtet oder das Internet durchforstet werden. Neben der kabelgebundenen Variante, steht auch der DLNA-Dienst ‚All Share‘ zur Übertragung von Multimediainhalten per W-Lan bereit.

Wer mit seinem Laptop oder Tablet unterwegs auf eine Internetverbindung angewiesen ist, der kann das Galaxy S2 als mobilen Hotspot einrichten. Dabei wird die HSPA+ Verbindung des Handys per W-Lan mit anderen Geräten geteilt. USB-OTG (on the go) rundet die Verbindungsmöglichkeiten ab. Mittels eines entsprechenden Adapters lassen sich Festplatten, USB-Sticks oder Kameras direkt an das Handy anschließen, um auf die Inhalte zu zugreifen oder Daten vom Handy aus direkt auf den Speichermedien zu sichern.

Als Prozessor kommt der ‚Exynos 4210‘ aus dem eigenen Haus zum Einsatz, welcher über zwei Kerne mit jeweils 1,2 Ghz verfügt. Der Arbeitsspeicher umfasst ein Gigabyte. Als Grafikchip verwendet Samsung eine leistungsstarke Mali 400. Der interne Speicher beträgt 16 Gigabyte. Mittels Speicherkarte lässt sich die Kapazität um weitere 32 Gigabyte erweitern.

Den größten Vorteil des Dual-Core-Prozessors spürt man beim Surfen im Internet. Der Seitenaufbau des Webkit-Browser erreicht ungeahnte Geschwindigkeiten. Für das vollständige Laden der komplexen Startseite von inside-digital.de benötigt das S2 mittels W-Lan gerade einmal neun Sekunden. Schon nach vier Sekunden ist das Gros der Seite schon geladen und kann betrachtet werden. Per UMTS dauert der Vorgang nur unmerklich länger. In elf Sekunden ist die Seite komplett geladen. Das sind beeindruckende Werte und sorgt für mehr Spaß am mobilen Internet. Eingebettete Videos werden – insofern man es eingestellt hat – erst auf Wunsch geladen und gezeigt. Dies geschieht ebenfalls fast ohne Verzögerung. Sorgte die Aktivierung des Flash-Plugin und das damit verbundene Starten von Videos in früheren Geräten aufgrund von langen Wartezeiten, schlechter Qualität oder einer ruckelnden Wiedergabe noch für Frust, so gehört dies nun der Vergangenheit an.

Das Durchsuchen einer Seite verläuft äußerst flüssig. Nahtlos wird der Bildschirm gedreht, sobald man das Handy ins Querformat hält. Gezoomt werden kann entweder per Multitouch oder über eine ausgefeilte Sensorik. So lässt sich der Seiteninhalt durch Kippen vergrößern oder verkleinern. Berührt man mit zwei Fingern das Display und neigt das Gerät nach hinten, verkleinert sich Inhalt, kippt man es nach vorne, wird er vergrößert. Somit lässt sich komfortabel die gewünschte Zoom-Stufe bestimmen oder auf die schnellen einen Überblick über die Seite verschaffen. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren, ein Pop-Up-Blocker verhindert das Öffnen von unerwünschter Werbung.

Durch das große Display eignet sich das Gerät sehr gut als Navigationssystem. Eine eigenständige Navigationslösung wurde seitens des Herstellers nicht installiert. Dafür steht Google Maps Navigation zur Verfügung. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger lediglich fünf Sekunden. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden. Für die sprachgeführte Routenberechnung wird das jeweilige Kartenmaterial ad hoc bei der Berechnung der Route herunter geladen. Es empfiehlt sich also, ein entsprechendes Datenpaket oder –flatrate bei einem häufigeren Einsatz zu buchen.

Die Routenplanung lässt keine Wünsch offen. Neben der Möglichkeit, die Adresse händisch einzugeben, lässt sich auch eine Spracherkennung aktivieren. Die Ansagen sind klar und deutlich und erfolgen zur rechten Zeit. Die Anzeige ist leicht verständlich. Neben der Darstellung der üblichen Kartenansicht, lassen sich diverse Ebenen mit einblenden. So zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage oder eine Satelittenansicht für die reale Straßenansicht. Wer gerne auf die Online-Navigation verzichten möchte, der kann sich aus dem Market eine andere, Lösung kaufen und herunter laden.

Die komplette Musiksammlung lässt sich nach bekannten Kategorien filtern, wie die Auflistung nach Alben, Interpreten, Alben, Titeln, Playlisten. Neben dem Albumcover lässt sich auch eine Visualisierung einblenden. Über das Kontextmenü können Lieder als Rufton eingerichtet, verschickt und der Equalizer aufgerufen werden. Letzterer hat insgesamt sieben vordefinierte Varianten. Zudem lässt sich die der Equalizer benutzerdefiniert regeln.

Die Qualität des rückseitig verbauten Lautsprechers ist ok und reicht für die Hintergrundbeschallung im Park oder im Freibad aus. Die Ausgabe ist laut und klar – es fehlt allerdings an Dynamik. Bei der Verwendung der mitgelieferten Kopfhörer weiß die Ausgabe zu gefallen. Höhen, Mitten und Bässe werden voluminös und ausgewogen in ausgezeichneter Qualität wiedergegeben. Allerdings kommt die Qualität nicht ganz an die des HTC Sensation heran, da die Bässe nicht ganz so druckvoll ausgegeben werden. Bei der Wiedergabe über eine angeschlossene Musikanlage ist die Qualität hervorragend.

Samsung I9100 Galaxy S2
Samsung I9100 Galaxy S2
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Die Kalenderfunktion des Galaxy S2 stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche, Monat und Listen dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Farblich unterlegt, lassen sich unterschiedliche Kalender anzeigen. So können geschäftliche und private Termine sauber getrennt verwaltet werden.

Die Kontaktedatenbank stellt alle Einträge in einer nach unten durchscrollbaren Liste dar. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Scrollt man hier das Telefonbuch durch, wird der jeweilige Anfangsbuchstabe vergrößert in der Displaymitte angezeigt. Das Navigieren durch eine große Kontaktdatenbank wird damit immens vereinfacht. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzu gefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden. Zudem lassen sich die Kontakte mit Informationen aus Facebook verknüpfen. So werden automatisch die jeweiligen Profilbilder und Statusmeldungen mit angezeigt.

Mit Polaris Office steht eine sehr gute Suite bereit, mit dem sich nicht nur Office Dokumente betrachten, sondern auch bearbeite und erstellen lassen. Excel, Word oder Powerpoint können im aktuellen oder im älteren ‚97-2003‘-Format erstellt werden. Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client, ein Notizbuch und ein elektronisches Tagebuch. Als Messenger dient Google Talk. Ein Dateimanager hilft beim Durchsuchen von diversen Dateien. Die News und Wetter Applikation zeigen neben der aktuellen Wetterlage auch aktuelle Nachrichten an. 

Die wichtigsten Funktionen unterteilt Samsung zudem in sogenannte Hubs. Diese umfassen den Reader, Music, Social und Game Hub. Der Reader Hub stellt Inhalte wie Zeitungen, eBooks und Magazine bereit. Diese können mit einem entsprechenden Konto auch gekauft und abonniert werden. Im Music Hub sind einzelne Lieder oder Alben zu erwerben. Die komplette Kommunikation aus SMS, Email oder Social Network fasst der Social Hub zusammen. Über den Game Hub erhält man Zugriff auf ausgewählte Spiele, welche erworben werden können.

Im Android Market kann eine Vielzahl weiterer kostenloser und kostenpflichtiger Programme heruntergeladen werden. Die installierten Programme findet man im Applikationsmenü wieder und kann sie von hier aus auf einem der Startbildschirme ablegen. Zudem gibt es die Möglichkeit, den Android Market komfortabel am PC zu durchsuchen, Applikationen zu kaufen und anschließend auf das Handy installieren lassen. Neben dem Android Market ist auch der Samsung eigene Store ‚Samsung Apps‘ zu finden. Allerdings umfasst dieser nur eine handvoll aber dafür sinnvolle Applikationen.

Samsung I9100 Galaxy S2

Kaum ein Gerät hat im Test so überzeugt wie das Samsung Galaxy S2. Es ist nicht nur einfach ein Nachfolger mit kleinen kosmetischen Änderungen. Vielmehr hat man den Eindruck, Samsung überspringt einfach mal ein Jahr und bringt sein Flaggschiff für 2012 auf den Markt. Die Änderungen sind so umfangreich, dass es bis auf das Äußere kaum noch etwas mit dem ersten Galaxy S zu tun hat. Neben dem größeren Display, welches schärfer, brillianter und stromsparender als die vergangene Displaygeneration ist, beschleunigt der 1,2 Gigahertz Dual-Core-Prozessor das Smartphone in beinahe galaktischer Geschwindigkeit.

Das S2 hat derart viel Power zu bieten, dass im Android Market keine Anwendung zu finden ist, welche die Hardware auch nur ansatzweise in die Knie zwingt. HD-Spiele wie Modern Combat 2 HD oder Real Football 2011 HD laufen extrem flüssig und garantieren auf dem großen Display Spielspaß pur. Der Komfort beim Surfen war noch nie so groß. Seiten werden fast doppelt so schnell geladen. Flashinhalte stellen nun keine nervige Bremse mehr dar. Die Akkulaufzeit, eines der größten Kritikpunkte bei aktuellen Smartphones, hält auch bei ordentlicher Beanspruchung einen kompletten Arbeitstag durch. Die integrierten technischen Standards wie HSPA+, Wi-fi direct und MHL sind richtungsweisend und lassen das S2 auch in einem Jahr noch auf Höhe der Zeit sein.

Aber wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Nur fällt dieser beim S2 sehr klein aus. So verfügt das Display lediglich über eine Standardauflösung. Zwar ist die Anzeige scharf, allerdings bietet die Konkurrenz, wie zum Beispiel das HTC Sensation oder das iPhone 4, in diesem Punkt ein mehr. Wenngleich das S2 kein Plastikbomber ist, darf man gerne über die hauptsächliche Verwendung von Kunststoff diskutieren. Die Verarbeitung ist zwar sehr gut und auch der haptische Eindruck kann überzeugen. Allerdings wäre mehr Aluminium wünschswert gewesen. Die Benutzeroberfläche TouchWiz kann auch in der vierten Generation nicht an den Komfort von HTC Sense oder an der von Sony Ericsson heranreichen.

Das Samsung Galaxy S2 ist das derzeit kompletteste und beste Smartphone am Markt. Es ist schnell, ausdauernd und unglaublich potent. Demnächst bringt Samsung noch ein Firmwareupdate heraus, welche laut Beta-Testern die Akkulaufzeit verbessern und die Gesamtperformance noch einmal ein Stück beschleunigen soll. Der größte Konkurrent kommt im Herbst mit dem neuen iPhone daher. Die Koreaner legen die Messlatte für zukünftige Geräte allerdings derart hoch, dass Apple sich am S2 messen muss und nicht umgekehrt.

Pro:

  • brilliantes Display
  • hervorragende Akkulaufleistung
  • leistungsstarke Hardware
  • sehr gute Bild- und Videoperformance
  • richtungsweisende Standards

Kontra:

  • hauptsächliche Verwendung von Kunststoff
  • mangelnder Komfort der TouchWiz-Oberfläche

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