LG G3 für die Mittelklasse

10 Minuten

LG G3 S im Test
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Verarbeitung und Design

Das G3-S-Design lehnt sich weitgehend an das des großen Bruders G3 an. Allerdings fallen die Ränder rund um das Display im Verhältnis zur Größe etwas breiter aus. Die einzigen physischen Tasten liegen beim G3 S auf der Rückseite in Form einer Lautstärkewippe mit eingebettetem Home-Button. Die Android-Bedientasten sind Software-seitig in die Anzeige integriert.

Die Rückseite ist aus Kunststoff gefertigt. Der kommt allerdings in einer Metalloptik, die gebürstetem Aluminium nachempfunden ist. Passend dazu ist das G3 S in der Trendfarbe Gold erhältlich. Außerdem sind die Farben Schwarz und Weiß verfügbar. Mit seiner abgerundeten Rückseite liegt das G3 S bei Maßen von 137,7 x 69,6 x 10,3 Millimetern recht gut in der Hand. Eine einhändige Bedienung ist bei dieser Größe allerdings nur eingeschränkt möglich.

In Sachen Verarbeitung macht das G3 S einen guten Eindruck. Die abnehmbare Rückseite lässt sich leicht abnehmen und wieder anbringen und sitzt trotzdem fest auf dem Gehäuse. Spaltmaße sind nicht zu erkennen und auch wenn das Gerät etwas härter angefasst wird, ist ihm kein Knarzen zu entlocken. Unter dem Rückseite sitzen der auswechselbare Akku und die Steckplätze für Micro-SD- und Micro-SIM-Karte.

Man hat zwar nicht das Gefühl ein Edel-Smartphone in der Hand zu halten. Trotzdem: An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Haptik und Optik stimmen.

Wertung: 4,5/5

Display

Das 5-Zoll-IPS-Display ist schön anzusehen, auch wenn bei dieser Größe und einer Auflösung von 720 x 1.280 Bildpunkten einzelne Pixel sichtbar werden. Um diese zu erkennen muss der Nutzer jedoch schon sehr genau hinsehen. Auch kleine Schriften erscheinen noch klar und deutlich. Lediglich an den Rundungen von Buchstaben und Symbolen lässt sich eine minimale Treppchenbildung ausmachen.

Farben fehlt es etwas an Leuchtkraft und Weiß wirkt auf dem G3-S-Display etwas gräulich. Auch bei tiefem Schwarz stößt das Display an seine Grenzen. Alles in allem ist die Farbdarstellung jedoch mehr als in Ordnung. Das gleiche gilt für die Blickwinkelstabilität. Ändert man den Betrachtungswinkel, dunkelt das Display etwas ab; störender machen sich Spiegelungen und Reflektionen auf dem Display bemerkbar.

LG unterschlägt beim G3 S eine automatische Helligkeitskorrektur. Das verwundert in dieser Preisklasse. Immerhin kann die manuelle Helligkeitsregulierung schnell über die Statusleiste erreicht werden und das Display ist hell genug, um sogar bei starker Sonneneinstrahlung noch abgelesen zu können.

Das Display liefert ein leicht durchwachsenes Bild: Die Auflösung reicht gerade für eine scharfe Darstellung aus, Farben werden etwas blass dargestellt und eine automatische Regulierung der Helligkeit fehlt. Dafür ist das Display sehr hell, was die Betrachtung im Freien erleichtert.

Wertung: 4/5

Ausstattung und Leistung

LG G3 S im AnTuTu-Benchmark

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Das G3 S ist mit einem Snapdragon-400-Prozessor von Qualcomm ausgestattet. Dessen vier Kerne sind auf 1,2 GHz getaktet. In Verbindung mit 1 GB Arbeitsspeicher erreicht das G3 S eine angenehme Arbeitsgeschwindigkeit, die eine flüssige Bedienung mit schnellen App-Starts ermöglicht. Sicher gehört das G3 S nicht zu den schnellsten Smartphones, für Alltagsanwendungen wie GT Racing 2 reicht die Leistung aber aus.

Im neu erschienenen AnTuTu-5-Benchmark bringt es das Smartphone auf 18.425 Punkte. Da der AnTuTu-Benchmark komplett überarbeitet wurde, ist dieses Ergebnis schlecht mit den Ergebnissen vorangegangener AnTuTu-Versionen vergleichbar. Das mittlerweile zwei Jahre alte LG Nexus 4 kommt im AnTuTu 5 auf 23.922 Punkte und schneidet damit deutlich besser ab.

Der interne Speicher beträgt 8 GB. Der Nutzer kann hiervon noch 3,8 GB nutzen, der Rest ist Systemdateien vorbehalten. Allerdings kann der Speicher um bis zu 32 GB mit einer Micro-SD-Karte erweitert werden – so können auch größere Mengen an Bildern, Videos, Musik und Apps gespeichert werden.

Auch als Telefon ist das G3 S brauchbar. Im Sprachtest leistete es sich keine Auffälligkeiten. Die Freisprechfunktion über den integrierten Lautsprecher fällt angenehm laut aus. Mit dem G3 S kann auch über LTE mobil gesurft werden.

Verbindungsmöglichkeiten:

Feature

Ja Nein Funktion

HSPA

X   Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ X   Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE    Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s
USBOTG    X Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA   Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC X   Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Miracast   Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät
MHL    X  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung   Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Qi   X Qi-Ladestandard ermöglich kabelloses Aufladen
Bluetooth-Version X   4.0
WLAN-Standards X   802.11 a/b/g/n/ac, WiFi-Direct

Auf der Haben-Seite finden sich ein gerade ausreichend großer interner Speicher, der glücklicherweise erweitert werden kann und die Unterstützung des schnellen Mobilfunkstandards LTE. Was die Rechenleistung angeht, zeigt sich das G3 S allerdings ausbaufähig. Von einem Gerät, das sich einen Namen mit dem aktuellen LG-Flaggschiff teilt, sollte man ein wenig mehr erwarten dürfen.

Wertung 4/5

Kamera

Die Kamera löst mit maximal 8 Megapixeln auf. Voreingestellt sind 6 Megapixel im Format 16:9, mit 8 Megapixeln kann im Format 3:2 aufgenommen werden.

Die Bilder zeichnen sich durch eine natürliche und kräftige Farbwiedergabe und einen guten Kontrast aus. Sie könnten allerdings einen höheren Dynamikumfang vertragen. Auch im automatischen HDR-Modus überstrahlen helle Bereiche häufig oder Details gehen in dunklen Bereichen verloren.

LG G3 S: Beispielfotos

Hier gibt es die 

Bei Aufnahmen in schlechten Lichtsituationen setzt erwartungsgemäß schnell Bildrauschen ein. Immerhin hilft der Laser-Autofokus dabei und bei schlechtem Licht recht zügig auszulösen.

LG G3 S: Kamera-Menü
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Kamera-Menü

Das Kamera-Menü ist sehr minimalistisch gehalten. Es gibt kaum Einstellungsmöglichkeiten: Lediglich die Bildauflösung kann eingestellt werden, zudem Blitz, HDR-Modus sowie Sprach- und Selbstauslöser aktiviert werden.

Praktisch ist die Möglichkeit die 1,2-Megapixel-Frontkamera per Handgeste auszulösen. Hebt man eine Hand und schließt diese dann zur Faust, erkennt die Kamera dies, zählt von drei rückwärts und schießt dann ein Foto. Das ist ideal für Selfies, da man nicht umständlich auf dem Display herumdrücken muss, um auszulösen.

Die Kamera macht brauchbare aber keine überragenden Aufnahmen, im Menü hätte man ruhig noch ein paar Einstellungsmöglichkeiten mehr integrieren können.

Wertung: 4/5

Software und Multimedia

Auf dem G3 S läuft das Betriebssystem Android in der Version 4.4.2. LG legt seine eigene überarbeitete Nutzeroberfläche darüber, die auch beim G3 schon zum Einsatz kommt. Optisch fallen vor allem die runden, minimalistischen Icons im Flat-Design auf. Stellenweise erinnert die Gestaltung an Apples iOS 7 – der Taschenrechner sieht den iPhone-Wähltasten beispielsweise zum Verwechseln ähnlich.

Die LG-Oberfläche bietet auf dem G3 S allerdings nicht alle Funktionen, die auf dem G3 enthalten sind. So ist es nicht möglich, zwei Apps gleichzeitig zu öffnen. Die Funktion Q-Slide, mit der einzelne Anwendungen wie der Taschenrechner als kleines Fenster über einer anderen Anwendung angezeigt werden können, ist aber immer noch vorhanden.

Als Standard werden drei Homescreens angezeigt. Es können jedoch bis zu vier weitere Homescreens hinzugefügt werden.
Der von LG vorinstallierte Musikplayer bietet die gängigen Möglichkeiten, die Musiksammlung nach Titeln, Interpreten, Alben oder Genres sortiert anzuzeigen. Ein Equalizer mit voreingestellten Klangeffekten und der Möglichkeit, den Klang manuell anzupassen ist vorhanden, funktioniert jedoch nur bei Musikwiedergabe über Kopfhörer. Eine Besonderheit ist die Option, die Geschwindigkeit und die Tonlage der Musik verändern zu können – es stellt sich allerdings die Frage, wozu das gut sein soll.

LG G3 S: Nutzeroberfläche und Musikplayer

Der eingebaute Lautsprecher liefert eine beeindruckende Lautstärke und ein recht ausgeglichenes Klangbild. An Tiefen mangelt es zwar etwas, aber das ist bei Smartphones bis auf wenige Ausnahmen wie die HTC-One-Geräte generell ein Problem.

Die bereits im LG G2 eingeführte Knock-On-Funktion, mit der das Smartphone durch zweimaliges Tippen auf das Display aus dem Standby geweckt werden kann ist auch beim G3 S integriert. Auch Knock-Code, also das Aufwecken durch Tippen eines bestimmten Musters, kommt im G3 S zum Einsatz.

Die neue Nutzeroberfläche bietet ein gefälliges Design, ohne überfrachtet zu wirken. Auch als Musikplayer ist das G3 S dank des kräftigen Lautsprechers zu gebrauchen.

Wertung: 4/5

Akku

Der Akku hat eine Kapazität von 2.540 mAh und hielt im Test recht lange durch: Nach 24 Stunden und dem Standard-Testszenario bestehend aus je 30 Minuten, Spielen, Musikstreaming, Videostreaming, Surfen und einem 30-minütigen Telefonat lag die Akkustandanzeige noch bei gut 50 Prozent. Während der Testzeit wurden zudem größere Datenmengen von mehr als 1 GB heruntergeladen, mehre Bilder geschossen und Videos gedreht. WLAN und Bluetooth waren dauerhaft aktiviert.

Einen intensiven Arbeitstag sollte das G3 S also problemlos durchhalten. Das Gerät verfügt zudem über einen konfigurierbaren Stromsparmodus, über den verschiedene Funktionen deaktiviert werden können, um die Laufzeit zu verlängern. Da der Akku auswechselbar ist, können Nutzer auch auf einen Zweitakku zurückgreifen, wenn unterwegs mal der Saft ausgeht.

Das G3 S liefert eine gute Akkulaufzeit – nur wenige Smartphones halten deutlich länger durch – zudem kann der Akku getauscht werden und ein Energiesparmodus aktiviert werden. Hier gibt es fast die volle Punktzahl.

Wertung: 4,5/5

Fazit

Wie viele „Mini-Versionen“ von Flaggschiffmodellen hat auch das G3 S vor allem den Namen und das Design mit seinem großen Bruder gemeinsam. Bei den inneren Werten macht sich der deutlich geringere Preis bemerkbar.

Nichtsdestotrotz bekommt man mit dem G3 S ein sehr brauchbares Mittelklasse-Smartphone, allerdings ohne nennenswerte Highlights. Positiv fallen das helle 5-Zoll-Display und die Verarbeitung auf. Auch die Möglichkeit, den Speicher zu erweitern und den Akku zu wechseln sprechen für das G3 S.

Bei der Kamera liefert das G3 absolutes Mittelmaß trotz Laser-Autofokus. Das Kameramenü liefert ungewöhnlich wenige Einstellungsmöglichkeiten.

Zwar liefert der Quad-Core-Prozessor genug Rechenpower für eine flüssige Bedienung, viele Reserven nach oben sind allerdings nicht vorhanden. Dafür verfügt der Akku über einige Reserven und sorgt für eine ausdauernde Arbeitszeit.

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LG G3 S: Testsiegel

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Pro:

  • Gefälliges Design und Verarbeitung
  • Lange Akkulaufzeit
  • Erweiterbarer Speicher

Contra:

  • Display ohne automatische Helligkeitsregulierung
  • Prozessor etwas schwach auf der Brust

Alternative

Eine große Konkurrenz für das LG G3 S kommt aus dem eigenen Haus: Das Vorjahres-Flaggschiff LG G2 ist mit einem Full-HD-Display ausgestattet und läuft mit einem Quad-Core-Prozessor, der mit 2,3 GHz einiges flotter unterwegs ist als der des G3 S. Auch die Kamera liefert mit 13 Megapixeln deutlich mehr als das G3-S-Pendant. Allerdings kann weder der Speicher erweitert, noch der Akku ausgetauscht werden. Der Preis für die 16-GB-Version liegt mit derzeit knapp über 300 Euro auf dem Niveau des G3 S, für die 32-GB-Variante müssen mehr als 350 Euro berappt werden.

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