Das Huawei Ascend G6 im Test [mit Video]

10 Minuten

Huawei Ascend G6 im Test
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Verarbeitung und Design

Beim Design orientiert sich das G6 am im vergangenen Jahr vorgestellten Ascend P6. Auffällig ist der silberfarbene Rahmen, der um das Gerät herum verläuft in der Optik von gebürstetem Metall und die abgerundete untere Seite des Gehäuses.

Allerdings kommt das G6 in einem Kunststoffgewand, während das P6 mit einem Aluminium-Gehäuse ausgestattet ist. Die Rückseite ist mit einer samtigen Oberfläche versehen, die sich sehr angenehm anfasst. Auf den ersten Blick fällt gar nicht auf, dass man die Rückseite abnehmen kann. Darunter sitzen Steckplätze für Micro-SD- und Micro-SIM-Karte. Auch der Akku ist deutlich zu sehen, wenn man die Rückseite abnimmt; ausgetauscht werden kann er jedoch nicht.

Huawei Ascend G6: Hands-On

Mit seinen Maßen von 130 x 65 x 7,5 Millimetern ist das G6 nicht gerade klein, allerdings ziemlich flach. Das relativ geringe Gewicht von 115 Gramm unterstützt den handlichen Eindruck, den das flache Gehäuse vermittelt.

Die Verarbeitung liegt auf einem guten Niveau – zumal angesichts der Preisklasse. Wie bereits erwähnt fällt nicht auf, dass die Rückseite abnehmbar ist – Spaltmaße sind so gut wie nicht zu erkennen. Lediglich wenn man versucht, das Gerät in sich zu verwinden, ist ein leises Knarzen zu hören. Bei normaler Nutzung beziehungsweise, wenn man es normal anfasst, tritt das Knarzen jedoch nicht auf.

Das Ascend G6 wirkt mit seiner flachen Bauweise schicker als viele Konkurrenten im gleich Preissegment. Die Verarbeitung macht einen tadellosen Eindruck, daher gibt es hier die volle Punktzahl.

Wertung 5/5

Display

Huawei verbaut im G6 ein 4,5 Zoll großes LC-Display, das sind 0,2 Zoll weniger als das P6 bietet. Auch die Auflösung ist im Vergleich zum P6 geschrumpft, nämlich auf 540 x 960 Pixel. Das G6 kommt so auf eine Pixeldichte von 245 ppi. Das ist ein ganzes Stück weniger als die 312 ppi, die das P6 bietet. Das macht sich auch für den Nutzer bemerkbar.

Während beim P6 praktisch keine einzelnen Pixel erkennbar sind, fallen diese bei genauer Betrachtung auf dem G6 durchaus auf. Das ist kein gravierender Mangel, bei kleineren Schriften macht sich das allerdings negativ bemerkbar, da diese etwas unruhig wirken.

Farben werden zwar weitgehend natürlich, jedoch nicht besonders kräftig dargestellt. Dafür sind Blickwinkelstabilität und Helligkeit mehr als ausreichend. Letztere reicht aus, um im Freien noch bequem das Display ablesen zu können, so lange es keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

Das Display ist mit einer Schutzfolie versehen, die zunächst nicht als solche erkennbar ist und die Qualität der Anzeige kaum beeinträchtigt. Allerdings ist sie relativ anfällig für Gebrauchsspuren, so dass sie eventuell schon nach relativ kurzer Zeit ausgewechselt werden sollte.

Die Auflösung des G6-Displays liegt nicht auf höchstem Niveau, das wäre in dieser Preisklasse auch zu viel erwartet. Insgesamt bietet es eine ordentliche Darstellung mit guten Farben.

Wertung 4,5 / 5

Ausstattung und Leistung

Beim Ascend G6 setzt Huawei keinen der eigenen Prozessoren ein, sondern einen Snapdragon-200-Prozessor von Qualcomm, der auf 1,2 GHz getaktet ist und über vier Kerne verfügt. In Verbindung mit 1 GB Arbeitsspeicher sorgt er für eine flüssige Bedienung und muss auch vor aufwendigeren Spielen nicht kapitulieren. Im AnTuTu-Benchmark kommt das Ascend G6 auf 16.585 Punnkte und liegt damit in etwa auf einem Niveau mit dem Google Nexus 4 und knapp unter dem Samsung Galaxy S3.

Huawei Ascend G6: AnTuTu-Benchmark
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Ergebnisse im AnTuTu-Benchmark

Etwas dürftig fällt der interne Speicher mit seinen 4 GB aus. In der Smartphone-Einstiegs-Klasse ist dies leider üblich. Vom Gesamtspeicher stehen dem Nutzer nach Abzug der System-Daten nur noch 1,6 GB zur Verfügung und nur noch knapp 800 MB können davon für Apps genutzt werden. So ist der Speicher schnell voll. Zwar kann der Speicher per Micro-SD-Karte um bis zu 32 GB erweitert werden, allerdings lassen sich nicht alle Apps auf eine externe Speicherkarte auslagern – so kann es dann trotz Speichererweiterung eng werden.

Immerhin gibt Huawei dem Nutzer mit dem Telefonmanager ein Werkzeug an die Hand, mit dem sowohl Arbeitsspeicher als auch der interne Speicher von überflüssigen Daten gereinigt werden können.

Die Telefonqualität bewegt sich auf gutem bis sehr gutem Niveau. Auf beiden Seiten waren die Gesprächspartner im O2-Netz klar und deutlich zu verstehen. Nur die Freisprechfunktion kann aufgrund der geringen Lautstärke des Lautsprechers nicht ganz überzeugen.

Verbindungsmöglichkeiten:

Feature Ja Nein Funktion
HSPA X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE X Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USBOTG X Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA X Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC X Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast X Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL X Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Slimport  X Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung  X Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X 4.0 LE
WLAN-Standards X 802.11 b/g/n

Das G6 ist zwar kein Sprinter, kommt mit seier Leistung jedoch gut durch den Alltag. LTE, NFC und MHL sind nicht mit an Bord, für die meisten Nutzer ist das jedoch verkraftbar. Ärgerlich ist der geringe interne Speicher, daher gibt es hier einen Punkt Abzug.

Wertung: 4 / 5

Kamera

Mit einer 8-Megapixel Kamera auf der Rückseite und einer 5-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite versehen, bietet das G6 eine üppige Ausstattung für dieses Preissegment.

Die Bilder der Hauptkamera können sich bei guten Lichtverhältnissen wirklich sehen lassen. Es fehlt ihnen lediglich etwas an Kontrast und die Detaildichte könnte etwas höher liegen. Dennoch: Für ein Smartphone aus dem unteren Preissegment macht das G6 gute Bilder. Bei schlechten Lichtverhältnissen macht sich wie zu erwarten deutliches Bildrauschen bemerkbar, die Farben bleiben jedoch erfreulich natürlich. Allerdings zeigt der Autofokus bei schwachem Licht schnell Schwächen. So müssen oft mehrmals verschiedene Bildausschnitte angewählt werden, bevor der Autofokus wirklich auf einen dieser scharfgestellt hat.

Huawei Ascend G6: Kamera-Beispielbilder

Huawei stattet die Kamera mit einer intelligenten Automatik aus, die je nach Lichtsituation entsprechende Einstellungen vornimmt. Manuell kann der Nutzer den ISO-Wert, Belichtung, Kontrast und Farbsättigung beeinflussen.

Huawei Ascend G6: Kamera-Einstellungen
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Kamera-Einstellungen 

Die 5-Megapixel-Front-Kamera besitzt eine Art „Selfie-Modus“. Nimmt man ein Bild auf, zeigt die Kamera ein Fenster an, in das man schauen soll um möglichst frontal aufgenommen zu werden und zählt von drei herunter, bevor das Foto geschossen wird. Die Ergebnisse sind leider nicht so detailreich, wie man es von einer 5-Megapixel-Kamera erwarten könnte. Für eine Frontkamera sind sie jedoch allemal zufriedenstellend.

Die Kamera macht bei gutem Licht gute Bilder – viel mehr kann man von einem Smartphone dieser Preisklasse nicht erwarten. Erfreulich ist die Selfie-Funktion der Frontkamera, negativ fällt hingegen der bei schlechtem Licht schwerfällige Autofokus auf.

Wertung 4,5 / 5

Software und Multimedia

Das Ascend G6 nutzt Android 4.3, auch bekannt als Jelly Bean, als Betriebssystem. Huawei leg hier noch seine eigene Nutzeroberfläche Emotion UI 2.0 Lite drüber. Diese erinnert etwas an Apples iOS-Betriebssystem, da anders als bei den meisten Android-Oberflächen keine App-Übersicht (App Drawer) vorhanden ist. Alle installierten Apps werden also auf den erweiterbaren Home-Screens angezeigt und können dort in Ordnern zusammengefasst werden. Der Nutzer kann die Oberfläche über vier vorgefertigte Themen anpassen und die einzelnen Themen bearbeiten. Natürlich können auch eigene Bilder als Hintergrund genutzt werden.

Hiawei Ascend G6: Screenshots

Die Musikplayer-App des G6 bietet die Möglichkeit, Musik nach verschiedenen Stimmungen sortiert anzeigen zu lassen. Traditionelle Sortierungen nach Interpret, Album und Titel ist natürlich auch möglich. Einen Equalizer oder verschiedene Klangeinstellungen bietet die App nicht.

Der interne Lautsprecher liefert eine mittlere Lautstärke – gerade laut genug, um ein kleines Zimmer zu beschallen. Der Klang ist klar und scheppert auch auf höchster Stufe nicht. Allerdings muss sich der Hörer damit abfinden, dass vor allem Höhen, weniger Mitten und so gut wie kein Bass zu hören sind.

Huawei Ascend G6: Musik-App
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Musik-App

Auch das mitgeliefert Headset stellt vor allem Höhen in den Vordergrund, das Klangbild ist insgesamt jedoch schon ausgeglichener als über die integrierte Box.

Das G6 verfügt auch über ein FM-Radio, dieses funktioniert allerdings nur mit eingestecktem Headset, da dieses als Antenne benötigt wird. Der Radio-Ton kann dann auch über den Lautsprecher wiedergegeben werden.

Huaweis hauseigene Benutzeroberfläche ermöglicht vor allem Smartphone-Neulingen einen einfachen Einstieg. Sie ist mit sinnvollen Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten ausgestattet. Der interne Lautsprecher ist etwas schwach auf der Brust und der Musik-App hätte ein Equalizer gut getan.

Wertung: 4,5 / 5

Akku

Der 2.000-mAh-Akku des Ascend G6 musste im Test jewelis 30 Minuten Musik- und Video-Streaming, 30 Minuten Surfen, ein 30-minütiges Telefongespräch und 30 Minuten Surfen über sich ergehen lassen. Das alles mit aktivierten WLAN und Bluetooth. Hinzu kommen noch diverse Tests, der Download größerer Dateien und Aufnahmen diverser Bilder. Am Ende des 8-stündigen Testtages standen noch 50 Prozent auf der Akkuanzeige, nach einer Nacht im Standby waren es noch 46 Prozent.

Dieser Wert kann sich sehen lassen und sollte auch für einen intensiven Arbeitstag mit dem Smartphone ausreichen.
Huawei stattet das G6 zudem mit einer Energiespar-Funktion aus, die beispielsweise über den Telefonmanager aktiviert werden kann. Zudem warnt das Smartphone vor Apps, die im Hintergrund laufen und besonders viel Energie verbrauchen.

Zwar ist der Akku des G6 nicht wechselbar, bei seiner guten Performance dürfte dies jedoch kein großes Problem sein. Einen Arbeitstag absolviert das Gerät ohne Mühe, daher gibt es hier fast die volle Punktzahl.

Wertung: 4,5 / 5

Fazit

Für einen Straßenpreis von rund 200 Euro bekommt der Käufer mit dem Ascend G6 ein schickes Smartphone, das sich keine großen Schwächen leistet. Am ärgerlichsten fällt der geringe interne Speicher auf, der trotz Erweiterungsmöglichkeit eine klare Einschränkung bedeutet.

Bei Verarbeitung und Design kann Huawei hingegen glänzen: Den relativ geringen Preis sieht man dem Gerät nicht an und auch die Haptik erinnert eher an höherpreisige Geräte.

Ein paar Einschränkungen müssen Nutzer bei den Verbindungsmöglichkeiten machen: NFC, MHL, LTE – beim Ascend G6 Fehlanzeige. Allerdings dürfte eine große Zahl der Nutzer diese Standards kaum vermissen.

Pro:

Hauwei Ascend G6: Testsiegel
Bildquelle: inside-digital.de
  • Gute Verarbeitung
  • Lange Akku-Laufzeit
  • Sinnvolle Software-Features

Kontra:

  • Geringer interner Speicher
  • Freisprechfunktion zu leise
  • Eingeschränkte Verbindungmöglichkeiten

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Alternativen

Mit dem Ascend P6 hat Huawei ein Smartphone im Angebot, das mit einem besseren Display und einem Aluminium-Gehäuse aufwarten kann. Außerdem verfügt es üner einen größeren internen Speicher und vermeidet damit die große Schwäche des Ascend G6. Der Preis für das Ascend P6 liegt derzeit bei rund 250 Euro.

Etwas günstiger ist das Moto G von Motorola. Bei Preisen zu 180 beziehungweise 200 Euro für die 8-GB- und die 16-GB-Version bietet es ein HD-Display, einen Quad-Core-Prozessor und ebenfalls eine sehr gute Akku-Laufzeit. Allerdings lässt sich der Speicher beim Moto G nicht erweitern.

Das Huawei Ascend G6, Huawei Ascend P6 und das Motorola Moto G gibt es hier im direkten Vergleich

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