Akkulaufzeit von neuen Handys geringer als bei den Vorgängermodellen

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Die Entwicklung von Smartphones schreitet stetig voran. Jährlich erscheinen neue Geräte, mit einem schnelleren Prozessor, einem schöneren Display oder einer besseren Kamera. Ein banaler und dennoch sehr wichtiger Bereich scheint jedoch auf der Strecke zu bleiben – der Akku. So bieten neuere Geräte eine kürzere Laufzeit als die Vorgängermodelle. Und die Werte könnten sich künftig noch weiter verschlechtern.
Huawei Mate 10 Pro mit Akkustandsanzeige

Obwohl der Prozessor oftmals als das Herzstück eines Smartphones betitelt wird, stimmt das nur bedingt. Denn ohne einen Akku könnte das Rechenherz nicht schlagen beziehungsweise takten. Während die anderen Bereiche sich jedoch in regelmäßigen evolutionären Schritten weiterentwickeln, wandelt sich die Akku-Technologie nur träge. Auch eine höhere Kapazität hilft da nicht immer. Laut einer Stichproben-Untersuchung der Washington Post bieten zahlreiche neue Geräte nämlich eine schlechtere Akkulaufzeit als die Vorgängermodelle. So schlägt sich beispielsweise das Google Pixel 3 schlechter als das Google Pixel 2 und das iPhone XS als das iPhone X. Lediglich die neuen iPhone XR und das Samsung Galaxy Note 9 liefern ein gutes Ergebnis ab.

Smartphones im Akku-Vergleich
Smartphones im Akku-Vergleich

Ähnliche beziehungsweise sogar noch schlimmere Werte offenbart der Akku-Test von inside handy. Hier bietet das iPhone XS nach einer achtstündigen Arbeitsphase und einer 16-stündigen Standby-Phase einen Akkustand von 39 Prozent. Das Ergebnis des älteren iPhone X lag hingegen seinerzeit bei 57 Prozent. Auch das Samsung-Flaggschiff Galaxy S9 erreichte mit 49 Prozent einen schlechteren Wert als der Vorgänger Galaxy S8 (51 Prozent). Im Gegensatz zum Washington-Post-Test konnte das neuere Galaxy Note 9 hier allerdings ebenfalls nicht überzeugen und bot am Ende auch lediglich 51 Prozent. Dafür war das Galaxy Note 8 dem neueren Modell mit 43 Prozent deutlich unterlegen.

Die Akkulaufzeit könnte sich weiter verschlechtern

Es existieren zahlreiche Gründe für eine schlechtere Akkulaufzeit bei neuen Smartphones. So wächst die verbaute Akkukapazität im Durchschnitt immer weiter, dafür benötigen der Prozessor und das Display jedoch auch immer mehr Energie. Bei der Weiterentwicklung von Batterien konzentrieren sich Forscher allerdings weniger auf die Größe und mehr auf den Preis. Zwar werden in den Medien regelmäßig Beinahe-Technologierevolutionen angekündigt, diesen fehlt jedoch meist eine entscheidende Komponente – von einer Marktreife kann hier also keine Rede sein. „Batterien verbessern sich nur sehr langsam, um etwa fünf Prozent pro Jahr“, sagt Nadim Maluf, Chef des Unternehmens Qnovo, das sich auf Akkuoptimierungen spezialisiert. Der Stromverbrauch der Mobiltelefone würde jedoch schneller wachsen.

Somit müssten Hersteller zwangsläufig auf größere und schwerere Akkus mit einer höheren Kapazität setzen, um die Laufzeit auf dem gleichen Niveau zu halten. Das funktioniert allerdings nur zum Teil, da so zum einen weniger Platz für andere Komponenten bleibt und zum anderen das Gewicht des Handys steigt. Unterm Strich bedeutet dies, dass die Laufzeit in Zukunft noch weiter abnehmen könnte. Eine größere Ausnahme bieten hier lediglich einige Akku-Monster aus China.

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