Testbericht zum Sony Xperia M

8 Minuten

Sony Xperia M im Test
Bildquelle: inside-digital.de

Verarbeitung und Design

Langsam aber sicher sieht man Sony die Trennung von Ericsson an. Das Unternehmen findet eine eigene Design-Sprache, die nun auch in der Einsteiger- und Mittelklasse gesprochen wird. So weist der abnehmbare Akkudeckel zwar immer noch einen leichten Bogen auf, den man vom Xperia Arc kennt, allerdings findet man auch Elemente, die auch das Sony-Flaggschiff Xperia Z ausmachen. Die Kanten des Xperia M beispielsweise sehen denen des Xperia Z sehr ähnlich, jedoch kommt hier statt gehärtetem Glas schwarz lackiertes Aluminium zum Einsatz.

Durch die leicht angeraute Kunststoffrückseite liegt das Xperia M mit seinem Gewicht von 124 Gramm gut in der Hand. Kritisiert werden darf die zu weit hervorstehende Lautstärkewippe, deren Kanten recht scharf wirken. Auch der Ein- und Ausschalter ragt einen Tick zu weit aus dem Gehäuse heraus. Allerdings haben alle Taster, Kamera-Button inklusive, einen angenehmen Druckpunkt.

Die Verarbeitung ist für diesen Preis gut. Kritik erntet die Hörmuschel über dem Display, wo sich sehr schnell Staub ansammelt. Zudem scheint es, als würde der Akkudeckel recht lose auf dem Gehäuse sitzen – was nicht bedeutet, dass er von alleine abfällt. Allerdings knarzt es an einigen Stellen ein wenig, wenn man das Gerät etwas fester anfasst. Die Zeit wird wohl zeigen, ob dieser Umstand noch zu Problemen führen könnte.

Sony Xperia M: Hands-On-Fotos

Wertung: 4/5

Display

Beim Xperia M setzt Sony auf ein 4 Zoll großes TFT-Display, das mit 480 × 854 Pixeln auflöst. Diese Bildschirmauflösung ist zwar überholt, ist aber bei einem 4-Zoll-Display noch ausreichend. Texte sind gut lesbar, auch wenn Treppchenbildung nicht von der Hand zu weisen ist. Diese erkennt man nicht nur bei genauem Betrachten, sondern auch schon bei einem normalen Abstand vom Auge zum in der Hand liegenden Gerät. Der Blickwinkel ist relativ stabil, die automatische Helligkeitsregelung arbeitet gut und Farben sind realitätsnah. Auch der Weiß- und Schwarzwert ist in Ordnung. Überraschend ist auch die gute Ablesbarkeit im Freien und sogar in der prallen Mittagssonne.

Zu bemängeln ist die kratzfeste Schicht, die das Display vor Kratzern schützen soll. Diese saugt das Fett der Finger auf wie ein Schwamm Wasser.

Display des Sony Xperia M aus verschiedenen Betrachtungswinkeln

Das Display des Xperia M in verschiedenen Betrachtungswinkeln

Wertung 3,5/5

Ausstattung und Leistung

Ein Dual-Core-Prozessor mit 1 GHz Taktung und 1 GB Arbeitsspeicher bringen das Xperia M in die Mittelklasse. Punktabzug bekommt das Smartphone wegen seinem zu kleinen internen Speicher. Der ist mickrige 4 GB klein, wovon nach Abzug von Android und Sonys Nutzeroberfläche UX nur gut 2 GB übrig bleiben. Mit einer Micro-SD-Karte lässt sich der Speicher um bis zu 32 GB erweitern.

Lange Ladezeiten waren im Test eher eine Ausnahme. Hin und wieder ruckelt es ein wenig, wenn man durch die Homescreens wischt.

Im AnTuTu-Benchmarktest erreichte das Xperia M 9.908 Punkte. Damit liegt das Gerät auf dem Niveau eines Galaxy Note und schneidet sogar etwas besser ab als das marginal besser ausgestattete Xperia L.

AnTuTu-Benchmarktest des Sony Xperia M

Xperia M im AnTuTu-Benchmarktest

Die Sprachqualität während eines Telefonates ist gut. Der Gesprächspartner versteht einen zwar etwas dumpf aber deutlich, man selbst hört das Gegenüber recht gut. Der Lautsprecher ist nicht unbedingt laut, ein Einsatz in nicht allzu lauter Umgebung als Freisprecheinrichtung aber möglich.

An Verbindungsmöglichkeiten bietet das Xperia M:

Wertung 4/5

Kamera

Sony stattet das Xperia M mit einer 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite aus, die über einen 4-fachen Digitalzoom verfügt und Videos in HD aufnimmt. Für ein Mittelklasse-Smartphone schießt man mit der Kamera sehr gute Fotos. Selbst auf einem großen Monitor oder einem Fernseher können sich die Bilder sehen lassen, auch wenn man dann ein wenig die Detailschärfe vermisst. Zudem sind dunkle Bereiche auf den Fotos einen Tick zu dunkel. Die Kamera ist nicht unbedingt auf Nahaufnahmen spezialisiert. Dafür aber gibt es bei Dunkelheit Unterstützung von einer LED.

Über dem Display befindet sich eine VGA-Kamera, die für Videotelefonate verwendet werden kann. Selbstporträts gelingen aber nicht wirklich. Fotos werden zu dunkel und kaum brauchbar.

Sony Xperia M: Kamera-Testfotos

Mit dem Xperia M gemachte Testaufnahmen gibt es hier in voller Auflösung

Wertung 4/5

Musik und Spiele

Die Walkman-App von Sony ist eine der schönsten und besten Musik-Apps für Smartphones. Der Nutzer hat viele Möglichkeiten, den Sound optimal für sich einzustellen – inklusive Equalizer. Die Musikausgabe über den verbauten Lautsprecher ist bei mittlerer Lautstärke recht leise. Dreht man voll auf, wird es sehr laut. Bässe fehlen aber nahezu gänzlich und bei voller Lautstärke fängt der Lautsprecher an zu scheppern. Einen besseren Sound bekommt man, wenn man in den Einstellungen die Option „Clear Phase“ aus- und „xLoud“ einschaltet. Ersteres passt die Tonqualität des Lautsprechers an, zweiteres verbessert die Lautstärke. Danach ist die Ausgabe wesentlich erträglicher und weist ein etwas breiteres Spektrum auf.

Walkman-App des Sony Xperia M

Walkman-App des Sony Xperia M

Ein Headset befindet sich leider nicht im Lieferumfang. Einen Bluetooth-Lautsprecher erreicht das Xperia M nicht – zumindest nicht über Bluetooth. Über ein 3,5-Millimeter-Klinkenkabel lieferte der Lautsprecher aber einen guten Sound ab. Über hochwertige Kopfhörer ist der Sound gut. Positiv ist auch, dass ein UKW-Radio mit an Bord ist.
Spiele wie Minion Rush laufen zumeist flüssig. Hin und wieder aber kommt es zu Rucklern, die den Spielefluss unterbrechen. Das Gerät wurde im Test selbst nach einer halben Stunde am Stück spielen kaum warm. Möchte man sehr große und umfangreiche Spiele spielen, macht einem der kleine interne Speicher einen Strich durch die Rechnung. Real Racing 3 beispielsweise benötigt 1,4 GB Speicher, den das Xperia M nicht hatte.

Real Racing 3 auf dem Sony Xperia M

Für Real Racing 3 war zu wenig Platz auf dem Xperia M

Wertung 3,5/5

Akku

Der 1.750-mAh-Akku, den Sony im Xperia M unterbringt, ist nicht nur austauschbar, er hält bei moderater Nutzung auch mal locker zwei Tage ohne Aufladung durch.

Die Batterie muss sich im Test bei dauerhaft aktiviertem Bluetooth, WLAN und GPS sowie E-Mail-Push einem 30-minütigen Gespräch, 30 Minuten Musikhören per Webstream sowie 30 Minuten Spielen und einer 30-minütigen HD-Video-Wiedergabe über YouTube stellen. Hinzu kommt die Aufnahme mehrerer Fotos und Videos und das Surfen auf verschiedenen Webseiten.

Nach knapp 9 Stunden im Dauertest waren noch 47 Prozent übrig. Im Standby-Betrieb verlor das Xperia M in 13 Stunden lediglich 8 Prozent Akku. Mit den verschiedenen Spar-Modi lassen sich garantier weitere Prozent herauskitzeln.

Akkulaufleistung des Sony Xperia M

Akkulaufzeit und Energiespar-Modi des Xperia M

Wertung 4,5/5

Fazit

Das Sony Xperia M ist ein grundsolides Smartphone der Mittelklasse. Es hat fast alles, was man an einem Smartphone unbedingt braucht. Hier und da hätte Sony bessere Technik verbauen können. So ist die Display-Auflösung im Verhältnis zur Größe zwar okay, hätte aber durchaus höher ausfallen können. Ein 4 GB kleiner interne Speicher war vor fünf Jahren groß, mittlerweile ist dieses Depot zu klein für die zahlreichen Apps – vor allem weil nach Abzug von Android und der Nutzeroberfläche nur 2 GB übrig bleiben.

Dafür kann das Xperia M mit einer für diese Preisklasse recht guten Kamera punkten. Dank austauschbarem und starkem Akku kommt das Gerät bei mäßiger Nutzung problemlos zwei Tage ohne Steckdose aus.

Testsiegel Sony Xperia MPro

  • Sehr gute Akkulaufzeit
  • Gute Kamera
  • Optimale Größe
  • Gutes Preis- Leistungsverhältnis

Contra

  • Zu kleiner interner Speicher
  • Display-Auflösung zu gering
  • Displayabdeckung verschmiert schnell

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Alternativen

Mit dem Xperia L stellt Sony ein Smartphone aus den eigenen Reihen als Alternative zum Xperia M dar. Zum gleichen Preis bekommt man hier ein etwas größeres Display, eine höherauflösende Kamera und einen doppelt so großen internen Speicher.

Ebenfalls für rund 215 Euro ist das Alcatel One Touch Idol erhältlich. Das Smartphone verfügt über ein HD-AMOLED-Display und einen 8 GB großen Speicher. Ein Kracher, von dem man nicht weiß, für wie lange er noch zu diesem Preis angeboten wird, ist das aktuell 199 Euro teure Nexus 4. Das Gerät ist günstiger als das Xperia M und wesentlich besser ausgestattet.

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