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Wiko Wax im Test
Bildquelle: inside-digital.de

Verarbeitung und Design

Beim Design zeigt sich Wiko mit dem Wax recht konservativ. Einziger Hingucker ist die abgesetzte Kunststoffleiste unter dem Display, die beim weißen Testgerät silberfarben gehalten ist. Bei den schwarzen und der türkisen Varianten entspricht die Farbe der Leiste der Rückseite.

Die Rückseite ist abnehmbar und besteht aus Kunststoff, der an der Oberfläche leicht angeraut ist. Sie vermittelt eine angenehme Haptik. Unter der Rückenabdeckung befinden sich ein austauschbarer Akku sowie Steckplätze für eine Micro-SD-Karte und eine Micro-SIM-Karte.

Im Verhältnis zum 4,7-Zoll-Display fällt das Gehäuse recht groß aus. In der Länge misst es 140 Millimeter, bei einer Breite von 67,5 Millimetern und einer Dicke von 8,8 Millimetern. Zum Vergleich: Das Google Nexus 4 ist ebenfalls mit einem 4,7-Zoll Display ausgestattet und misst in der Länge 6 Millimeter weniger. Mit einem Gewicht von 119 Gramm ist das Wax hingegen recht leicht. Insgesamt liegt es angenehm in der Hand.

Wiko Wax: Hands-On- Bilder

Die verwendeten Gehäuse-Materialien wirken zwar nicht gerade edel, aber zweckmäßig und vor allem gut verarbeitet. Spaltmaße sind zwischen den einzelnen Komponenten kaum auszumachen und die Hardwaretasten sitzen sauber im Gehäuse. Letztere könnten allerdings einen etwas genaueren Druckpunkt vertragen. Außerdem gibt das Testgerät ein leichtes Knarzen von sich, wenn man etwas fester auf den Rückdeckel im Bereich des Lautsprechers drückt.

Die Android-Bedientasten platziert Wiko als Softkeys unter dem Display. Diese sind nur bei eingeschalteter Beleuchtung zu erkennen. Öffnet man jedoch eine App, schaltet sich diese ab. Der Nutzer muss sich also merken, wo Home-, Zurück- und Menü-Button platziert sind.

Für den recht günstigen Preis macht die Verarbeitung einen sehr ordentlichen Eindruck. Auffällige Fehler sind nicht zu erkennen. Etwas ärgerlich ist das Verschwinden der Bedientaste, wenn Apps geöffnet werden.

Wertung: 4,5/5

Display

Das Wax ist mit einem 4,7 Zoll großen IPS-Display ausgestattet. Die Auflösung beträgt 720 x 1.280 Pixel – entspricht also HD. Daraus ergibt sich eine Pixeldichte von 312 ppi, die sich in einer scharfen Darstellung widerspiegelt. Sicher: Es gibt auch Oberklasse-Smartphone mit weit mehr Bildpunkten auf dem Display; die sichtbaren Unterschiede halten sich allerdings in Grenzen. Einzelne Pixel sind beim Wiko Wax jedenfalls nur bei sehr genauem Hinsehen sichtbar, Schriften werden klar und deutlich dargestellt.

Auch in Sachen Farbdarstellung liefert das Wax ein gutes Bild ab. Die Farben werden kräftig und gleichzeitig natürlich wiedergegeben bei einer guten Blickwinkelstabilität. Weiß- und Schwarz-Werte liegen auf gutem Niveau.
Die automatische Helligkeitsregulierung macht nach dem Empfinden des Testers einen guten Job, manuell nachjustiert kann sie allerdings nicht werden. Stellt der Nutzer die Helligkeit manuell ein, bleibt sie auf dem ausgewählten Niveau.

Wiko Wax: Display
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Das Display des Wiko Wax

Die maximale Helligkeit reicht aus, um das Ablesen auch bei Sonnenschein im Freien zu ermöglichen.

Geschützt wird das Display von Cornings Gorilla Glass 2.

Am Display gibt es nichts auszusetzen – es bietet eine scharfe Darstellung, natürliche Farben und eine gute Helligkeit. Dafür gibt es die volle Punktzahl.

Wertung: 5/5

Ausstattung und Leistung

In den meisten aktuellen Smartphones verrichtet entweder ein Prozessor aus dem Hause Qualcomm oder des günstigeren Herstellers Mediatek seine Arbeit. Nicht so im Wax: Hier kommt ein Prozessor von Nvidia zum Einsatz, nämlich ein Tegra 4i mit vier Kernen, die auf 1,7 GHz getaktet sind. An Arbeitsspeicher steht 1 GB zur Verfügung.

Das Zusammenspiel von Prozessor und Arbeitsspeicher sorgt für eine flotte Geschwindigkeit – bei der Bedienung kam es weder zu Aussetzern noch zu Rucklern. Auch aufwendige Spiele lassen sich mit dem Wax flüssig spielen. Die subjektiv als gut empfundene Performance wird auch vom AnTuTu-Benchmark bestätigt, in dem das Wax mit 26.521 Punkten abschneidet. Damit reicht es ungefähr an das Niveau des Samsung Galaxy S4 heran – ziemlich gut für ein 200-Euro-Smartphone.

Wiko Wax im AnTuTu-Benchmark
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Wiko Wax im AnTuTu-Benchmark

Beim internen Speicher sieht es jedoch nicht so rosig aus. Dieser beträgt 4 GB, von denen, wenn man die Systemdateien abzieht, noch rund 1,8 GB für den Nutzer übrig bleiben. Zwar lässt sich der Speicher mit einer Micro-SD-Karte um bis zu 32 GB erweitern; diese helfen jedoch wenig, wenn sich Apps nicht auf eine SD-Karte auslagern lassen, wie es bei einigen Anwendungen der Fall ist. Nutzer, die viele Apps nutzen möchten, könnten also schnell an Grenzen stoßen.

Das Wax ist bereits mit dem neuen Mobilfunkstandard LTE ausgestattet, in dieser Preisklasse ist das eine echte Besonderheit. LTE erlaubt höhere Datenübertragungsgeschwindigkeiten, als das sonst übliche HSPA beziehungsweise HSPA+.

Die Telefoneigenschaften des Wax sind gut: Auf beiden Seiten wurde Sprache klar, deutlich und mit ausreichender Lautstärke wahrgenommen. Fast unbrauchbar ist hingegen die Freisprechfunktion. Der integrierte Lautsprecher ist viel zu leise, so dass es für den Wax-Nutzer schwierig wird, den Gesprächspartner zu verstehen. Umgekehrt wird der Wax-Nutzer abgehackt und dumpf wahrgenommen. Wer freihändig telefonieren möchte, sollte besser auf das mitgelieferte Headset zurückgreifen.

Verbindungsmöglichkeiten im Überblick:

Feature Ja Nein Funktion
HSPA X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE X Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USBOTG X Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA X Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC X Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast X Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL X Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Slimport  X Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung X Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X 4.0
WLAN-Standards X 802.11 b/g/n

Performance und Ausstattung des Wax sind gut, hier bleiben nicht viele Wünsche offen. Der kleine interne Speicher ist allerdings ein Manko, dafür gibt es 1,5 Punkte Abzug.

Wertung: 3,5/5

Kamera

Die Hauptkamera des Wax löst mit maximal 8 Megapixel auf. Die Bildqualität erweist sich als mittelmäßig: Die Aufnahmen liefern auch bei guten Lichtverhältnissen keine besonders hohe Detaildichte und Farben wirken etwas blass. Auch der Dynamikumfang lässt zu wünschen übrig.
Bei schlechtem Licht kommt es schnell zu deutlichem Bildrauschen. Mit dem integrierten Blitz lässt sich ein kleiner Raum einigermaßen ausleuchten.

Wiko Wax: Kamera-Beipielbilder

Bei der Kamera-App setzt Wiko auf die Jelly-Bean-Standard-Ausführung. Unter anderen sind ein Panorama-Modus, ein HDR-Modus und verschiedene Szenenmodi wählbar. Der Fokus kann manuell gesetzt werden. Zum scharfstellen nimmt sich die Kamera jedoch einen kleinen Moment Zeit – bei einem schnellen Schnappschuss kann dies zu ärgerlichen Verzögerungen führen.

Wiko Wax: Kamera-Menü
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Kamera-Menü

Die Hauptkamera kann auch Videos in Full HD aufnehmen. Die Ergebnisse sind mittelmäßig – Bildrauschen und ein dumpfer Ton prägen die Aufnahmen.

Auf der Vorderseite des Wax befindet sich eine zweite Kamera, die mit 5 Megapixeln auflöst. Sie liefert brauchbare Ergebnisse.

Für die Preisklasse ist die Kamera des Wax in Ordnung, mehr aber auch nicht.

Wertung: 4/5

Software und Multimedia

Auf dem Wax kommt Android in der Version 4.3 alias Jelly Bean zum Einsatz. Mit Anpassungen hält sich Wiko weitgehend zurück, so dass Android fast in Reinform auf dem Wax zu finden ist. So wirkt die Nutzeroberfläche weniger überfrachtet als bei einigen anderen Herstellern, die starke Anpassungen am Google-Betriebssystem vornehmen.

Die Musik-Player-App ist puristisch gestaltet. Sie zeigt die Musiksammlung nach Interpreten, Alben und Titeln sortiert. Außerdem lassen sich eigene Playlisten anlegen. Etwas umständlich ist der Wechsel vom Abspiel-Modus zur Bibliotheks-Ansicht: Wird gerade ein Lied abgespielt, muss der Nutzer die Bibliothek über den Optionen-Button auswählen.

Wiko Wax: Musik-Player
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Musik-Player-App

Soundeinstellungen lassen sich ebenfalls über den Optionen-Button auswählen. Hierzu muss der Nutzer „mehr“ anklicken. Der integrierte Equalizer kann manuell bedient werden und bietet zudem verschiedene Voreinstellungen. Den kräftigsten Klang bringt das Gerät jedoch bei abgeschaltetem Equalizer hervor.

Über den integrierten Lautsprecher liefert das Wiko Wax einen für ein Smartphone recht ausgeglichenen Klang. Sogar Tiefen sind einigermaßen hörbar. Allerdings ist der Ton ein wenig blechern und die maximale Lautstärke recht gering.

Positiv überraschen können die im Lieferumfang enthaltenen In-Ear-Kopfhörer. Sitzen sie richtig im Gehörgang, geben sie einen kräftigen ausgewogenen Klang wieder.

Die Android-Oberfläche wurde von Wiko nur wenig angepasst – das Resultat ist eine schlüssige Bedienung und ein aufgeräumtes Erscheinungsbild. Zur Musikwiedergabe püber den Lautsprecher eignet sich das Wax kaum, dafür liefert das zugehörige Headset einen guten Klang.

Wertung: 4/5

Akku

Im Wax steckt ein 2.000 mAh starker austauschbarer Akku. Im Test mussten 30 Minuten Musik-Streaming, 30 Minuten Video-Streaming, 30 Minuten Surfen, 30 Minuten Spielen und ein 30-minütiges Gespräch bewältigt werden. Zudem wurden größere Dateimengen von mehr als 1 GB heruntergeladen sowie Benchmark-Tests durchgeführt. WLAN und Bluetooth waren durchgehend aktiviert. Nach 24 Stunden (8-stündindiger Testtag plus eine Nacht im Standby) zeigte der Akkustand noch 43 Prozent an. Das ist ein guter jedoch noch kein Spitzen-Wert. Für einen Tag intensiver Nutzung sollte der Akku allerdings allemal reichen. Der tatsächliche Akkuverbrauch hängt stark vom Nutzungsverhalten und Faktoren wie dem Netzempfang ab.

Der Akku des Wax hält recht lange durch und ist kann ausgewechselt werden – eine ideale Kombination.

Wertung 4,5/5

Fazit

Wiko bietet mit dem Wax ein Smartphone im gehobenen Einsteiger-Segment, das auch in der Mittelklasse noch mithalten kann. Das ansprechende Display und die schnelle Arbeitsgeschwindigkeit machen richtig Spaß. Die Verarbeitung ist gut und weist nur wenige Schwächen auf. Ausbaufähig wäre noch die Leistung der Kamera, in dieser Preisklasse sind ihre Schwächen aber mehr als verkraftbar. Dafür kann der austauschbare Akku mit einer langen Ausdauer überzeugen.

Dass bei diesem 200-Euro-Smartphone bereits LTE integriert ist, rundet das positive Gesamtbild ab.

Eine auf den ersten Blick unauffällige Schattenseite des Wax stellt der 4 GB große interne Speicher dar. Dem Nutzer stehen davon nur noch weniger als die Hälfte zur Verfügung. Trotz der Möglichkeit zur Speichererweiterung, kann es hier zu Platzmangel kommen, wenn Apps installiert werden, die sich nicht auf eine externe SD-Karte auslagern lassen.

Immerhin: der Micro-USB-Port kann auch zum Anschließen anderer Geräte und Datenträger genutzt werden.

Alles in allem zeichnet sich das Wax durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Wer mit der Speicherbeschränkung leben kann, kann hier nur wenig falsch machen.

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Wiko Wax Testsiegel
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Pro:

  • Gutes Display
  • Ordentliche Verarbeitung
  • Schnelle Arbeitsgeschwindigkeit

Contra:

  • Zu kleiner interner Speicher
  • Mittelmäßige Kamera

Alternativen

LG hat mit dem L90 ein Smartphone im gleichen Preissegment im Angebot. Für derzeit rund 180 Euro bietet es zwar eine etwas geringere Display-Auflösung, dafür liefert die Kamera gute Ergebnisse und der interne Speicher ist mit 8GB (ebenfalls erweiterbar) ausreichend groß dimensioniert.

Eine weitere Alternative ist das Huawei Ascend P2. Das Smartphone aus dem Vorjahr ist mittlerweile für unter 200 Euro zu haben und bietet wie das Wiko Wax den schnellen Mobilfunkstandard LTE. Außerdem ist es mit einer 13-Megapixel-Kamera ausgestattet. Der Speicher kann zwar nicht erweitert werden, dafür fällt dieser mit 16 GB bereits recht groß aus.

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