Motorola Moto G5 Plus im Test: Die Rückkehr der G-Klasse

18 Minuten

Lenovo Moto G5 Plus geprüft
Bildquelle: Stefan Winopal / inside-digital.de

Design und Verarbeitung

Motorola Moto G5 Plus: Unboxing

Schön grün ist der Karton, in dem Motorola das Moto G5 Plus auf die Reise schickt. Als Thema hat der Hersteller aus Chicago in diesem Jahr Papageien gewählt und zieht dies auch bis zum Standard-Hintergrundbild durch.

Der Karton ist eine Faltschachtel und auch auf Plastikeinlagen verzichtet Motorola bei seiner Mittelklasse komplett und legt das Smartphone stattdessen auf eine bedruckte Pappebene, die herausnehmbar ist und unter der sich der weitere Lieferumfang verbirgt:

Auf die Beigabe eines Headsets verzichtet Motorola beim Moto G5 Plus, was nicht verwunderlich ist: Selbst bei seinen Flaggschiffen legt der Hersteller seit geraumer Zeit schon keine Kopfhörer mehr bei.

Unboxing des Lenovo Moto G5 Plus
Bildquelle: Stefan Winopal / inside-digital.de

Motorola Moto G5 Plus: Hands-On

Bei der nunmehr fünften Generation der erfolgreichsten Smartphone-Reihe von Motorola hat der Hersteller einige alte Zöpfe abgeschnitten, und anstatt auf ein Kunststoff-Kleidchen erstmals auf eine Verkleidung aus Metall gesetzt. Doch auch die Formensprache hat die Lenovo-Tochter Motorola einer Generalüberholung unterzogen und näher an die Flaggschiffe der Moto-Z-Serie herangerückt.

Die Glasvorderseite ist in der Gehäusefarbe gehalten, das Moto G5 erscheint in Grau und Gold. Der Metallrahmen greift diese Farbe natürlich ebenfalls auf, und zieht sich bis weit über die Rückseite. Die Hauptkamera greift die vom Moto Z bekannte schwarze Kreisform auf, in die Kameralinse und Blitz integriert wurden.

Das Moto G5 Plus verfügt mit 5,2 Zoll über ein etwas größeres Display als sein kleinerer Bruder ohne Plus, reicht damit jedoch nicht mehr an den Vorgänger Moto G4 Plus heran. Anders als bei Vorgänger und kleinem Bruder lässt sich das Gehäuse bei diesem Modell nicht öffnen. Die Gestaltung ähnelt derer des kleinen Bruders, wurde aber nicht vollständig übernommen. So lugt das Kameramodi bei der Plus-Variante aus dem Gehäuse hervor, während es im Moto G5 völlig plan mit dem Gehäuse abschließt. Auch ist der obere Rand bei der Plus-Version schmaler geraten als bei der kleineren Version, was vermutlich der geschlossenen Bauweise geschuldet ist.

An der oberen Kante hat Motorola dabei den SIM-Karten-Schuber verbaut, der sich durch das mitgelieferte Werkzeug öffnen lässt und neben zwei SIM-Karten auch Platz für eine Micro-SD-Karte bietet, mit der sich der Speicher erweitern lässt. Lautstärke-Wippe und Power-Button sind an der rechten Seite des Smartphones angebracht und sind dort mit dem Daumen oder Zeigefinger gut zu bedienen – je nachdem ob das Gerät mit der rechten oder linken Hand gehalten wird. An der Unterseite findet sich ein Micro-USB-Anschluss. Der komfortable Typ-C-Standard ist bei Motorola/Motorola noch nicht in die Mittelklasse vorgedrungen. Auch über einen 3,5-mm-Klinkenanschluss verfügt das Moto G5 und verbindet sich so mit kabelgebundenen Headsets oder Kopfhörern. Dieser findet sich jedoch an der Unterseite des Smartphones was für manche praktisch, für andere weniger praktisch erscheinen mag, letztendlich jedoch Geschmacksache sein dürfte.

Durch die neue Metallummantelung fühlt sich das große Mittelklasse-Model von Motorola Moto deutlich hochwertiger an als sein Vorläufer. Auch das Gewicht ist angenehmer und trägt zum hochwertigen Ersteindruck bei, den die beiden Modelle machen. Die Verarbeitung ist gut, denn alles ist und bleibt an seinem Platz und gibt auch bei Belastung keine Geräusche von sich.

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Beim Design konnte Motorola besonders im Vergleich zum Vorgänger einiges an Boden gut machen. Das Moto G5 Plus gefällt und fühlt sich hochwertig an, auch die Verarbeitung kann mit der Oberklasse mithalten.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Display

In das Moto G5 Plus hat Motorola ein 5,2 Zoll großes IPS-Display eingebaut, das mit seiner Full-HD-Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel auf eine solide Pixeldichte von 424 ppi kommt. Das ist mehr als genug um einzelne Pixel vor dem menschlichen Auge unsichtbar werden zu lassen. Zum Vergleich: Schon auf dem „Retina“-Display des iPhone 7 sind Pixel nicht zu sehen und dies arbeitet „nur“ mit 326 ppi. Mehr zu Display-Technologien findet sich im Magazin auf inside-digital.de:

Während die Blickwinkelstabilität sehr zufriedenstellend ist – hier kann das Display auch dann gut abgelesen werden, wenn man es seitlich betrachtet – fällt die Farbwiedergabe im subjektiven Eindruck etwas ab. Die Farben werden recht kühl dargestellt, ein wenig blaustichig und weniger lebendig. Dieser Eindruck wird besonders im direkten Vergleich mit anderen Displays deutlich, die dasselbe Bild teils wesentlich intensiver anzeigen.

„Intensiv“ heißt auch die wählbare Voreinstellung, die die Display-Eigenschaften zur Wahl stellen. Der Unterschied zur Standard-Einstellung, die „realistische Farbanzeige“ verspricht, ist jedoch marginal. Überdies kann man die Einstellung des Displays nicht anpassen.

Farb-Einstellungen des Lenovo Moto G5 Plus
Bildquelle: inside-digital.de

Das Display ist sehr hell und auch die automatische Helligkeitsregulierung tut gute Dienste bei der Reaktion auf sich verändernde Umgebungsbedingungen. Durch weitere Besonderheiten tut sich das Display nicht hervor.

Motorola hat dem Moto G5 ein durchschnittliches Display spendiert, das durch Schärfe und realistische Farbwiedergabe punktet. Wer sein Display lieber im Disney-Channel-Modus betreibt, wird mit dem Moto G5 jedoch nicht glücklich.

Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen

Ausstattung und Leistung

Im Moto G5 Plus taktet der Qualcomm-Prozessor der gehobenen Mittelklasse, ein Snapdragon 625 mit bis zu 2 GHz Frequenz und mit acht Kernen. Außerdem mit dabei: 3 GB Arbeitsspeicher und der Grafikchip Qualcomm Adreno 506. Der interne Speicher des Moto G5 Plus beläuft sich dabei auf 32 GB, ist aber mittels Micro-SD-Karte um bis zu 128 GB erweiterbar. Zusätzlich zur Micro-SD-Karte nimmt das Moto G5 Plus auch zwei Nano-SIM-Karten auf, man muss sich beim Moto G5 Plus deshalb nicht zwischen Speicherweiterung und einer zweiten SIM entscheiden, wie es oftmals der Fall ist.

Beim Benchmark-Test wurde die Hardware durch ein Programm an die Leistungsgrenze getrieben: Durch in Echtzeit gerenderte Videosequenzen kann dabei einerseits ein subjektiver Eindruck der Leistungsfähigkeit erlangt werden. Hier war bei den 3D-Sequenzen ein leichtes Ruckeln festzustellen. Für die „harte“ Vergleichbarkeit, wird am Ende des Tests ein Ergebnis in einer Punktzahl dargestellt. Im Falle des Moto G5 Plus wies der Test des Anbieters AnTuTu (Version 6.2.7) ein Endergebnis von 63.626 Punkten aus. Das Ergebnis unterstreicht die Mittelklasse des Geräts, Alltagsnutzer sollten sich von solchen Tests allerdings nicht dazu genötigt fühlen, zwingend zu Höherwertigem zu greifen.

Lenovo Moto G5 Plus im Benchmark-Test
Bildquelle: inside-digital.de

Dies bestätigt sich im Alltagstest. Das Moto G5 ist zu jeder Gelegenheit flüssig in der Bedienung, auch der Start von Apps dauert nicht übermäßig lange. Beim 3D-Spiel „Asphalt 8“ zeigte sich eine flüssige Performance die Spielspaß garantiert, was aber auch daran liegt, dass das Spiel die Grafikdetails der Hardware entsprechend reduziert.

Bei den Verbindungsmöglichkeiten liefert Motorola das Übliche, was man von einem Smartphone in dieser Preisklasse erwarten darf. Auf Extravaganzen wie NFC oder Miracast wird dabei verzichtet, wer den Bildschirminhalt an einen Fernseher oder Monitor übertragen will, benötigt einen Chromecast-Stick, denn hier wird nur Google Cast unterstützt.

Verbindungsmöglichkeiten des Motorola Moto G5 Plus

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s, Up-max: 50 MBit/s
USBOTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▼  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.2
WLAN-Standards ▲  IEEE 802.11 a/b/g/n 2,4 / 5 GHz
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Ebenfalls üblich für Smartphones der Mittelklasse ist die Unterstützung von UKW-Radio, bei höherwertigen Geräten wird dieses Feature hingegen gerne eingespart. Wer auf dem Moto G5 Plus Radio hören möchte hat also eine Alternative zu teurem Datenvolumen oder schwer aufzutreibendem WLAN.

Mit WLAN-Netzwerken verbindet sich das Moto G5 nach dem Standards a/b/g/n im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Band. Theoretisch könnten so 600 Mbit/s erreicht werden. Nicht ganz so rasant ist das Smartphone im LTE-Netz unterwegs, hier stehen maximal 300 Mbit/s zur Verfügung. Ist kein LTE-4G-Netz in der Nähe, kann das Moto G5 Plus selbstverständlich auch auf 3G oder 2G ausweichen.

Ein besonders schönes Detail ist der integrierte Fingerabdruck-Sensor: Dieser kann in den Einstellungen so konfiguriert werden, dass Wischgesten die Funktion der Android-Systemtasten übernehmen. Ein Wisch von rechts nach links geht zurück, wer die App wechseln möchte oder den Splitscreen-Modus aktivieren will, wischt von links nach rechts. Der Home-Button ist in dieser Konfiguration ein einfaches Tippen auf den Sensor. Die Software-Tasten können so ausgeblendet werden, was zusätzlichen Platz auf dem Bildschirm einbringt.

Auch Plaudertaschen kommen mit dem Moto G5 auf ihre Kosten, denn das Telefonieren mit dem Smartphone klappt nicht nur reibungslos, sondern auch mit hoher Qualität.

Mit dem Moto G5 Plus ist es Motorola gelungen, ein Gerät mit solider Leistung auf den Markt zu bringen, das an manchen Stellen noch überrascht.

Einzelwertung: 4 von 5 Sternen

Kamera

Die Kamera ist vielen Nutzern besonders wichtig, allerdings ist sie auch ein Faktor, an dem Hersteller gerne sparen. Beim Moto G5 Plus liest sich die Ausstattung auf dem Papier jedoch schon recht gut: Motorola spendiert einen Sony IMX326 Exomor RS als Sensor für die Hauptkamera. Dieser löst mit 12 Megapixel auf, was erstmal nicht allzu viel scheint, doch auch die aktuellen Flaggschiffe begnügen sich mit Auflösungen in diesem Bereich, denn weniger Pixel bedeutet oftmals größere Pixel und die wiederum sorgen für ein besseres Bild. Die Sensorgröße entspricht mit 1/2,55 Zoll ebenfalls dem aktuellen Flaggschiff-Standard. Ein besonderes Highlight seiner Klasse ist die große Blende von f/1.7, die jede Menge Licht auf den Sensor fallen lässt. Auch hier steht das Moto G5 Plus großen Flaggschiffen in Nichts nach. Einzig auf einen optischen Bildstabilisator verzichtet Motorola und überlässt dies allein der Software.

So viel zur Theorie, doch auch in der Praxis zeigt sich, dass die Fotos des Moto G5 Plus sich wirklich sehen lassen können. Die Kamera hat mit verschiedenen Lichtverhältnissen genauso wenig Schwierigkeiten wie mit kleinteiligen Strukturen. Souverän nimmt das Smartphone alle Motive auf und fokussiert sie auch in Windeseile. Dies soll durch eine Technologie möglich werden, die Motorola den Dual-Pixel-Autofokus nennt. Hier wird die doppelte Anzahl an Pixeln verwendet um schneller die richtige Objektivfokussierung zu berechnen.

Motorola Moto G5 Plus: Kamerabilder

Videos nimmt die Kamera im Moto G5 Plus mit maximal 4K-Auflösung auf, doch sollte man das Gerät dazu schon mit einer üppigen und flinken Speicherkarte ausstatten, denn die in kurzer Zeit generierten, riesigen Datenmengen wollen schließlich auch gespeichert werden. Die Standard-Einstellung ist Full-HD. Auch hier gehört ein gutes Bild zum guten Ton – und beides kann sich sehen lassen.

Selfie-Fans und ihre Freunde werden am Weitwinkel-Objektiv der Front-Kamera ihren Spaß haben, mit dem man auch zu dritt noch locker aufs Bild passt. Auch der Urlaubsort im Hintergrund zeigt sich so von seiner besten Seite – zumindest bei gutem Licht. Denn im Gegensatz zur Hauptkamera hat die Blende der Frontkamera eine kleinere Öffnung von f/2.2 und lässt so weniger Licht auf den 5-Megapixel-Sensor fallen. Immerhin springt bei schwierigen Lichtverhältnissen das Display als Blitz-Ersatz ein – die mittlerweile obligatorische Verschönerungsfunktion bügelt auf Wunsch gleich die Falten weg, die das frontale Licht womöglich hervorgehoben hat.

Kamera-App des Lenovo Moto G5 Plus
Bildquelle: inside-digital.de

Die Kamera-Software lässt dem Nutzer die Wahl entweder alles automatisch zu übernehmen (Modus „Foto“) oder alles manuell einzustellen zu können („Profi-Modus“), dazwischen gibt es nichts. Spezielle Modi für verschiedene Motive, so wie sie einige andere Hersteller oft bieten, gibt es bei Motorola nicht. Weder einen Nacht- noch einen Porträt-Modus kann man als unbeholfener Amateurfotograf zuschalten. Die Friss-oder-Stirb-Automatik macht die Kamerasoftware jedoch wirklich übersichtlich und leicht zu bedienen.

Die Kamera des Moto G5 überrascht positiv und konnte sich dank guter Ergebnisse über die fehlenden Szenenmodi hinwegsehen lassen. Dies sichert dem Smartphone – wenn auch nur äußerst knapp – den letzten halben Stern.

Einzelwertung: 4,5 von 5 Sternen

Software und Multimedia

Seit Jahren ist Motorola vor allem dafür bekannt, den Software-Überbau auf seinen Smartphones so klein wie möglich zu halten. Auch im Jahr 2017 hält Motorola diese Tradition aufrecht und rüstet das Moto G5 Plus mit einer Software-Ausstattung aus, die Android-Puristen frohlocken lässt. So muss man die Veränderungen, die der Hersteller am Stock-Android vorgenommen hat, wirklich genau suchen – am auffälligsten ist noch die App Moto, in der sich verschiedene Bedienungshelferlein zuschalten lassen. Mit „Infos“ steht hier eine Art Always-On-Display zur Verfügung, das immer wenn es etwas Neues gibt den Inhalt der Benachrichtigungen auf dem gesperrten Bildschirm erscheinen lässt. „Action“ hingegen kann Aktionen mithilfe diverser Bewegungs-Gesten ausführen.

Auf dem Moto G5 Plus kommt das recht aktuelle Android 7.0 Nougat zum Einsatz, die etwas neuere 7.1-Version des Google-Betriebssystems hat Motorola noch auf keinem seiner Geräte ausgerollt. Anders als noch bei der Vorgänger-Generation oder beim Flaggschiff Moto Z kommt als Startseiten-App nicht der inzwischen eingestellte Google Now Launcher zum Einsatz sondern der etwas moderner anmutende Launcher des AOSP. Diesem entlockt man die App-Übersicht mit einem einfachen Fingerstreich nach oben, anstatt auf einen Extrabutton zu tippen.

Diese Software-Wahl schränkt die Personalisierungs-Optionen jedoch beträchtlich ein, denn außer dem Hintergrundbild und diversen Widgets lässt sich hier nichts anpassen. Das mag vielen reichen, wer mehr möchte, muss sich im Play Store jedoch zuerst ein anderes Startprogramm besorgen, um beispielsweise das Symbolpaket zu ändern.

Motorola Moto G5 (Plus): Screenshots

Auch die vorinstallierten Apps hat Motorola so minimal wie möglich gehalten – Bloatware? Fehlanzeige! Nur die nötigsten Google-Apps sind vorhanden, auch das ist sehr löblich. So ist als Browser Google Chrome voreingestellt, für Musik ist Google Play Musik installiert und E-Mails werden mit Gmail abgerufen.

Bei der Tonqualität, die der im Gerät verbaute Lautsprecher von sich gibt, können sich andere Smartphones dieser Preisklasse gut und gerne eine Scheibe abschneiden. Zwar wird hier kein Raumklang-Erlebnis geboten, doch Höhen und Tiefen sind als solche gut erkennbar und voneinander zu unterscheiden, sie klingen entsprechend klar. So kann man zwischendurch auch ruhig mal ein Musikstück laufen lassen. Ein Equalizer, der sich in den Einstellungen von Google Play Musik oder anderen (nachinstallierten) Musik-Apps zuschalten lässt, passt den Klang an die eigenen Vorlieben an.

Android-Puristen kommen auch beim Moto G5 Plus wieder voll auf ihre Kosten, Fans umfassender Anpassung und üppiger Software-Pakete gucken hingegen in die Röhre – hier muss jeder selbst entscheiden, was ihm wichtig ist. Einen Abzug gibt es auf jeden Fall, denn eine Benachrichtigungs-LED fehlt.

Einzelwertung: 3,5 von 5 Sternen

Akku

Der Akku des Motorola Moto G5 ist nur mit einem Wort treffend zu beschreiben: fabelhaft! Dies hat das Smartphone jedoch nicht etwa dem mit besonderer Kapazität gesegneten Bauteil zu verdanken – die Stromspeicherzelle fasst mit 3.000 mAh eher durchschnittlich viel Strom. Vielmehr scheint hier im Hintergrund ein ausgeklügeltes Energiemanagement zu arbeiten. So weist das System auch auf Apps hin, die im Hintergrund laufen und womöglich die Akkuleistung schmälern.

Akku-Siegel des Lenovo Moto G5 Plus

In der Praxis sah das so aus: Nach acht Stunden Benutzung, also einem normalen „Arbeitstag“, folgt eine 16-stündige Standby-Periode, sodass am Ende ein voller Tag in der Bilanz steht. Während der Arbeitsphase werden eine halbe Stunde Audio und eine weitere halbe Stunde Video gestreamt. Außerdem wird eine weitere halbe Stunde ein 3D-Spiel gespielt, bei diesem Test Asphalt 8. Eine weitere halbe Stunde muss telefoniert werden. Außerdem werden Fotos und Videos aufgenommen, in einen Cloudspeicher geladen und der AnTuTu-6-Benchmarktest wird durchgeführt. Nach diesen Strapazen verfügte das Motorola Moto G5 Plus noch über beeindruckende 70 Prozent – eigentlich wartet man nur darauf, dass auf dem Display die Frage „war was?“ erscheint. In 16 Stunden Standby – während dieser Zeit steht dem Handy eine WLAN-Verbindung zur Verfügung – verbrauchte das Moto G5 Plus weitere 7 Prozent seiner Ladung und landete somit bei 63 Prozent.

Ist der Akku nach intensiverer Nutzung doch mal leer, ist er auch schnell wieder voll. Die TurboPower genannte Schnelllade-Technologie soll in nur 15 Minuten genug Energie für bis zu 6 Stunden Smartphone-Nutzung in den Akku fließen lassen. Das TurboPower-Netzteil ist im Lieferumfang des Moto G5 Plus enthalten.

Der Akku liefert eine beeindruckende Ausdauer indem es sich seine Ressourcen sehr gut einteilt. Hier können andere Smartphones gut und gerne zusehen und lernen.

Einzelwertung: 5 von 5 Sternen

Fazit

Motorola hat mit dem Moto G5 Plus einen wahren Alleskönner im Angebot, an dem es wenig auszusetzen gibt – auch preislich. Besonders im direkten Vergleich mit dem Vorgängermodell aus dem vergangenen Jahr, dem Moto G4 Plus, zeigt sich, dass Motorola in allen Bereichen nachgelegt hat. Nachdem der Test des Motorola Moto G4 Plus eher durchwachsen war, überzeugt das Moto G5 Plus um so mehr und macht den glücklosen Fehltritt mit dem Vorgänger vergessen. Es ist als hätte sich Motorola nach einer kurzen Amnesie wieder daran erinnert, wie man ein gutes Smartphone herstellt.

Wer auf der Suche nach einem soliden Mittelklassegerät ist, das in keinem Bereich wirklich abfällt, ist mit dem Moto G5 Plus wirklich gut bedient. Besonders die großartige Akkuperformance und die starke Kamera machen richtig Spaß. Auch das pure Android-Erlebnis, dass ein Markenzeichen der Moto-Produktlinie ist, lädt zum Experimentieren ein – mit den Mitteln des Play Store kann sich so jeder Nutzer sein eigenes Smartphone-Erlebnis bauen. Auch das äußere Design des Moto G5 Plus ist rundum gelungen und der Fingerabdruck-Scanner mit Steuerungsfunktion ist andernorts ein Oberklasse-Feature.

Gesamtwertung: 4 von 5 Sternen (≈ 80 Prozent)

Test-Siegel des Lenovo Moto G5 Plus

Pros des Motorola Moto G5 Plus

  • Steuerung durch Fingerabdruck-Sensor
  • Tolle Kamera
  • Fabelhafte Akkulaufzeit
  • Pures Android-Erlebnis

Contras des Motorola Moto G5 Plus

  • Zu kühle Farbwiedergabe
  • Nur durchschnittliche Verbindungsmöglichkeiten

Preis-Leistung

Den Einführungspreis von 299 Euro hat das Motorola Moto G5 Plus bereits hinter sich gelassen. Aktuell ist das Smartphone schon für rund 275 Euro zu haben, was gemessen an der Leistung ein fairer Preis ist, für den man ein Handy bekommt, was sich in vielerlei Hinsicht nicht hinter deutlich teureren Modellen verstecken braucht. Mehr noch: Wenn es auf der Preis-Kurve weiter bergab geht, könnte sich das Moto G5 Plus zu einem echten Schnäppchen-Geheimtipp entwickeln.

Alternativen

Im Preis-Bereich bis 300 Euro gibt es einige interessante Alternativen, die man im Blick haben sollte, bevor man sich für das Moto G5 Plus von Motorola entscheidet. Weitere Alternativen hat die Redaktion von inside-digital.de im Magazin-Artikel Die besten Handys für unter 300 Euro zusammengestellt.

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