Samsung Galaxy Note 3 Neo: Note 2 im neuen Kleid

16 Minuten

Galaxy Note 3 Neo
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Verarbeitung und Design

Das Samsung Galaxy Note 3 Neo ist in Samsungs aktuell typischem Design gehalten und unterscheidet sich zum Note 3 in nur wenigen Punkten. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff und imitiert einen Metallrahmen sowie ein Rückteil aus Leder. Das Gehäuse vermittelt – trotz des Kunststoffes – ein hochwertiges Griffgefühl und sieht auf den ersten Blick schick aus. Bei genauerem Hinsehen wirkt die nachgebildete Lederstruktur und die imitierte Naht eher billig und wenig gelungen.
Die Kamera ist im Gegensatz zum Note 3 nicht mehr zusammen mit der LED in einem Rahmen, sondern hat eine eigene silberfarbene Einfassung, die eine flache Erhöhung umgibt. Die LED leuchtet ohne Umrahmung durch ein schmuckloses Loch im Rückteil.

Durch den abgerundeten Rahmen und den rutschfesten Akkudeckel liegt das Smartphone satt in der Hand. Trotz des im Vergleich zum Galaxy Note 3 nur wenig schmaleren Gehäuse sind die physischen Tasten bei der einhändigen Bedienung besser zu erreichen. Davon gibt es insgesamt vier: Eine Schaltwippe mit zwei Tasten auf der linken Gehäuseseite für zum Beispiel Lautstärke und Zoom, den Homebutton zentral unter dem Display und einen Taster für die Displaysperre sowie zum Ein- und Ausschalten des Note 3 Neo. Alle Taster sind sehr leichtgängig und haben einen gutem Druckpunkt. Leider sind sie so leichtgängig, dass ab und an eine Funktion versehentlich ausgelöst wird.

Samsung Galaxy Note 3 Neo: Hands-On-Bilder

Die mechanischen Anschlüsse für Klinkenstecker und Micro-USB-Kabel fühlen sich stabil und gut verarbeitet an. Die Stecker rasten sicher und satt ein: Hier wackelt nichts. Auf einen USB-3.0-Port muss im Gegensatz zum Note 3 beim Neo verzichtet werden, was zwar die Übertragungsgeschwindigkeit von Daten etwas verlangsamt, jedoch eine elegantere Handyunterseite nach sich zieht, da der Anschluss kleiner und unauffälliger ist.

Beim ins Gehäuse eingelassenen Stift gibt es keine Unterschiede zum Note 3. Dieser besteht aus griffigem Plastik mit einer Chrom-Nachbildung auf der ein Samsung-Schriftzug prangt. In den Stift ist ein Button eingelassen, der sich farblich abhebt und einen angenehmen Druckpunkt besitzt. Der Stylus findet an der Unterseite des Gehäuses in der rechten Ecke Platz.

Einen halben Punkt Abzug gibt es für die imitierte Naht, die beim genaueren Hinsehen billig wirkt und die etwas zu leichtgängigen Tasten.

Wertung: 4,5/5

Display

Das Samsung Galaxy Note 3 Neo löst im Gegensatz zum Note 3 nur mit HD auf und besitzt somit – wie das Note 2 – 1.280 x 720 Pixel. Das Display hat eine Diagonale von 5,5 Zoll und ist von Gorilla-Glas 3 geschützt. Im Menü gibt es eine fünfspaltige und fünfzeilige App-Aufteilung, was wegen der Displaygröße nicht unübersichtlich wird. Die Symbole haben eine angenehme Größe und liegen nicht zu nah beieinander.

Das helle Display und die kräftigen Farben überzeugen auf den ersten Blick. Auch die Auflösung ist akzeptabel und die Schärfe ist in Ordnung. Leider kommt das Display nicht an die Full-HD-Auflösung seines großen Bruders heran.

Der Betrachtungswinkel ist recht groß und es kann auch bei seitlichem Blickwinkel noch passabel abgelesen werden. Auch kann das helle Display bei starker Sonneneinstrahlung noch punkten. Allerdings spiegelt die Oberfläche bei sehr ungünstigen Umständen. Die automatische Bildschirmhelligkeit reagiert etwas träge und dimmt die Intensität nicht, sondern regelt grob auf festen Stufen. Dafür kann die Grundhelligkeit der Automatik von -5 bis +5 nachjustiert werden.

Der Bildschirm reagiert schnell und präzise auf Touch-Befehle, beim Wischen gibt es keine Verzögerungen oder störende Nachladezeiten. Die Einstellung wann und wie lange die virtuellen Tasten neben dem Homebutton beleuchtet sind versteckt Samsung leider tief in den Menüs. Erst nach langem Suchen in den Einstellungen findet ein nicht Android-affiner Nutzer die Möglichkeit, die Tasten dauerhaft beleuchtet zu lassen.

Galaxy Note 3 Neo
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Die beleuchteten und unbeleuchtetet Touch-Key Tasten neben dem Home-Button

Bei der Bedienung mit dem Stift ist die Tipp-Funktion einfach und ebenfalls sehr präzise möglich. Wenn der Stift über das Display gehalten wird, erkennt der Bildschirm diesen und es wird ein Punkt angezeigt. Dies erhöht die Zielgenauigkeit beim Tippen. Das Schreiben mit dem Stift im Notiz-Modus gestaltet sich einfach, jedoch gibt es eine Verzögerung, die zu Irritationen führen kann. Dem Smartphone liegen insgesamt 5 Stiftspitzen und ein kleines Werkzeug zum Wechseln bei.

Einen halben Punkt Abzug gibt es für die etwas träge Helligkeitsregelung.

Wertung 4,5/5

Ausstattung und Leistung

Im Galaxy Note 3 Neo werkelt ein Qualcomm Cortex-A7 mit 1,3 GHz. Der Prozessor besitzt vier Kerne, kommt jedoch von der Taktfrequenz nicht an das Note 3 (2,3 GHz) oder das Vorgängermodel Note 2 (1,6 GHz) heran. Der Arbeitsspeicher beträgt 2 GB und puffert auch größere Datenmengen weg, ohne dass es ruckelt oder die Bedienung hakt. Als Grafikchip kommt ein Mali-T624 von ARM zum Einsatz.

Der interne Speicher bietet 16 GB Kapazität, wobei schon rund 4,4 GB vom Systemspeicher eingenommen werden. Diesen Platz belegen Android 4.3 Jelly Bean, die von Samsung aufgesetzte Nutzeroberfläche TouchWiz Nature UX 2.0 sowie die zahlreichen Samsung-Apps. Das Datendepot kann allerdings mit einer bis zu 64 GB großen Micro-SD-Karte oder Micro-SDHC-Karte aufgerüstet werden.

Beim Benchmark-Test wurde ein Wert von 31.088 erzielt. Das ist kein schlechter Wert, allerdings auch etwas niedriger als der des Note 3 (35.825 Punkte). Damit befindet sich das Note 3 Neo auch nur knapp hinter der „Höllenmaschine unter den Android-Smartphones“ aus dem Vorjahr. Das LG G2 erreichte im Test knapp 36.000 Zähler. Die Ergebnisse des Benchmark-Tests sollten allerdings nicht auf die Goldwaage gelegt werden. Samsung hatte in der Vergangenheit bestätigt, dass bei solchen Tests die Geräte eine kurzfristig höher Leistung abrufen.

Samsung Galaxy Note 3 Neo im AnTuTu-Benchmarktest
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Der Benchmark-Test im Überblick

Der subjektive Eindruck beim Browsen, Spielen und der Kamerabedienung ist jedoch nicht schlecht. Im Testspiel Real Racing 3 wurden die recht aufwendigen 3D-Grafiken ohne Ruckeln oder Verzögerungen wiedergegeben. Bei den Zwischensequenzen bleiben allerdings kurze Wartezeiten nicht aus. Diese gibt es auch bei der Bildverarbeitung im Serienbildmodus oder beim Speichern von gerade aufgenommenen Videos. Die Steuerung durch die Menüs ist jedoch flott und ohne Verzögerungen. Auch das Surfen im Internet oder das Abspielen von HD-Videos über Video-Dienste im Web funktioniert reibungslos.

Im Sprachtest bewegte sich das Note 3 Neo auf einem guten, aber nicht berauschenden Niveau. Die Töne kommen klar beim Gesprächspartner an und können gut verstanden werden. Umgebungsgeräusche wurden im Test gut herausgefiltert: gerade im Trubel der Stadt sehr praktisch. Die Sprachwiedergabequalität war in Ordnung. Die Sprache wird etwas blechern an den Neo-Nutzer weitergegeben, ist jedoch klar und deutlich. Wird der Lautsprecher zum Telefonieren genutzt, ist die Wiedergabe ebenso etwas blechern, aber mit genügend Lautstärkenpotential, um auch eine etwas lautere Umgebung zu übertönen. Für eine natürliche Stimmwiedergabe fehlen allerdings die tieferen Töne.

Alles in Allem macht die Leistung und die Ausstattung einen soliden Eindruck. Der Prozessor und der Arbeitsspeicher haben wenig Probleme mit den aktuellen Anwendungen. Allerdings gönnt sich das Note 3 Neo ab und an eine Verschnaufpause und braucht etwas, um große Datenmengen wie HD-Videos zu speichern oder aufzurufen.

An Verbindungsmöglichkeiten bietet das Galaxy Note 3 Neo:

Feature Ja Nein Funktion
HSPA X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ X Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE X Mobilfunkstandard, Down-max 100 Mbit/s
USB-OTG X Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA X Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC X Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast X Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL X Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung X Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version X 4.0
WLAN-Standards X 802.11 a/b/g/n/ac

Abzug gibt es aufgrund des großen Speicherplatzes, den Samsung mit den eigenen Apps belegt. Zudem muss man hin und wieder etwas geduldiger sein, bis Inhalte geladen sind und auch in Sachen Lautsprecher gibt es deutlich besser ausgestattete Smartphones.

Wertung 4/5

Kamera

Die Hauptkamera des Samsung Galaxy Note 3 Neo hat einen 8-Megapixel-BSI-CMOS-Sensor und ist mit Autofokus, Serienbildfunktion und 4-fach Digitalzoom ausgestattet. Die Naheinstellgrenze des Objektivs liegt laut Samsung bei 10 Zentimetern. Die Bildstabilisierung übernimmt die Software. Videos werden in HD und mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen.

Die Frontkamera hat eine Auflösung von 1.600 x 1.200 Pixeln. Sie ist für Selfies und für kleine Webbilder gut geeignet. Es sollte allerdings genug Licht vorhanden sein, da sie schon früh unschönes Rauschen produziert.

Die Hauptkamera kann dagegen mit einer Auflösung von 3.264 x 2.448 Pixeln aufwarten. Dass die Pixelzahl nicht viel über die Bildqualität aussagt, ist eine altbekannte Weisheit. Diese ist bei dem Note 3 Neo eher durchschnittlich. Im Test (Automatik / keine Nachbearbeitung) erzielt sie ein gemischtes Ergebnis. Einerseits zeigt sie bei Nahaufnahmen eine tolle Bildschärfe und kräftige Farben, die auch feine Farbnuancen zeigen. Auf der anderen Seite ärgert sie durch eine schwache Belichtungsautomatik. Trotz bedecktem Himmel sind viele der Testbilder überbelichtet und der Himmel ist sehr oft ausgebrannt. Dabei werden die dunklen Stellen gut und oft auch detailliert wiedergegeben. Die Farben leiden dabei spürbar und die Bilder kommen matt daher. Leider lässt sich dies im Automatikmodus nicht beeinflussen, da die Kamera die Belichtung nicht auf den Bereich anpasst, den der Nutzer scharf stellt. Der geringe Dynamikbereich verhindert also eine Empfehlung für Landschaftsaufnahmen.

Ihre Stärke hat die Kamera eher im Nahbereich. Bei Detailaufnahmen liegt die Einstellgrenze laut Samsung bei 10 Zentimetern. Dabei entwickelt die Kamera gerade in der Bildmitte eine gute Schärfe und einen feinen Verlauf zu den kontrastarmen Bildteilen. Das Freistellpotential ist hier richtig gut und die Farben kommen sehr schön zum tragen. Dabei kann auch mal gegen die Sonne fotografiert werden, da die Kamera recht resistent gegen Flares und Geisterbilder ist.

Im Innenraum tut sich das Note 3 Neo schwer, besonders bei geringem Licht. Mischlicht verkraftet es dagegen gut. Anscheinend ist es egal, welches Licht vorhanden ist: Hauptsache viel davon. Die Farben auf den Indoor-Testbildern sind bei Mischlicht klarer zu unterscheiden und auch die Details der Pinselstriche sind besser zu erkennen als bei reinem Naturlicht.

Samsung versteckt in den Kameramenüs ein paar interessante Modi, wie eine Zeitraffer-Funktion, oder eine Serienbildfunktion. Sie schießt bis zu 20 Bilder, von denen jedoch die wenigsten scharf werden, da der Fokuspunkt nicht nachgezogen wird. Insgesamt gute Ideen, die leider alle etwas unausgegoren erscheinen.

Samsung Galaxy Note 3 Neo: Kamera-Beispielbilder

Ärgerlich sind auch die Töne, die das Smartphone im Kameramodus von sich gibt. Beim Fokussieren ertönt ein unschönes Piepsen und beim Auslösen ein Klackgeräusch a lá Spiegelreflexkamera. Warum das so ist und warum er nicht abschaltbar ist, bleibt das Geheimnis von Samsung. Unauffälliges Fotografieren ist leider nur mit abgeschalteten Klingeltönen möglich.

Das Samsung Galaxy Note 3 Neo ist auch bei der Kamera eine abgespeckte Version des Note 3 und kann das auch nicht ganz leugnen. Die guten Farben die der Sensor produziert und die scharfen Bilder sprechen eigentlich für die Kamera, jedoch wird hier einiges von der Belichtungssteuerung vermiest. Da helfen dann auch keine 20 unscharfen Serienbilder mehr.

Wertung: 3,5/5

Software und Multimedia

Samsung setzt – wie bei nahezu jedem seiner Smartphones – beim Galaxy Note 3 Neo auf Googles Android als Betriebssystem. Die Koreaner bevorzugen die Version 4.3, überziehen das System mit der hauseigenen Benutzeroberfläche TouchWiz und stopfen das Gerät mit Software voll.

Alles was nun folgt, findet man auch im Galaxy Note 3: Dazu zählen unter anderem Anwendungen wie „Story-Album“, „S Health“, „S Translator“ oder „Group Play“, eine Software, die es erlaubt, Freunden via NFC Bilder, Musik oder Dokumente freizugeben. Hinzu kommen die vielen Apps, die auf den Stylus ausgelegt sind, der im Note 3 Neo Platz findet. Darunter befinden sich beispielsweise „S Note“, „Scrapbook“ oder „Aktionsmemo“ – alle erfüllen einen ähnlichen Zweck.

Zieht man den Eingabestift aus seinem Schacht, öffnet sich eine App namens „Air Command“, die die wichtigsten Optionen anzeigt, die man mit dem Stylus erledigen kann. Die kreisrunde Mini-Anwendung lässt sich auch manuell öffnen, wenn man den Stift in einem Abstand von einem halben Zentimeter über dem Display schweben lässt und den einzigen Taster auf dem Stylus drückt.

Eine ebenfalls nützlich und auf einem derart großen Display sinnvolle Anwendung ist „Multi Window“. Nutzer bekommen damit die Möglichkeit, zwei Programme gleichzeitig auf dem Bildschirm auszuführen. Über ein längeres Gedrückthalten der „Zurück-Taste“ erscheint oder verschwindet am linken Displayrand eine Leiste, in der Anwendungen wie YouTube, Google Mail oder WhatsApp aufgerufen werden können. So kann der Nutzer mit jemandem in einem Hangout chatten und gleichzeitig ein YouTube-Video laufen lassen.

Neben den vielen nicht deinstallierbaren Apps ist Samsungs My Magazin vorhanden. Mit einem Wisch vom unteren Displayrand zur Displaymitte hin öffnet sich die digitale Zeitschrift. Hier lassen sich Nachrichtenthemen, Nachrichten aus sozialen Netzwerken sowie E-Mails und Termine vereint anzeigen.

Samsung Galaxy Note 3 Neo: Screenshots

Bereits das Galaxy Note 3 bekam im Test wegen den vielen Einstellungsmöglichkeiten Punktabzug. Beim Note 3 Neo ist das nicht anders: So kann Samsung bei beiden Smartphones mit Unübersichtlichkeit in den Einstellungen aufwarten. Anscheinend ist das sogar dem Unternehmen bewusst, weshalb sie eigens für diesen Bereich eine eigene Suchleiste installiert haben. Möchte man die für sich optimalen Einstellungen finden, sollte man mehr als 10 Minuten dafür einplanen. Zudem dürfte es durchaus vorkommen, dass man selbst nach mehrwöchiger Nutzung auf Einstellungen oder Softwarefeatures trifft, die man bis dato nicht wahrgenommen hat.

Mit der App „Musik“ installiert Samsung eine Anwendung vor, die zwar nicht gerade schick aussieht, dafür aber ein paar Einstellungsmöglichkeiten bietet. So lassen sich Ton und Wiedergabegeschwindigkeit sowie ein Equalizer in Form von vordefinierten Stilen wie Rock, Röhrenverstärker-Effekt oder Bass Boost steuern. Zudem lassen sich Songtexte anzeigen und der Player per Sprachbefehl steuern.

Musik-App des Samsung Galaxy Note 3 Neo
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Der Musik-Player des Note 3 Neo in der Übersicht

Satte Bässe liefert der Lautsprecher, den Samsung an der Unterkante verbaut, kaum. Dafür ist der Sound insgesamt bei moderater Lautstärken akzeptabel. Spielt man ein wenig am Equalizer herum, kann man etwas mehr herausholen. Bei hohen Lautstärken scheppert es aber schon deutlich. HTC zeigt beim One M8, dass es auch deutlich besser geht. Der mittelmäßige Lautsprecher passt nicht recht zum ansonsten ordentlichen Auftritt des Note 3 Neo. Schließt man das Smartphone aber an einen höherwertigen Kopfhörer oder an eine HiFi-Anlage an, können die Bässe wie auch der gesamte Sound überzeugen. Das mitgeliefert In-Ear-Headset ist für den Musikkonsum für zwischendurch in Ordnung, ein Hochgenuss ist es aber aufgrund fehlender Dynamik nicht gerade.

Zu viele Einstellungsmöglichkeiten und das lange Suchen nach einer bestimmten Option sowie die umfangreiche nicht deinstallierbare Software sind Schuld am Punktabzug in dieser Kategorie.

Wertung 4/5

Akku

Samsung setzt im Galaxy Note 3 Neo auf einen auswechselbaren 3.100 mAh starken Akku. Somit ist dieser nur 100 mAh schwächer als der Akku des Note 3. Nun könnte man meinen, dass dieser aufgrund des geringer auflösenden Displays und des langsameren Prozessors sogar etwas ausdauernder ist, zumindest aber eine ähnlich gute Laufzeit aufweist, wie der des Note 3 – weit gefehlt:

Im Test muss sich jeder Akku bei dauerhaft aktiviertem Bluetooth, WLAN und GPS sowie E-Mail-Push einem 30-minütigen Gespräch, 30 Minuten Musikhören per Webstream sowie 30 Minuten Spielen und einer 30-minütigen HD-Video-Wiedergabe über YouTube stellen. Hinzu kommt die Aufnahme mehrerer Fotos und Videos, das Surfen auf verschiedenen Webseiten und ein Benchmark-Test.

Am Ende eines gut 8-stündigen Arbeitstages war der Akkustand nur noch bei 27 Prozent. Auf der Akkuskala des Note 3 waren bei identischen Bedingungen 41 Prozent abzulesen. Nach 14 Stunden im Standby büßte das Galaxy Note 3 Neo 10 Prozent Ladung ein – was im Rahmen des Üblichen liegt.

Samsung Galaxy Note 3 Neo Akkulaufzeit
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Akkuverlauf und Verbrauchswerte 

Bei einem derart starken Akku lag der Anspruch recht hoch. Das Galaxy Note 3 konnte diesem genügen, das Note 3 Neo nicht vollends. Dennoch kommt man mit dem Smartphone über den Tag. Wenn man Bluetooth und andere Verbindungsarten ausschaltet wenn man diese nicht benötigt, lässt sich bestimmt auch noch etwas mehr herauskitzeln.

Wertung 3/5

Fazit

Das Samsung Galaxy Note 3 Neo ist eine abgespeckte Version des Note 3 – was dem Gerät anzumerken ist. Gespart wurde am Prozessor und Arbeitsspeicher, an Anschlüssen und Kamera sowie am Display.
Das Neo ist jedoch Samsung-typisch immer noch auf sehr gutem Niveau. Das Gehäuse ist eigentlich schick und das Gerät liegt trotz seiner Größe gut in der Hand. Abzüge gibt es hier nur für die unnötige Lederimitation und die zu leichtgängigen Tasten.

Die Leistung des Neo ist bei der alltäglichen Benutzung vollkommen ausreichend. Bei großen Datenmengen gönnt sich das Smartphone allerdings ab und an eine Bedenkzeit.

Das Bedienkonzept rund um den Stylus ist gut gelöst, jedoch überfrachtet Samsung das Neo mit Software und versteckt Funktionen in verwirrenden Untermenüs. Richtig gut hingegen ist die „Multi-Window“-Funktion, mit der zwei Programme gleichzeitig dargestellt werden können.

Die größten Mankos des Neo sind allerdings der Akku und die Kamera. Beide sind deutlich schlechter als die des Note 3. Bei der Kamera könnte ein Software-Update helfen um die Belichtungssteuerung zu verbessern. Der Akku geht gerade unter Last schnell in die Knie und konnte nach acht Stunden Einsatz nur noch 27 Prozent seiner vollen Kapazität erhalten. Das kann das Note 3 deutlich besser. Beim Sound sind beide Modelle auf einem ähnlichem Niveau. Der Lautsprecher ist Mittelmaß und die beigelegten Kopfhörer ebenso.

Insgesamt hat Samsung mit dem Neo das Note 3 auf das Niveau des Note 2 zurückgespart und liefert ein neues Smartphone mit ähnlicher Ausstattung zu einem vergleichbaren Preis, wie der des Note 2.

Testsiegel Samsung Galaxy Note 3 Neo

Pro

  • Gutes HD-Display
  • Gute Betriebsgeschwindigkeit
  • Großer Funktionsumfang

Contra

  • Ärgerliche Kameraautomatik
  • Mittelmäßiger Sound
  • Unübersichtliche Menüs
  • Schwaches Akkuverhalten
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Alternativen

Wer nach ähnlich große Alternativen sucht, der findet mit dem Huawei Ascend Mate eine deutlich günstigere Variante eines Riesen-Smartphones. Das rund 230 Euro teure Gerät ist mit einem 6,1 Zoll großem HD-Display ausgestattet und besitzt einen größeren Akku. Dafür muss man aber auf einen Stylus verzichten.

Ebenfalls ohne Stift wird das Sony Xperia Z Ultra ausgeliefert. Das Gerät kostet 300 Euro und kommt mit deutlich besserer Hardware-Ausstattung als das Note 3 Neo. Dazu gehören ein Full-HD-Display sowie ein Snapdragon-800-Prozessor, der zu einem der aktuell schnellsten im Smartphone-Markt zählt.

Wer auf einen Eingabestift nicht verzichten will, kann auch auf das nahezu gleich teure Galaxy Note 2 zurückgreifen. Im Prinzip ist es das gleiche Gerät in einer anderen Verkleidung.

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