Testbericht: Blackberry Q5

9 Minuten

Blackberry Q5 im Test
Bildquelle: inside-digital.de

Verarbeitung und Design

Das Blackberry Q5 wird aus Kunststoff gefertigt. In der schwarzen Version ist dieser matt und fühlt sich fest und robust an. Mit einer Dicke von 1,1 Zentimetern kann das Q5 nicht mehr als besonders flach bezeichnet werden, trägt jedoch auch nicht allzu sehr auf.
Der An-/Aus-Schalter sitzt auf der Kopfseite des Geräts, hebt sich kaum vom Gehäuse ab und fühlt sich leicht schwammig an; die beiden Lautstärke-Tasten auf der rechten Seite bieten da schon einen angenehmeren Druckpunkt. Der USB-Anschluss an der linken Seite wirkt etwas grobschlächtig, da haben andere Hersteller schon elegantere Lösungen gefunden.

Die Vorderseite wird vom 3,1 Zoll großen Display und der darunter platzierten QWERTZ-Tastatur dominiert. Im Vergleich zum Q10 muss der Q5-Nutzer bei der Tastatur in Sachen Ergonomie zurückstecken. Dennoch bieten die Tasten einen angenehmen Druckpunkt. Nutzer, die das Tippen auf dem Touchscreen gewohnt sind, benötigen sicherlich etwas Eingewöhnungszeit um sich an Funktion und Layout der Tastatur zu gewöhnen.

Da der Akku fest verbaut ist und sich eine abnehmbare Rückenabdeckung somit erübrigt, befinden sich die Steckplätze für die Micro-SIM und –SD-Karte an der linken Geräteseite. Beide werden durch die gleiche Abdeckung geschützt, die jedoch nicht besonders fest sitzt und etwas lose am Gerät baumelt. Schade – eigentlich ist dies der einzige Punkt, der den ansonsten durchweg ordentlichen Eindruck, den die Verarbeitung hinterlässt, wirklich trübt.

Wertung: 4,5/5

Blackberry Q5: Hands-On-Fotos

Display

Für ein Smartphone mit QWERTZ-Tastatur fällt das Display mit 3,1 Zoll relativ groß aus. Es bietet beispielsweise 0,3 Zoll mehr in der Diagonale als noch das Blackberry Bold 9900. Ebenfalls ungewöhnlich ist das Seitenverhältnis von 1:1. Die Auflösung beträgt 720 x 720 Pixel, womit das Q5 auf eine Pixeldichte von 328 ppi kommt – das entspricht in etwa der Pixeldichte des iPhone 5. Entsprechend scharf werden Texte und Bilder angezeigt.

Farben erscheinen kräftig und natürlich. Als besonders erfreulich erweist sich die hohe Helligkeit des Displays, die auch in sehr heller Umgebung und bei Sonneneinstrahlung das Ablesen ermöglicht.

Einen Nachteil hat das quadratische Display gegenüber den klassischen Smartphone-Displays, die zumeist im Format 16:9 oder 16:10 gehalten sind: Videos werden hierauf nur sehr klein angezeigt. Da mittlerweile die meisten Videos im 16:9-Format zu sehen sind, bleiben auf dem quadratischen Display oben und unten zwei dicke schwarze Balken. Als Videoplayer taugt das Q5 also nur sehr bedingt.

Das Blackberry Q5 im Display-TestDas Display des Q5 aus verschiedenen Betrachtungswinkeln

Wertung: 4,5/5

Ausstattung und Leistung

In Sachen Ausstattung steht das Q5 seinen beiden teureren Brüdern in fast nichts nach. Sowohl NFC als auch LTE sind mit an Bord, lediglich der Dual-Core-Prozessor taktet mit 1,2 GHz etwas langsamer als im Z10 und im Q10 (je 1,5 GHz). Beim Arbeitsspeicher kommen hingegen auch beim Q5 wieder 2 GB zum Einsatz. Der interne Speicher beträgt 8 GB, von diesen stehen dem Nutzer noch etwa 4,5 GB zur Verfügung, der Rest wird von Systemdateien belegt. Per Micro-SD-Karte kann der Speicher um bis zu 32 GB erweitert werden.

Was die Arbeitsgeschwindigkeit anbelangt kann das Q5 voll überzeugen, das Navigieren durch die Menüs geht fließend vonstatten, Ruckler oder Hänger gab es während des Tests keine.

Auch im Internet macht das Blackberry eine recht schnelle Figur. Über WLAN dauerte der Seitenaufbau von inside-digital.de in klassischer Ansicht rund 10 Sekunden, im 3G-Netz waren es 14. Damit liegt das Q5 beispielsweise knapp vor dem Samsung Galaxy S4, das in unserem Test 12 beziehungsweise 15 Sekunden benötigte. Ein praktisches Detail des Blackberry-Browsers ist die Adressleiste, die nicht wie bei vielen anderen Browsern am oberen, sondern am unteren Ende des Displays angezeigt wird und so bequemer mit dem Daumen zu erreichen ist.

Telefongespräche klingen mit dem Q5 klar und deutlich. Während des Tests im O2-Netz kam es weder zu Verbindungsabbrüchen, noch zu Störgeräuschen. Die Freisprecheinrichtung über den integrierten Lautsprecher bietet eine angenehme Lautstärke und sorgt ebenfalls für einen klaren Klang.

Wertung: 4/5

Kamera

Die Kamera ist einer der Punkte, bei denen im Vergleich zum Z10 und zum Q10 gespart wurde. Anders als die beiden anderen Modelle löst sie nur mit 5 statt 8 Megapixeln auf und leistet sich in Sachen Bildqualität erhebliche Schwächen. So sind Bilder auch in gut ausgeleuchteten Innenräumen bereits von sichtbarem Rauschen gekennzeichnet, das entsprechend zunimmt, je weiter das Umgebungslicht abnimmt. Selbst im Freien bei guten Lichtverhältnissen wirken die Bilder oft wie von einem Schleier überzogen und zeigen deutliches Farbrauschen. Lediglich Nahaufnahmen bei gutem Licht gelingen einigermaßen sauber. In Sachen Bildqualität hinkt das Q5 vielen anderen Smartphones seiner Preisklasse deutlich hinterher.

Die Einstellungen der Q5-Kamera fallen eher spartanisch aus. Neben einer Serienbildfunktion und der Möglichkeit einen elektronischen Bildstabilisator zuzuschalten, gibt es noch einen HDR-Modus sowie die Motivprogramme Aktion, Whiteboard (für Dokumente), Nacht und Strand oder Schnee. Zudem verfügt das Q5, wie auch das Z10, über den sogenannten Timeshift-Modus. Dabei handelt es sich um eine Serienbildaufnahme, die Gesichter erkennt. Der Nutzer kann nach der Aufnahme für jede Person das beste Gesicht aus der Serie heraussuchen.

Blackberry Q5: Kamera-Testfotos

Die Beispielbilder gibt es hier in voller Auflösung

Auch als Video-Kamera kann das Q5 nicht überzeugen. Hier leiden die Aufnahmen vor allem unter dem sehr langsamen Autofokus, der permanent zugeschaltet ist und gerne mal ein paar Sekunden in Anspruch nimmt um ein Motiv scharfzustellen.

Fast schon erstaunlich gut fallen dagegen die Video-Aufnahmen der Front-Kamera aus. Zumindest bei Video-Chats kann man mit dem Q5 also eine gute Figur machen.

Wertung 2,5/5

Musik und Spiele

Als Musikplayer liefert das Q5 ein leicht zwiespältiges Bild ab. Die Klangqualität des integrierten Lautsprechers überrascht durch eine für Smartphones recht ausgewogene Wiedergabe von Höhen, Mitten und sogar Bässen, gleichzeitig gibt es keine Möglichkeit das Klangbild mittels eines Equalizers einzustellen. Das mitgelieferte Headset macht keinen besonders hochwertigen Eindruck und hält sich auch klanglich eher bedeckt. Über etwas bessere Ohrstöpsel, liefert das Q5 jedoch einen durchaus ausgewogenen vollen Klang.

In Sachen Spiele kämpft das Q5 wie schon bei der Video-Wiedergabe mit einem vermeintlichen Manko, nämlich dem quadratischen Display. Dieses bietet einfach relativ wenig Platz. Rennspiele wie beispielsweise Beach Buggy Blitz, die auch über das Kippen des Smartphones gesteuert werden können, leiden zudem darunter, dass das Gerät immer hochkant gehalten werden muss, was die Genauigkeit der Kippbewegung beeinträchtigt.

Wertung: 3/5

Akku

Mit 2.180 mAh scheint der Akku des Q5 auf den ersten Blick ausreichend dimensioniert zu sein, doch ein Dauerläufer ist das Q5 nicht. Während des Tests musste der Akku 30 Minuten Musikstreaming, 30 Minuten Youtube-HQ-Wiedergabe, 30 Minuten Surfen, 30 Minuten Spielen und ein 30-minütiges Gespräch über sich ergehen lassen. Die bei Android-Smartphones üblichen Benchmarks und der Download großer Datenmengen blieben dem Q5 erspart. Trotzdem zeigte der Akku nach 24 Stunden (achtstündiger Testtag plus Standby über Nacht) nur noch 15 Prozent an – kein berauschender Wert. Allerdings muss man dem Q5 zugute halten, dass der typische Q5-Nutzer die ohnehin eingeschränkten jedoch stromraubenden Multimedia-Funktionen kaum nutzen wird.

Trotzdem: Plant man, das Q5 unterwegs intensiv zu nutzen, sollte man über die Anschaffung einer externen Stromversorgung nachdenken, um zu verhindern, dass dem Q5 auf halber Strecke der Saft ausgeht.

Wertung: 3/5

Fazit

Das Q5 ist ein Smartphone, das sich an eine ganz bestimmte Klientel richtet und das sind vor allem diejenigen, die mit ihrem Smartphone vor allem arbeiten wollen und dafür den Komfort einer physischen Tastatur bevorzugen. In dieser Disziplin macht das Q5 eine außerordentlich gute Figur. Nicht nur lässt sich die Tastatur angenehm bedienen, auch das Betriebssystem bietet mit dem Blackberry HUB eine schnelle Übersicht über alle Arten von Nachrichten und Terminen. Um Office-Dokumente zu erstellen und zu bearbeiten ist bereit Docs To Go vorinstalliert.

Das Display bietet genug Platz und die nötige Auflösung, um Webseiten und E-Mails bequem lesen zu können. Insbesondere bei Videos macht sich jedoch das 1:1-Format negativ bemerkbar. Auch die Auswahl an Spielen, die hierauf bequem zu spielen sind, ist eher begrenzt.

Keinen Spaß bereitete während des Tests die Kamera. In der Automatik-Einstellung gelang so gut wie kein Bild ohne sichtbares Farbrauschen, selbst bei sehr guten Lichtverhältnisssen. Auch der Akku erwies sich als etwas schwach auf der Brust.

Punkten kann das Q5 hingegen mit seiner guten Verarbeitung und der stimmigen Gesamterscheinung. Größe und Gewicht vermitteln einen handlichen, jedoch robusten Eindruck.

Testsiegel Blackberry Q5Pro:

  • Gute Verarbeitung
  • Scharfes Leuchtstarkes Display
  • Stimmige und flüssige Bedienung

Contra:

  • Mittelmäßiger Akku
  • Eingeschränkte Multimedia-Funktionen
  • Miese Kamera

 

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