Samsungs Plädoyer für ein neues Mini-Flaggschiff

19 Minuten

Das Samsung Galaxy A3 (2017) im Test
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Das Samsung Galaxy A3 (2017) repräsentiert in Samsungs fünfeinhalbstöckigem J-A-S-Wolkenkratzer, wobei J für die Einsteiger- und S für die Spitzenklasse steht, das zweite Obergeschoss und damit die untere Mittelklasse. Der Preis von rund 330 Euro klingt hierfür jedoch ambitioniert. Im Test muss das A3 (2017) beweisen, dass es hierfür auch die passende Technik, Handhabung und Leistung mit sich bringt.

Verarbeitung und Design

Vorneweg die Eckdaten des Samsung Galaxy A3 (2017): Das Smartphone ist mit 4,7 Zoll Displaydiagonale sehr zierlich, es erinnert an längst vergessene Flaggschiff-Zeiten. Zu Beginn des Tests soll das Smartphone rein nach äußeren Merkmalen bewertet werden.

Unboxing: Der Lieferumfang des Samsung Galaxy A3 (2017)

Der weiße Quader, in dem sich das A3 von Samsung bei der Lieferung befindet, ist unscheinbar und klassisch Samsung. Mit dem Gerätenamen Galaxy A3 wird beim Aufdruck nicht geknausert. Die für das Modell maßgebliche Angabe der Jahreszahl wird hingegen dezent in die obere Ecke gepackt.

Wird der Schrein geöffnet, offenbart sich ein Plastikbettchen, in dem der komplette Lieferumfang steckt: Passgenau liegt das Smartphone obenauf. Hat man dieses aus den Klauen des Kunststoffes befreit, entpuppen sich folgende Bestandteile des Lieferumfangs:

  • Handbuch mit eingeflochtenem SIM-Werkzeug
  • Steckdosenadapter
  • USB Lade- und Datenkabel (USB-C)
  • In-Ear-Headset
Lieferumfang des Samsung Galaxy A3 (2017)
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Im Lieferumfang: Kabel, Stecker, Handbuch und vor allem: das Samsung Galaxy A3 (2017).

Somit fehlt es im Lieferumfang quasi an nichts. Als Topping hätte möglicherweise ein USB-C-Adapter mit Micro-USB-Eingang für Nutzen gesorgt: Hiermit hätten beispielsweise alte Ladekabel mit dem neuen Handy weiter benutzt werden können. Denn die Galaxy-A-Serie ist nach dem Verkaufsstopp des Galaxy Note7 die bis dato einzige Samsung-Smartphone-Linie, die mit dem neuen USB-Standard daherkommt.

Das Samsung Galaxy A3 (2017) im Hands-On

Einmal in die Hand genommen, fällt direkt die im Android-Vergleich geringe Größe des Smartphones auf. Bei den aktuellen Android-Smartphone-Kollektionen bilden Geräte unterhalb der 5-Zoll-Grenze die Ausnahme. Haptisch überzeugt das Samsung Galaxy A3 auf ganzer Linie. Es liegt durch ein abgerundetes Design gut in der Hand, die Größe macht es bedienungsfreundlich.

Vorne und hinten ist das Galaxy A3 (2017) komplett aus Glas gefertigt, was mit zweierlei Maß gemessen werden kann: Einerseits macht die glänzende Optik, getestet wurde mit der von Samsung zur Verfügung gestellten Farbvariante „Black Sky„, einiges her. Auf der anderen Seite beweist die Rückseite auch ihren Charakter als Fingerabdruck-Schmierer und Rutschbahn. Der Rand ist rundherum aus Metall, nur die Antennenlinien sind bekanntermaßen als Kunststoff auszumachen.

Auf der Displayseite ist das neue A3 Samsung-traditionell gehalten: Der Schriftzug des Weltkonzerns prangt oberhalb des Displays und unterhalb der „Ohrmuschel“ des Telefons. Unter dem Display sind die beiden Samsung-typischen Touch-Keys, die den weiterhin physischen Home-Button flankieren.

Der Rand ist bespickt mit dem Power- und Displaysperre-Button, dem USB-C-Port, einem Klinkenstecker (3,5 mm), zwei Lautstärke-Knöpfen, der SIM- und Micro-SD-Schublade sowie der Lautsprecher-Öffnung, die über dem Power-Button angesiedelt ist.

Die Glasrückseite beherbergt Kamera-Modul und Blitz, die in das Gehäuse eingepflegt wurden und nur durch einen haptisch fein fühlbaren Zierrand erkannt werden. Ansonsten überzeugt die Rückseite durch Glanzlack-Optik, die nur noch durch einen „Samsung“-Aufdruck und die sehr unscheinbar dargestellten Pflichtangaben zu Ursprung und Recycling unterbrochen wird.

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Mit dem Galaxy A3 (2017) setzt Samsung auf ein Design, das in der 300-Euro-Klasse seines Gleichen sucht. Anmutig, edel und auf den Punkt verarbeitet zeigt sich das überaus haptische Gerät. Minimale Kantenbildung und die Nachteile der Hochglanzoptik schneiden die Spitze der Bewertung ab.

Einzelwertung: 4,5 von 5

Display

Dass Samsung sich in Sachen Display durch seine Vorreiterschaft in der Regel wenig zu Schulden kommen lässt, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Den hohen Erwartungen entsprechend gibt es auch am Super-AMOLED-Display des Samsung Galaxy A3 (2017) nichts zu meckern.

Die Anzeige fällt mit 4,7 Zoll vergleichsweise klein aus, als Schutzmaterial kommt hier Cornings Gorilla Glass in fünfter Generation zum Einsatz. Das Glas überdeckt auf der Front nicht nur die Anzeige selber sondern zieht sich über die gesamte Fläche. Zu den Seiten rundet es leicht in den Rahmen ab. Aussparrungen gibt es für den Home-Button und die Lautsprecheröffnung des Telefons.

RGB-Farbraum des Samsung Galaxy A3 (2017)
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Die Referenzmessung zur Farbgebung des Displays.

Das Samsung-Panel löst in HD-Qualität auf, was 720 x 1.280 Pixeln entspricht. Im Zirkus der Flaggschiffe kann das Display daher nicht mithalten. Auch die Pixeldichte von 312 ppi klingt erst einmal wenig im Vergleich – diese wird allerdings durch die insgesamt geringere Displaygröße kompensiert. Zum Vergleich: Andere aktuelle Unter-5-Zoll-Geräte wie das iPhone 7 oder das Sony Xperia X Compact haben ebenfalls einen ppi-Wert rund um die 320 – das Sony-Modell sogar mit einem noch kleineren Display.

In den Einstellungen gibt es vielfältige Möglichkeiten, die Anzeige den eigenen Wünschen anzupassen. Zum Beispiel die Farbsättigung und Anpassungsart der Anzeige. Zudem kann man einen Bildschirmschoner aktivieren und per Nachtmodus das blaue Licht herausfiltern, was sich gerade in dunkler Umgebung angenehm auswirkt.

Blickwinkelstabilität des Displays des Samsung Galaxy A3 (2017)
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Das Samsung-Display überzeugt nicht nur mit hoher Blickwinkelstabilität.

Zu guter Letzt besitzt das Galaxy A3 (2017) ein Always-On-Display, das nach Belieben konfiguriert werden kann. Auf ausgeschaltetem Bildschirm werden dabei die Uhrzeit, die Akkulaufzeit und Benachrichtigungssymbole angezeigt. Der Nachteil: Die Akkulaufzeit leidet unter aktivem Always-On-Display.

Samsung lässt seine Display-Expertise spielen. Das Super-AMOLED-Display ist hell genug wenn es darauf ankommt und ebenso angenehm dunkel, wenn eine ruhigere Atmosphäre gefragt ist (Nachtmodus). Die Referenzmessung des RGB-Farbraumes zeigt wenn dann nur minimale Abweichungen – satte Farben aus dem roten Bereich werden teilweise zu hell dargestellt. Kritik auf hohem Niveau.

Einzelwertung: 4,5 von 5

Ausstattung und Leistung

Samsung stattet das Galaxy A3 (2017) mit dem hauseigenen Prozessor Exynos 7870 aus. Dessen acht Kerne sollen eine Rechenleistung von bis zu 1,6 GHz auf die Bühne bringen. Gegenüber Flaggschiffen, die mittlerweile fast die doppelte Taktrate erreichen, klingt das fast wie ein schlechter Witz. Der Alltagstest zeigt jedoch, dass Samsung einiges aus dem Prozessor herausholt: Ruckler waren beim Test absolute Mangelware. Ob Menüwischerei, Full-HD-Video oder 3D-Spiel, die Performance ist überaus flüssig. In den detaillierten Sequenzen des AnTuTu-Benchmark-Tests sind Ruckler an der Tagesordnung, die Erwartungen an den kleinen Prozessor wurden jedoch auch hier übertroffen. Mit mehr als 46.000 Punkten zeigt sich der Chipsatz bei AnTuTu als fähig – vom Niveau her kratzt die Leistung an derer von High-End-Handys aus dem Jahr 2015.

Kleiner Speicher, große Möglichkeiten

Etwas enttäuschender ist da schon eher die Speicherausstattung des Samsung Galaxy A3 (2017): 2 GB Arbeitsspeicher füllen sich schneller als geglaubt, für ein flüssiges Erlebnis, möglicherweise auch mit aufwendigen Apps, die zeitgleich laufen, ist ein manuelles Speichermanagement gefragt. Der Task-Manager sollte hier regelmäßig überprüft und geleert werden. Auch Samsungs Optimierungs-Einrichtung in den Einstellungen ist hierfür gut abgestimmt. Befolgt man dies allerdings nicht, merkt der Nutzer, dass er mit dem neuen Galaxy A3 in das Mittelklasse-Regal gegriffen hat.

Auch die 16 GB Speicherplatz sind etwas knapp bemessen. Sowieso stehen hiervon nur etwas mehr 9 GB zur Verfügung – nach Installation einiger Apps und dem Schießen von Fotos oder gar dem Drehen von Full-HD-Videos, werden die Rufe nach einer Speichererweiterung lauter. Immerhin: Samsung bietet in der SIM-Karten-Schublade Platz für eine Micro-SD-Speicherkarte mit bis zu 256 GB Volumen. Leider kann diese für Nutzer ohne Datensammel-Wut nicht auch noch als zweiter SIM-Karten-Steckplatz genutzt werden.

Verbindungsmöglichkeiten des Samsung Galaxy A3 (2017)

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▲  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▼  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.2
WLAN-Standards ▲  802.11 a/b/g/n/ac 2,4 + 5GHz
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones

Die Verbindungstabelle zeigt, dass das Galaxy A3 (2017) mit anderen Geräten auf verschiedenste Weise kommunizieren kann. Neben Datentransfer via NFC oder Bluetooth und LTE zum mobilen Surfen in Höchstgeschwindigkeit kann man über Samsung Smart View auch das Display via Miracast auf einen externen Bildschirm, beispielsweise einen Fernseher, spiegeln.

Bei einem Test-Telefonat zwischen Festnetz und Telekom-Mobilfunknetz wurde am Ohr eine sehr klare und gute Gesprächsqualität festgestellt. Im Freisprechmodus übersteuern Mikrofon und Lautsprecher dafür etwas, hier muss das A3 leichte Abstriche machen.

Die 2017er-Version des Samsung Galaxy A3 ist die erste, die mit einem Fingerabdrucksensor erscheint. Dieser verrichtet seine Arbeit gut, ist hier und da allerdings entweder zu streng oder in der Erkennung nicht fein genug. Es besteht die Möglichkeit mehrere Abdrücke zu speichern und mit Funktionen, zum Beispiel dem Bezahlen per ID, zu belegen.

Die nackten Daten spiegeln die untere Mittelkasse des Geräts klar wider. Tatsächlich gelingt es Samsung aber, aus dem neuen A3 einiges herauszuholen. Die Speicherausstattung ist hier jedoch dürftig, Speicherkartennutzer werden hiervon beim reinen Datenspeicher nicht viel merken. 1 GB mehr Arbeitsspeicher hätte dem Smartphone aber gut zu Gesicht gestanden. Die IP68-Zertifizierung zu Staub- und Wasserschutz bis hin zum Untertauchen findet man hingegen längst nicht in jedem Mittelklasse-Smartphone.

Einzelwertung: 4 von 5

Kamera

Samsung stattet seine Kamera mit einem 13-Megapixel-Sensor hinten – inklusive LED-Blitz – und einem 8-Megapixel-Sensor auf der Vorderseite aus. Beide verfügen über eine F1,9-Blende. Von konkurrierender Mittelklasse heben sich die Koreaner dadurch ab, dass es vielfältige Einstellungsmöglichkeiten gibt. Ein Profimodus lässt auch an kleinen Stellschrauben drehen – bei anderen Einsteiger- und Mittelklasse-Smartphones werden die Funktionen der grundlegenden Kamera-App eher einfach und übersichtlich gehalten.

Im getesteten Automatik-Modus schafft es der Sensor, ein großzügiges Boké zu bilden. Erst am äußeren Rand des Bildes wird die Unschärfe zunehmend sichtbarer. Wo die Kamera das Samsung Galaxy A3 (2017) insgesamt überzeugen kann und wo die Mittelklasse abermals heraussticht, wird in der folgenden Galerie erläutert:

Testfotos des Samsung Galaxy A3 (2017)

Die Kamerasoftware des Samsung Galaxy A3 (2017)

Die dahinterstehende Software hat Samsung durchdacht gestaltet: Durch Wischgesten kann man entweder eine Auswahl an Filtern hinzufügen oder aber die verschiedenen Modi auswählen. Unter anderem dabei: Ein Essensmodus, der von Samsung extra beworben wird. „Foodporn“ ist mit dem Galaxy A3 ohne Weiteres möglich.

Videos können in einer Auflösung bis hin zu Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) bei 30 fps aufgenommen werden. Die Bildaufnahme ist dabei so stabil wie es die Kamera ohne optischen Bildstabilisator schafft. Die Tonaufnahme dabei ist zufriedenstellend aber nicht überragend. Das Mikrofon bestätigt abermals seine gewisse Empfindlichkeit.

Das Kameramenü des Samsung Galaxy A3 (2017)

Die 8-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite besticht durch eine fähige Bildqualität ohne dabei wirkliche Glanzpunkte zu setzen. Bei Gruppenselfies ist Kuscheln angesagt – denn sehr weit ist der erfasste Winkel nicht; die Funktion „Gruppen-Selfie“ schafft hier bedingt Abhilfe. Durch einen Schieberegler auf der Oberfläche kann außerdem zwischen drei Modi zu Selfie-Verschönerung gewählt werden. Der Fokus kann dabei auf Haut, Gesichtsform oder Augen gelegt werden.

Eine ordentliche Kamera rundet das Hardware-Funktionspaket beim Samsung Galaxy A3 (2017) ab. Verzückende Ergebnisse, wie sie aus der S-Klasse bekannt sind, sucht man hier jedoch vergebens. Gelegenheitsnutzer werden ihre Freude an der Fotomaschine haben, viel mehr ist allerdings nicht herauszukitzeln.

Einzelwertung: 3,5 von 5

Software und Multimedia

Statt „America First“ heißt es bei Samsung „Flagships First“. Dabei geht es um die Aktualität des Betriebssystems; es muss gesagt werden: Leider setzt Samsung bei der A-Serie auf Android 6.0 Marshmallow – womöglich um mit der Mittelklasse nicht der Flaggschiff-Reihe Galaxy S vorzugreifen. Für die ältere Variante spricht hingegen, dass sich Android 6.0 bewährt hat. Dennoch hätte man in Südkorea hier Mut zum Fortschritt beweisen können. Auch im Kontext eines mutmaßlich bevorstehenden Nougat-Updates, zumindest für das A5, ist die Kritik dennoch berechtigt. Denn die Gefahr ist gegeben, dass die Mittelklasse-Handys zuerst wegfallen, wenn die nächste oder übernächste Android-Version ausgerollt wird. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass gerade preislich günstigere Geräte in Sachen Android-Updates eher stiefmütterlich behandelt werden, das Galaxy A3 (2017) dürfte leidlich zu dieser Gruppe gehören.

Die Samsung-Oberfläche, die über das Android-System gelegt wird, weicht vom nativen Android ein Stück ab. Die Samsung-Signatur wird deutlich, wem dies allerdings gefällt, der wird auch an dieser Interpretation seine Freunde haben. Unübersichtlich wird es ab und an im vielfältigen Einstellungsmenü. Manchmal werden erwartete Einstellungen an einer völlig unerwarteten Stelle gefunden. Schuld ist die Funktionsüberlappung einhergehend mit Samsungs Bemühen, die Struktur schlank zu halten. Abhilfe schafft hier bedingt das Feature, wobei in einzelnen Bildschirmen verwandte Einstellungen verlinkt werden, die tatsächlich woanders auffindbar sind.

Menü und Nutzeroberfläche des Samsung Galaxy A3 (2017)

Software- und Multimedia-Check: Immer wach und unbelastet

Die Benachrichtigungs-LED ist im Galaxy A3 (2017) komplett dem Always-On-Display gewichen, das in diesem Segment auch mehr und vielfältigere Einstellungen vorweisen kann, dafür aber umso energiehungriger ist. Hier sollten die Einstellungen modifiziert werden und das Feature nur dann aktiviert werden, wenn es auch benötigt wird. Insgesamt trägt das Feature allerdings auch dazu bei, dass die gesamte Oberfläche einige Einstellungen bietet, die zur Personalisierung beitragen.

Die Auswahl der Apps, die Samsung dem Nutzer bereits vorinstalliert hat, ist in sich stimmig und sinnvoll: So ist unter anderem eine Sammlung an Microsoft-Office-Apps installiert, wirkliche Bloatware – also Apps, die rein werbetechnisch oder mit Verkaufszwecken begründet sind, findet man nicht. Durch die Android-Basis sind naturgemäß Google-Apps bereits installiert, deren Funktion teilweise auch durch Samsung-Apps übernommen wird. So finden sich beispielsweise je zwei E-Mail-Programme, Internetbrowser und Foto-Galerien auf dem Gerät. Bei Cloud-Speichern hat der Nutzer gar die Auswahl zwischen Google Drive, Microsoft OneDrive und der integrierten Samsung Cloud. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Beim Musik Player verzichtet Samsung auf die eigene Lösung. Vorinstalliert ist hier lediglich Google Play Music, ein etablierter Player, der kaum Wünsche offen lässt. Wenngleich aufgepasst werden muss, dass nicht ungewollt ein Abonnement abgeschlossen wird.

Multimedia beim A3 (2017): Musik-Player und Radio

Durch den Player erhält man außerdem Zugriff auf den Equalizer, den Samsung im Gerät anbietet und mit dem die Klänge in zwei verschiedenen Modi – „Einfach“ und „Erweitert“ – den eigenen Wünschen angepasst werden können. Positiv zu erwähnen ist das vorhandene UKW-Radio. Dass es eines gibt, ist zumindest durchweg positiv; dass es explizit erwähnt werden muss hingegen nicht. Radios sind mittlerweile fast nur noch in der Unter- und Mittelklasse zu finden, die Oberklasse verzichtet aus unerfindlichen Gründen auf das Programm, ein Pluspunkt für das A3 (2017).

Ein sattes, sinnvolles Software-Paket – leider auf Basis des mittlerweile vor-vorletzten Android-System trägt das Nutzererlebnis des Samsung Galaxy A3 (2017). Davon abgesehen ist die Oberfläche allerdings stimmig und Samsung-typisch – Geschmackssache. In Sachen Multimedia wird Google vertraut, UKW-Radio und Always-On-Display sorgen für zusätzliche Freiheiten und Personalisierbarkeit.

Einzelwertung: 4 von 5

Akku – Hungriges Galaxy unter einer Bedingung

Die Energie bezieht das Samsung Galaxy A3 (2017) aus einem 2.350 mAh fassenden Li-Ion-Akku. Die Übersetzung im Betrieb ist dabei ordentlich: Im simulierten, achtstündigen Alltag bei intensiver Nutzung verbraucht das Smartphone etwas mehr als 30 Prozent, ein ordentlicher Wert. Die darauffolgende Standby-Phase wurde im Test mit aktivem Always-On-Display vollzogen, nach insgesamt 24 Stunden standen somit nur noch 45 Prozent Rest-Akkulaufzeit auf dem Tacho. Hier hat Samsung in Sachen Energieeffizienz des Display-Features noch Nachholbedarf.

Wird jedoch davon ausgegangen, dass das Always-On-Display über Nacht beziehungsweise während der Zeit ohne Benutzung deaktiviert wird, lassen sich ohne Weiteres zwei volle Tage mit dem Samsung Galaxy A3 (2017) und einer Akkuladung verbringen.

Der Akkumanager des Samsung Galaxy A3 (2017)

Eine Schnelllade-Funktion wird von Samsung zwar nicht mehr explizit ins Schaufenster gestellt, langsam ist aber anders: Mit dem mitgelieferten Netzteil erreichte der Akku, ausgegangen von 30 Prozent, einen Ladewert von 80 Prozent nach weniger als einer Dreiviertelstunde.

Der Akku des Samsung Galaxy A3 (2017) weiß unter Umständen zu Überzeugen. Dass das verhältnismäßig kleine Display mit HD-Auflösung nicht unersättlich an Energie ist, war abzusehen. Allerdings frisst das Always-On-Display unabhängig von seinem Nutzen überaus viel Strom. Wenn man dieses Feature dann und wann deaktiviert, wirkt sich das schnell positiv auf die Kondition des Handys aus. Die Austauschbarkeit des  Akkus ist bei Samsung weiterhin offenbar kein Thema mehr.

Einzelwertung: 4 von 5

Fazit zum Samsung Galaxy A3 (2017)

Samsung schickt mit der mittlerweile dritten Ausgabe seines Galaxy A3 ein wahres Schmuckstück ins Rennen um die untere Mittelklasse. Das exzellente Designkonzept ist gut umgesetzt, die Funktionalität der Mittelklasse würdig. Steile These nach dem Test: Wenn Samsung jetzt noch High-End-Charakter in das edle Gehäuse des 4,7-Zöllers packt, würden einige Nutzer auf diesem Markt einen Bogen um Apples iPhone machen – unabhängig von der Glaubensfrage um iOS und Android.

Die harten Fakten sprechen gegen das A3 (2017), das Verhalten im Alltag eindeutig dafür. Samsung greift mit dem Galaxy A3 (2017) nicht nur die konkurrierende Mittelklasse mit voller Breitseite an, der Druck für die Marktherrscher aus dem eigenen Haus wird ebenfalls größer: Für das Galaxy A5 (2017) spricht beinahe nur noch die Größe und die minimal bessere Ausstattung des Datenblatts.

testsiegel samsung a3 2017 neu

Gesamtwertung: 4 von 5 (80 Prozent)

Pros des Samsung Galaxy A3 (2017)

  • Design-König
  • Effizienz-Meister in der Performance
  • Flaggschiff-Features in der unteren Mittelklasse

Contras des Samsung Galaxy A3 (2017)

  • Android aus dem Vor-Vorjahr
  • Erwarteter Abfall bei der Kamera
  • Always-On-Display als Fluch und Segen

Preis-Leistung

Qualität hat seinen Preis, gerade Samsung hat sich in den vergangenen Jahren zum Hochpreis-Hersteller gemausert, ein Kritikpunkt sind nicht selten überzogene Preise. Auch wenn man vergleichbare technische Merkmale zum günstigeren Preis findet; die Harmonie, die Samsung zwischen die Bauteile bekommt, sucht ihresgleichen. Daher ist das Samsung Galaxy A3 (2017) seinen Preis von anfangs 330 Euro auch wert.

Ein Wermutstropfen bietet allerdings die Prognose der Zukunft: Es darf davon ausgegangen werden, dass der Software-Support des Galaxy A3 aufgrund seiner Mittelklasse und deren Verhalten in der Vergangenheit nicht sonderlich lange währt. Dass man mit dem Kaufpreis auch diese eigentlich fortwährende Unterstützung bezahlt, schmälert den Gesamteindruck daher etwas.

Alternativen

Mittelklasse-Smartphones in der 300-Euro-Klasse bilden die wahrscheinlich größte Gruppe der Smartphones. Umso schwerer fällt hier die Entscheidung für oder wider ein Gerät.

Ist ein Gerät in dieser Preisklasse erwünscht, empfiehlt es sich bei den Flaggschiffen der Vorjahre vorbei zu schauen: Viele davon kosten bereits weit unter 400 Euro, Tendenz sinkend. Die inside-digital.de-Redaktion unterhält einige separate und stets aktuelle Magazinartikel mit Handys zu verschiedenen Preisstufen:

Wird eher die geringe Display-Größe von unter 5 Zoll wertgeschätzt, wird es dünn am Markt: Neben Apple haben nur noch wenige Hersteller entsprechende und aktuelle Modelle im Sortiment: Sony hat seine Xperia-Compact-Serie mittlerweile in die Mittelklasse geschoben, weshalb sich ein Vergleich mit dem A3 unter gewissen Voraussetzungen anbietet; bei Apple taugt das iPhone SE als das am ehesten vergleichbare Smartphone-Modell:

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