Test des LG Optimus 4x HD

19 Minuten

LG Electronics Optimus 4x HD

Mit dem LG Optimus 4X HD präsentiert LG sein Quad-Core-Gerät für das aktuelle Jahr und steigt damit in das Rennen um das beste Flaggschiff der Android-Hersteller ein. Ausgestattet mit aktuellster Technik, steht es den Konkurrenten S3 und One X in nichts nach. Doch wo die Unterschiede im Detail liegen und was das 4X der Konkurrenz voraus hat, verrät der Testbericht auf inside-digital.de.

Das 4X HD kommt in einer stylischen schwarzen Verpackung daher. Unter dem Handy liegt das sauber verpackte Zubehör. Dieses umfasst neben dem Akku, das Daten- und Ladekabel, das Headset, den Steckdosenadapter, NFC-Sticker und eine Kurzanleitung. Eine Speicherkarte ist nicht enthalten, aber angesichts 16 Gigabyte internen Speichers auch nicht von Nöten.

LG Electronics Optimus 4x HD
LG Electronics Optimus 4x HD

Der Akkudeckel wird an der Stirnseite mit einem Fingernagel nach oben gehoben. Der Akkudeckel ist recht biegsam aber stabil. Dennoch sollte man vorsichtig mit diesem umgehen. Direkt im Deckel ist nämlich die NFC-Antenne verbaut, welche durch zwei Kontakte mit dem Handy verbunden ist. In der Mitte des Handys befinden sich der Einschub für die Micro-SD-Karte und der Einschub für die SIM-Karte. Anders als die Konkurrenz setzt LG nicht auf eine kleine Micro-SIM, sondern bleibt bei der Standardgröße. Nachdem man die SIM-Karte eingelegt hat, kann der Deckel wieder geschlossen werden. Dazu wird die weiße Abdeckung einfach auf das Gerät gelegt und rings um angedrückt. 

LG Electronics Optimus 4x HDDas Gerät besteht aus Kunststoff. Wie aber auch schon beim S3 oder dem One X ist dieses durchaus von guter Qualität und erweckt somit keinesfalls einen billigen Eindruck. Während auf der Vorderseite eine Klavierlack-Optik zum Einsatz kommt, besteht die Rückseite aus einer stark geriffelten Oberfläche. Diese erinnert von seiner Struktur her an eine Raufasertapete und wirkt beim ersten Anfassen ein wenig befremdlich. Jedoch gewöhnt man sich recht schnell daran. Der Vorteil ist klar: Durch die Oberfläche wird zusätzlicher Halt generiert und das Handy liegt sicher in der Hand. Die Vorderseite wird durch einen Chrome-Rahmen umschlossen, welcher allerdings zweigeteilt ist. Dazwischen befindet sich wieder geriffelter Kunststoff, welcher circa einen Millimeter tiefer als der Rahmen liegt und dadurch nicht die Griffigkeit erhöht. Darauf hätte man also auch verzichten können und den Rahmen geschlossen halten. Im Gegensatz zu den Mitbewerber-Flaggschiffen, kommt das 4X HD nicht in geschwungener Linienführung daher, sondern setzt auf bewährtes kantiges Design, welches man schon von der Optimus-L-Serie gewohnt ist. Die Optik erinnert stark an das Samsung Galaxy S2. 

Die Haptik ist sehr gut – wenn man sich an die strukturierte Rückseite gewöhnt hat. Dennoch wirkt das 4X nicht so wertig wie das One X. Spaltmaße gibt es so gut wie keine. Dreck kann sich nur zwischen den beiden Rahmenteilen ansammeln. Das Glas liegt minimal tiefer als der Rahmen, so entsteht keine wirklich störende Kante und das Ganze wirkt homogen. Beim festen Zupacken knackt oder knarzt nichts. Nur in Sachen Vewindungssteifigkeit muss das 4X Federn lassen. So merkt man schon eine Bewegung, wenn man es leicht diagonal verwindet. Auch sind so Knarzgeräusche zu hören. Zugegeben, in den seltensten Fällen wir der Nutzer sein Gerät einem Verwindungstest unterziehen, so dass dies nicht weiter ins Gewicht fällt. Mit 132,4 x 68,1 x 8,9 Millimeter hat es beinahe die gleichen Maße wie das HTC One X (134.3 x 69.9 x 8.9 Millimetern) und ist nur minimal kleiner, schmäler und dicker als das Samsung S3 (137 x 71 x 8,6 Millimetern). Das Gewicht von 140 Grammpasst sehr gut zur Größe und ist ausgewogen verteilt. 

LG Electronics Optimus 4x HD

Unter dem Display befinden sich lediglich drei Sensor-Tasten. Diese erstrahlen in einem satten Weiß. Über dem Display befinden sich linksseitig die vordere Kamera, auf der anderen Seite der Annäherungs- und Helligkeitssensor. An der Stirnseite liegt der Kopfhöreranschluss und der An-/Ausschalter, dem gegenüber findet sich der Anschluss für das Daten- und Ladekabel. Die linke Geräteseite beherbergt die Lautstärkewippe. Auf Rückseite findet man die Kamera, die Foto- und Video-LED, sowie der Lautsprecher. Mittig prangt der LG Schriftzug.

LG Electronics Optimus 4x HDDie Sprachqualität wurde im O2-Netz getestet und hinterlässt einen positiven Eindruck. Über den integrierten Lautsprecher ist die Qualität sehr gut. Der Gesprächspartner ist klar und deutlich zu verstehen, egal ob im Festnetz oder im Mobilfunknetz. Auch gefällt die Lautstärke des Boliden und sorgt so für ein gutes Verständnis auch in belebter Umgebung. Die Freisprecheinrichtung kann ebenfalls überzeugen. Auch am Empfang gibt es nichts auszusetzen. In weniger netzstarken Regionen oder in geschlossenen Räumen, zeigt die Anzeige fast immer vollen Empfang an. Der 2.150-Milliamperstunden-Akku ist das Herzstück des Smartphones. Laut LG reicht er für über 10 Stunden Telefonie und bis zu 731 Stunden Standby. In der Praxis müssen diese Werte nach unten korrigiert werden. Beim Abspielen eines  zweistündigen Films in Full-HD, verlor der Akku 50 Prozent seiner Leistung. Bei der häufigen Benutzung von diversen Internetdiensten wie Facebook, E-Mail und Browser, zwei Stunden Telefonie und einigen SMS verlangte das Handy schon nach 20 Stunden nach neuem Saft. Hier schaffen die Flaggschiffe der Konkurrenz ein Mehr an Laufzeit.

Der SAR-Wert beträgt laut Hersteller 0,618 W/kg, was einen guten Wert darstellt.

LG Electronics Optimus 4x HDDas 4.7 Zoll große Display stellt Inhalte mit HD-Auflösung in 720 x 1.280 Pixel dar. Als Displaytechnik kommt ein True HD IPS-LCD zum Einsatz. Dieses ist extrem scharf. Die Qualität reicht an die Darstellung eines AMOLED-Displays heran. Die Farben sind zwar nicht so kräftig, da die Sättigung geringer ausfällt, dennoch überzeugt der Kontrastumfang. Erwartungsgemäß ist der Schwarzwert nicht so stark wie beim AMOLED, jedoch kann das IPS-Display beim Weißwert punkten. Auch in Sachen Helligkeit weiß das 4X zu gefallen. Unter direkter Sonneneinstrahlung stört die recht starke Spiegelung, sodass man auf maximale Helligkeit stellen muss, um Inhalte noch zu erkennen. Macht man dies, so reicht die Helligkeit noch aus, um Texte zu lesen oder zu schreiben. Insgesamt liegt das Display des 4X gleich auf mit denen der Konkurrenten One X und S3. 

Die 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Licht wird über das Display gestartet und ist innerhalb von zwei Sekunde einsatzbereit. Die Auslöseverzögerung beträgt nicht mal eine Sekunde. Auch die Dauer für das Speichern der Bilder ist kaum messbar. In dem Augenblick, in dem man ein Bild gemacht hat, ist die Kamera auch schon wieder für das nächste Bild einsatzbereit. Einen Burst-Modus mit 20 Serienbildern, wie das S3 und das One X hat das LG nicht. Nur maximal sechs Bilder können als Serie aufgenommen werden. Völlig unverständlich ist die Tatsache, dass hierbei die Bildqualität auf VGA herunter gesetzt wird. Die sehr umfangreichen Einstellungen werden direkt über das Display aufgerufen und stellen einige Möglichkeiten zur Bildoptimierung bereit.

  • FotolichtLG Electronics Optimus 4x HD
  • Belichtungskorrektur
  • Fokusmodus
  • Bildgröße
  • Szenenmodus (Portrait, Landschaft, Sport, Nacht)
  • ISO
  • Weißabgleich
  • Farbeffekt (Schwarz/Weiß, Sepia, Negativ)
  • Selbstauslöser
  • Geotagging
  • Aufnahmemodus (HDR, Serie, Panorama)
  • Zeitversetzte Aufnahme

Über das Display wird der scharfzustellende Bereich im Autofokus-Modus definiert, sollte dieser mal danebenliegen. Der Touch-Fokus arbeitet zwar sauber, aber nicht wirklich schnell. Das eben geschossene Bild kann in der Vorschau betrachtet und nahtlos in das Bild hinein und heraus gezoomt werden. Die Videofunktion lässt sich über einen entsprechenden Button aktivieren. Während der Videoaufnahme können auch Bilder gemacht werden, ohne die Videofunktion zu unterbrechen. Gleiches können auch die Mitbewerber, jedoch ist das 4X hier wesentlich langsamer, so dass es ca. drei Sekunden bedarf, um ein weiteres Bild aus dem Videomodus heraus aufzunehmen. Das 4X nimmt Filme in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel)auf. 

Die Wiedergabe der Bilder auf dem Handy-Display ist sehr gut. Die Bilder sind hell und weisen einen guten Kontrast auf. Auf dem PC-Monitor können die Bilder auch noch überzeugen. Lediglich die Farbsättigung ist zu gering. Dies kann allerdings mit einem Bildbearbeitungsprogramm korrigiert werden. Auffällig – und auch schwerer zu bearbeiten – ist das Farbrauschen in dunklen Bereichen. Bei der Vergrößerung macht sich zudem die schwache Detailtreue bemerkbar. So setzt LG auf eine starke Rauschunterdrückung, wodurch feine Details bei der Vergrößerung verloren gehen. Auch fehlt es an einem Makromodus. Ohne Vergrößerung ist das Bild scharf, die Schärfe fällt zu den Rändern hin allerdings ein wenig ab. Mit Blick auf die Mitbewerber machen S3 und One X in dieser Kategorie eine bessere Figur – wenngleich die Kameraleistung des 4X keinesfalls schlecht ist. 

Die selbstgedrehten Videos können überzeugen. Der Autofokus arbeitet auch hier sauber, braucht aber circa zwei Sekunden um unterschiedliche Schärfeebenen zu erkennen und sich neu zu justieren. Hier würde man sich einen manuellen Touch-Fokus wünschen, um schneller auf die zu filmende Situation zu reagieren. Ein lustiges Gimmick ist die Möglichkeit der Live-Effekte wie große Augen oder kleiner Mund während der Aufnahme – wenn es denn mal funktioniert. So erkennt die Kamera nicht immer den entsprechenden Bereich, um die Effekte auch einfließen zu lassen. Auf dem PC oder einem TV wissen die Videos zu gefallen. Sie sind scharf und kontrastreich. Mit schnellen Kameraschwenks kommt das 4X sehr gut zurecht. Überzeugen konnte auch die Audioqualität. Ein Grundrauschen nimmt man bei der Betrachtung auf einem TV nicht wahr. Die Ausgabe ist sauber und klar. 

Wie auch schon das HTC One X, wird das LG Flaggschiff beim Filmen sehr schnell warm. Schon nach fünf Minuten war der Bereich im oberen Drittel des Handys erhitzt. Anders als beim One X wird hier aber nicht die Rückseite extrem heiß, sondern die Vorderseite auf Höhe des Lautsprechers. Schuld hieran, hat zum einen die LCD-Technik, welche mehr Wärme produziert als  ein AMOLED-Display und zum anderen sorgt der Tegra-3-Prozessor für eine sehr hohe  Hitzeentwicklung. Bei längerem Gebrauch der Videofunktion wird das 4X jedoch nicht so heiß wie das One X, welches man ab einem bestimmten Zeitpunkt kaum noch anfassen konnte. Dennoch reicht die Wärmeentwicklung aus, um sich im kommenden Winter die Hände aufzutauen und fällt so negativ auf.

 

Das LG Optimus 4X HD kommt mit Googles neuster Android-Version 4.0.3 (Ice Cream Sandwich) und versteckt es unter seiner eigenen Benutzeroberfläche Optimus UI. Genauso wie HTC und Samsung, will LG damit ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Die Änderungen reichen von einem überarbeiteten Menü, bis zu veränderten Icons. Da man es nicht jedem recht machen kann, kommt das 4X mit vier verschiedenen Telefonschemen daher. Alle verfügen über einen anderen Hintergrund und verschiedene Icons für die Applikationen – außer natürlich die aus dem Playstore geladenen Programme. Wer es gern dezenter mag, kann sich das „Business-Schema“ wählen. Wohingegen beispielsweise „Marshmellow“ sehr bunt daher kommt. Wer dies alles nicht mag, kann sich einen anderen Launcher auf dem Gerät installieren und so in den Genuss der nativen Android-4.0-Optik kommen. Festzuhalten bleibt noch, dass die Oberfläche nicht die Performance beeinflusst, wie zum Beispiel die von HTC verwendete Sense-UI. 

Die Bedienung ist durchgängig flüssig. Auch wenn man das Gerät aus dem Standby holt, gibt sich das 4X keine Blöße. In Sachen Bedienkomfort läuft das 4X sogar teilweise flüssiger als die beiden Mitbewerber mit ihren eigenen Benutzeroberflächen. Hier hat LG durchaus sehr gute Arbeit geleistet. Das Schreiben auf der virtuellen Tastatur ist ein Genuss und auch Schnellschreiber werden ihre Freunde haben. Treffsicher lassen sich die Buchstaben anwählen. Einzig bei der Leertaste kann es passieren, dass aus Versehen die mittlere Sensortaste berührt wird und damit der Startbildschirm aufgerufen wird. Hier wäre ein Hardware-Button als Home-Taste durchaus von Vorteil gewesen. 

Eine nette Funktion ist Quickmemo. Hiermit lassen sich überall kurze Notizen oder Grafiken auf dem jeweils gewählten Bildschirmhintergrund erstellen. So kann man ein Bild seines Kalenders mit einer handschriftlichen Notiz versehen, den Ausschnitt verkleinern und das Bild dann direkt aus der Anwendung heraus versenden. Dabei reagiert der Touchscreen sehr sensible, so dass die mit dem Finger geschriebenen Worte sehr gut lesbar sind. Einfacher geht es natürlich mit einem entsprechenden Stift für kapazitive Displays. Wer diese Funktion öfters nutzen möchte, dem empfiehlt sich der Kauf eines solches Stiftes.

LG Electronics Optimus 4x HDMit Quad-Band-GSM und Tri-Band-UMTS ist der Empfang fast überall auf der Welt möglich. Die Datenturbos HSDPA+ für den Download (bis zu 21.1 Mbit/s) und HSUPA für den Upload (bis zu 5.7 Mbit/s) sorgen für ausreichend Geschwindigkeit im mobilen Internet. Für den Internetzugang im Heimnetzwerk oder an öffentlichen Hotspots steht WLAN mit dem b/g/n-Standard zur Verfügung. Die lokale Datenübertragung geht zum einen per Bluetooth 4.0, Wifi direct oder per USB-Verbindung vonstatten. Der interne Speicher des Testgerätes beträgt 16 Gigabyte. Aufgrund vorinstallierter Anwendungen, stehen lediglich noch 12 Gigabyte zur Verfügung. Eine Speichererweiterung ist mit Karten um bis zu 64 Gigabyte möglich. 

Inhalte lassen sich auch per NFC übertragen. So können Applikationen-Verweise zum Play Store oder Internetseite geteilt werden. Dabei reicht es aus, beide Geräte mit der Rückseite aneinander zu halten. Das Handy erkennt die NFC-Verfügbarkeit und tauscht die Inhalte aus.  Eine weitere Bestätigung ist auf dem Zielgerät nicht von Nöten. Hat man eine Internetseite übertragen, öffnet sich auf dem Zielgerät automatisch der Browser. Das Übertragung von Bilder und Videos wollte zwischen dem 4X und dem S3 nicht so recht klappen. Zwar werden mediale Inhalte vom S3 übertragen, können aber danach aber nicht auf dem 4X geöffnet werden. Der im Lieferumfang enthaltene NFC-Sticker lässt sich programmieren. So ist es möglich den Sticker im Büro liegen zu haben. Legt man das Handy darauf können zum Beispiel WLAN automatisch aktiviert oder das Handy in stumm zu schalten. Im Auto kann man damit Bluetooth aktivieren und das Handy mit der Freisprecheinrichtung verbinden lassen. 

Für die Übertragung von Medien auf einen TV oder Beamer steht die kabellose Variante über DLNA oder die kabelgebundene Möglichkeit mit dem MHL-Port bereit. Letzterer ist eine Erweiterung des Micro-USB-Ports. Mit einem MHL-Kabel, kann die komplette Anzeige auf einen großen TV gespiegelt werden. Ein entsprechend zertifizierter Fernseher kann das Handy auch während der Übertragung laden. Mit der Fernbedienung lassen sich Inhalte auf dem Handy bequem von der Couch aus durchsuchen.

Angetrieben wird das 4X von dem neuen Tegra-3-Prozessor aus dem Hause Nvidia. Dieser verfügt über insgesamt vier Kerne. Alle Kerne sind variabel – je nach Auslastung zuschaltbar –  Ist nur ein Kern aktiv, kann dieser bis zu 1,5 Gigahertz getaktet werden. Werden mehr Kerne benötigt, können diese bis auf 1,3 Gigahertz getaktet werden. Hinzu kommt ein fünfter Kern, der sogenannte Companion Core. Dieser taktet mit bis zu 500 Megahertz und übernimmt sämtliche Funktionen im Standby-Betrieb oder bei Aufgaben, welche keine hohe Rechenleistung benötigen, wie zum Beispiel dem Abgleich des Mailkontos bei ausgeschaltetem Display. Dabei sind die vier Hauptkerne abgeschaltet. Dies spart immens Strom und schlägt sich in der Akkulaufzeit wieder. Die neue Generation der ULP-Geforce-Grafikeinheit soll dreimal so leistungsfähig sein, wie die Generation im Tegra 2. Unterstützt werden die Chips durch einen Gigabyte Arbeitsspeicher.

Was im Test zum One X schon negativ auffiel und im Kamera-Kapitel schon angemerkt wurde, ist die hohe Wärmeentwicklung des Tegra 3. Aber nicht nur bei der Benutzung der Kamera fällt dies auf, auch beim Spielen grafisch aufwendiger Spiele. Auch hier wird das Gerät nach kurzer Zeit schon sehr warm – vornehmlich auf der Vorderseite des Handys.

 

 

Der Komfort beim mobilen Internet ist ausgezeichnet und hier spielt das 4X seine Stärken aus. Die Anzeige ist scharf und das Rendering der Seiten perfekt. Selbst bei maximaler Vergrößerung zeigt sich keine Treppchenbildung an Buchstaben. Für den Aufbau der Startseite von inside-digital.de benötigt das 4X mittels UMTS zwölf Sekunden – schneller geht es mit WLAN: hier ging der Seitenaufbau in gerade einmal zehn Sekunden vonstatten. Im Vergleich mit dem One X und dem S3 sind die Geräte gleich schnell was den Seitenaufbau angeht. Das Durchsuchen einer Seite verläuft sehr flüssig und äußerst geschmeidig. Nahtlos wird der Bildschirm gedreht, sobald man das Handy ins Querformat dreht. Der Android-Browser verfügt über die Möglichkeit mehrere Seiten gleichzeitig darzustellen. Eine Übersichtsseite zeigt die geöffneten Fenster verkleinert an, damit man schnell zur gewünschten Seite springen kann. Weiterhin lassen sich Lesezeichen anlegen, Textstellen kopieren und ein Pop-Up-Blocker verhindert das Öffnen von unerwünschter Werbung. Der Browser stellt Flash-Inhalte auf Wunsch direkt dar. 

Eine eigenständige Navigationslösung wurde seitens des Herstellers nicht installiert. Dafür steht Google Maps Navigation zur Verfügung. Für Satfix unter freiem Himmel brauchte der integrierte GPS-Empfänger gerade einmal sieben Sekunden. Der Standort ist treffsicher und liegt lediglich ab und an circa zehn Meter daneben, was sowohl für die Auto- als auch für die Fußgängernavigation zu verschmerzen ist. Auch in geschlossenen Räumen konnte eine Verbindung zu den Satelliten problemlos aufgebaut werden. Für die sprachgeführte Routenberechnung wird das jeweilige Kartenmaterial ad hoc bei der Berechnung der Route herunter geladen. 

LG Electronics Optimus 4x HD
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LG Electronics Optimus 4x HD
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Der MP3-Player unterteilt die Musiksammlung nach altbekannten Kategorien wie der Auflistung nach Alben, Interpreten, eigenen Playlisten oder Ordnern. Dafür ist eine Registerleiste am oberen Rand eingeblendet. Die eingeblendete Musiksteuerung bietet kaum Einstellmöglichkeiten. Neben einer Zufallswiedergabe und der Wiederholungsfunktion, findet man noch die Möglichkeit, die Musik per Bluetooth oder Mail zu versenden. Zudem lässt sich das abgespielte Lied als Klingelton einrichten. Der aktuelle Titel wird, falls im ID3-Tag hinterlegt, als CD-Cover angezeigt. Die Ausgabe über den integrierten Lautsprecher kann nicht wirklich überzeugen. Sie ist dünn und ohne jegliche Dynamik. Zudem fängt der rückseitig platzierte Lautsprecher auf maximaler Lautstärker recht schnell an zu scheppern und zu kratzen. Bei der Verwendung der Kopfhörer ist die Klangqualität sehr gut, kommt aber nicht an die Ausgabe des One X mit BeatsAudio heran. Zwar sind die Musikstücke klar und haben auch eine ausgewogene Dynamik, jedoch ist der Bass nicht druckvoll und auch wünscht man sich bei Rock-lastigen Titeln, ein wenig mehr Lautstärke. Der Klang ist indes nicht schlecht, jedoch geht es besser. Mit dem Equalizer lässt sich das Klangbild kann nach eigenem Gusto anpassen. 

Die Kalenderfunktion des 4X stellt Termine und Erinnerungen in der wählbaren Ansicht für den Tag, die Woche und den Monat dar. Ereignisse können mit dem Veranstaltungsort, einer Beschreibung und einem Alarm versehen werden. Zudem kann die Vertraulichkeit des Termins definiert werden. Wer über ein Google-Konto verfügt und seine Geschäfts- und Privattermine über den Google Kalender pflegt, hat die Möglichkeit das Handy damit zu synchronisieren. Alle Kontakte werden in einer nach unten scrollbaren Liste angezeigt. Am Rand befindet sich zur besseren Orientierung eine Buchstabenleiste. Einem Kontakt können schier unzählige Informationen hinzugefügt werden. Neben den obligatorischen Daten wie Name, Anruferbild, zwölf verschiedenen Telefonnummern, mehreren E-Mail-Adressen, können Postanschriften, Firmeninformationen und Kontaktdaten sozialer Netzwerke hinzugefügt werden. Alle Daten können mittels eines Google-Kontos auch online abgeglichen werden.

 

LG Electronics Optimus 4x HD

Das LG 4X HD wird seiner Rolle als Flaggschiff der Optimus-Reihe durchaus gerecht – nicht nur nur aufgrund der verbauten Hardware. Das Design wirkt stimmig – bis auf die sinnfreie Unterbrechung des Chrome-Rahmens der Flanken – die Verarbeitung ist sehr gut und die Haptik ansprechend. Dank potenter Hardware ist die Bedienung des 4X äußert geschmeidig und flott. Zu Rucklern oder Wartezeiten kommt es nicht. Die eigene Benutzeroberfläche wurde sehr gut in das Android 4.0-Gerüst verbaut, ohne wirklich störend zu sein oder die Leistung zu reduzieren. In Sachen Ausstattung bringt das 4X alles mit, was man erwarten darf und präsentiert sich so als Multitalent. Die Kamera leistet eine gute Performance, jedoch keine Spitzenleistung. Negativ fällt die starke Wärmeentwicklung des Tegra-3-Prozessors auf. Dies hat das 4X jedoch mit dem One X gemein. Auch bei der Akkulaufzeit muss das 4X-Federn lassen. Insgesamt präsentiert sich das LG-Flaggschiff solide und ausgewogen.

Vergleicht man alle drei Quad-Core-Smartphones miteinander, so spielen alle ihre Stärken anders aus. Während das One X die beste Haptik und Klangqualität aufweist, kann das S3 mit seinem Akku und den softwareseitigen Gimmicks punkten. Das 4X erweist sich jedoch als flüssiger in der Bedienung – zumindest wenn man bei allen drei Geräten die herstellereigene Benutzeroberfläche aktiviert hat. Beim Display geben sich alle drei keine Blöße und auch bei der Ausstattung liegen sie gleich auf. So bleibt es schlussendlich eine Geschmackssache, für welches Gerät man sich entscheidet. In der Detailbewertung, liegt das Samsung S3 minimal vor dem 4X und One X.

Pro:LG Electronics Optimus 4x HD

  • gute Verarbeitung und Haptik
  • sehr geschmeidige Bedienung
  • performante Hardware
  • sehr gute Displayqualität

Contra:

  • schwache Akkulaufzeit
  • Kameraleistung
  • hohe Wärmeentwicklung des Prozessors

Das Testgerät wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von getgoods.de

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