Test des LG E900 Optimus 7

20 Minuten

LG Electronics E900 Optimus 7

Neben Samsung und HTC bringt auch LG zum Start des neuen mobilen Betirebssystems Windows Phone 7 ein eigenes Smartphone auf den Markt. Das Optimus 7 besticht durch sein schlichtes Äußeres und versprüht einen Hauch von Understatement – ganz im Gegenteil zu den inneren Werten. Hier ist das Highend-Smartphone vollgestopft mit aktuellster Technik. Wie gut sich die Kombination schlägt, verrät der Praxistest auf inside-digital.de.

Das E900 Optimus 7 wird in einer weißen rechteckigen Verpackung geliefert, auf der ein Fotoaufdruck des Smartphones zu sehen ist. Auf der Rückseite sind die Highlights und einige technische Daten aufgelistet. Die schwarze Schachtel mit dem Lieferumfang lässt sich heraus schieben und offenbart durch eine Klarsichtfolio im Deckel den Blick auf das Smartphone. Darunter befindet sich der Lieferumfang, welcher den 1500 mAh Li-Ion Akku, ein Stereo-Headset mit 3,5-Millimeter-Klinken-Anschluss, ein USB-Datenkabel mit Netzteiladapter und die Bedienungsanleitung. Eine CD mit PC-Synchronisationssoftware ist nicht im Lieferumfang vorhanden. Die Microsoft-Software Zune kann über die Microsoft-Homepage kostenfrei heruntergeladen werden.

LG Electronics E900 Optimus 7
LG Electronics E900 Optimus 7

Die Akkuabdeckung umfasst nahezu die kompletteder Rückseite. Mit dem Finger wird am unteren Ende auf die Arretierung gedrückt und der Deckel löst sich leicht aus der Verankerung. Dieser besteht aus Metall und ist in einem Carbon-Look versehen. Da das Gerät sonst ausschließlich in schwarz gehalten ist, wirkt der graue Akkudeckel ein wenig fehl am Platz. Unter dem Akku befindet sich der Slot für die SIM-Karte. Einen MicroSD-Slot zum Wechseln der Speicherkarte hat das Optimus 7 nicht. Zwar verwendet auch LG eine Speicherkarte als Hauptspeicher, diese ist aber nicht für einen Kartenwechsel durch den Nutzer vorgesehen. Der Slot ist ohne weiteres Öffnen des Gerätes mit einem Schraubenzieher nicht zu sehen beziehungsweise nicht zu erreichen. Das Zusammenbauen geht spielend leicht von der Hand. Der Akkudeckel wird an der oberen Seite in die Öffnung geschoben und der Deckel kann mit einem leichten Druck geschlossen werden.

LG Electronics E900 Optimus 7Mit seinen Maßen von 125 x 59.8 x 11.5 Millimetern und einem Gewicht von 158 Gramm ist das Optimus 7 kein Leichtgewicht, wenngleich die Proportionen stimmen. Die Verarbeitung ist sehr gut. Auch bei festem Zudrücken knarzt und knackt nichts. Bis auf die Rückseite, besteht das Gerät aus hochwertigem Kunststoff. Die angenehme Haptik weiß zu gefallen. Durch die Kunststoff-Flanken ist ein sicherer Halt in einer Hand gewährleistet.

Das Display besteht aus kratzfestem Gorilla-Glas. Über dem Display befindet sich neben dem LG-Logo auch das Gitter für den Lautsprecher und auf der linken Geräteseite die Lautstärkewippe. Dem gegenüber wurden die Kamerataste und der MicroUSB-Anschluss verbaut, welcher durch eine Abdeckung geschützt ist. An der leicht schrägen Stirnseite liegt der Ein- und Ausschalter, welcher auch als Displaysperre fungiert, sowie der ungeschützte 3,5-Millimeter-Kopfhöreranschluss. Die Rückseite verziert eine 5-Megapixel und ein LED-Fotolicht. Desweiteren findet man ein schon fast ausgestorbenes Ausstattungsmerkmal: den Portraitspiegel. Alles zusammen liegt in einem kreisrunden Chromerahmen.

Unter dem Display befinden sich die drei obligatorischen Tasten für Windows Phone 7. Diese sind die Zurück-Taste, die Home-Taste welche zudem die Sprachsteuerung aktiviert und die Taste für die Suche. Die beiden äußeren Tasten sind zwar plan mit dem Gerät, haben dennoch einen haptischen Druckpunkt. Nur die mittlere Taste ist leicht erhaben und im Design des Windows-Logos platziert. Die Taste steht knapp einen Millimeter heraus. Dies führt allerdings dazu, dass man mit dem T-Shirt oder dem Pullover an der Tasten hängen bleiben kann, sobald man das Geräte in die Hosentasche steckt. Zudem ist die Taste sehr schwammig und hat einen viel zu weichen Druckpunkt. Die Texteingabe erfolgt ausschließlich über die virtuelle Tastatur im Display.

LG Electronics E900 Optimus 7

Die Sprachqualität des Optimus 7 wurde im O2-Netz getestet und bewegt sich auf ausgezeichnetem Niveau. Egal ob im Fest- oder Mobilfunknetz, die Ausgabe der Stimme des Gesprächspartners ist klar und deutlich, ohne Verzerrungen oder Störgeräusche zu vernehmen. Auch man selbst wird vom Gegenüber sehr gut verstanden. Das Telefonieren über die integrierte Freisprecheinrichtung hinterlässt einen gespaltenen Eindruck. Während auf geringer bis mittlerer Lautstärke die Ausgabe klar und sauber ist, so ist auf maximaler Stufe ein deutliches Übersteuerung zu vernehmen. Telefonate in belebter Umgebung sind dennoch möglich, da die höchste der zehn Stufen, recht laut ist. Telefonate mit dem Headset hingegen sind sehr gut zu bewerkstelligen. Am Empfang gibt es ebenso wenig etwas zu kritisieren.

Der 1500 mAh Akku liefert laut Hersteller eine Standby-Zeit von bis zu 400 Stunden, ganz gleich ob im GSM- oder im UMTS-Netz. Telefonate sollen im GSM-Netz bis zu sieben und im UMTS-Netz bis zu sechs Stunden möglich sein. Hierbei handelt es sich natürlich nur um Laborwerte, die im Test nach unten korrigiert werden müssen. Bei ständig aktiviertem W-Lan und 3G-Datendiensten, aktiviertem Push-Mail, ca. 70 Minuten Telefonie, vier Stunden surfen, durchsuchen, herunterladen und ausprobieren von diversen Applikationen, musste das Smartphone nach knapp 28 Stunden wieder mit Strom versorgt werden.

Für den SAR-Wert am Kopf gibt LG 0,935 W/kg an, was einen mittel-guten Wert darstellt. Andere Smartphones liegen da weit darunter.

LG Electronics E900 Optimus 7Der 3,8-Zoll-Touchscreen ist kapazitiver Bauart und hat eine Diagonale von 9,6 Zentimetern. Damit ist die Anzeige um einiges kleiner als die des HD7. Die Auflösung beträgt, wie im Moment bei allen WP7-Geräten, 480 x 800 Pixel (WVGA). Das TFT-Display hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Im Vergleich zu dem HD7 gefallen der höhere Kontrast und die bessere Farbbrillanz. Die Anzeige ist sehr scharf. Selbst auf maximaler Vergrößerung von Texten und Bildern ist keine Treppchenbildung oder einzelne Pixel zu erkennen.

Bei ausgeschaltetem Display spiegelt die Anzeige schon recht stark. Dank der hellen Hintergrundbeleuchtung fällt dies im normalen Gebrauch allerdings nicht störend ins Gewicht. Mit Lampenlicht kommt der Monitor sehr gut zurecht. Selbst unter freiem Himmel lässt sich noch alles auf dem Display erkennen, wenngleich der Spiegeleffekt wieder auftritt. Nur bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich so gut wie nichts mehr erkennen. Hier hilft nur, das Gerät ein wenig zu kippen umso für Schatten zu sorgen. Ein Helligkeitssensor regelt die Beleuchtung auf Wunsch automatisch. Deaktiviert man diesen, kann die Anzeige in drei Stufen angepasst werden. Ein Annäherungssensor schaltet das Display ab, sobald das Gerät zum Telefonieren an das Ohr gehalten wird und der Lagesensor dreht die Anzeige ohne Verzögerung je nach Position des Displays.

Da sich das Display nach einiger Zeit der Nichtbenutzung komplett ausschaltet, vermisst man eine Status-LED, welche im inaktiven Zustand über verpasste Anrufe, neue SMS oder E-Mails informiert.

Das E900 Optimus7 verfügt über eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht. Die Kamera ist innerhalb von drei Sekunden einsatzbereit. Als Sucher dient der Touchscreen des Handys. Über Touchfokus – dem Scharfstellen eines bestimmten Bildausschnittes durch Berührung des Bildschirms – verfügt die Kamera allerdings nicht. Trotz Autofokus liegt die Auslöseverzögerung bei knapp einer Sekunde. Das Speichern der Bilder geht ebenso schnell vonstatten. Dem Nutzer stehen folgende Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Szene (Smart Szene, Portrait, Landschaft, Nacht, Beleuchtung)LG Electronics E900 Optimus 7
  • Schönheit-Foto (ein/aus)
  • Panoramaaufnahme
  • Belichtung
  • Weißabgleich
  • Effekt (Negativ, Sepia, Solarisation, Mono)
  • Blitz
  • Bildstabilisator
  • Auflösung

Im Videomodus gibt es folgende Einstellungsmöglichkeiten:

  • Effekt (Negativ, Sepia, Solarisation, Mono)
  • Auflösung (zwischen 320 x 240 und 1280 x 720 Pixel)
  • Weißabgleich
  • Videolicht

 

Die Qualität der Bilder mit ausreichend Licht ist sehr gut. Die Bilder sind scharf und weisen einen guten Kontrast auf. Nur an der Sättigung fehlt es zum Teil. Störungen im Bild sind lediglich in dunklen Bereichen zu erkennen. Hier zeigt sich ein minimales Farbrauschen, welches aber nicht störend ist. Die Videos in 720p und 24 Bilder pro Sekunde sind ebenfalls scharf. Der Ton wird größtenteils klar und sauber aufgezeichnet. Ab und an kommt es zu einem leichten Übersteuern, vornehmlich bei sehr lauten Tönen. Beim Abspielen der Videos auf einem PC oder TV-Gerät fallen die Micro-Ruckler störend auf, welche den sonst sehr guten Gesamteindruck der Kamera ein wenig trüben.

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Das Optimus 7 ist das erste Windows Phone 7-Gerät des koreanischen Herstellers. Windows Phone 7 nicht mit früheren Versionen vergleichbar. Die Hierarchie des Betriebssystems ist flach aufgebaut. Die Zeiten, in denen man sich in den Tiefen des Windows Mobile-Menüs verloren hat, sind vorbei. Es gibt keine verwurzelten Strukturen mehr. Auch wurde das Betriebssystem auf die Fingerbedienung ausgelegt – und das nahezu perfekt. Alles funktioniert mit netten Ein- und Ausblendanimationen. Das Gerät lässt sich ohne Verzögerung bedienen. Das Scrollen, zum Beispiel in der Musiksammlung oder in den Kontakten, geht butterweich vonstatten.

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Der Startbildschirm unterscheidet sich von den Ansätzen der Konkurrenz. Während man bei Apple eine programmlastige Ansicht (Icons) wählte und Google bei Android die Informationen im Vordergrund stehen (Widgets), ist Windows Phone 7 eine gelungene Mischung aus beidem. Die Startseite stellt verschiedene, gleichgroße Kacheln dar (Icons). Die Anordnung ist veränderbar, jedoch nicht die Größe, da diese von den Entwicklern vorgegeben ist. Viele der Kacheln sind dynamisch und animiert konzipiert. Ändert sich der Status oder eine Information im Programm, so wird dies direkt in der Kachel angezeigt. Legt man zum Beispiel einen Kontakt auf der Startseite ab, wechseln sich Name, Bild und aktuelle Facebook-Statusmeldung in der Kachel ab. Leider ist dieses Konzept nicht vollkommen integriert. So gibt es eine solche dynamische Ansicht für das eigentliche Facebook-Icon unverständlicherweise nicht. Der Kalender ist doppelt so breit und zeigt direkt den nächsten anstehenden Termin. Die Kachel bietet allerdings Platz genug, um auch mehr als nur einen Termin anzuzeigen. Dies ist aber nicht der Fall. Dies sollte Microsoft in seinem nächsten Update noch ausbessern.

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Nahezu alles kann als Kachel auf den Startbildschirm gelegt werden, wie Programmverknüpfungen, Kontakte, Musik oder einzelne Internetseiten. Je mehr Kacheln man anlegt, desto länger muss man nach unten scrollen. Dies kann bei einer Vielzahl von Verknüpfungen auf Dauer aber auch unübersichtlich werden. Gleiches trifft auch auf die zweite Startseite zu. Hier werden alle verfügbaren Programme untereinander, alphabetisch geordnet, aufgelistet. Eine Sortier-, Gruppierungs- oder Suchfunktion für Programme gibt es nicht. So kann es vorkommen, dass man nach einem neu installierten Programm ein wenig in der Liste suchen muss. Einzig Spiele werden in dem Xbox-Live-Programm gruppiert.

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Die wichtigsten Systemprogramme, wie E-Mail, Multimedia, Marketplace und Kontakte sind in sogenannten „Hubs“ (Netzwerke) eingebunden. Unter einem Hub werden thematisch alle benötigten Informationen zusammen getragen. Die einzelnen Hubs sind nach rechts und links durchscrollbar und sorgen so für eine gute Übersichtlichkeit. Das Thema Multitasking geht Microsoft sehr vorsichtig an. Echtes Multitasking gibt es nur bei Systemprogrammen, wie dem Browser oder Zune. Andere Programme, werden beim Schließen eingefroren und „geparkt“. Öffnet man diese, sollen sie genau an der Stelle wieder starten, wo man sie verlassen hat. Mit Hilfe der Zurück-Taste, lassen sich die Programme wieder aufrufen. Im Zuge der nächsten Updates, soll hier aber nachgebessert werden.

Das Design von Windows Phone 7 lässt sich teilweise personalisieren. So kann entweder ein schwarzer oder ein weißer Hintergrund gewählt werden. Zudem lässt sich die Farbe der Kacheln ändern. Ein Hintergrundbild ist nur für den Standby-Bildschirm möglich, also die aktivierte Display-Sperre.

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Über den SMS-Hub erhält man Zugriff auf den SMS-Posteingang. Dieser stellt die Konversationen in Chat-Optik dar. Deshalb gibt es auch kein gesonderter Postausgang. Um eine neue SMS zu schreiben, tippt man auf das + am unteren Ende des Bildschirms und legt den Empfänger. Die eingeblendete virtuelle QWERTZ-Tastatur ist komfortabel zu bedienen. Eine automatische Vervollständigung erkennt anhand des geschriebenen Wortstammes alle Möglichkeiten und stellt die etwaigen Wörter bereit. So muss nicht immer das ganze Wort geschrieben werden. Es reichen schon die ersten Buchstaben und man kann da Wort aus einer Liste heraus antippen und einfügen. Zudem gibt es eine Korrekturfunktion, welche falsch geschriebene Wörter automatisch korrigiert. Fügt man einer Nachricht ein Bild hinzu, wird aus der SMS eine MMS erstellt.

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Über die Einstellungen lassen sich diverse E-Mail-Postfächer definieren und als einzelne Kachel auf dem Startbildschirm ablegen. Leider verfügt Windows Phone 7 nicht über einen gemeinsamen Posteingang für verschiedene E-Mail-Konten. Nutzt man Gmail und Yahoo, müssen zwei verschiedene Kacheln angelegt werden. Eine gemeinsame Übersicht wäre hier von Vorteil. Ansonsten bietet der E-Mail-Hub jeglichen Komfort. E-Mails werden in HTML-Ansicht dargestellt, lassen sich in Ordner verschieben oder weiterleiten. Verfügt das Postfach über Push-Mail, werden die Nachrichten sofort beim Eintreffen auf den Server übermittelt und an das Handy übertragen.

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Das E900 bringt nahezu alles mit, was heutzutage als Standard bezeichnet werden kann. UMTS mit HSDPA (7.2 Mbit/s) und HSUPA (2 Mbit/s) für schnellen Daten-Up- und Download sind ebenso an Bord wie W-Lan mit dem b/g/n-Standard. Für den lokalen Datenaustausch steht auch USB 2.0 zur Verfügung. Zwar beherrscht das Gerät Bluetooth, dies kann allerdings – bis jetzt – nicht zum Datenaustausch genutzt werden, sondern beschränkt sich auf die Verbindung mit einem Headset oder Freisprecheinrichtung. Nach der erstmaligen Verwendung des USB-Kabels werden die benötigten Treiber automatisch im PC-System integriert. Als Synchronisationssoftware wird Microsoft Zune verwendet, welches kostenlos über die Microsoftseite bezogen werden kann. Hiermit lassen sich komplette Musik- und Videosammlungen mit dem Windows Phone 7-Gerät und dem PC abgleichen.

Insgesamt verfügt das Gerät über 16 Gigabyte Speicher. Von Haus aus sind 1,1 Gigabyte mit Systemdaten belegt. So stehen dem Käufer des Optimus 7 nach dem Start noch rund 14,9 Gigabyte zur Verfügung stehen. Eine Speichererweiterung via MicroSD-Karte ist nicht vorgesehen. Zwar besteht der Hauptspeicher aus einer Speicherkarte, die man auch wechseln könnte, allerdings hat HTC, respektive Microsoft, den Wechsel für den Endkunden nicht vorgesehen. Macht man sich an der Speicherkarte zu schaffen, verliert man seine Garantie.

Mit Windows Phone 7 hält auch eine neue Version des Internet Explorer Mobile Einzug. Die Startseite von inside-digital.de wird über W-Lan in knapp 15 Sekunden geladen. Über HSDPA benötigt der Browser gut zehn Sekunden länger. Das Vergrößerung und Verkleinern der Internetseite mittels „pinch-to-zoom“ geht, ebenso wie das Scrollen, butterweich vonstatten. Streicht man schneller auf dem Display, verschiebt sich der Inhalt ohne jegliches Ruckeln. Tippt man einen Ausschnitt doppelt an, wird der Inhalt automatisch an die Bildschirmgröße angepasst. Das Rendering der Seiten ist perfekt und steht der Ansicht auf einem PC in nichts nach. Interessante Seiten lassen sich als Favoriten abspeichern oder als Kachel auf dem Startbildschirm legen. Insgesamt lassen sich sechs verschiedene Seiten parallel öffnen, zwischen denen hin und her gewechselt werden kann. Der Inhalt lässt sich nach bestimmten Wörtern durchsuchen. In den Einstellungen kann festgelegt werden, dass alle Seite nur in der Desktopversion angezeigt werden. Eine ständige Abfrage, ob man die Seite in der mobilen Ansicht betrachten will, fällt damit weg. Der Browser unterstützt noch kein Flash. Adobe hat aber unlängst angekündigt, dies zeitnah nachreichen zu wollen.

Eine Navigationssoftware ist nicht vorinstalliert. Von Haus steht derzeit nur eine Kartenansicht von Bing bereit, welche allerdings keine sprachgeführte Navigation erlaubt. So lassen sich lediglich Routen vom eigenen Standort aus berechnen und anzeigen.

Musik wird über den speziellen Multimedia-Hub eingebunden. Dieser stellt jeweils das letzte Video oder die zuletzt verwendete Musikdatei dar. Ein Wisch nach rechts zeigt die Zune-Integration. Über Zune lassen sich Musik, Videos, Podcasts, das Radio und der Marketplace öffnen. Die Musikbibliothek, welche nur mit Zune auf dem Rechner bestückt werden kann, stellt die Lieder unterteilt nach Künstler, Alben, einzelnen Liedern und Genre bereit. Öffnet man die Alben einer Band, lädt Zune ein Hintergrundbild herunter und stellt alle Inhalte vor diesem Bild der Band dar, was sehr nett ausschaut.

Die Ausgabe über den kleinen Lautsprecher ist klar und laut. Zu einem Übersteuern kommt es nur auf maximaler Lautstärker und bei Liedern mit viel Bass. Die Mitten und Höhen dominieren, Tiefen oder satte Bässe werden verschluckt. Die Ausgabe über das mitgelieferte Headset ist perfekt. Die Dynamik ist sehr ausgewogen und über das komplette Spektrum ist der Klang ausgezeichnet. Selbst auf maximaler Lautstärke sind keine Verzerrungen oder ein Übersteuern zu vernehmen. Die Bässe werden zudem sehr druckvoll von dem Soundprozessor aus- und von den kleinen Kopfhörern wiedergegeben. Das Optimus 7 eignet sich perfekt als Media Station für die heimische Stereo-Anlagen. Einen Equalizer gibt es indes nicht. Allerdings ist dieser bei der Ausgabe über den 3,5 Millimeter Kopfhöreranschluss auch nicht wirklich nötig.

Zur Inbetriebnahme des FM Radios ist das Headset vonnöten, da dieses als Antenne fungiert. Jedoch kann die Radio-Wiedergabe jauch über die Handylautsprecher erfolgen. Die simple Darstellung stellt zu den Radiosendern auch die RDS-Informationen bereit.

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Eine sehr gute Integration verschiedener Internet-basierter Dienste, stellt die Kontaktdatenbank auf dem Windows Phone 7 Gerät dar. Microsoft verzichtet bei dem neuen Betriebssystem auf Active Sync und über Zune ist kein Abgleich mit Outlook möglich. So benötigt man für den Abgleich mit Outlook entweder einen Exchange-Account oder man wählt die kostenfreie Variante und exportiert seine Kontakte in eine .csv-Datei. Diese Datei importiert man dann in seinem Google-Konto oder in den Windows Live-Account, welchen man zum Herunterladen von Zune gleich mit anlegt. Sind die Daten einmal importiert, können diese mit dem Handy ganz leicht abgerufen und integriert werden. Im Kontakte-Hub wählt man das zu verwendete Konto und das Smartphone gleicht die Kontakte ab. Wählt man zudem noch das Facebook-Konto als Quelle, werden auch hier alle Kontakte übernommen. Insofern die Namen überein stimmen, werden die Kontaktinformationen aus dem E-Mail-Konto mit denen von Facebook zusammengeführt und in einer Ansicht dargestellt. Sind die Namen verschiedenen, können Kontaktinformationen manuell verknüpft werden. Die Datenbank ist dynamisch aufgebaut, es können so viele Kontakte angelegt werden, wie das Gerät Speicherplatz bietet. Neben den obligatorischen Informationen wie diverse Telefonnummern, E-Mail- und private Andressen, Webseiten, Geburtstag und Notizen können noch eine Vielzahl von weiteren Fakten zu einem Kontakt hinzugefügt werden.

Neben dem Telefonbuch ist der Kalender das Herzstück einer jeden Smartphones. Auch dieser kann mit einem vorhandenen Gmail- oder Windows Live-Account abgeglichen werden, insofern die Daten dort verfügbar sind. Der Kalender stellt beim Start die Tagesansicht dar und unterteilt für diese für jede Stunde. Ein kompletter Geschäftstag lässt sich so sauber und übersichtlich planen. Neben der Darstellung verfügt der Kalender noch über die Monatsansicht. Die einzelnen Monate sind nach unten und nach oben scrollbar. Einen Termin können neben den Zeiten und den Erinnerungen auch noch der Ort, der Status während des Termins und die Teilnehmer definiert werden.

Optisch aufgefrischt wurde auch die Office-Anwendung. Mit ihr lassen sich OneNote, Excel, Word und Powerpoint-Dokumente öffnen und komfortabel bearbeiten. Für PDF-Datei muss indes noch der Acrobat Reader heruntergeladen werden, welcher kostenlos im Marketplace zu finden ist.

Zusätzlich befindet sich noch ein Rechner, ein Wecker und der Xbox-Live Hub auf dem Gerät. Über Xbox Live ist es möglich, sich mit anderen User in diversen Spielen zu messen, egal ob diese an der heimischen Xbox 360 sitzen oder ebenfalls mit einem WP7 unterwegs sind Microsoft bietet zwar keine eigene mobile Spielekonsole an, allerdings soll Xbox Live diesen Markt mit erschließen. In diesem Hub werden auch andere gekaufte Spiele mit aufgelistet, welche nicht über den Xbox Live Dienst verfügen.

Auf dem Gerät befinden sich auch vorinstallierte LG-Anwendungen. Neben einem Panoramaaufnahme-Programm, findet man die Applikation „ScanSearch“. Hierbei handelt es sich um eine „Argumented Reality“-Anwendung (erweiterte Realität). Mit Hilfe des GPS-Signals errechnet das Programm die eigene Position. Man hält die Kamera in eine bestimmte Richtung und sieht auf dem Display die Umgebung. Mittels verschiedener Kategorien, lassen sich zusätzlich zur Umgebung, interessante Orte einblenden. So lässt sich zum Beispiel nach Restaurants, Hotels, Banken in der Nähe suchen. Zu dem gesuchten Geschäft lassen sich zusätzliche Informationen wie Andresse oder Telefonnummer anzeigen. Desweiteren kann die Route berechnet werden. Ein weiteres nützliches Programm ist „Wiedergeben auf“. Hiermit lassen sich Inhalte vom Handy per W-Lan an ein DLNA-fähiges Gerät, wie zum Beispiel den Fernseher oder die Stereo-Anlage, kabellos übertragen und auf dem externen Gerät wiedergeben. Hierzu zählen Videos, Bilder und Musik. Weitere Programme lassen sich über den eigenen LG Store, welcher in dem Windows Marketplace implementiert ist, herunterladen.

Der Marketstore beherbergt eine Vielzahl von Programmen und Spielen, welche teils kostenlos, aber auch kostenpflichtig sind. Die meisten sind jedoch knapp an der Euro Grenze. Viele kostenpflichtige Programme können auch als Testversion herunter geladen werden. Somit entfallen in der Regel die vielen kostenlosen „Lite“-Versionen, was auf Dauer den Markt übersichtlicher halten wird. Einige Programme, wie zum Beispiel die Xbox-Spiele, haben eine ansehnliche Grafik und ein wirklich gute Steuerung. Sie zeigen das Potential, welches in dem Gerät steckt. Es geht allerdings auch anders. So benötigen einige Programme aus dem Marketplace sehr lange bis sie starten. Die Facebook-Applikation zum Beispiel, braucht ganze 15 Sekunden. Zudem sind die Ladezeiten im Programm selbst oft sehr hoch. Bei Need for Speed Undercover zum Beispiel, genehmigt sich das Handy schon mal 20-30 Sekunden Ladezeit im Spiel. Dies will so gar nicht zu dem sonst sehr flüssigen und schnellen Betriebssystem passen.

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Das Optimus 7 von LG ist, nicht zuletzt aufgrund des guten Betriebssystems, ein sehr gutes Smartphone. Die Verarbeitung ist perfekt und die technische Ausstattung bringt alles mit, was man von einem Smartphone erwartet. Das gradlinige Design weiß zu gefallen. Lediglich der Carbon-farbene Akkudeckel will nicht so recht zu dem übrigen Design passen. Auch störte im Test die herausstehende Windows-Taste. Das Display ist über jeden Zweifel erhaben und sorgt mit seiner kontrastreichen und knacke-scharfen Darstellung für sehr guten Multimedia-Genuß. Die Bild- und Videoqualität können ebenso überzeugen, wie die Musikausgabe. Am überzeugenden Betriebssystem muss Microsoft noch ein wenig Hand anlegen und fehlende Funktionen wie zum Beispiel „Copy&Paste“ nachliefern. Ein entsprechendes Update ist für Anfang 2011 schon angekündigt. Für einen Preis von knapp 440 Euro erhält man ein Handy, welches überzeugt und sich keine echten Schwächen leistet.

Pro

  • Flüssige Bedienung#
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Ausgezeichnete Businessfunktionen
  • Intuitives Betriebssystem

Contra

  • Micro-Ruckler in der 720p-Videoaufnahme
  • Lange Programm-Ladezeiten
  • Kein einheitlicher E-Mail-Eingang

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