Test des LG P990 Optimus Speed

17 Minuten

LG Electronics P990 Optimus Speed

Als das derzeit schnellste Smartphone bewirbt LG seinen Neuling Optimus Speed. Dass sich Handys in Punkto Performance immer mehr dem Desktop-PC annähern, lässt der im Speed verbaute 1-Gigaherz-Nvidia-Tegra-2-Dual-Core Prozessor erahnen. Im Gegensatz zum Samsung Galaxy S2 wird dieser jedoch nur von einem 512 Megabyte, anstatt eines ein Gigabyte großen Arbeitsspeicher unterstützt. Ob das für eine wirklich überragende Rechenleistung ausreicht, zeigt der Praxistest auf inside-digital.de.

Der stabile schwarze Karton, in dem das LG Optimus Speed ausgeliefert wird, ist mit einer Papp-Ummantelung mit Aufdruck des Smartphones und dessen Spezifikationen verkleidet. Im Karton befinden sich neben dem Handy ein Netzteil, ein USB-Datenkabel, der 1500 mAh Li-ion Akku, ein Stereo-Headset und eine Bedienungsanleitung. Trotz MicroSD-Speicherkartensteckplatz wird keine Speicherkarte mitgeliefert und auch eine Schutzhülle befindet sich nicht im Lieferumfang.

LG Electronics P990 Optimus Speed

 

LG Electronics P990 Optimus Speed

Zum Einlegen des Akkus muss die Rückseite des Optimus Speed entfernt werden. Dieses geschieht, indem mit der Daumennagel in eine kleine Rille am unteren Abdeckungsrand gehakt und ein Stück weit zu beiden Seiten unter der Abdeckung entlang gezogen wird, bis sich diese aus ihrer Verankerung löst. Zum Einstecken und Entfernen der SIM-Karte sollte der Akku herausgenommen werden, da der Kartenslot etwas ins Gehäuse versenkt ist und die Oberkante der SIM-Karte an den Rand des Akkus stößt. Auch der MicroSD-Speicherkartensteckplatz befindet sich unter der Akkuabdeckung, allerdings ist zum Wechseln der Karte kein Entnehmen des Akkus notwendig.

LG Electronics P990 Optimus SpeedDie Rückseite des Optimus Speed besteht aus stabilem schwarzem Plastik, das mit einer leichten Gummierung versehen ist. Das Backcover ist durch einen mittig gelegenen Metallstreifen mit Google-Aufdruck verziert, an dessen oberen Ende sich die Kameralinse mit LED-Licht befindet. Die Front des Smartphones wird von dem großen Display mit darunter liegendem Sensortastenfeld beherrscht. Das Sensortastenfeld hätte im Verhältnis zum Display gerne etwas kleiner ausfallen dürfen, da dieses die beachtlichen Größe des Gerätes von 126,4 x 63,8 x 10,9 Millimetern etwas verringert und es leichter mit einer Hand bedienbar gemacht hätte. Trotz seiner Größe liegt das Optimus Speed mit 147 Gramm Gewicht erstaunlich leicht in der Hand. Das Smartphone ist sehr stabil verbaut, so dass auch bei festerem Zugreifen nichts knarzt oder knackt.

An der Oberkante des Optimus Speed ist neben einer 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse der MicroHDMI-Steckplatz zu sehen, welcher durch eine Plastikabdeckung geschützt wird. Außerdem gibt es hier eine Ein-/Aus-/Sperrtaste. Am unteren Geräterand liegt der MicroUSB-Steckplatz, flankiert von zwei Außenlautsprechern. Unter dem Display sind vier Sensorfelder mit Menü-, Homescreen-, Zurück- und Such-Funktion angesiedelt. Alle Sensorfelder reagieren sensibel auf Berührung. Die Symbole der Felder sind während der Bedienung hell-weiß beleuchtet – nicht ganz so günstig ist, dass sich diese Beleuchtung schon nach kurzer Zeit abstellt, auch wenn das Display noch aktiviert ist; da die Symbole in unbeleuchtetem Zustand kaum zu erkennen und durch die glatte Sensorfläche nicht zu ertasten sind, ist es schwierig, das richtige Symbol zu treffen, wenn der Nutzer noch nicht so gut mit dem Gerät vertraut ist. Die Lautstärkeregulierung geschieht über zwei gut erfühlbare Tasten an der rechten Außenseite. Zur Texteingabe steht sowohl im Hoch- als auch im Querformat werkseitig lediglich die LG-QWERTZ-Tastatur zur Auswahl. Ein alphanumerisches Tastaturfeld lässt sich nicht auswählen – da die einzelnen Tasten des QWERTZ-Tastaturfeldes jedoch recht groß ausfallen, wird man diese auch kaum vermissen.

 

LG Electronics P990 Optimus Speed

Das Berühren der Tasten wird wahlweise durch Klang oder Vibration quittiert, außerdem werden auf Wunsch Wortvorschläge eingeblendet. Über die Spracheingabefunktion können Texte über die Google Spracherkennung eingegeben werden. Hierzu muss eine Mikrofontaste gedrückt werden, die ebenso wie eine Hochstell-, eine Sonderzeichen-, eine Space-, eine Enter- und eine Löschtaste ins Tastenfeld integriert ist. Umlaute werden durch längeres Halten des Selbstlautes eingeblendet. Die Spracheingabe funktionierte im Test sehr gut und zuverlässig, sogar ausgesprochene Satzzeichen wurden richtig erkannt.

LG Electronics P990 Optimus SpeedDie Sprachqualität wurde vom Gesprächspartner auf der Festnetzseite als sehr gut beschrieben. Auf Handyseite war ein leichtes Hintergrundsummen zu hören und die Stimme des Gesprächspartners klang ausreichend laut, aber etwas dumpf. Im mittleren Lautstärkebereich ist die Freisprecheinrichtung anzusiedeln. Hier neigte der Lautsprecher deutlich zum Verzerren der Stimme auf der Festnetzseite. In O2-Netzen hatte das Optimus Speed während des Tests durchgehend einen guten, in D-Netzen einen sehr guten Empfang.

Laut Hersteller soll der Akku des Smartphones in 2G-Netzen bis zu 480 Stunden und in 3G-Netzen bis zu 435 Stunden im Standby stemmen. Für die Gesprächszeit gibt LG bis zu 10 Stunden im 2G- und bis zu 7 Stunden im 3G-Netz an. Im Test zeigte der noch untrainierte Akku nach drei Tagen und sechs Stunden Standby im 2G-Netz, mit etwa einer halben Stunde Spielen, einer viertel Stunde Gesprächszeit und moderatem Einsatz von WLAN, Bluetooth, MP3-Player und Kamera, noch zehn Prozent seiner Ladung an.

Der höchste für dieses Gerät ermittelte SAR-Wert liegt laut Hersteller bei 0,545 W/kg, wenn das Telefon ans Ohr gehalten wird, was einen guten Wert darstellt.

LG Electronics P990 Optimus SpeedDer vier Zoll große kapazitive TFT-Touchscreen weist eine Diagonale von 10,16 Zentimetern auf und stellt bis zu 16.7 Millionen Farben in einer Auflösung von 800 x 480 Pixel dar. Hier haben andere Smartphones, beispielsweise das Motorola Atrix oder HTC Sensation, mit einer Auflösung von 960 x 540 Pixel die Nase vorn. Nichts desto trotz wirkt die Displaydarstellung des LG Optimus Speed sehr brillant und leuchtend, was sich besonders bei grafisch anspruchsvolleren Spielen oder Videos bezahlt macht. Die Displayhelligkeit wird durch einen Sensor den äußeren Gegebenheiten angepasst. Obwohl die Monitor-Oberfläche spiegelt, reicht die Leuchtkraft, um auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch etwas auf dem Display erkennen zu können. Der multitouchfähige Touchscreen reagiert auf leichte Berührung angenehm sensibel und punktgenau. 

Durch einen Bewegungssensor lässt sich die Displaydarstellung in drei Richtungen schwenken, was beim Testgerät verzögerungsfrei funktionierte. Über eine Gestensteuerung können zudem Einträge durch Neigung des Smartphones nach links oder rechts neu angeordnet oder Klingel- und Wecktöne beim Umdrehen auf die Displayseite ausgeschaltet werden. Auch dieses klappte beim Testgerät problemlos. Ein Näherungssensor deaktiviert das Display, wenn das Telefon bei Anrufen ans Ohr gehalten wird.

Das LG Optimus Speed verfügt über eine 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und Fotoleuchte. Eine Kamerataste gibt es beim Optimus Speed nicht – alle Bedienelemente und Einstellungsoptionen befinden sich im Kameramodus als virtuelle Anzeige auf dem Display. Einzig der achtfache Digitalzoom wird wahlweise über das Display oder die Lautstärketaste bedient. Die Kamera verfügt über folgende Einstellungsmöglichkeiten:

  • FrontkameraLG Electronics P990 Optimus Speed
  • Zoom
  • Belichtung
  • Fotoleuchte (Automatisch, Rote-Augen-Reduzierung, Aus, Ein)
  • Bildgröße (8M, 5M, 3M, 2M, 1M, VGA, QVGA)
  • Fokus (Automatisch, Makro, Gesichts-Tracking, Manuell)
  • Bildmodus (Automatisch, Porträt, Landschaft, Sport, Sonnenuntergang, Nacht)
  • ISO (Automatisch, 100, 200, 400, 800)
  • Weißabgleich (Automatisch, Innen, Sonnig, Neonlicht, Bewölkt)
  • Farbeffekt (Keine Sepia, Schwarzweiß, Negativ, Blau, Relief, Poster, Vidid)
  • Timer (Aus, 3, 5, 10)
  • Aufnahmemodus (Normal, Serienaufnahme, Fokussierte Aufnahme, Smile Shot, Beauty Shot, Kunstfoto, Panoramaaufnahme, Zusammengesetzte Aufnahme)
  • Bildqualität (Superfein, Fein, Normal)
  • Stabilisierung
  • Automatische Bildanzeige
  • Auslöseton
  • Tag-Standort
  • Speicher

Videos verfügen über identische Einstellungsoptionen bezüglich Weißabgleich, Zoom und Farbeffekte und können in Full HD-, HD-, TV-, VGA-, QVGA- oder QCIF-Qualität aufgezeichnet werden.

Im Automatikmodus aufgenommene Fotos gelingen bei optimalen Lichtverhältnissen sehr kontrastreich und brillant, wenn man die Kamera sehr ruhig hält. Leider reagiert der Auslöser sehr langsam, so dass es im Test immer wieder zu verwackelten Fotos kam. Witzige Effekte lassen sich über die verschiedenen Aufnahmemodi wie Kunstfoto oder zusammengesetzte Aufnahmen erzielen. Die Fotoleuchte verrichtet eine gute Arbeit und leuchtet einen mittelgroßen Raum hell aus. An den Videoaufnahmen in Full HD-Qualität gibt es kaum etwas zu meckern. Die Audioaufzeichnung kommt klar und deutlich rüber und Videos wirken ebenso wie Fotos auch auf dem PC-Monitor sehr kontrastreich und klar. Lediglich schnelle Kameraschwenks quittiert die Videoaufnahmefunktion gerne einmal mit kurzen grob-verpixelten Sequenzen.

Auf dem LG Optimus Speed kommt Android 2.2 Froyo zum Einsatz. Ein Update auf Android 2.3 Gingerbread ist angekündigt. LG hat das Optimus Speed mit einer benutzerfreundlichen, optisch ansprechenden, recht bunten Oberfläche aufgepeppt, die einen Lockscreen mit Infos über Uhrzeit, Datum und Anzeige von aktivierten oder deaktivierten Diensten bietet. Entsperrt wird dieser durch Hochschieben der Anzeige.

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Auf dem siebenseitigen Homescreen prangt eine dreidimensional anmutende Uhr-und Wetteranzeige, außerdem gibt es die Android-typische Möglichkeit, den Startscreen mit Widgets, Verknüpfungen, Ordnern, Hintergrundbildern oder Live-Wallpapers auszustatten. Neben den Android-eigenen und Widgets bietet LG eine Sammlung eigener Widgets, die sehr groß und komfortabel ausfallen.

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Am oberen Bildschirmrand befindet sich eine Pull-Down-Statusleiste mit Anzeige von Netzstatus, Akkuladestand, Uhrzeit und Ereignissen. Zieht man diese herunter, kommen eine Energiesteuerungs-Leiste, ein Bedienelement für den MP3-Player und Detailanzeigen zu Ereignissen oder Diensten zum Vorschein. Langes Halten der Home-Taste öffnet eine Liste der zuletzt genutzten Anwendungen. Am unteren Bildschirmrand sieht man eine Menüleiste mit vier Schnellzugriffen auf Telefonfunktion, Kontaktordner, Nachrichten und das Anwendungs-Menü, welche nicht nur auf dem Startscreen, sondern auch im Anwendungs-Menü angezeigt wird.

Das Hauptmenü ist praktischerweise unterteilt in Systemanwendungen und Downloads, in denen die aus dem Android Market heruntergeladenen Anwendungen oder Spiele separat aufgeführt sind. Das Öffnen von Anwendungen und Scrollen durch Menüs und Galerien läuft auf dem Optimus Speed blitzschnell. Auch Videos werden flüssig abgespielt. Hier macht sich der 1 Gigahertz große Dual-Core Prozessor bezahlt.

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Nachrichten können über die virtuelle LG Tastatur wahlweise mit Unterstützung durch Wortvorschläge, automatische Zeichensetzung oder ein eigenes Wörterbuch verfasst werden. Als Anhänge für eine MMS eignen sich Bilder, Videos oder Audiodateien, die auch direkt aus dem Nachrichtenprogramm heraus aufgenommen werden können sowie Diashows. Eine Nachricht ist an beliebig viele Kontakte gleichzeitig zu versenden.

Zum Verfassen von E-Mails befinden sich Google Mail und ein weiteres Mailprogramm auf dem Telefon, über welches Microsoft Exchange-Konten und IMAP- oder POP3-Konten anderer Anbieter einzurichten sind. Eingerichtete Konten verfügen zur besseren Übersichtlichkeit über Unterordner wie Eingang, Postausgang, Gesendet, Entwurf, Papierkorb oder Junk. Der Mail-Client unterstützt Push-Mail. HTML-Formate werden vom Mailprogramm optional automatisch erkannt.

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Als Anhänge eignen sich beliebige Dateien, Bilder, Videos oder Audiodateien – auch hier ist es möglich, Fotos, Videos oder Audios direkt über den Mail-Client aufzunehmen. Außer der Möglichkeit Standardkonten einzurichten, sind Twitter for LG, Myspace for LG und Facebook for LG vorinstalliert. Über diese können beispielsweise Kontakte mit dem Kontaktordner auf dem Handy synchronisiert, Standorte mitgeteilt, Lieblingsmusik veröffentlicht oder Fotos hochgeladen werden.

LG Electronics P990 Optimus SpeedDa es sich beim LG Optimus Speed um ein GSM-Quadband-Gerät handelt, kann man damit fast überall auf der Welt telefonieren. Für eine schnelle Internetverbindung sorgen WLAN und HSPA mit 7.2 MBit/s für den Download und 5.7 M/Bits für den Upload. Über Bluetooth 2.1 können Dateien, wie beispielsweise Fotos, mit dem PC ausgetauscht werden – beim LG Optimus Speed funktionierte das im Test erfreulicherweise auch ohne die Installation einer Zusatzsoftware. Da das Handy bei Anschluss eines USB-Datenkabels vom PC als Massenspeicher erkannt wird, ist ein schneller Datenabgleich auch hierdurch möglich.

Zum Updaten der Systemsoftware steht die LG Mobile Updater Anwendung zum Download auf der LG-Webseite bereit. Alternativ kann ein Update direkt über das Handy „Over the Air“ erfolgen. Über die kostenlose LG PC Suite IV, die sich werkseitig auf dem internen Speicher des Telefons befindet und über USB auf den PC geladen und dort installiert werden kann, ist die Synchronisation von Kontakten, Kalender und Notizen und der Austausch von Musik, Bildern und Videos möglich. Der interne Speicher umfasst 5,6 Gigabyte.

Über den MicroHDMI-Anschluss kann das Optimus Speed per Kabel (nicht mitgeliefert) an einen kompatiblen Fernseher oder Monitor angeschlossen werden. Das LG Optimus Speed unterstützt auch SmartShare, mit dem auf dem Handy gespeicherte Multimedia-Inhalte über andere DLNA-fähige Geräten (zum Beispiel kompatible Fernseher oder PCs) wiedergegeben werden können. Hierfür müssen Handy und Zielgerät über WLAN mit dem Heimnetzwerk verbunden sein. Als Prozessor kommt ein Nvidia Tegra 2 zum Einsatz, dem eine GeForce ULP als Grafikeinheit zur Seite steht. Von den 512 Megabyte Arbeitsspeicher sind effektiv nur 372 Megabyte nutzbar. Der Rest wird vom System in Anspruch genommen.

 

Recht „speedy“ zeigte sich das Optimus Speed in Punkto Webkit-Browser. Dieser brauchte im Test gerade mal 14 Sekunden, um die kompakte inside-digital.de-Startseite in klassischer Ansicht vollständig zu öffnen. Der direkte koreanische Konkurrent, das Samsung Galaxy S2, ist hierbei noch einen Tick schneller. Für Webseiten in mobiler Ansicht brauchte das Speed selten länger als vier Sekunden. Scrollen und das Zoomen von Bildschirminhalten per Multitouch klappen flüssig und verzögerungsfrei. Der Browser beinhaltet eine URL-Eingabeleiste am oberen Bildschirmrand und eine Menüleiste, die durch Berühren der Menü-Taste eingeblendet wird. Diese ermöglicht das Öffnen eines neuen Fensters, Setzen von Lesezeichen, den Wechsel zwischen geöffneten Fenstern, die Aktualisierung der Webseitenansicht, das Suchen bestimmter Inhalte auf einer Seite, Textauswahl, das Weiterleiten von Seiten, das Öffnen einer Downloadliste und das Vornehmen weiterer Einstellungen. Flash-Inhalte, wie beispielsweise YouTube-Videos, werden über ein Flash-Plugin des Browsers gestartet. 

Zur Navigation dient das auf dem Smartphone vorinstallierte Google Maps Navigation. Dieses unterstützt die sprachgeführte Fußgänger- und Fahrzeug-Navigation sowie die Zieleingabe per Sprache oder Text und stellt somit eine akzeptable Alternative zu manch kostenpflichtiger Navi-Software dar. Der GPS-Sensor des Optimus Speed ermittelte den eigenen Standort unter freiem Himmel fast verzögerungsfrei und punktgenau. Auch bei der Navigation macht sich das große leuchtstarke Display bezahlt, denn Bildschirminhalte sind während der Navigation im Auto gut zu erkennen.

Der MP3-Player ordnet Musikstücke alphabetisch in einer Bibliothek nach Titel, Alben, Interpreten und Playlists. Während der Wiedergabe werden Album, Titel und Interpret angezeigt. Außerdem gibt es die klassischen Bedienelemente sowie virtuelle Tasten für die Zufallswiedergabe, Wiederholung aller Titel, virtuellen Surround Sound und Playlists. Im Einstellungsmenü findet man zudem einen Schlaf-Timer sowie einen Equalizer und SmartShare. Der Klang des Players über die Handylautsprecher lässt sehr zu wünschen übrig: Es fehlt deutlich an Klangfülle, woran auch diverse Einstellungen über den Equalizer im Test nicht viel zu verändern vermochten. Über das mitgelieferte Stereo-Headset tönt es lauter, wenngleich klanglich auch nicht gänzlich optimal. Optimieren lässt sich der Klang über ein eigenes hochwertigeres Headset. 

Die Kopfhörer sind ebenso zum Einsatz des Radios erforderlich, da deren Kabel als Antenne dient. Bei angeschlossenem Headset ist eine Wiedergabe auch über die Handylautsprecher möglich. Sender können wahlweise automatisch gesucht oder manuell eingestellt werden. In einer Favoritenliste lassen sich häufig genutzte Sender speichern und über diese schnell wieder abrufen. Das Radio zeigte im Test einen guten Empfang und auch die automatische Sendersucher klappte zufriedenstellend.

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Auf dem LG Optimus Speed befindet sich der gewohnte Google Kalender in Monats-, Wochen-, Tages- oder Terminübersicht. Zum Öffnen und Bearbeiten von Text-, Tabellen- und Präsentationen ist die Software Polaris Office schon vorinstalliert. Auch einen Taschenrechner, eine Notiz- sowie Sprachmemofunktion, einen Wecker mit Timer, Weltzeituhr und Stoppuhr findet man auf dem Smartphone. Mangels echter Nutzerprofile, mit denen eine schnelle Anpassung von Klingel- und Nachrichtentönen an die Umgebung möglich wäre, müssen Töne manuell eingestellt werden. Allerdings öffnet ein längerer Druck auf die Ein-/Aus-/Sperrtaste ein Menü zum Aktivieren des Lautlos- oder Flugmodus.

Ein Klick auf die Anruffunktion ermöglicht den Zugriff auf die Telefontastatur, Anruflisten mit ausgewiesener Anrufdauer, -Datum und -Uhrzeit, die gewohnte Google-Kontaktliste und Gruppeneinträge. Aktualisierungen und Kontakte auf dem Smartphone eingerichteter Social Network-Konten werden mit Einträgen des Handy-Kontaktordners synchronisiert. Auch in die Gruppeneinträge werden über bestimmte Apps, wie beispielsweise „Bump“, ermittelte Kontakte automatisch mit eingebunden.

Die werkseitige Ausstattung mit nützlichen Programmen ist sehr groß. LG spendiert dem Nutzer einiges an Software, für die ansonsten der eine oder andere Euro ausgegeben werden müsste. So gibt es ein Programm zum Sichern und Wiederherstellen der Firmware, die Sicherheitssoftware F-Secure, einen LG App Advisor welcher App-Empfehlungen ausspricht, das Programm News und Wetter, RemoteCall zur Steuerung des Smartphones aus der Ferne, Kindle, PicSay Preloaded, einen Movie Finder, Layar, einen Compass und Calorific.

Ebenso wie die vorhandenen Spiele Spider-Man, Shrek Karting, Guitar Hero WoR und Real Dart, sind die meisten Anwendungen noch nicht vollständig vorinstalliert, sondern mit einem Downloadlink versehen, der es ermöglicht, nur jene Anwendungen kostenfrei herunterzuladen, die man auf dem Smartphone haben möchte, so dass kein unnötiger Speicherplatz auf dem Handy belegt wird. Spider-Man und Shrek Karting liefen auf dem Testgerät sehr flüssig und ließen sich gut über den Lagesensor beziehungsweise das Display steuern. Auch die Grafik konnte vollends überzeugen. Aus dem Android Market können zahlreiche weitere kostenfreie und kostenpflichtige Apps und Spiele heruntergeladen werden.

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Mit dem LG Optimus Speed bekommt man ein robust verbautes Arbeitsgerät mit sehr guter Performance. Der mit 512 Megabyte verhältnismäßig knapp bemessene Arbeitsspeicher macht sich sowohl bei Spielen als auch bei der blitzschnell vonstatten gehenden Navigation durch Galerien und Menüeinträge nicht negativ bemerkbar. Nicht vollends überzeugen konnte die Fotoaufnahmefunktion der 8-Megapixel-Kamera aufgrund ihres langsam reagierenden Autofokus. Ein großes Plus bekommt das Optimus Speed für sein brillantes Display mit hoher Leuchtkraft und für eine üppig bemessene Software-Ausstattung. Insgesamt präsentiert sich das Smartphone als ein zuverlässiger Begleiter sowohl für Gaming-Fans, als auch bei der Fahrzeug-Navigation oder für Business User.

Pro

  • Brillantes, leuchtstarkes Display
  • Sehr schnelle Performance
  • MicroHDMI-Anschluss
  • Üppige Software-Ausstattung
  • Benutzerfreundliche Oberfläche
  • Gute Verarbeitung

Contra

  • Knapp bemessener Lieferumfang
  • Langsamer Autofokus
  • Mäßige Klangqualität der Außenlautsprecher

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