Test des Sony Xperia SP

18 Minuten

Sony stellt in diesem Jahr ein Smartphone nach dem anderen in die Regale der Läden. Das Xperia SP ist in sechs Monaten das siebte Gerät, das sich in die breit gefächerte Palette der Japaner einreiht.
Das Xperia SP siedelt sich irgendwo in der Mittelklasse an, was das HD-Display und der 1,7 GHz schnelle Dual-Core-Prozessor bescheinigen. Das durchsichtige Leuchtelement unterhalb des Displays ist ein Hingucker, was allerdings noch kein gutes Smartphone ausmacht.

Sony Xperia SP

Ob das Xperia SP empfehlenswert ist, oder ob Sony im Hinblick auf Design, Hardware und Logik in Puncto Neuerscheinungen lieber einen Gang zurückschalten sollte, verrät der Test auf inside-digital.de.

Das Xperia SP wird in einem flachen Karton geliefert. Optische Schlichtheit und die „Farben“ Schwarz und Weiß dominieren. Im Inneren liegt das Smartphone, ummantelt von einer Kunststoffhülle, in einer Aussparung. Daneben und darunter befindet sich das Zubehör, zu dem ein Datenkabel samt Steckdosenadapter, ein Headset und ein „Startup guide“ in Englisch gehören.

Optisch macht das Xperia SP einiges her: Ein Rahmen aus Metall und das durchsichtige Leuchtelement sind wohl die auffälligsten Hauptmerkmale. Auch der silberne Ein- und Ausschalter auf der rechten Flanke ist aktuell eine Besonderheit, die auf ein Sony-Smartphone schließen lässt. Die Klappe auf der Rückseite lässt sich abnehmen. Dahinter befinden sich Einschübe für Micro-SIM– und Micro-SD-Karte. Was allerdings negativ aufstößt, ist, dass trotz abnehmbarem „Akkudeckel“ der Akku nicht austauschbar ist, sondern fest verbaut. Einen weiteren Kritikpunkt erhält der Eingang für Kopfhörer, der auf der Stirnseite liegt: Die Klinkenbuchse ist genau auf der Kante untergebracht, was nicht besonders hübsch aussieht – egal ob ein Kabel drinsteckt oder nicht. Zudem wirken die Kanten etwas scharf. Dafür weiß aber die leicht gummierte Rückseite zu gefallen.

Sony Xperia SP

Beim Display setzt Sony auf 4,6 Zoll in der Diagonalen, was sich auch in den Maßen widerspiegelt: Mit Seitenlängen von 130,6 x 67 Millimetern und 10 Millimetern in der Tiefe bringt das Gerät angenehme 155 Gramm auf die Waage. Die Ein-Hand-Bedienung leidet unter diesen Ausmaßen.

Beim festen Zupacken knackt oder knarzt nichts. Auch die Verwindungssteifigkeit ist extrem hoch, so dass man eher das Gorilla Glass, das als Schutz über dem Display liegt, zerbricht, als dass sich das Gerät auch nur einen Millimeter verwindet. Der Rahmen liegt auf der Vorderseite ein paar Zehntel Millimeter über dem Glas. Das trägt nicht nur zu einem sichereren Halt bei, sondern schützt das Display vor Kratzern, wenn das Gerät abgelegt wird.

Sony Xperia SPDie Steuerung geschieht nicht über Sensortasten, sondern über die drei obligatorischen Android-Tasten, die direkt im Display eingeblendet werden – was wohl auch bedingt durch das transparente Element und den Platz für die drei LEDs, die es beleuchten, nicht anders lösbar war. Aufgrund der Displaygröße ist der Platzverlust der Anzeige zu verschmerzen, wenngleich beleuchtete Sensortasten oder ein physischer Home-Button einigen besser gefallen.

Ein Helligkeits- und Annährungssensor sowie die Frontkamera befinden sich oberhalb des Displays; ein Mikrofon, in einem unschönen Loch, unter dem Bildschirm.

Der Micro-USB beziehungsweise MHL-Anschluss befindet sich an der linken Geräteseite. Auf der rechten Geräteseite befindet sich zum einen die Lautstärkewippe und zum anderen der Ein/Ausschalter. Dieser ist in Silber gehalten und steht einen Millimeter aus dem Gerät hervor. Die mittige Platzierung ist zunächst ungewöhnlich und der Knopf erinnert an einen Kameraauslöser, wie man ihn aus der damaligen Cybershot-Reihe kennt. Dieser ist aber separat weiter unten angebracht und hat einen angenehmen Hub, an dem man beim Herunterdrücken deutlich fühlen kann, wann fokussiert und wann ausgelöst wird. Auf der Rückseite findet man neben der Kamera und einer LED, die Lautsprecheröffnung sowie ein weiteres Mikrofon.

Sony Xperia SP

Mit Quad-Band-GSM und UMTS ist der Empfang fast überall auf der Welt möglich. Des Weiteren wurde auch auf LTE-Technik nicht verzichtet. Die Sprachqualität wurde im O2-Netz getestet und bewegt sich im Fest- und Mobilfunknetz auf gutem Niveau. Störgeräusche sind kaum wahrzunehmen. Die Stimme des Gesprächspartners wirkt klar und deutlich übermittelt. Die Ausgabe über die integrierte Freisprecheinrichtung gibt keinen Grund zur Klage. Die Lautstärke ist laut genug, um auch während der Autofahrt oder in belebter Umgebung telefonieren zu können. Das Mikrofon auf der Rückseite sorgt unter anderem dafür, dass Störgeräusche während des Telefonates herausgefiltert werden. Am Empfang gibt es nichts auszusetzen.

Der Akku liefert laut Hersteller eine Standby-Zeit von 734 Stunden und Gespräche sollen bis zu einer Länge von rund 19 Stunden möglich sein. Der SAR-Wert des Xperia SP liegt bei 0,55 W/kg.
Bei ständig aktiviertem Bluetooth, WLAN, GPS und E-Mail-Push, sowie bei sich automatisch regelnder Displayhelligkeit, musste das Xperia SP nach rund 27 Stunden an das Ladekabel.

Während der 27 Stunden wurde ein intensiver Nutzungstag simuliert und Folgendes mit dem Smartphone durchgeführt:

  • Ein Telefonat von 5 Minuten Länge
  • Spiele herunterladen und spielen (Stick Stunt Biker2, SpeedX 3D, Real Racing 2) 40 Minuten
  • Durch diverse Apps klicken 30 Minuten
  • YouTube 45 Minuten
  • Surfen 30 Minuten
  • Musik hören 35 Minuten
  • Zwischendurch immer wieder die Nutzung von WhatsApp, Google-Mail, Facebook und Twitter
Sony Xperia SP

Auf 4,6 Zoll in der Diagonalen kommt das Display des Xperia SP. HD-Auflösung (720 x 1.280 Pixel) sorgt für scharfe Bilder. Wäre der Rand um den Bildschirm nicht so groß, hätte Sony auf der selben Fläche auch ein etwas größeres Display verbauen, oder im Umkehrschluss ein kleineres Gerät mit dem vorhandenen Display herstellen können. Das Leuchtelement unter dem Display braucht zwar seinen Platz und macht das Gerät insgesamt größer, sieht dafür aber auch schick aus.

Sony Xperia SP

Der Blickwinkel ist stabil und in Sachen Schärfe gibt es keinen Grund zur Klage. Auch das Hinein- und Herauszoomen per Pinch-to-Zoom funktioniert recht gut. Finger hinterlassen wohl auf jedem Touchscreen Fettschlieren, auf dem Xperia SP sind diese aber deutlicher sichtbar als bei manch anderem Gerät. Dank „Handschuhmodus“ reagiert das HD-Reality-Display auch, wenn man es mit Handschuhen bedient.

Mit Hilfe der Mobile-Bravia-Engine 2 soll das TFT-Display farbenfrohere Bilder darstellen können. In der Tat ist das Ergebnis mit aktivierter Bravia-Engine ersichtlich, wenngleich der Unterschied nicht atemberaubend groß ist. Die Farben sind leuchtend, hell und realitätsgetreu. Auch in Sachen Kontrastumfang weiß die Anzeige zu gefallen. Aufgrund der TFT-Technik ist das Display hell genug, um auch im Freien noch gut alles erkennen zu können. Die Displayspiegelung bewegt sich im angenehmen Rahmen und stört kaum. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist es erwartungsgemäß schwer etwas zu erkennen. Hier reicht aber auch schon eine kleine Winkeländerung aus und man kann das meiste erkennen. Unschöner sind die Fingerabdrücke auf dem Display, die vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung deutlich sichtbar sind.

Sony Xperia SP

Erinnert man sich an die Cybershot-Reihe von Sony Ericsson, denkt man auch zugleich an gute Handykameras. Beim Xperia SP ist Sony allerdings weit davon entfernt. Die 8-Megapixel-Kamera liefert selbst bei den besten Lichtverhältnissen eine nur durchschnittliche Leistung ab.Von Bildrauschen über zu grelle Farben bis hin zu einem Gelbstich bei Aufnahmen unter normalen Lichtbedingungen wie beispielsweise dem Wohnzimmer, ist der Eindruck der Kamera nicht besonders gut.

Startet man die Kamera nicht über die App, sondern mit einem Schnellstart über die Kamerataste, ist immer die „überlegene Automatik“ eingeschaltet. Das senkt die Auflösung nicht nur von 8 auf 7 Megapixel, auch die Farben werden oftmals kontrastreicher und damit unnatürlicher dargestellt, als im Modus „Normal“.

Die Kamera mit Autofokus und LED-Blitzlicht wird entweder über das Display oder über längeres Drücken des Kamera-Buttons gestartet. Die Startzeiten der Kamera sind akzeptabel: Es dauert rund zwei Sekunden, bis die Anwendung offen ist. Die Zeit halbiert sich, wenn die Kamera-App noch im Hintergrund läuft. Die Auslöseverzögerung beträgt nicht ganz eine Sekunde. Genauso lang dauert die Speicherung der geschossenen Bilder. Innerhalb von einer halben Sekunde ist die Kamera wieder für ein weiteres Bild bereit. Wie von Sony nicht anders zu erwarten, sind die Einstellungen äußerst umfangreich.

  • Aufnahmemodus (Überlegene Automatik, Normal, Videokamera, Bildeffekt, Schwenkpanorama, Szenenwahl, Frontkamera, Frontvideo)
  • Bildeffekt (Nostalgie, Miniatur, Strahlend, Filter, Fischauge, Zeichnung, Teilweise Farbig, Harris-Effekt, Kaleidoskop)
  • Szenen (Soft Snap, Gegenlichtkorrektur HDR, Nachtaufnahme, Strand und Schnee, Dokument, Landschaft, Nachtaufnahme 2, Party, Sport)
  • Auflösung (8, 5 und 2 Megapixel sowie VGA)
  • Selbstauslöser (10 und 2 Sekunden)
  • Schnellstart (Starten und Fotografieren, Nur starten, Starten und Film aufnehmen, Nur starten Videokamera)
  • Touch-Fokus (Aus/Ein)
  • Datenspeicher (Interner Speicher/SD-Karte)
  • Blitz (Automatisch, Aufhellblitz, Rote-Augen-Korrektur, Aus)
  • Geo-Tags (Ein/Aus)
  • Verschluss-Ton (Ein/Aus)

 

Die Einstellungen werden über das Display direkt aufgerufen. Die intelligente Automatik versucht, anhand des Motivs den richtigen Programmmodus wie zum Beispiel Makro, Landschaft oder Sport zu erkennen. Im manuellen Modus steht die volle Auflösung bereit. Das letzte Bild und Video wird in einer kleinen Vorschau am rechten Bildschirmrand angezeigt und ist darüber auch direkt aufrufbar. Nahtlos kann bei der Betrachtung in das Bild hinein und heraus gezoomt werden. Für Videos steht dem Nutzer eine Full-HD-Kamera zur Verfügung, welche Aufnahmen mit 1.920 x 1.080 Pixeln erlaubt. Während der Aufnahme können auch Bilder erstellt werden. Die Einstellungen für den Videomodus sind ebenso umfangreich:

  • Szenen (Landschaft, Strand, Sport, Soft Snap, Nacht, Schnee, Party)
  • Videoauflösung (1.920 x 1.080, 1.280 x 720, 640 x 480, 176 x 144)
  • Videolicht (Ein/Aus)
  • Selbstauslöser (2 und 10 Sekunden)
  • Fokusmodus (Einzel-Autofokus, Gesichtserkennung, Objektverfolgung)
  • Wert für Belichtung
  • Video-HDR (Ein/Aus)
  • Weißabgleich (Auto, Glühlampe, Leuchtstofflampe, Tageslicht, Bewölkt)
  • Messung (Mitte, Durchschnitt, Spot)
  • Bildstabilisator (Ein/Aus)
  • Geo-Tags (Ein/Aus)
  • Mikrofon (Ein/Aus)
  • Touch-Fokus (Ein/Aus)
  • Verschlusston (Ein/Aus)
  • Datenspeicher (Interner Speicher/SD-Karte)

Die Wiedergabe von Bildern – zumindest solcher, die man nicht mit der Handykamera geschossen hat – und Videos auf dem Display ist ausgesprochen gut. Die Bilder weisen einen guten Kontrast auf. Die Sättigung liegt auf einem sehr guten Niveau. Betrachtet man allerdings die geschossenen Fotos, ist in dunklen Bereichen deutliches Farbrauschen zu erkennen. Auf einem PC-Monitor können die Fotos ebenfalls nicht wirklich überzeugen. Ein Pixelmix aus Rot und Grün zerstört fast jedes Bild. Diese Signalstörungen sind auch schlecht mit einer Bildbearbeitung herauszurechnen.

Die selbstgedrehten Videos in Full-HD sind auf dem Handydisplay nicht unbedingt scharf, laufen aber flüssig. Mit schnellen Szenen oder Kameraschwenks kommt die Anzeige gut zurecht. Leider ist auch hier deutliches Farbrauschen wahrzunehmen. Die Qualität der Sprachaufzeichnung ist gut. Insgesamt lässt sich dem Xperia SP eine durchschnittlich bis schlechte Kameraperformance bescheinigen. Eine Alternative zur herkömmlichen Digitalkamera ist sie bei weitem nicht.

Sony stattet das Xperia SP mit Android 4.1.2 aus. Darüber legen die Japaner die hauseigene UX-Benutzeroberfläche, welche im Gegensatz zu Samsungs TouchWiz und HTC Sense erfreulich gering überarbeitet wurde, so dass Sony zukünftig schneller die Android-Versionen für seine Geräte anpassen und ausliefern könnte – zumindest theoretisch. Die Optik der Benutzeroberfläche lässt sich mit verschiedenfarbigen Themen abändern. Die Widgets passen sich dem Design an und so wirkt alles rund und in sich stimmig.

Sony Xperia SP

Für die Texteingabe wird eine virtuelle QWERTZ-Tastatur eingeblendet. Das Display reagiert sehr sensibel auf die Eingabe. Auch Schnellschreiber werden mit den virtuellen Tasten keine Probleme haben, da sie sehr groß sind und zielgenau getroffen werden können. Die Tastatur kann wahlweise im Portrait- oder im Quermodus (Landscape) angezeigt werden. Das Design der Tastatur lässt sich ebenfalls nach eigenem Geschmack anpassen. So kann wahlweise eine weiße, eine weiß-graue oder eine schwarze Variante gewählt werden. Zudem lässt sich die Stärke der Autokorrektur einstellen oder ganz deaktivieren. Auch lassen sich weitere Tasten wie eine Smiley– oder die Punkt- und Komma-Tasten zur Standard-Tastatur hinzufügen. Einziges Manko der Tastatur ist, dass diese gut zwei Sekunden braucht, um sich vom Hochkant- in den Querschreibmodus zu drehen.

Die Bedienung ist sehr flüssig und komfortabel. Zu Wartezeiten kommt es kaum. Auch die Performance bei Spielen kann sich sehen lassen. Grafisch sehr aufwendige Spiele wie Real Racing 3 laufen ohne Probleme. Der 1 GB große Arbeitsspeicher und die zwei Kerne der CPU arbeiten im Einklang mit Android zusammen. In aktuellen Benchmark-Tests kann sich das Xperia SP beispielsweise mit den HTC One X messen lassen und liegt im Antutu-Test (14.814) ein paar Punkte vor dem ehemaligen Flaggschiff von HTC. Im Quadrant-Test erreicht das Xperia SP 7.503. Sonys aktuelles Aushängeschild, das Xperia Z, kommt dabei auf 7.620 Punkte.

Die Ausstattung des Xperia SP lässt kaum Wünsche offen. Der Datenturbo HSPA+ sorgt für 21 Mbit/s im Download und 5.7 Mbit/s im Upload für schnelles mobiles Internet. Mittels LTE sind sogar bis zu 100 Mbit/s drin, je nach Netz und freigeschalteter Geschwindigkeit durch den Netzbetreiber. Per WLAN gelangt man über die b/g/n-Standards ins Netz. Die lokale Datenübertragung geht per Bluetooth 4.0 oder per USB-Verbindung vonstatten. Letztere dient der Micro-USB-Anschluss, der gleichzeitig als MHL-Anschluss genutzt werden kann.

Sony Xperia SP

Der Massenspeichermodus sorgt für einen reibungslosen und schnellen Datenaustausch. Der interne Speicher beträgt 8 GB, von denen allerdings nur knapp 5,4 GB nutzbar sind. Der Rest wird von Android verschlungen. Mittels einer Micro-SD-Karte kann der Speicher um bis zu 32 GB erweitert werden. Per NFC lassen sich Inhalte, Webseiten und App-Empfehlungen mit anderen Geräten austauschen oder in Zukunft auch Einkäufe im Geschäft bezahlen. Leider versäumt es Sony, entsprechende NFC-Tags dem Lieferumfang beizulegen. Damit wäre es möglich, vordefinierte Befehle und Einstellungen auszulösen, sobald das Handy auf den Chip gelegt wird.

Sony Xperia SP

Bilder und HD-Videos können auf einen Fernseher über den MHL-Port (Erweiterung der Micro-USB-Schnittstelle) übertragen werden.

Der Browser verrichtet seine Arbeit sehr gut. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten gut. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das Xperia SP mittels UMTS 17 Sekunden. Mit WLAN geht es sogar noch schneller: Hier ging der Seitenaufbau in gerade einmal 10 Sekunden vonstatten. Auf der Seite lässt sich mit minimalem Nachladen und kleinen Verzögerungen navigieren. Diese Punkte sowie das Scharfstellen bei Pinch-to-Zoom hättn etwas besser sein können.

Als eigenständige Navigationslösung wurde Wisepilot vorinstalliert. Das Kartenmaterial kann off- und online genutzt werden und basiert auf Nokias Here-Maps und nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, auf Google Maps. Als Alternative steht aber auch die Google-Maps-Navigation bereit. Das Kartenmaterial kann online heruntergeladen werden, oder man verwendet erworbene Offline-Karten. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger lediglich zwei Sekunden.

Sony Xperia SP

Die Musiksammlung lässt sich nach bekannten Kategorien filtern und die Auflistung nach Alben, Interpreten, Titeln und Playlisten sortiert darstellen. Beim Suchen eines bestimmten Titels oder Albums hilft eine Suchmaske. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet Steuerungselemente wie Vorwärts, Rückwärts, Play/Pause und Stopp. Zudem lassen sich noch Online-Inhalte über den abgespielten Interpreten suchen. Über das Kontextmenü kann das Lied als Rufton eingerichtet und der Equalizer sowie weitere Klangverbesserungen aufgerufen werden, mit denen der Ton nach eigenem Geschmack angepasst werden kann. Im Walkman-Modus kommt hinzu – wenn man dies denn in den Einstellungen aktiviert hat – dass das durchsichtige Element unter dem Display Musik mit Lichteffekten im Takt begleitet.

Sony Xperia SP

Die Qualität des rückwärtig verbauten Lautsprechers ist in Ordnung und reicht für das gelegentliche Beschallen im Park oder im Freibad aus. An die Stereo-Speaker des HTC One kommt der Klang aber bei weitem nicht heran. Die Ausgabe ist zwar laut und klar – Dynamik lässt der Lautsprecher allerdings vermissen. Über die Kopfhörer oder an eine Anlage angeschlossen, kann das Xperia SP jedoch punkten. Der Klang ist über das komplette Spektrum ausgewogen. Bässe werden druckvoll ausgegeben und die Höhen sind klar. Zu gefallen weiß auch der Equalizer, der das persönliche Detail zum Klang beisteuern kann. Zudem macht die Visualisierung während der Wiedergabe optisch etwas her.

Die Kalenderfunktion stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google-Kalender pflegt, hat die Möglichkeit, das Handy damit zu synchronisieren. Farblich getrennt, lassen sich unterschiedliche Kalender anzeigen. So können geschäftliche und private Termine sauber getrennt verwaltet werden.

Die Kontaktedatenbank stellt alle Einträge in einer nach unten durchscrollbaren Liste dar. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Scrollt man hier das Telefonbuch durch, wird der jeweilige Anfangsbuchstabe vergrößert in der Displaymitte angezeigt. Das Navigieren durch eine große Kontaktdatenbank wird damit immens vereinfacht. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzugefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern und mehreren E-Mail-Adressen können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online synchronisiert werden. Zudem lassen sich die Kontakte mit Informationen aus Facebook verknüpfen. So werden automatisch die jeweiligen Profilbilder und Statusmeldungen mit angezeigt. Dank der Skype-Verknüpfung kann man seine Kontakte auch direkt aus dem Telefonbuch heraus anschreiben oder per Videoanruf mit ihnen Kontakt aufnehmen.

Softwareseitig installiert Sony noch einige gute Programme. Neben den erwähnten Anwendungen stehen unter anderem noch ein YouTube-Client und Anbindungen zu sozialen Netzwerken wie Facebook bereit. Als Messenger dient Google Talk. Die News- und Wetter-Applikation zeigt neben der aktuellen Wetterlage auch aktuelle Nachrichten an. TrackID hilft bei der Bestimmung eines unbekannten Liedtitels. Die OfficeSuite stellt Word-, Excel-, Powerpoint- und PDF-Dateien auf dem Handy dar. In der kostenlosen Version lassen sich jedoch keine Dateien erstellen oder bearbeiten. Die Vollversion kostet rund 15 Euro. Zudem gibt es noch ein Antivirenprogramm, ein Backup-Tool, ein UKW-Radio und einen QR-Code-Reader. Über Google Play kann eine Vielzahl weiterer kostenloser und kostenpflichtiger Programme heruntergeladen werden.

Das Xperia SP ist erst einmal ein grundsolides Mittelklasse-Smartphone. Die Verarbeitung ist gut und dank Metallrahmen auch recht wertig, wobei Sony sich mit dem Design etwas schwer getan hat. Die Platzierung der Klinkenbuchse sowie das hässliche Loch für das Mikrofon direkt unter dem Display sind zu kritisieren. Zudem ist es absolut unverständlich, warum man auf einen austauschbaren Akku trotz „Akkudeckel“ verzichtet hat.

Überzeugen hingegen kann der HD-Bildschirm, der Inhalte brillant und scharf darstellt. Sony schafft es aber auch, dieses Erlebnis zu versauen, indem das Touchdisplay so gut wie immer von einer Fettschicht überzogen ist, die man je nach Blickwinkel immer wieder sieht.

Der Prozessor liefert eine gute Leistung ab, was die relativ kurzen Ladezeiten bescheinigen. Auch das durchsichtige Element, das mit drei LEDs beleuchtet wird, weiß zu gefallen. Allerdings funktioniert es nicht so wie es sollte. Ein verpasster Anruf oder eine ungelesen SMS werden trotz der eingeschalteten Benachrichtigung nicht durch Aufleuchten der LEDs angezeigt – weshalb das Leuchtelement fast jeglichen Sinn verliert.

Ein mittleres Desaster stellt die Kamera dar. Auch bei besten Lichtverhältnissen leiden die Fotos unter Farbrauschen. Oft werden Farben unnatürlich und bei normalen Lichtverhältnissen gelblich dargestellt.
Es macht den Anschein, als wäre Sony damit beschäftigt, seine Produktpalette möglichst breit zu fächern und ein Smartphone in jeder Preiskategorie anzubieten. Zwar haben die Japaner mit dem durchsichtigen Leuchtelement versucht, dem Xperia SP das gewisse Etwas zu geben; leider muss der Käufer bei vielen anderen Sachen große Abstriche machen – zu große und zu viele für ein Mittelklasse-Smartphone zu dem Preis von rund 350 Euro.

Sony Xperia SPPro

  • HD-Display
  • Performance
  • Akkuleistung

Contra

  • Kamera
  • Fingerabdrücke auf dem Display
  • Kein austauschbarer Akku trotz Akkudeckel
  • Leuchtelement funktioniert nicht richtig

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